Vermieter verweigert Ausbaugenehmigung Glasfaser

Man kann so etwas natürlich immer aus der eigenen Perspektive sehen oder etwas allgemeiner. Was wäre denn die Konsequenz, wenn der Vermieter den Ausbau befürwortet? Er würde sicher nicht eine Wohnung nach der anderen anschließen, immer wenn einer danach fragt, sondern das für alle machen. Die Kosten werden dann umgelegt, sei es durch höhere Miet- oder Nebenkosten, was dann auch Menschen zahlen müssten, die mit ihrem bisherigen Anschluss völlig zufrieden oder schon überversorgt sind.
Die würden dann auch ihre Rechtsschutzversicherung kontaktieren ;).
 
@Incanus Ganz vergessen zu erwähnen.
Die Telekom übernimmt sämtliche Verlegekosten !
Für die Vivawest ist das völlig Kostenneutral.
 
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Incanus schrieb:
Die Kosten werden dann umgelegt, sei es durch höhere Miet- oder Nebenkosten, was dann auch Menschen zahlen müssten, die mit ihrem bisherigen Anschluss völlig zufrieden oder schon überversorgt sind.
Da hat der Gesetzgeber genau festgelegt, inwieweit die Kosten auf die Nebenkosten als "Glasfaserbereitstellungsentgelt" umgelegt werden können/dürfen.

Die Kosten für die baulichen Maßnahmen (bspw. Inhouse-Verkabelung) können über die Nebenkosten mit maximal 5€ monatlich pro Mietpartei umgelegt werden und das befristet maximal auf 5 Jahre, also effektiv pro Mieter in Summe 300€. In Einzelfällen, wenn umfangreichere Maßnahmen nötig waren, kann es auf maximal 9 Jahre verlängert (also dann gesamt 540€) verlängert werden.

https://www.bmv.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/q-and-a-zum-glasfaserbereitstellungsentgelt.html
 
CrustiCroc schrieb:
Die Telekom übernimmt sämtliche Verlegekosten !
So einfach ist das aber bei einem großen Mietshaus eventuell nicht. Auch wird die Telekom die Verlegung dann eventuell nicht so machen, wie es der Vermieter gerne hätte, also z.B. auf Putz durch den Hausflur.

mibbio schrieb:
also effektiv pro Mieter in Summe 300€. In Einzelfällen, wenn umfangreichere Maßnahmen nötig waren, kann es auf maximal 9 Jahre verlängert (als dann gesamt 540€) verlängert werden.
Siehst Du, und das möchten sicher nicht alle Mieter zahlen ;). Ich wollte ja nur den Blick darauf richten, dass nicht immer alles nur aus der Position des Einzelnen betrachtet werden kann oder sollte.
 
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CrustiCroc schrieb:
Für die Vivawest ist das völlig Kostenneutral.
Ohne die Vermieter verteidigen zu wollen, aber "kostenneutral" kann das nicht sein. Die gesamte Organisation (Benachrichtigung der Mieter, Terminfindungen, Zutritt zu Gebäude und Technikraum, Anpassung Mietverträge bzw. Nebenkosten etc.) verursacht auch Kosten die zusätzlich zu den Verlegekosten anfallen. Das kommt ja auch teilweise auf die Größe des Gebäudes bzw. die Anzahl der Wohnungen an.
Zumal, wie von @Incanus erwähnt, zu klären wäre welche Art der Verlegung die Telekom vorsieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Incanus schrieb:
Siehst Du, und das möchten sicher nicht alle Mieter zahlen ;)
Das Problem dürfte eher andersrum sein. Die Vermieter vermeiden den Glasfaserausbau ihrer Immobilie, weil sie die Kosten nur begrenzt und nicht unbedingt kostendeckend umlegen können. Selbst mit der maximalen Laufzeit von 9 Jahren bekommen sie am Ende ja von jedem Mieter höchsten 540€ wieder rein, auch wenn die Kosten pro Wohnung möglicherweise höher ausgefallen sind.
 
Lotsenbruder schrieb:
Bis zu 1000 MBit
Gerne weniger, je nachdem wie viele Teilnehmer in deiner Leitung hängen.

CoMo schrieb:
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass die 500 Mbit/s Upload bei Glasfaser den 50 Mbit/s Upload bei Kabel überlegen sind.

Das ist eingentlich recht gut an den Zahlen erkennbar. 500 ist größer als 50. Die Mathematik dahinter ist gar nicht so kompliziert, wenn man es einmal verstanden hat.
Klar,aber mir reicht das. Mir ist wichtig wie viel ich maximal Saugen kann. Da sind mir bei Kabel 1000Mbit genug.
 
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Incanus schrieb:
h höhere Miet- oder Nebenkosten, was dann auch Menschen zahlen müssten, die mit ihrem bisherigen Anschluss völlig zufrieden oder schon überversorgt sind.
Die würden dann auch ihre Rechtsschutzversicherung kontaktieren ;).

