Was haltet Ihr von Plug-In Hybrid Autos? Sinnvoll?

Scrypton schrieb:
Weiter bezahlt ohnehin jeder deutsche E-Auto-Fahrer pro Kilometer derzeit ungefähr ~1,30 Cent an EEG-Umlage. Das bringt die Energiewende ordentlich voran,

Auch hier gilt: Mal angenommen der Autofahrer hätte sich gar kein E-Auto angeschafft, was hätte ihn davon abgehalten, einen Cent pro Kilometer in EE-Zubau zu investieren und auf diesem Wege die Energiewende voranzubringen?
 
cool and silent schrieb:
Was hätte den "Investor" davon abgehalten, auch ohne E-Auto und "Ökotarif" in den Zubau von EE zu investieren? Die Antwort auf die Frage führt wieder zur Verschiebung des E-Autos in den fossilen Grenzstrommix.
Wenn du als Verbraucher die Wahl hast zwischen Ladesäule A (Ökostrom und teuer) und Ladesäule B (Fossil und billig) , bringt dir als Investor Säule A mehr Werbung und eine besseres Image. Wie du selbst ja schon gesagt hast, es ist Greenwashing, aber auf der Werbeebene sollte man das nicht unterschätzen.

Aus diesen gründen haben die großen Energieerzeuger ihre fossilen Energieträgererzeuger in andere Firmen abzuspalten. Grün ist halt Cool.
Fossil ist halt billig. Die Verbindung darf man halt weder ausblenden noch unterschätzen.
Ein Investor der Ladesäule mit Kohlestrom in Verbindung bringt aber billig ist, wird zwar auch angefahren (weil billiger als die Konkurrenz) aber das Image und damit evtl. weitere Geldgeber werden dadurch abgeschreckt.

Ich glaube ihr hängt euch zu sehr bei gewissen "Kleinigkeiten" auf. Ich sage ja nicht das ihr alle falsch liegt. Das liegt mir total fern. Nur habe ich das Gefühl das ihr die Folgeeffekte die E-Mobilität auslösen "Könnte"/"wird" unterschätzt.
Scrypton schrieb:
Weiter bezahlt ohnehin jeder deutsche E-Auto-Fahrer pro Kilometer derzeit ungefähr ~1,30 Cent an EEG-Umlage.
Das darf man aber auch nicht ÜBERschätzen. Ja EEG Umlage ist gut, ist aber eher dafür da das der Privathaushalt "ordentlich" Geld dafür bekommt. Die benötigten großen Anlagen kommen eher selten dadurch hervor. Das soll die EEG nicht schlecht machen, es ist eher als süßes Gift zu verstehen. Mehr Öko mehr EEG Umlage gleich teurere Strom.
Scrypton schrieb:
Wenn mehr Leute E-Auto fahren, kann weiter zugebaut werden, ohne dass die Umlage steigt.
Da bin ich eher bei dir. Durch einen höheren Austausch Strom gegen Verbrenner aus der Gesamtmenge aller PKW´s steigt die Notwendigkeit einer Überarbeitung des Strommarktes. Dort wird gerne das Henne-Ei- Problem gesehen: "Warum Ladesäulen wir haben zuwenig Autos, weil wir zu wenig Ladesäulen haben ..."

Scrypton schrieb:
Je mehr Strom ich verfahre, desto mehr erneuerbare Energiequellen müssen gebaut werden.
JE mehr Ökostrom du nutzt desto mehr ... .Das Geld muss auch gezielt dort "landen". Es ist doch so, dadurch das immernoch viele Menschen in DE z.B. beim Grundversorger sind oder sich eher für den billigen fossilen Strom entscheiden, ist der Druck auf die Anbieter noch nicht hoch genug bzw. die finanziellen Mittel noch nicht genug gegeben.
 
cool and silent schrieb:
Auch hier gilt: Mal angenommen der Autofahrer hätte sich gar kein E-Auto angeschafft, was hätte ihn davon abgehalten, einen Cent pro Kilometer in EE-Zubau zu investieren und auf diesem Wege die Energiewende voranzubringen?
Nichts; das Ziel wäre das selbe. Der E-Auto-Fahrer aber hat sich eben für diesen(!) Weg entschieden, bewusst.
Klingelts jetzt?

Du kannst den Umschwung auf saubere Energien und damit der Reduzierung der Emissionen freilich auch ohne E-Auto unterstützen. Davon hält dich ja keiner ab.
 
