Was haltet Ihr von Plug-In Hybrid Autos? Sinnvoll?

Hutzear schrieb:
Wäre nur sinnig, dann auch E-Autos mit ner CO2 Steuer zu belegen, tanken diese oft eben den Strommix und ganz wichtig der CO2 Rucksack. Aktuell werden sie mit 0 CO2 bewertet, was halt Unfug ist.
Die Steuer wäre aber extrem schwer zu vermitteln. Da Verbrenner mit einem geringerem Rucksack starten und nur durch ihren Verbrauch im CO2 Verbrauch steigen.
Das BEV würde, zusätzlich zu seinem hohen derzeitigen Anschaffungskosten, nochmals einen CO2 aufpreis erfahren. Diesen Rucksack würden man praktisch aber fast nie unter das Level eines Verbrenner bringen können (bei gleicher Laufleistung und "normalen Strommix"). Möglich wäre es nur wenn man seinen eigenen Solarstrom (ebenfalls Co2 Bepreisung beim Bau) für das BEV benutzt. Ich verstehe die Intension dahinter, praxisnah ist die Umsetzung jedoch mit sehr vielen Hindernissen verbunden.

Das BEV aber mit 0 Co2 bewertet werden ist aber faktisch richtig. Bei jedem Meter den ein Verbrenner zurücklegt, wird Co2 freigesetzt. Beim BEV wird kein Co2 freigesetzt. Natürlich ist das eine Spitzfindigkeit aber sie ist entscheident für die komplette Einordnung.

Der Plug-In des TE ist in seinem Fahrprofil so effektiv wie ein BEV, es bleibt aber ein Verbrenner. Wenn der TE also fast ausschließlich mit Strom fährt und der Verbrenner nicht anspringt, ist ihm die Co2 Steuer egal.
Natürlich müssen wir auch schauen wie sich unser Strommix zusammensetzt, genauso muss man aber auch die Beschaffung von Benzin genauer betrachten und deren Folgeschäden (Produktion). Würde dies passieren müste man Kraftstoffe locker um den Faktor 4-5 erhöhen.

Hutzear schrieb:
Davon sind wir aber wie gesagt weit entfernt. Im Golf wird das Barrel Rohöl für 3-4$ extrahiert. Ich mein es liegt da halt rum und man muss es lediglich rauspumpen. Ob der Kurs dann bei 40$ oder 120$ pro Barrel liegt, ist sekundär. Und eines ist auch klar. Grüne Technologien wirken auf Ölforderer ganz klar als Bedrohung. Ich mein sie können, damit dann irgendwann ja nichts mehr anfangen, insofern produziert man nur umso schneller, solange man noch Geld dafür bekommt und zwar unabhängig vom Preis.
Suchst du auch mal nach den Hinweisen die ich dir gebe oder bleibst du stur auf deinen Aussagen stehen? Ich hatte schon einmal geschrieben, dass z.B. Saudi-Arabien (Aramco) aus gutem Grund sich nicht an die Förderlinien hält. Sie brauchen das Geld, weil sie erkannt haben das es eine endliche Ressource ist. DAs Land sieht seine Zukunft im Tourismus und grünen Wasserstoff. Gleichzeitig wird das Öl billig gefördert, damit Konkurrenten dem Angebotsmarkt verlassen. Bevor E-Mobilität den Öl-Ländern zur Gefahr wird, dauert es noch einige Jahrzehnte. Gerade die Märkte Transport, Heizkraft, Kunftstoff.
Wie gesagt google einfach mal danach warum sich die OPEC Staaten vor ein par Jahren in die Wolle bekommen haben bzgl. der Fördermengen.
Hutzear schrieb:
Wichtig wäre, dass das Öl auch tatsächlich im Boden bleibt und das ginge eben nur, wenn die regenerativen billiger wären, wovon wir halt noch ne ganze Ecke entfernt sind, oder es eben eine weltweite CO2-Steuer gäbe. China und USA haben sich ja bzgl. des Pariser Klimaabkommens nicht mal zu Mengenzielen bereit erklärt, was die Unterschrift nutzlos macht.
Billiger kann man sie nicht produzieren, wenn man nicht "billigere" Ressourcen verwendet. Billiger bedeutet aber fast immer klimaschädlich. Entweder wird das Solarpanel in China produziert, oder die Windräder aus Carbon in DE, viel Spaß beim recycling. Regenerativ bedeutet nicht gleichzeitig klimafreundlich. Mit der Co2 Weltweit Steuer haben wir aber wieder das Problem, dass gerade in ärmeren Ländern dann Strom unbezahlbar wird, da dort grüne Energie fast nicht vorkommt und Öl, Gas, Kohle die einzige Alternative sind. Darum ja mein Hinweis auf Deserttec. Es wäre ein super Anfang für die afrikanischen Länder gewesen sich unabhängig von endlichen Ressourcen zu machen. Sie hätten die Wirtschaft verstanden und vergrößert und international angeboten. Da dieser Schritt nicht geklappt hat, müssen die Industrieländer versuchen ihren Verbrauch zu senken um dann im 2 Schritt den anderen zu helfen. Weitaus komplizierter. Egal ob USA oder China, solange die Probleme noch weit entfernt sind, werden sie nicht als Gefahr angesehen. Erst in Anbetracht des drohenden Untergangs beginnt der Mensch mit dem handeln.

