Verlängerung der AKW-Laufzeiten?

Bist du für eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten und warum werden sie gewollt?

  • Ja.

    Stimmen: 165 44,1%
  • Mir egal.

    Stimmen: 16 4,3%
  • Nein.

    Stimmen: 162 43,3%
  • Rein ökonomische Gründe.

    Stimmen: 79 21,1%
  • Ausgezeichneter Lobbyismus.

    Stimmen: 87 23,3%
  • Beides.

    Stimmen: 37 9,9%

  • Umfrageteilnehmer
    374
Status
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badday

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3.023
Moin zusammen,

bald ist der Atomgipfel von Bund und Ländern und damit steht auch die Entscheidung über die Verlängerung der AKW-Laufzeiten an. Abgesehen davon, dass die Verlängerung ohne Bundesrat wohl umstritten ist ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,698519,00.html ) würde mich interessieren, was ihr davon haltet?

Hier einige interessante, sachliche Informationen: http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/142501/index.html
Und hier das Urteil des Sachverständigenrates des Bundesregierung: http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5h-3n3PkarfByeVHAiU-N_lmotExA

Die Fragen sind sicherlich vielfältig: Sicherheit, Ökonomie, Gesundheit, Entsorgung, Kosten, Arbeitsplätze.

Warum seit ihr dafür/dagegen?

Hier einige Fakten:
Die Verlängerung ist nicht notwendig, um ein Stromloch zu verhindern.
Die Atomenergie wird subventioniert: 40 Mrd. € für Forschung, Euratom 1,9 Mrd. €, Endlager 3,1 Mrd. €, Steuern 8,2 Mrd. € (Quelle: scobel (3sat), 15.04.2010)
Umwelt: CO2-Ausstoß besser als bei Kohlekraftwerke, Uranabbau ist aber nicht unerheblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
hm... ich bin für eine laufzeitverlängerung. so unsicher sind unsere deutschen meiler nicht - dafür kaufen wir jetzt den strom ausm ausland, die ihre AKWs betreiben... oft mit weniger sicherheitsstandards als bei uns :(
 
Sicherheit: Ohne Atomkraftwerke besser
Ökonomie: Ohne Atomkraftwerke besser (man muss die Folgekosten für mehrere Millionen Jahre Lagerung des Atommülls beachten)
Gesundheit: Ohne Atomkraftwerke besser
Entsorgung: Nicht möglich (momentan. Vielleicht in ein paar Hundert bis Tausend Jahren)
Kosten: ist das nicht ökonomie?
Arbeitsplätze: gibt es auch, wenn auf regenerative Energien gesetzt wird
 
Moin, ich denke, in die Umfrage sollte noch der Grund der Ökologie aufgenommen werden. Öffentlich würden ja die wenigsten (Politiker) behaupten, aus ökonomischen Gründen AKWs länger betreiben zu wollen.. Außerdem würde das Gelegenheit geben, die Statistik nicht im Voraus aufgrund rein negativer Gegenargumente zu verfälschen ;)
Gruß
 
Olunixus schrieb:
hm... ich bin für eine laufzeitverlängerung. so unsicher sind unsere deutschen meiler nicht - dafür kaufen wir jetzt den strom ausm ausland, die ihre AKWs betreiben... oft mit weniger sicherheitsstandards als bei uns :(

Geht so hast du schon einmal geschaut was es an Störfällen in den letzten Jahren in deutschen AKW's gab ?

Ich sag nur Krümmel, Brunsbüttel etc. und was Betreiber wie Vattenfall dort veranstalten ?
 
Arbeitsplätze gibt es sicher mehr durch regenerative Energien. Vor allem auf kommunaler Ebene ist dies möglich. Ich kann das sehr gut in einem Ort in meiner Nähe sehen ( http://www.furth-bei-landshut.de/92-0-Energie.html ), allerdings ist hier auch ein Bürgermeister von Bündnis'90/Die Grünen.

Zur Preisfrage: Ich selbst bin zu einem Ökostromanbieter gewechselt, und bekomme jetzt sogar um einiges billigeren Strom. Vergleichen lohnt sich.