P4ge schrieb:
Ich glaube ihr hängt euch zu sehr bei gewissen "Kleinigkeiten" auf. Ich sage ja nicht das ihr alle falsch liegt. Das liegt mir total fern. Nur habe ich das Gefühl das ihr die Folgeeffekte die E-Mobilität auslösen "Könnte"/"wird" unterschätzt.

Wer sind "ihr" und welche Folgeeffekte meinst Du?

Ich habe nichts gegen E-Mobilität und mache da selbst eifrig mit und verlagere Fahrten bei milder, trockener Witterung massiv auf's E-Bike. Was mich etwas nervt ist die massive Subventionierung der E-Autos in einem beispielosen Ausmaß, bis hin zum quasi-verschenken der Autos bei bestimmten Nutzungsprofilen. Gleichzeitig wird massiv Greenwashing betrieben und Akkuproduktion wie Betrieb finden faktisch im fossilen Grenzstrommix statt, während die Werbung das Gegenteil verspricht.
 
cool and silent schrieb:
Gleichzeitig wird massiv Greenwashing betrieben und Akkuproduktion wie Betrieb finden faktisch im fossilen Grenzstrommix statt, während die Werbung das Gegenteil verspricht.
Das stimmt schlichtweg nicht...

Tesla in seiner Gigafactory (Nevada) nutzt überwiegend Energie aus erneuerbaren Quellen.
Auch VW setzt im E-Auto Bereich enorm darauf und hat seine Emissionen in den letzten Jahren um gut ein Drittel reduziert - bei gleichzeitig steigender Produktionskapazität. Deren ID.3 z.B. wird vollständig(!) CO2-neutral produziert - und kann von Kunden mit Ökostrom auch weiter klimafreundlich betrieben werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Scrypton schrieb:
Deren ID.3 z.B. wird vollständig(!) CO2-neutral produziert - und kann von Kunden mit Ökostrom auch weiter klimafreundlich betrieben werden.

Natürlich kann man so bilanzieren, dann verschlechtert sich allerdings der restliche Strommix entsprechend und es ist und bleibt ein Nullsummenspiel (Greenwashing).

Mit meinem Benziner kann ich das echt leichter haben und einfach bei Shell den CO2-"neutralen" (CO2-kompensierten) Super Plus tanken
 
cool and silent schrieb:
Natürlich kann man so bilanzieren, dann verschlechtert sich allerdings der restliche Strommix entsprechend
Nein, da die Ladesäulen weiterhin mit dafür(!) erzeugter sauberer Energie laufen... das betrifft auch die Produktion bei VW, die dahingehend massiv investiert haben.

Du tust ja stets so, als würden die dadurch die saubere Energie dem Strommix abzwacken - und das tun sie so nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
cool and silent schrieb:
Wer sind "ihr" und welche Folgeeffekte meinst Du?
Die besagten Folgeeffekte die ich aufgezählt habe. In dem man aus der Menge der Verbrenner teile entfernt und diese durch BEV ersetzt. NAtürlich ändert sich dadurch nicht der derzeitige Strommix. Aber jemand der sich dafür entscheidet wählt eher Grünen Strom. Dadurch fließt mehr Geld in Projekte für grünen Strom.

cool and silent schrieb:
Ich habe nichts gegen E-Mobilität und mache da selbst eifrig mit und verlagere Fahrten bei milder, trockener Witterung massiv auf's E-Bike.
Das ist ja auch eine Form. Dein E-Bike erfordert weniger Energie als ein BEV für die gleiche Strecke. Die Energie die du da einsparst musste nicht durch fossile Brennstoffe erzeugt werden etc. .
cool and silent schrieb:
Was mich etwas nervt ist die massive Subventionierung der E-Autos in einem beispielosen Ausmaß, bis hin zum quasi-verschenken der Autos bei bestimmten Nutzungsprofilen.
Ja diesen Punkt kann man natürlich kritisch betrachten. Ich sehe das gleiche Problem aber von der Seite, dass jedem eigentlich die Folgeschäden von Verbrennern bewusst sein sollte. Ergo müsste diese Variante zunächst Alternativlos gestrichen werden um sofort positiv auf die Umwelt einzuwirken. Können wir diesen WEg auch praktisch gehen? Nein. Drum müssen wir eine Alternative finden. Zuschüsse sind da eine Möglichkeit, wenn die Leute nicht von alleine dort zuschlagen. Das rechtfertigt beileibe nicht alle Auswüchse.
cool and silent schrieb:
Gleichzeitig wird massiv Greenwashing betrieben und Akkuproduktion wie Betrieb finden faktisch im fossilen Grenzstrommix statt, während die Werbung das Gegenteil verspricht.
Greenwashing ist natürlich ein kompletter fail der Wirtschaft. Wirklich grüne Unternehmen müssen sich mit quasi grünen mit Fake grünen Unternehmen messen. Den schwersten Stand haben da immer die wirklichen grünen. Sie machen alles richtig, müssen es aber noch erklären und auf die Fehler der anderen Hinweisen.
Das Problem mit den ganzen Fußabdrücken ist doch wie beim Nutri-Score. Wir wissen alle wo der Fehler im jeweiligen System liegt. Wir wissen beim BEV kann der Akku problematisch sein. Bei Plug-in der Verbrenner.
Im Kern belügen wir uns aber gerne selbst, weil wir die Konsequenzen nur zu gerne verdrängen wollen. Deshalb glauben wir auch das CO2 neutrale Lieferungen oder Biosprit wirklich was bringen.
 
