Skudrinka schrieb:
Das hat nun wirklich nichts mit Meinung zu tun.
Der Unterschied zwischen meinem DAC (KA17) und dem ALC1220 des Boards ist gewaltig.
es gibt immer "Ausreißer" oder wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel!
Fakt ist, dass man heute für wenige Cent einen DAC bauen kann, der über jeden Zweifel erhaben ist.
oftmals findet auch einfach nur ein "Sounding" statt. Bei jedem DAC braucht man einen Tiefpass und kann den über digitale Filter in einen viel höheren Frequenzbereich legen. In einem gewissen Bereich kann man den Klang dann mit den Parametern für diese digitalen Filter beeinflussen.
in meiner AV-Vorstufe kann ich zwischen drei verschiedenen Filter Einstellungen wählen. Da ist es so, dass ich zwischen zwei nahezu gar keinen und der dritten nur einen marginalen Unterscheid hören kann.
um mal zu versuchen, die "Größe" der Unterschiede zu beschreiben: um die zu hören, muss ich mir ein extrem gut gemachtes Stück Musik nehmen (z.B. was vom Label 2L), dort eine passende Stelle suchen und die in einer ca. 10s Repeat-Schleife immer wieder hören. Wenn ich dann immer wieder mal hin und her schalte, dann "erahne" ich, welcher der drei Filter es ist.
ähnliche Tests habe ich auch mit verschiedenen DAC in der Preisklasse >1000€ gemacht und es war eigentlich immer dasselbe, es gibt einen oder zwei Einstellungen die "normal" klingen und dann je nach Modell noch unterschiedlich viele Parameter Sätze, die wohl nur beweisen sollen, wie gut die vom Hersteller optimierten Standard-Einstellungen sind.
bei den DAC/Codecs auf dem Mainboard kommt dann noch dazu, was die an Verschlimmbessern im Treiber rein gepackt haben.
Fun-Fact am Rande: zum Abspielen von DSD (z.B. SACD) benötigt man in dem Sinne gar keinen DAC, das Signal kann man (theoretisch) direkt auf einen Puffer und Tiefpass geben. Wenn man einen DAC hat, der DSD "nativ" (ohne es vorher nach PCM zu wandeln), kann man z.B. eine Scheibe vom bereits genannten Label 2L nehmen, die üblicherweise PCM (meist bis 192kHz/24bit oder noch höher) und DSD enthalten, das ganze natürlich auch entsprechend aufgenommen (sowohl "technisch" als auch vom Format), das sind keine MP3, die als SACD "wiederverwertet" werden, wie es leider so oft ist.
da kann man sich dann hinsetzen und mal vergleichen...
Skudrinka schrieb:
Egal ob ich mit Lautsprecher (über den TB10A) oder Kopfhörer abhöre, der Unterschied ist enorm.
ich behaupte, dass der Unterschied zwischen den einfachen Class-D Endstufen (ohne "über Alles" Gegenkopplung) und deren enorme Abhängigkeit von der Impedanz (bzw. der Änderung der Impedanz mit der Frequenz) und einem "klassischen" Verstärker wesentlich größer ist, als zwischen zwei auch nur halbwegs ordentlichen DACs
Skudrinka schrieb:
Um ein wenig Öl ins Feuer zu gießen: für mich gibt es weder Verstärker-Klang noch Kabel-Klang.
wie gesagt, bei einem "ordentlichen" Verstärker nicht, der muss dafür auch nicht teuer sein. Es gibt aber eben Verstärker, die konstruktionsbedingt einen "Eigenklang" (im Zusammenspiel mit den LS, eben wegen der Impedanzschwankungen) haben. Einfache Class-D oder (auch sündhaft teuere) Röhren-Verstärker gehören dazu, wie sie eben am Ausgang einen Tiefpass oder einen Übertrager (was nichts anderes als ein Trafo ist) benötigen und damit nicht dem Ideal eines Verstärkers entsprechen, das Eingangssignal ohne wenn und aber, "nur verstärkt" (Spannung und damit für die Impedanz passender Strom) an die LS weiter zu geben.
Skudrinka schrieb:
Und nicht vergessen, nicht nur der Lautsprecher erzeugt klang, mindestens zum gleichen Teil ist auch der Raum für den Klang verantwortlich. Stichwort: Raumakustik.
jo, Raumakustik allgemein und natürlich auch die Aufstellung der LS!
wobei man sich im Nahfeld schon einiges an Ärger ersparen kann, man muss sich aber trotzdem Mühe geben.
um zum Schluss noch einmal auf DAC&Co. zurück zu kommen:
ich(!) würde mir immer ein Gerät mit digitalen Eingängen besorgen, wenn nicht schon etwas anderes da ist. Dann erspart man sich auf jeden Fall Probleme mit Brummen, Rauschen und anderen Störgeräuschen, die im Onboard Sound schnell da sind, auch wenn er ansonsten "perfekt" ist.