Das Argument mit dem Zukauf ist auch nicht besonders stark, schließlich wäre es möglich, dies nicht zu machen, auch dann würde es kein Stromloch geben, siehe auch:
Ein Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen kam 2010 zu dem Ergebnis, dass Deutschland im Jahr 2050 vollständig aus erneuerbaren Energien versorgt werden könne. Prof. Dr. Olav Hohmeyer, Hauptautor des Gutachtens, betonte, dass bereits 2030 eine Vollversorgung mit Strom aus Erneuerbaren Energien möglich sei, wenn die konventionellen Kraftwerke frühzeitig abgeschaltet sowie die Netz- und Speicherinfrastruktur angepasst würden. Die Studie enthält eine Reihe von Szenarien, die belegen, dass selbst eine rein nationale Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien möglich sei. Einfacher und kostengünstiger sei jedoch ein Stromaustausch mit Nachbarländern und Regionen. So kann z.B. Norwegen zeitweise Stromüberschüsse aus Windenergie aufnehmen und dann Strom aus Wasserkraft zur Verfügung stellen, wenn in Deutschland kein Wind weht.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie


Zu den ökonomischen Gefahren:
Eine Studie im Auftrag der Bundesregierung hat errechnet, was so ein Gau im Fall des AKW Biblis im dichtbesiedelten Rhein-Main-Gebiet bedeuten würde. Es käme zu Schäden von bis 5,5 Billionen Euro. Dazu kämen 14.500 Soforttote und 2,9 Millionen Menschen müssten evakuiert werden.
Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/143546/index.html


Gruß,

badday
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin gegen eine Laufzeitverlängerung, weil es alternativen gibt, die in Zusammenspiel verschiedener Technologien den kompletten Ersatz Ermöglichen könnten (wer es nicht glaubt, der möglich sich bitte Informieren).
Das Problem ist, die Konzerne möchten 1) nicht groß Investieren 2) Ihre marktbeherrschende Stellung nicht verlieren 3) Sie möchte Kasse machen (sind den Aktionären verpflichtet)
Würde man die Entsorgung des Atommülls in die Stromkosten einrechnen (Heute zahlt der Steuerzahler dafür), würden die Kosten pro kWh Explodieren und keiner würde noch Atomstrom ordern.
 
Um einen fairen Wettbewerb zu schaffen, wäre es nötig, das sich auch AKWs versichern müssten. Nur: Wer versichert AKWs?

Zum Risiko zu Terroranschlägen:
Ebenfalls unter Verschluss gehalten wurde eine Studie zu Gefahren durch Terroranschläge. Nur drei deutsche AKWs würden dem Aufprall eines Großflugszeugs stand halten, so das Ergebnis.
Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/143546/index.html

und:

http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/9/0,1872,7595401,00.html
 
Zuletzt bearbeitet:
interessant wäre in diesem Zusammenhang auch die Reportage von ARTE mit dem Titel Albtraum Atommül. Kann man sich auf Youtube ansehen. Es ist sehr aufschlussreich wieviel strahlender Müll selbst in so weit entwickelten Ländern wie Deutschland und Frankreich in die Umwelt gelangen. Der Hochradioaktive Müll ist dabei nicht einmal das größte Problem, sondern die erhöhten Strahlenmengen, die über Jahre und Jahrzehnte durch verseuchte Luft, Wasser und Nahrung aufgenommen werden und zu einer Erhöhung der Krebsraten nicht nur in unmittelbarer Umgebung von AKWs führen. Wieviele Menschen auf diese Weise über die letzten Dekaden frühzeitig gestorben sind, kann man sich kaum ausrechnen.
Die AKW Betreiber sind natürlich nur aus rein ökonomischen Gründen am Weiterbetrieb der AKWs interessiert, denn wie auch schon bei Frontal 21 aufgedeckt wurde, würden Laufzeitverlängerungen für alle Stromkonzerne enorme Gewinne bedeuten.
 