Hutzear schrieb:
Dann haben wir aneinander vorbei geredet, meinte ich auch, dass der Preis gesunken ist und inflationsbereinigt noch niedriger wäre.
Hutzear schrieb:
Das hast du falsch verstanden. Ich meine nicht den realen Spritpreis, ganz ohne Steuern usw.
Link
Infaltionsbereinigt stieg der Benzinpreis, da auch die Produktionskosten steigen. Wie soll denn das auch sonst möglich sein? Es wird immer schwieriger Öl zu fördern, aber die Produktionskosten sinken?
Der Link erklärt es sehr gut. Normalerweise müsste der Preis pro Liter eigentlich höher liegen. An dem Punkt stimme ich auch deiner Aussage zu, dass einfaches alles auf dem Markt geworfen wird (aber aus anderen Gründen). Gleichzeitig sind aber auch die Verbräuche der Verbrenner gesunken. Parallel dazu sind immer mehr Abgaben auf Kraftstoffe aufgeschlagen worden. Real stieg also der Preis pro 100km.
Was bleibt also im Kern aus unserer Diskussion übrig: Der Preis ist gestiegen, haben wir es als Verbraucher so empfunden? Nein. Können/Werden diese Effekte in Zukunft genauso bestehen bleiben? ICH behaupte nein.

An diesem Punkt ist es jedoch eine Frage, bekämpft/diskutiert man die Folgen oder die Ursachen?
 
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Sorry aber ich gebs auf. Vieles von dem was du schreibst, habe ich in anderer Form genauso schon geschrieben und ich weiß nicht, ob du die Punkte extra missverstehst, oder was deine Absicht dahinter ist. Da dies nicht mein Hauptform ist, habe ich jetzt aber auch keine Lust, nun die ganzen Punkte gerade zu rücken.
 
cool and silent schrieb:
Richtig, die Autos werden lokal im Betrieb CO2-frei bilanziert, auch wenn sie tatsächlich im fossilen Grenzstrommix betrieben werden. Auch der CO2-Rucksack aus der Batterieherstellung wird "anderswo" durchaus bilanziert
Auch wenn alle diese durchaus relevanten Punkte berücksichtigt werden sind die E-Autos schon nach wenigen Jahren "grüner" - also sauberer - als ein Verbrenner.

Sie fahren(!) grundsätzlich emissionsfrei, die Ökobilanz wird durch den leider noch recht hohen Anteil an Kohlekraftwerken tatsächlich deutlich verschlechtert. Dennoch ist es im Schnitt ab 75.000 gefahrenen Kilometern (beim heutigen Stommix) samt Produktion sauberer unterwegs als ein Verbrenner.

Weil das dem Durchschnitt entspricht, gibt es freilich auch bereits E-Autos, die das noch viel schneller erreichen, der Fortschritt wird das auch zukünftig immer weiter treiben. Mit jedem Prozent mehr Ökostrom im Netz wird das außerdem nur noch deutlicher und schneller erreicht.

Wenn du mal selbst 'Hand anlegen' möchtest insofern, beliebige Verbrenner mit beliebige E-Autos zu vergleichen kannst du das im Detail hier machen:
https://climobil.connecting-project...ECurb=1977&NEDCpenalty=0.39&decarbonization=0
 
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Ich bin übrigens noch da und lese interessiert mit ;-)
 
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Scrypton schrieb:
Mit jedem Prozent mehr Ökostrom im Netz wird das außerdem nur noch deutlicher und schneller erreicht.

