Was können Smart Meter und wie funktionieren sie?

St.Bellof

Lieutenant
Registriert
Apr. 2015
Beiträge
550
Hallo!

Ich weiß nicht in welches Forum es gehört. Da die Forumssuche zum Stichwort "Smart Meter" hier Treffer ausspuckte versuche ich es mal.

Eben las ich im Focus: "Smart Meter können einzelne Haushaltsgerätegruppen erkennen und deren Verbrauch aufzuzeichnen." Ich frage mich nun, wie machen die das? Weis das hier jemand?
 
Zuletzt bearbeitet:
Über den Stromverbrauch und Spannungsveränderungen kann wohl ermittelt werden, wann welche Geräte benutzt werden. Hab sogar mal irgendwo gelesen, dass dadurch sogar das Fernsehverhalten(Zeiten, aber auch Programm) ausgelesen werden können. Finde aber grade die Quelle nicht.
ich vermute, dass an Hand von Statisiken/Datenbanken der Verbrauch des Stroms eingeordnet werden kann. Wie detailliert das möglich ist, darüber streiten Verbraucherschützer und andere Parteien.

Edit: Habs gefunden, scheint nur durch manipulation möglich zu sein, da die Aufzeichung bei kleineren Verbrauchen nicht sehr detalliert erfolgt.
"Wie genau lässt sich der Stromverbrauch überwachen?

Verfechter eines extremen Datenschutzes warnen vor den "Spionagezählern im Keller" und befürchten, dass sich mit den genauen Verbrauchsdaten sogar das Fernsehprogramm der Haushalte ermitteln lässt. Solche Bedenken sind allerdings nicht berechtigt. Zum einen sollen bei Haushalten, die weniger als 10.000 kWh im Jahr verbrauchen, die Daten wie bisher nur einmal im Jahr abgelesen werden. Bei größeren Verbrauchern oder Kunden mit variablen Stromtarifen ist eine viertelstündliche Ablesung geplant. Damit lassen sich nicht das Fernsehprogramm oder sonstige detaillierte Nutzungen ablesen. Das wäre nur bei einer sekündlichen Ablesung möglich, wozu das Smart Meter Gateway aber gehackt werden müsste."
http://www.golem.de/news/it-und-ene...ntelligenten-stromzaehlern-1606-121691-2.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Joe4x4 schrieb:
... dass dadurch sogar das Fernsehverhalten(Zeiten, aber auch Programm) ausgelesen werden können. Finde aber grade die Quelle nicht. ...
Steht auch hier.

@Technoligie
Ich habe die Wikipedia-Stelle an der Beschrieben wird, wie die SMART-Meter die Verbrauchsgeräte identifiziern können noch nicht gefunden. Kannst Du mir da bitte helfen?

Nachtrag zum editierten Beitrag von Joe4x4:
Zunächst vielen Dank für Deine Mühe!

Dann verstehe ich es so, dass das smarte an den neuen Stromzählern "nur" sein soll, dass sie den Verbrauch nach Hause melden, und zwar bei Verbraucher-Anschlüssen nur einmal im Jahr anstelle der Netzbetreiber-Ablesung.

Dass diese Geräte (bezogen auf Verbraucher-Anschlüsse) mehr können oder (in einem James-Bond-Szenario) theoretisch könnten steht erst mal auf einem anderen Blatt.

[update] Insbesondere bezogen auf die von Dir erwähnten "Spannungsveränderungen" bleibt mir noch unklar ob die SMART-Meter (für Verbraucheranschlüsse) das aufzeichnen können. Ebesnso wie mir noch unklar ist, ob nur - wie bisher - ein jährlicher Stand übermittelt wird oder in welchen Zeitabständen der Verbrauch aufgezeichnet und übermittelt wird (etwa wenn viele Monate später ein Verbraucherweschsel-Stand ermittelt werden muss.

Vorsorglich noch mal Nachgefragt: Diese neuen SMART-Meter lauschen nicht ständig auf Geräte die mit Ihnen kommonizieren sollen (wenn das ginge könnte man z.Bsp. sein Elektro-Auto bei fremden auf eigene Rechnung aufladen)?


17:07 Uhr: muss ca. 30 Minuten weg
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein es muss nicht "gehackt" werden sondern nur neu eingestellt.
Diese variablen Tarife werden ja als ein Hauptgrund zur Einführung der Smartmeter genannt, d.h. es gibt dann keine fixen Tarife mehr weil die Netzsteuerung es verlangt daß Kunden benachrichtigt werden "bitte jetzt nicht waschen weil unser Stromnetz grade sehr belastet ist".