Scrypton schrieb:
Du tust ja stets so, als würden die dadurch die saubere Energie dem Strommix abzwacken - und das tun sie so nicht.

Ich glaube das Thema ist nun wirklich ausdiskutiert und wir beurteilen den Sachverhalt offensichtlich unterschiedlich.

P4ge schrieb:
Die besagten Folgeeffekte die ich aufgezählt habe. In dem man aus der Menge der Verbrenner teile entfernt und diese durch BEV ersetzt.

Ach so. Klar. Ohne diese Grundannahme gibt es natürlich nichts zu gewinnen.

P4ge schrieb:
Das ist ja auch eine Form. Dein E-Bike erfordert weniger Energie als ein BEV für die gleiche Strecke.

Die man im Vergleich zum E-Auto auch einfach in erster Näherung zu Null für das Fahrrad ansetzen kann. Zwischen den Produkten liegt ca. Faktor 20 beim Betrieb und Faktor 50-100 beim Gewicht (für Betrachtung Herstellung und Recycling)


P4ge schrieb:
Greenwashing ist natürlich ein kompletter fail der Wirtschaft. Wirklich grüne Unternehmen müssen sich mit quasi grünen mit Fake grünen Unternehmen messen.

Richtig, die Begriffe sind nicht geschützt, daher kann ich auch bei Shell den CO2-neutralen Sprit tanken und mir einbilden, 100% grün unterwegs zu sein bzw. mich auf den Marktplatz stellen und das lautstark behaupten.
 
cool and silent schrieb:
Ich glaube das Thema ist nun wirklich ausdiskutiert und wir beurteilen den Sachverhalt offensichtlich unterschiedlich.
Für deine falsche Beurteilung kann ich nichts. ;0)
 
Scrypton schrieb:
Für deine falsche Beurteilung kann ich nichts. ;0)

Du kannst gerne noch 100x hier reinschreiben, dass Du Recht hst. In der Sache ändert sich dadurch allerdings nichts.
 
cool and silent schrieb:
In der Sache ändert sich dadurch allerdings nichts.
Japp; die Ladestationen bieten weiterhin Ökostrom an, der dafür erzeugt wird - und das gilt auch mehr und mehr für die Produktion der E-Autos.
So ist das - und es ändert sich nicht. :0)

Selbst wenn extra dafür nicht Ökostrom erzeugt werden würde - was aber eben der Fall ist - so wäre es weiterhin so, dass E-Autos mit dem Strommix, welcher ohne diese zusätzliche Erzeugung weniger sauber wäre, dennoch immer sauberer werden würden von Jahr zu Jahr, weil der Anteil regenerativer Erzeugung ebenfalls von Jahr zu Jahr zunimmt. Auch vor den E-Autos schon.
 
Bei Shell nimmt gar nichts zu. Von der ersten Tankfüllung an CO2-neutral ;-)
 
cool and silent schrieb:
Bei Shell nimmt gar nichts zu. Von der ersten Tankfüllung an CO2-neutral ;-)
Darf man sich einreden :D
Aber nein; ein CO2-Ausgleich ist keine CO2-Neutralität. Mit dem Geld werden Klimaprojekte unterstützt, mit dem Ziel, die Emissionen zu kompensieren. Das ist oft mehr schlecht als recht, wenn dafür pro Tonne CO2 eine bestimmte Anzahl an Bäumen irgendwo im Ausland verpflanzt werden, weil sich erst nach 100 Jahren zeigt, ob dem tatsächlich so sein wird wie man sich das heute im Ergebnis erhofft... weshalb sich einige große Non-profit Organisationen, die CO2-Kompemsierung zum Ziel haben, davon distanzieren:
https://www.atmosfair.de/de/standards/waldschutzprojekte/