So einfach ist es eben nicht, da dies nur unter der Annahme gilt, dass der Strommix anzusetzen ist.

Vor dem Hintergrund der Spielheoretischen Entscheidung der Anschaffung eines E-Autos als Alternative zu einem Benziner oder Diesel ist es jedoch sinnvoll und geboten, das E-Auto im fossilen Grenzstrommix zu rechnen, d.h. es fährt mit 100% Gas und Kohle. Es spielt dann praktisch keine Rolle, ob ein weiteres Prozent EE zugebaut wird oder nicht.
 
cool and silent schrieb:
So einfach ist es eben nicht
Doch, so einfach ist das; schau dir den Online-Rechner an, den ich dir gegeben habe. ;)

cool and silent schrieb:
da dies nur unter der Annahme gilt, dass der Strommix anzusetzen ist.
Ist er auch.
Was bei uns aus der Steckdose kommt - oder eben aus den Ladesäulen der E-Autos - ist halt nun mal eben genau das, Strommix.
 
Nein, so einfach ist es eben nicht. Wenn wir Autos mit Verbrennungsmotor in grosser Menge durch Autos mit E-Motor ersetzen - so wie es derzeit passiert - verändern wir dadurch den Strommix. Je mehr E-Autos wir dem Bestand zuführen, desto länger laufen irgendwo Gas- und Kohlekraftwerke. Die EE hingegen speisen ohnehin priorisiert ein, egal wie viele Verbraucher am Netz hängen
 
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cool and silent schrieb:
Nein, so einfach ist es eben nicht.
Du wiederholst deinen Unfug, aber doch; so einfach ist es eben schon, wie du sehen könntest. :0)
Wenn mein Nachbar seinen Verbrenner gegen ein E-Auto eintauscht, dann lädt er sein Auto zukünftig mit dem Strommix wie er eben vorliegt. Dieser Strommix besteht eben nicht nur aus "100% Gas und Kohle", weshalb es auch weiter völlig unsinnig ist, dies für das E-Auto trotzdem anzunehmen.

Fakt ist: E-Autos sind schon nach relativ kurzer Zeit sauberer als ein Verbrenner, Produktion usw. mit berücksichtigt. Und mit jedem Prozent mehr Ökostrom im Netz wird das außerdem nur schneller erreicht.

Da kannste nichts dran rütteln - ist eben so, wie es ist.
 
Scrypton schrieb:
Ist er auch.
Was bei uns aus der Steckdose kommt - oder eben aus den Ladesäulen der E-Autos - ist halt nun mal eben genau das, Strommix.

Das ist grob falsch.
Cool and Silent hat völlig recht. Man muss den Grenzstrommix ansetzen. Elektroautos werden jetzt und noch lange zu 100% mit Gas/Kohlestrom betrieben. Da ist nicht ein Prozent regenerative Energie dabei.

Das wird leider immer wieder durcheinandergeworfen.
 
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timo82 schrieb:
Cool and Silent hat völlig recht.
Nö, das hätte er nur bei einer sehr viel umfassenderen Umstellung von Verbrenner auf E-Autos.
Sieht man sich die Zahlen der Zulassungen an, ist davon aber noch nichts zu erkennen.

Dass der Stromverbrauch durch ein E-Auto steigt, ist klar. Das würde er aber auch, wenn ich mir einen zusätzlichen Server in den Keller stelle - es wäre unsinnig, deshalb zu unterstellen, der zusätzliche Server würde zu 100% mit fossil erzeugter Energie betrieben...

Ich persönlich, so ich zuhause bin, lade ohnehin über meine PV.
 
Einen zusätzlichen Server kannst du auch nicht mit Benzin/Diesel betreiben. Ein Auto schon.

Und es ist ganz einfach zu erkennen, dass alle elektrischen Geräte, durch die man Verbrennergeräte ersetzt, nicht mit dem Strommix laufen. Sei das ein Rasenmäher, ein E-Bike oder ein Auto.

Man erzeugt einen zusätzlichen Strombedarf und die Strommenge, die durch regenerative Energie erzeugt wird, bleibt konstant. Der Mehrbedarf kann nur durch fossile Energie erzeugt werden.

