Verbindungsabbrüche mit dem Netzwerkadapter

Drakonomikon

Commander
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Vorgeschichte:
Vor einigen Monaten habe ich ein CAT7 Netzwerkverlegekabel durch mein Haus gezogen (ca. 10m lang) und nach allen Regeln der Kunst an eine CAT6 RJ45 Dose angeschlossen. Ich wollte eine 10Gbps Verbindung zu meinem Server aufbauen. Leider stellte sich heraus, dass diese Verbindung nicht stabil lief. Ich musste die Geschwindigkeit auf 1Gbps drosseln. Ich dachte, dass es am Kabel liegt bzw. wie das Kabel verlegt wurde.

Gegenwart:
Ich habe Windows 11 installiert und hatte dieselben Verbindungsabbrüche wie damals. Die Hardware und das Netzwerk ist völlig identisch geblieben. Ich stelle nun aber fest, dass die Verbindungsabbrüche auch bei einer 1Gbps und sogar bei einer 10Mbps Drosselung auftreten. Ich habe verschiedene alte Treiber ausprobiert, bekomme aber mit allen Versionen dieselben Probleme.

Ich nutze als Netzwerkadapter ein Marvell Aquantia AQC107 (im Gerätemanager heißt es Marvell AQtion 10Gbit). Aktuelle Treiberversion ist 3.1.6.0. Ich habe aber auch die Treiberversionen 1.40.042 und 2.x.x.x ausprobiert.

Ich kann das Problem provozieren indem ich eine hohe Netzwerklast erzeuge. Einfachstes Beispiel ist das Kopieren einer großen Datei von meinem Rechner auf meinen Server. Der Kopiervorgang startet mit fast 100% Netzwerkauslastung (d.h. gut 900MB/s) und bricht plötzlich auf 0b/s ein. Windows meldet dann, dass keine Ethernet-Verbindung mehr besteht.

Ich habe diesen Zeitraum mit Wireshark aufgezeichnet. Dabei sehe ich, während der Kopiervorgang noch läuft und insbesondere kurz bevor er abbricht, folgende Fehler:

TCP Retransmission
TCP Dup ACK
TCP Out-Of-Order
TCP Spurious Retransmission
TCP Previous segment not captured
TCP ACKed unseen segment

Ich bin kein Experte im Umgang mit Ethernet oder Wireshark. Ich kann nicht so sehr abschätzen, was normal ist, wonach man suchen muss oder wie man die Fehler interpretiert. Was nun, was soll ich tun?
 
Als erstes mal das Kabel messen...
 
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Das hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich habe damals das Kabel mit einem Netzwerkanalysator gemessen. Allerdings war das Gerät recht alt und nicht für 10Gbit ausgelegt. Es konnte nur einen Frequenzbereich bis 500MHz abdecken. Das Messergebnis war ausgezeichnet. Keine Probleme festgestellt. Aber das habe ich damals auch erwartet. Wenn es ein Problem mit dem Kabel gibt, dann im Hochfrequenzbereich den ich nicht messen kann.
 
Drakonomikon schrieb:
Cat6 oder Cat6a?
soweit ich weiß benötigt man für 10Gbit Cat6a.
ob es jetzt daran liegt, und inwieweit sich eine Cat6 dose von einer Cat6a dose unterscheidet, weiß ich nicht.
 
Es ist eine CAT6a Dose. Aber meiner Einschätzung nach, ist das nur eine Frage der Zertifizierung. Mir kann keiner Erzählen, dass es da Unterschiede gibt. Die Fertigungstoleranzen sind um Größenordnungen höher als mögliche Unterschiede.
 
das ist für mich sowieso ein Mysterium, manche guten Cat6 kabel sind besser geschirmt und verdrillt wie manche cat7 kabel. gleiches gilt für cat5e, doppelt geschirmt, und ein cat 6 flachkabel hat garnichts, besteht nur aus dünnem klingeldrat.
ich würde mal alle kontaktstellen überprüfen, und dort wo die Kabel aufgelegt sind ggf abisolieren und dann auflegen.
 
Zum Feststellen ob es das verlegte Kabel ist oder die Dosen würde ich die beiden Netzwerkschnittstellen mal direkt mit einem passenden Kabel verbinden. Wenn über das die gewünschte Bandbreite möglich ist, ist etwas faul an dem Verlegekabel/Dosen oder der Art wie das erledigt wurde.
 
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Drakonomikon schrieb:
Ich habe damals das Kabel mit einem Netzwerkanalysator gemessen. Allerdings war das Gerät recht alt und nicht für 10Gbit ausgelegt.
Ja, und die Probleme sind jetzt gekommen, also miss die Leitung durch und auch die Schirmung, ob da alles passt.
 
Drakonomikon schrieb:
Vor einigen Monaten habe ich ein CAT7 Netzwerkverlegekabel durch mein Haus gezogen (ca. 10m lang)
Dann sollte es doch ein Leichtes sein, diese 10 Meter kurze Verbindung mit einem Patchkabel direkt zu überbrücken und so die verlegte Verkabelung als Ursache auszuschließen.
 
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Den Aquantia habe ich auch im Einsatz und habe gemerkt, dass er ein paar Anpassungen von Hand benötigt damit er gut läuft. Folgende Treibereinstellungen habe ich vorgenommen:

Flow Control auf Disabled. Dadurch wird die Geschwindigkeit Aquantia -> PC mit 1G NIC erhöht.
Receive Side Scaling auf Disabled (auf allen PCs im Netz). Das hat bei mir die Geschwindigkeit ebenfalls erhöht.

Recv Segment Coalescing (IPv4) und (IPv6) beide auf Disabled. Das hat bei mir das Problem mit sich deaktivierendem Aquantia gelöst.
 
Bestell dir doch einfach ein ausreichend langes Kabel, leg das testweise quer durchs Haus und verbinde die Hardware direkt. Dann bist du schon 2 Schritte weiter, weil du weißt obs am Kabel / Dosen oder an der Hardware liegt. Alles andere kostet nur unnötig Zeit.
 
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Ich habe das mal mit einem vorkonfektioniertem CAT7 Kabel getestet. Das Resultat ist dasselbe. Der Kopiervorgang läuft mit 1GB/s an und bricht dann auf 0 ab. Wireshark zeigt kurz vorm Abbruch immer einen TCP Retransmission Fehler.

Etwas anderes was mir auffällt (das ist unabhängig vom Kabel), dass der Ethernetadapter alle paar Sekunden fragt: "Who has 169.254.255.255? Tell 192.168.178.3". Das fragt der auch, wenn kein Problem und keine Last anfällt. Das macht einen Großteil der Kommunikation im Idle aus. 192.168.178.3 ist die IP die meine FritzBox meinem Rechner fest zuweist.
Ergänzung ()

Tinu_CH schrieb:
Flow Control auf Disabled. Dadurch wird die Geschwindigkeit Aquantia -> PC mit 1G NIC erhöht.
Receive Side Scaling auf Disabled (auf allen PCs im Netz). Das hat bei mir die Geschwindigkeit ebenfalls erhöht.

Recv Segment Coalescing (IPv4) und (IPv6) beide auf Disabled. Das hat bei mir das Problem mit sich deaktivierendem Aquantia gelöst.
Das habe ich ausprobiert. Das ändert nichts. Ich habe daher die Einstellungen wieder rückgängig gemacht (sprich alles auf Enabled).
 
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Hat jemand eine Idee was ich tun könnte?
 
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