Natürlich könnte man auch heute schon relativ sauber fahren - oder eben weiterhin seinen Dreck in die Welt pusten mit der Hoffnung, dass sich das durch die eigene freiwillige Zusatzinvestition in ~100 Jahren schon wieder ausgleichen wird. :0)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
Ich bin von 2014 bis Ende 2017 auch mit nem Plug-In gefahren. Opel Ampera. Endgeniales Auto :) Wenn du zu Hause laden kannst und es auch wirklich nutzen kannst ist das schon ne feine Sache. Ich konnte auch 96% aller km elektrisch fahren. Dazu Vorheizen bzw. vorklimatisieren. Und wenn ich mal weiter weg musste.. kein Problem, einfach fahren ohne sich gross Gedanken machen zu müssen.
Es hat auch geholfen zu testen ob rein elektrisch auch ne Option ist oder ob es doch nicht brauchbar wäre. Am Ende hat der Hybrid aber richtig Geld gespart (wir haben hier halt keine Steuervorteile, Kaufprämien oder sonstige Sachen, sprich man zahlt effektiv die Kosten die man auch hat) und war dann der Ausschlag komplett aufs BEV zu wechseln.
 
@getexact
Akkus halbieren zur Zeit alle 4 Jahre ihren Preis bzw. verdoppeln ihre Kapazität. D.h. in 10 Jahren ist ein heutiger Akku relativ billig zu bekommen. (Oder eventuell gibt es eine Möglichkeit sein altes Auto kostengünstig "Aufzurüsten"). Ich sehe da ganze Industriezweige entstehen :-)
Der alte Akku (der ja meistens alles andere als schlecht ist) bekommt ein 2. Leben als Sonnenbatterie^^
Eventuell wird der ja "in Zahlung genommen" :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
So nen kleines Update von mir:

1. Woche GLE 350 e (Benziner). JA kann man machen. Im "normalen" Stadt, Land, Autobahn ist der Verbrauch wenn man sich nach BEV richtet bai guten 2-4l auf 100km. Man kann auch gut ne Woche nur elektrisch fahren. Haupteinsatz war GLE + Anhänger. DAs die zusätzliche Masse (250-1000kg) am Akku ziehen habe ich mir schon gedacht, dass da aber manchmal nur noch 40km raus kommen ist schon heftig.
Das danach ca. 10-12 Liter Benzin auf einen zukommen ist da Nebensache.
Mit Trail-Assist und Elektroantrieb ist die Kombi traumhaft. Da köönte der Tiguan echt sofort für in Rente gehen. Aber die ganze Zeit den Benziner mit Strom durch die Gegend zu fahren macht echt keinen Spass.
 
Interessant. Was verliert der Wagen denn im Elektrobetrieb an Agilität gegenüber einem normalen GLE 350 Benziner oder vergleichbaren Fahrzeugen?
 
cool and silent schrieb:
Was verliert der Wagen denn im Elektrobetrieb an Agilität
? Also ICH bin damit nich Rennstrecke oder Passstraßen gefahren. Eher Semi-Forst / Semi-Hausbau Betrieb.
Vergleichen kann ich den nur mit einem Tiguan (CAVD) und das wird keinem von beiden gerecht. Der 350 hat einen E-Motor oder ist so schon stärker. Gerade beim anziehen mit Hänger merkt man die Kraft. Geflasht hat mich der Trailer-Assist. Kann ich schon vom Crafter. Aber MB ist da noch mal ne Ecke besser. Dass alles mit Elektro top.
Man kennt es doch Hänger dran. Ob anfahren oder Rückwärts schieben = GAS geben. Da wird ganz gern mal 12l/100km zum "Leerlauf"-Wert ^^. Mit Elektro passiert dir das nicht.
Beim Anfahren, überholen etc. man merkt ständig die Vorteile vom E-Motor. Wie gesagt ich hab den nur mit Hänger gefahren, 1 mal (Abholung) ohne. Und da der nur geliehen ist, halte ich mich mit Experimenten zurück.
Denke auch das diese Kombi (wie vom TE) eine der meist verkauften sein wird (SUV + E). Hier lassen sich suber beide Vorteile verpacken und die Nachteile (Zusatzgewicht) verstecken. Cool wäre jetzt als Vergleich der ID.6 . Oder ein ix3. Wobei ich mir den nicht holen würde. Da sollten schon Reichweiten von min. 600km drin sein. Mit Zusatzgewicht müssen es noch 300km werden. Das sehe ich derzeit nicht.
 
Zurück
Oben