Beispiel:

Strombedarf durch deinen Haushalt = 100 kWh
Erzeugter Strom: erneuerbar erzeugt: 50 kWh, nicht erneuerbar erzeugt (= zugekauft): 50 kWh
Im Strommix hast du 50 % erneuerbaren Strom.
Dein Auto läuft mit Benzin

Umrüstung auf 1 Elektroauto
Strombedarf durch deinen Haushalt = 120 kWh (100 kWh Haushalt + 20 kWh Auto)
Erzeugter Strom: erneuerbar erzeugt: unverändert 50 kWh, nicht erneuerbar erzeugt (= zugekauft): 70 kWh
Im Strommix hast du 41,7 % erneuerbaren Strom.
Die Strommenge, die das Elektroauto benötigt (20 kWh) kommen nicht aus erneuerbarer Energie.
Haushalt: 50 % regenerativer Anteil.
Elektroauto: 0 % regenerativer Anteil.

Umrüstung auf 5 Elektroautos
Strombedarf durch deinen Haushalt = 200 kWh (100 kWh Haushalt + 100 kWh Elektroautos)
Erzeugter Strom: erneuerbar erzeugt: unerändert 50 kWh, nicht erneuerbar erzeugt (= zugekauft): 150 kWh
Im Strommix hast du 25 % erneuerbaren Strom.
Die Strommenge, die die Elektroautos benötige (100 kWh) kommen nicht aus erneuerbarer Energie.
Haushalt: 50 % regenerativer Anteil.
Elektroauto: 0 % regenerativer Anteil.


Du kannst jetzt natürlich deine Elektroautos mit der erneuerbaren Energie laden:
Strombedarf der E-Autos = 100 kWh
Erzeugter Strom: erneuerbar erzeugt: 50 kWh, nicht erneuerbar erzeugt (= zugekauft): 50 kWh
Im Strommix laufen die Elektroautos dann mit 50 % erneuerbaren Strom.
Dein Haushalt liegt dann allerdings nicht mehr bei 50%, sondern bei 0%.
Haushalt: 0 % regenerativer Anteil.
Elektroauto: 50 % regenerativer Anteil.
 
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timo82 schrieb:
Einen zusätzlichen Server kannst du auch nicht mit Benzin/Diesel betreiben.
Doch, kann ich. Ginge mit jedem ausreichenden Dieselgenerator.

timo82 schrieb:
Man erzeugt einen zusätzlichen Strombedarf und die Strommenge, die durch regenerative Energie erzeugt wird, bleibt konstant. Der Mehrbedarf kann nur durch fossile Energie erzeugt werden.
Das ist so schlichtweg falsch.
Es ist richtig, dass für die Regulierung eines stabilen Netzes bei erhöhter Nachfrage fossile Erzeuger einspringen, da erneuerbare Energien ohnehin stets vollumfänglich abgenommen werden (müssen). Trotzdem ist ein kWh weiterhin ein kWh - und der Energiebedarf in unserem Land steigt auch unabhängig von E-Autos. Hier zu unterstellen, der Energiebedarf für ein E-Auto wäre also automatisch reiner Kohlestrom, ist nicht nur faktisch falsch sondern auch sehr blauäugig.

Abgesehen davon wäre 1 kg CO2 aus Kohle (betreffend Ökonomie, Risiken, ...) immer noch besser ist als 1 kg CO2 aus Öl....

Weiter bezahlt ohnehin jeder deutsche E-Auto-Fahrer pro Kilometer derzeit ungefähr ~1,30 Cent an EEG-Umlage. Das bringt die Energiewende ordentlich voran, denn die Politiker haben Angst vor einer steigenden Umlage und kürzen den EEG-Zubau daher massiv. Wenn mehr Leute E-Auto fahren, kann weiter zugebaut werden, ohne dass die Umlage steigt. Also gibts dann pro gefahrenem E-Auto-Kilometer indirekt auch mehr Ökostrom im Netz. Das kann kein Verbrenner nachmachen.

Und wer darüber hinaus auch noch einen Ökostromtarif nutzt, sorgt auch darüber für einen Zubau. Greenpeace Energy baut ja AFAIK via Planet Energy so viele Windräder und PV dazu, dass sie immerhin bilanziell den Verbrauch ihrer Kunden abdecken, zusätzlich zum EEG.