War ja bei Kabel ähnlich. Hab mal in einem MFH gewohnt da wurde Kabeanschluss gelegt, wollte ich nicht, brauchte ich nicht. Kosten für den Bau wurden umgelegt. Allerdings zahlte man den Kabelanschluss damals auch irgendwie über die Nebenkosten.

Ja das Thema GF im MFH ist ein heißes Thema. Ich kämpfe da auch seit fast 5 Jahren gegen eine von Rentnern angeführte WEG die dann einfach mehrheitlich dagegen stimmen. Klar die brauchen kein Glasfaser die haben nur Analog Telefon oder Handy.

Als Eigentümer meiner eigenen Wohnung würde ich die Kosten übernehmen, aber sind ja alle dagegen. Einige der Mieter "kämpfen" auch gegen ihre jeweiligen Vermieter.

Ärgerlich aber Recht haben und Recht bekommen sind immer 2 Dinge. Auf den Kampf mit der RSV habe ich keine Lust momentan und bin mit 250 VDSL nicht ganz unterversorgt..

In der gleichen WEG habe ich auch den Kampf gegen eine Wall Box verloren.
 
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Löschknecht schrieb:
Ja das Thema GF im MFH ist ein heißes Thema. Ich kämpfe da auch seit fast 5 Jahren gegen eine von Rentnern angeführte WEG die dann einfach mehrheitlich dagegen stimmen. Klar die brauchen kein Glasfaser die haben nur Analog Telefon oder Handy.
Genau das, also das mehrheitlich dagegen stimmen, geht doch eigentlich in diesem Fall nicht mehr, wenn ich den § 20 WEG richtig interpretiere.
(2) Jeder Wohnungseigentümer kann angemessene bauliche Veränderungen verlangen, die
[...]
4. dem Anschluss an ein Telekommunikationsnetz mit sehr hoher Kapazität
[...]
dienen. Über die Durchführung ist im Rahmen ordnungsmäßiger Verwaltung zu beschließen.
Es kann halt über die konkrete Durchführung und die Formalitäten abgestimmt werden, aber es ist effektiv keine komplette Ablehnung möglich.

Löschknecht schrieb:
In der gleichen WEG habe ich auch den Kampf gegen eine Wall Box verloren.
Auch da genau der selbe § 20, aber halt Punkt 2 ("dem Laden elektrisch betriebener Fahrzeuge") in der Auflistung.
 
Ja, genau der von mir über dir erwähnte § 20 WEG.
 
lordlaschi schrieb:
Wenn man sich aber die Seite der Telekom zum FTTH Ausbau anschaut, dann kostet das dort auch erstmal 500€ sich ein Angebot erstellen zu lassen und Durchschnittlich 20.000€ Bau- und Materialkosten. Wenn da der Threadersteller der einzige Mieter ist den das interessiert, rechnet sich das einfach nicht und muss ja irgendwie als Investition auf alle Mieter umgelegt werden - da freuen sich die Nachbarn :)
Das ist speziell das Angebot "Mehr Breitband für mich". Da kann man sich von der Telekom einen Glasfaseranschluss legen lassen selbst wenn man (noch) nicht in einem FTTH-Ausbaugebiet der Telekom wohnt. Also wenn die Telekom von sich aus überhaupt kein FTTH anbietet.

Dort wo die Telekom FTTH Ausbau (wie offensichtlich beim OP) kostet der Hausanschluss nominell 800 Euro, und die werden auch oft erlassen. Auch die Verlegung innerhalb von Mehrfamilienhäusern übernimmt die Telekom, vorausgesetzt man kann sich auf die Art und Weise einigen. Was, sofern es keine vergleichbar günstigen Lösungen gibt, standardmäßig wohl auf eine Aufputzlösung im Kabelkanal im Treppenhaus hinausläuft.

Wohnungsgesellschaften bietet die Telekom unter diesen Voraussetzungen auch einen "kostenlosen Vollausbau" an, also die kostenlose Verlegung in jede Wohnung im Ausbaugebiet, unabhängig davon ob Mieter einen Tarif buchen. Dazu gibt es z.B. einen entsprechenden Rahmenvertrag mit dem Dachverband der Wohnungswirtschaft.
 
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Leider habe ich als Mieter das gleiche Problem.. Glasfaserausbau aktiv, TV-Kabel liegt zwar an (Kabelinternet laut Vodafone 1 GBit möglich, Hausanschluss aber veraltet, eine Modernisierung trotz 0 Kosten abgelehnt), "Glasfaser brauche ich nicht" - Vermieterin über 70 und ihre Nachbarn meinten natürlich das sie es nicht braucht. DSL leider nur 50 MBit aktiv.

Da kann ich noch soviel mich drüber ärgern.. es ist nicht gewollt.
 
@ds.d3nni Vielleicht hilft ein ganz entspanntes Gespräch weiter: Einfach die Vermieterin mal auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen einladen und in Ruhe erklären, warum der Anschluss sinnvoll wäre, ganz ohne Druck.
Wenn du magst, kannst du auch anbieten, ein bisschen bei dem Gespräch mit dem Netzbetreiber zu unterstützen. Manchmal öffnet ein nettes Gespräch mehr Türen als jede technische Erklärung. ☕🙂
 
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