Ich bin dafür, wenn es auch Bedenken gibt.

Atomenergie macht z.Zt. einen großen Teil der Gesamtstromversorgung aus, würde man heute alle abschalten würde das Stromnetz zusammenbrechen.
Ich zweifle daran, dass bis zum Auslaufen genügend regenrative Alternativ-Quellen vorhanden sind, v.a. wenn Subventionen etc. gestrichen werden.

Zugegeben, Atomenergie ist verdammt riskant. Aber ein Komplettausstieg hilft auch nicht, denn dann wird es nur umso schwerer neue Kraftwerke zu bauen, sollten Wege gefunden werden, es deutlich sicherer zu machen.

Zum Müll-Problem: Warum schießt man das nicht in die Sonne? Das Müllaufkommen ist doch nicht so groß, dass es für die Sonne ein Problem wird. Und die Kastoren sind so sicher, dass ein Flugzeug drauf abschüzen kann ohne das die kaputt gehen.

Ich denke, man sollte vielleicht eher an einen kompletten Kohle-Ausstieg denken. Weniger Emissionen und v.a. kein Raubbau an der Natur und Verschandelung der Umgebung mehr. Ich komme aus neur Kohle-Gegend und weiß wie hässlich und umweltschädlich Tagebaue sind (z.B. Grundwasserabsenkung, spätere geht es wieder hoch, Rutschungen etc.)
 
gut, klar... in letzter zeit gabs es ein paar störfälle... als ob es sowas nicht auch woanderst gibt :/ klar - atomkraft is mit gewissen risiken verbunden; aber wo soll der strom herkommen? hab irgendwo ma gelesen ,das seine fläche so groß wie die sahara reichen würde, wenn man sie mit solarzellen abdeckt, um ne rieisge energiemenge bereitstellen zu können. nur wer zahlt sowas? :D denke da sind akws billiger - und jetzt ratet mal um was es in unserer gesellschaft geht^^ geld geld geld --> regiert die welt ;)
 
Für Verlängerung, ohne AKWs kann meiner Meinung nach die nächsten Jahrzehnte wenn nicht länger keine Stromversorgung Sichergestellt werden.
Auch was bringt es sie bei uns zu schließen? In Polen etc. werden dafür neue gebaut, welche nicht mal annähernd den Deutschen in Sachen Sicherheit entsprechen?

Zum Abfall bzw. dessen Entsorgung, klar ist nen Problem, aber daran wird gearbeitet.
Nicht nur an der Lagerung, laut einem Bericht sogar daran, die Radioaktive Strahlung aufzulösen bzw. die Strahlungs Zeit zu verkürzen.

Die Störfälle sind meist Menschliches Versagen ...
und im Grunde zu "vergessen". Die Medien haben das ganze schlicht weg nur Hochgespielt, eine Gefahr bestand bei denen in Deutschland nie.

Dazu ohne AKWs würde der Strom ein vielfaches Kosten, somit wäre die Deutsche Industrie nicht mehr Konkurrenzfähig ...
Was heißt das Schluss endlich, mehr Arbeitslose.
 
Zuletzt bearbeitet:
mal ein gedankenspiel: auf der sonne is ja eh die hölle los... und da kommen sonnenstürme und sonst noch was raus, wozu unsere irdischen probleme muckeschiss sind ;) ... raumschiff, das möglichst lange hohen temperaturen standhält und aus strahenschutztechnischer sicht möglichst dicht ist, das ding voll laden, richtung sonne fliegen lassen und dort verglühen lassen. aller müll fliegt auf die sonne und wird dort von der enormen temperatur vernichtet... hoffentlich^^
 
Für Verlängerung, ohne AKWs kann meiner Meinung nach die nächsten Jahrzehnte wenn nicht länger keine Stromversorgung Sichergestellt werden.
Auch was bringt es sie bei uns zu schließen? In Polen etc. werden dafür neue gebaut, welche nicht mal annähernd den Deutschen in Sachen Sicherheit entsprechen?
Frontal21: Brauchen wir nicht Großkraftwerke neben den erneuerbaren Energien, die ja Schwankungen unterworfen sind?