Kurz: Ein ständig steigender Anteil an Grünstrom im Strommix ist per EEG vorgeschrieben. Je mehr Strom ich verfahre, desto mehr erneuerbare Energiequellen müssen gebaut werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich habe mir erst dieses Jahr noch einen jungen Verbrenner zugelegt (Audi Q3), aber auch ich überlege natürlich, dass mein nächster Wagen ein Hybrid oder BEV sein soll. Aber abseits von Strommixen und Ölfördermengen und CO2 Rucksäcken gehts für mich als Bürger eher um Praktikabilität und Haltbarkeit.

Wir meckern schon zurecht bei kleinsten Elektrogeräten über fest verbaute Akkus, extrem viel Akkumüll und Wegwerfartikel, die einen Akku haben und der Akku irgendwann fratze ist und das Gerät dann obsolet ist.

Was mich bisher abgesehen vom dürftigen Ladenetzen und Lademöglichkeiten abhält an einen BEV als Hauptauto zu denken ist das Problem Akku.

Wie lange halten diese Fahrzeuge? Verbrenner haben nicht das Problem, dass sie nach 10 Jahren z.B. an Reichweichte verlieren oder das Fahrzeug nicht mehr brauchbar ist. Bei Akkubetriebenen Autos wird dieses Problem aber zwangsläufig auf uns zukommen.

1. Wohin mit den ganzen Akkus?
2. Was ist ein 10 Jahre altes BEV noch wert und was kostet es einen neuen Akku in einen 10 Jahre alten Tesla zu verbauen? Das wird nicht wirtschaftlich sein. Die Autos werden also irgendwo stehen und vergammeln, anstatt weitergenutzt zu werden.
3. Je mehr E-Fahrzeuge also auf den Straßen landen, desto mehr werden davon irgendwann auf dem Gebrauchtwagenmarkt landen, aber würde jemand einen 10 Jahre alten VW ID3 mit noch 70% Restakku kaufen?
Einen 10 Jahre alten Golf 6 oder Golf 5 kannst du deinen Sohn oder Tochter als Anfänger noch gut kaufen.
Paar Reparaturen hier und da. Aber ein Akku für mehrere Tausend Euro ersetzen, die den Fahrzeugwert weit überschreiten?
Für mich wird das E2E betrachtet ein riesiges Problem sein, was auf uns zukommt.
4. Je mehr Autos auf den Straßen, desto mehr Unfälle werden damit auch passieren. Die Akkus lassen sich nur schwer löschen und sind noch Wochen und Monate nach dem Unfall Gefahrengut. Auch da fehlt mir ein Konzept wie man damit umgeht.

Fragen über Fragen, die mich als potentiellen Kunden abschrecken lassen.

5. Der Preis: BEV sind aktuell noch sehr teuer. Haben weniger Reichweite als Verbrenner. Die meisten Menschen kaufen eher weniger Neuwagen, sondern gebrauchte. Gewerbliches Leasing ist auf Platz 1, aber die realen Verkaufszahlen beim Kunden sind ganz andere Dimensionen.
Da werden auch ganz andere Fahrzeuge gekauft, als in Top Listen der Zulassungen immer suggeriert werden.

Im Endeffekt komme ich immer wieder auf den Schluss: lieber so lange Verbrenner fahren, wie irgendmöglich. Denn die Elektromobilität ist Stand 2021 an noch zu vielen Stellen für mich nicht ausgereift und auch in die Zukunft gesehen nicht tragbar.
 
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timo82 schrieb:
Man muss den Grenzstrommix ansetzen. Elektroautos werden jetzt und noch lange zu 100% mit Gas/Kohlestrom betrieben. Da ist nicht ein Prozent regenerative Energie dabei.

Ich bau mir gerade eine PV Anlage aufs Dach weil ich damit rechne in naher Zukunft ein E-Auto zu fahren. Ansonsten würd ich mir die PV Anlage wohl sparen, da wir allgemein recht wenig Stromverbrauch haben und somit Kosten/Nutzen gering wären. Mit einem E-Auto am Horizont ändert sich das aber.

Und ich kenne einige die ähnliche Gedankengänge haben.
 
getexact schrieb:
Wie lange halten diese Fahrzeuge? Verbrenner haben nicht das Problem, dass sie nach 10 Jahren z.B. an Reichweichte verlieren oder das Fahrzeug nicht mehr brauchbar ist.
Aktuelle E-Autos bzw. deren Akkus haben im Schnitt eine Lebenserwartung von 500.000 km - in die Berechnungen betreffend der Emissionen wird in der Regel von der Hälfte (also 250.000 km) ausgegangen.

getexact schrieb:
Wohin mit den ganzen Akkus?
Die werden recycelt:
https://www.autozeitung.de/elektroa...unststoff erreicht, erklärt der Automobilclub.

Nicht zu vergessen ist freilich, dass auch z.B. Wasserstoffautos einen Akku besitzen/benötigen, wenn auch deutlich kleiner.

Das einzige von dir genannte "Problem", das tatsächlich zutreffend ist, ist die Reichweite. Wer über 400-500km fahren möchte, wäre mit den meisten(!) E-Autos also tatsächlich noch an der falschen Stelle.
 
Spannendes Thema. Kommt stark aufs Fahrprofil an.
Hab momentan einen Firmenwagen und pendle täglich ca. 120km. Für den nächsten Wechsel hab ich mal einen Hybriden bzw. einen reines Elektromobil angefragt. Bin gespannt, ob es klappt. Ladesäulen haben wir in der Firma und privat lasse ich gerade eine Wallbox installieren (KfW 440).

Primäre Motivation ist da allerdings die geringere private Versteuerung (0,5% bzw. 0,25%), sonst wären mir die Einschränkungen eines reinen E-Mobils zu hoch und Hybride zu teuer. Das gilt auch für mein Privatfahrzeug.

Kosten und Nutzwert müssen halt passen.
 
@getexact
Sicher richtige Überlegungen.
Bezüglich, was passieren mit den Akkus, ach einigen Jahren. Dachte eigentlich, es wurde hier schon mal angesprochen. Für ein Auto werden sie wohl unbrauchbar, aber in anderen Bereichen können sie noch Einsetzbar sein, bzw. im Haushalt, um die Überschüsse der Photovoltaikanlage zu speichern. Und ein Haushalt sollte selbst im Extremfall nicht die Leistungsaufnahme von einem Auto haben. Ein Elektroauto hat so in der Regel eine Leistung von 100 kW. Eine Herdplatte, welche eine der größten Energieverbraucher in einem Haushalt sind etwa 4 kW.

Also selbst wenn der Akku nicht mehr die Leistung wie früher bringt, für einen Einfamilienhaushalt sollte er reichen.

Aber allgemein sehe ich Elektroautos auf Basis von Akku her als Übergangslösung und hoffe, dass sie durch Brennstoffzellen ersetzt werden. Aber der Schritt über den Akku ist dann wohl nötig, wie damals bei den Energiesparlampen bzw. Kompaktleuchtstofflampen, welche auch bedenken bei der Entsorgung hatten und letztlich durch LED verdrängt werden.
 
Scrypton schrieb:
Doch, kann ich. Ginge mit jedem ausreichenden Dieselgenerator.
Das ist in Deutschland verboten. Notstrom ist erlaubt, aber kein Dauerbetrieb.
Ergänzung ()

Scrypton schrieb:
Das ist so schlichtweg falsch.

Was? Das der Strombedarf steigt, wenn man von Verbrenner auf Elektroauto umrüstet?
Ergänzung ()

hallo7 schrieb:
Ich bau mir gerade eine PV Anlage aufs Dach weil ich damit rechne in naher Zukunft ein E-Auto zu fahren. Ansonsten würd ich mir die PV Anlage wohl sparen, da wir allgemein recht wenig Stromverbrauch haben und somit Kosten/Nutzen gering wären. Mit einem E-Auto am Horizont ändert sich das aber.

Und ich kenne einige die ähnliche Gedankengänge haben.

Du wirst es dir durchgerechnet haben.
Für den Strommix in Deutschland macht deine PV ungefähr gar nichts aus.

Im Schnitt legt ein Auto in D ~ 12.000 km im Jahr zurück.
Bei 15 kWh/100 km wären das 1.800 kWh im Jahr.

Das ist deutlich mehr, als eine Person durchschnittlich im Jahr braucht (1.300 kWh).

Mit einer durchschnittlichen PV Anlage erzeugst du (laut EON) 800 - 1.000 kWh im Jahr.
Du müsstest also 4 durchschnittliche PV Anlagen haben, um deinen Bedarf zu decken.