Hohmeyer: Das ist einer der größten Aberglauben, die verbreitet werden. Nein, es ist nicht so, dass wir immer laufende Kraftwerke brauchen. Wir müssen die Dinge ergänzen, die wir nicht aus den schwankenden Quellen bekommen. Das heißt nur die Lücke zwischen der Stromnachfrage und dem was wir einspeisen, zum Beispiel aus dem Wind, müssen wir kurzfristig immer wieder schließen können.

Wir müssen natürlich zur jeder Sekunde an jeder Streckdose den notwendigen Strom haben. Dafür können sie die großen Kraftwerke nicht brauchen. Sie können sich überhaupt nicht an das anpassen, was zukünftig im Netz los sein wird. Nämlich schneller Wechsel schwankender Einspeisungen aus den großen regenerativen Quellen und dafür brauche wir andere Ergänzungen, dafür brauchen wir Gaskraftwerke, die schnell starten und schnell runterfahren können.

Nicht nur an der Lagerung, laut einem Bericht sogar daran, die Radioaktive Strahlung aufzulösen bzw. die Strahlungs Zeit zu verkürzen.
Na, das zeig mal.

atomkraft is mit gewissen risiken verbunden; aber wo soll der strom herkommen?


Frontal21: Laufen wir ohne Atomkraft nicht auf eine Stromlücke zu?


Hohmeyer: Wir sind weit von einer Stromlücke entfernt. Wir haben im Moment große Überkapazitäten. Wir müssen vor allem Kraftwerke, die wir als regelbare Kraftwerke neu bauen, so bauen, dass sie in das neue System hineinpassen. Es wird stark darauf hinaus laufen, dass wir zusätzlich Gaskraftwerke brauchen für den Übergang, und dass wir kleine Einheiten brauchen.

Atomenergie macht z.Zt. einen großen Teil der Gesamtstromversorgung aus, würde man heute alle abschalten würde das Stromnetz zusammenbrechen.
Weißt du denn, wie viel % ?
Wer redet denn von heute abschalten? Es geht nur um die Beibehaltung der derzeitigen Regelung, der auch die Entergiekonzerne zugestimmt haben.

Quelle der zitierten Antworten von Frontal21: http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,7912307,00.html ,
Hohmeyer ist Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung
 
@Olunixus
Du hast zu viel Fantasie, auf die Idee den Abfall von der Erde weg zu transportieren sind schon mehr Leute gekommen.
Nur du kannst nicht garantieren, dass z.B. beim Start etwas schief geht oder Terroristen oder Länder wie Nord Korea das Raumschiff abschießen.

Wenn es erst mal im Weltrum wäre, Bestände die Gefahr mit Weltraumschrott zu kollidieren.
Welcher zu mehr als genug da rum schwirrt.

Na, das zeig mal.
Finde den TV Bericht leider nicht mehr, war im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen AKWs in Finnland.
Dabei ging es darum, die Atome künstlich zu Stabilisieren, dabei sollen überschüssige Neutronen abgeführt werden.
Da müssen wir einfach die Zukunft abwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
hm... dann muss sich das raumschiff bereits in der äußersten erdumlaufbahn befinden, und der müll wird in kleinen, übersichtlichen, gut geschützen packeten dorthin transportiert^^

nochmal zur topic:
wir sind uns aber hoffentlich einig, das in den regenerativen energien die zukunft liegt? weil früher oder später werden die akws ja abgeschaltet :) ob das jetzt heute, oder in 10 jahren ist ist ja wurscht, solange wir nicht bis dahin ersatz gefunden haben, der auch verfügbar ist^^
 
ob das jetzt heute, oder in 10 jahren ist ist ja wurscht, solange wir nicht bis dahin ersatz gefunden haben, der auch verfügbar ist^^
Eben, und wir können das ohne Verlängerung problemlos.

Gruß,

badday
 
wo sind die windparks/biomassekraftwerke die die AKWs in deutschland ersetzen?!
 
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