Es ändert aber nichts am Grundsatz:
Ohne Elektroauto hättest du (mit 3.100 kWh erzeugtem Solarstrom) ca. 1.800 kWh im Jahr Überschuss, der ins Netz ginge. Damit könnte man auf die Erzeugung von 1.800 kWh fossiler Energie verzichten.
Funktioniert bei dir aber nicht, weil du den Strom ins Auto steckst.
Ergänzung ()

CCIBS schrieb:
@getexact
Sicher richtige Überlegungen.
Bezüglich, was passieren mit den Akkus, ach einigen Jahren. Dachte eigentlich, es wurde hier schon mal angesprochen. Für ein Auto werden sie wohl unbrauchbar, aber in anderen Bereichen können sie noch Einsetzbar sein, bzw. im Haushalt, um die Überschüsse der Photovoltaikanlage zu speichern. Und ein Haushalt sollte selbst im Extremfall nicht die Leistungsaufnahme von einem Auto haben. Ein Elektroauto hat so in der Regel eine Leistung von 100 kW. Eine Herdplatte, welche eine der größten Energieverbraucher in einem Haushalt sind etwa 4 kW.

Also selbst wenn der Akku nicht mehr die Leistung wie früher bringt, für einen Einfamilienhaushalt sollte er reichen.

Wie viele Speicher mit 100 kWh soll ich mir denn zuhause hinstellen?

Es reicht einer bzw. eigentlich reicht gar keiner, da man den Akku von bestehenden Elektroauto als Puffer nutzen könnte. Evtl. verwende ich noch einen Akku, den ich fürs Auto nicht mehr verwenden kann. Wobei ich mich frage, was ich mit einem 70 kWh Pufferakku soll. Damit könnte ich fast 2 Wochen Stromausfall überbrücken.

2020 wurden 2,9 Mio Autos in Deutschland verkauft.
Die Menge an Akkus kann bald niemand mehr gebrauchen, weil dann echt jeder so einen Puffer zuhause hat.
 
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timo82 schrieb:
1. Wie viele Speicher mit 100 kWh soll ich mir denn zuhause hinstellen?

2. Es reicht einer bzw. eigentlich reicht gar keiner, da man den Akku von bestehenden Elektroauto als Puffer nutzen könnte. Evtl. verwende ich noch einen Akku, den ich fürs Auto nicht mehr verwenden kann. Wobei ich mich frage, was ich mit einem 70 kWh Pufferakku soll. Damit könnte ich fast 2 Wochen Stromausfall überbrücken.

3. 2020 wurden 2,9 Mio Autos in Deutschland verkauft.
Die Menge an Akkus kann bald niemand mehr gebrauchen, weil dann echt jeder so einen Puffer zuhause hat.
Zu 1. Habe ich eigentlich schon geschrieben. Ein Durchschnittlicher Akku eines Autos sollte für einen Durchschnittlichen Haushalt reichen. Die Antwort wäre also 1.

Zu 2. Insofern dein Auto immer in der Garage/Stellplatz steht, kann man auch das machen, auch wenn es den Zweck eines Autos stark entfremdet.

Zu 3. Habe ich zuvor nicht geschrieben, da ich es zu individuell spekulativ gehalten habe, bzw. ich dachte es sei nicht notwendig, aber anscheinend wäre es doch Notwendig gewesen. E-Autos auf Basis von Akkus sollten im Idealfall parallel mit den Verbrenner verschwinden, und durch Brennstoffzellen ersetzt werden. Demnach werden über die Jahre nicht 2,9 Mio E-Autos in Deutschland verkauft. Aber natürlich können sich über die Jahre die Akkus trotzdem Sammeln.

Aber wie schon gesagt, sehe ich im Akku nur eine Übergangslösung. Direkt zu etwas besseren, wäre mir auch lieber. Aber es gibt sie jetzt nun mal.
 
timo82 schrieb:
Du wirst es dir durchgerechnet haben.

Mit einer durchschnittlichen PV Anlage erzeugst du (laut EON) 800 - 1.000 kWh im Jahr.
Du müsstest also 4 durchschnittliche PV Anlagen haben, um deinen Bedarf zu decken.

Ich bekomm eine Anlage mit 8-9 kWp aufs Dach, das entspricht ca. 8000 kWh im Jahr. Damit geht sich selbst im Winter das laden aus, sofern ich einen Zwischenspeicher habe.
Ich hab nicht vor das Auto irgendwo anders zu laden (außer vllt bei Urlaubsfahrten).

Übrigens verbraucht ein Verbrenner weitaus mehr fossile Brennstoffe. Da steck ich meinen Strom lieber in mein Auto, als abstrakt den Strommix zu beeinflussen.
 
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