Sekündliche Ablesung ist da nur folgerichtig. Das braucht auch praktisch kaum Datenvolumen: ~300kByte pro Tag unkomprimiert Wahrscheinlich nur ein paar zig Kilobytes nach Komprimierung.

Oder man liest sekündlich ab und schickt die Datenpakete dann einmal pro Stunde an den Server. Man weiß dann erst nach dieser Stunde daß Tatort geschaut wurde und nicht in Echtzeit, aber man weiß es eben.
 
Hallo HominiLupus!

Also mutmaßlich sekündliche Ablesung, wohl alle 15 Minuten Datenübermittlung und wahrscheinlich Zweikanalfähig (zumindest um höhere Tarife melden zu können).

Wie ist es mit Abschalten, falls die Rechnung nicht bezahlt wird oder der Hauseigentümer den Zähler (z.Bsp. wegen Wohnungszusammenlegung) komplett abmeldet?

Es bliebe aber dabei, dass einzelne Geräte nur - sehr umständlich und ungenau - über den Verbrauch ermittelt werden können. Keine Spannungsmessung, kein Netzwerklauschen???

>>Nachtag: Wie im ersten Absatz verlinkten PC Welt Artikel erwähnt, überträgt jedenfalls der Yello Strom-Meter seine Daten via Powerline-Adapter. Mit etwas Fantasie ist dann natürlich vieles möglich.<<

Und weil das Beispiel des konkreten Fernsehprogramms genannt wurde. Wenn nur der Verbrauch abgegriffen wird, kann man doch allenfalls vermuten dass jemand kurz vor 20:00 Uhr zur Tagesschau ein elektronische Gerät mit dem typischen Verbrauch eines Fernsehers anschaltet. Wenn es wirklich nur der Verbrauch ist, erscheint mir das doch sehr weit her geholt.
 
Zuletzt bearbeitet:
St.Bellof schrieb:
Also mutmaßlich sekündliche Ablesung, wohl alle 15 Minuten Datenübermittlung und wahrscheinlich Zweikanalfähig (zumindest um höhere Tarife melden zu können).

Das Smartmeter wird häufiger die Werte erfassen und sie gemittelt übertragen. Dies bedeutat aber nicht, dass z.B. zu "Testzwecken" die Werte in Echtzeit übertragen werden können

St.Bellof schrieb:
Wie ist es mit Abschalten, falls die Rechnung nicht bezahlt wird oder der Hauseigentümer den Zähler (z.Bsp. wegen Wohnungszusammenlegung) komplett abmeldet?
Nun, dann muss der Techniker nicht mehr vor Ort sondern es reicht ein (automatisierter) Klick. Einfach :)

St.Bellof schrieb:
Es bliebe aber dabei, dass einzelne Geräte nur - sehr umständlich und ungenau - über den Verbrauch ermittelt werden können. Keine Spannungsmessung, kein Netzwerklauschen???

>>Nachtag: Wie im ersten Absatz verlinkten PC Welt Artikel erwähnt, überträgt jedenfalls der Yello Strom-Meter seine Daten via Powerline-Adapter. Mit etwas Fantasie ist dann natürlich vieles möglich.<<

Und weil das Beispiel des konkreten Fernsehprogramms genannt wurde. Wenn nur der Verbrauch abgegriffen wird, kann man doch allenfalls vermuten dass jemand kurz vor 20:00 Uhr zur Tagesschau ein elektronische Gerät mit dem typischen Verbrauch eines Fernsehers anschaltet. Wenn es wirklich nur der Verbrauch ist, erscheint mir das doch sehr weit her geholt.

So weit hergeholt ist es nicht. Ein TV verbraucht nicht immer gleich viel Strom. Ein Schwarzes Bild benötigt weniger Strom als ein weißes Bild.
Ein vereinfachtes theoretisches Modell dazu:
Ein TV wird mit einem Testfilm mit zuerst schwarzen und dann weißen Bildern abgespielt. Der Unterschied im Stromverbrauch müsste messbar sein, da ein weißes Bild alle LEDs im TV benötigt um das weiß zu erzeugen. Bei Schwarzen bleiben die LEDs aus. Wenn wir pro LED von etwa 1 mA (Milliampere) ausgehen und dass 3 LEDs einen Bildpunkt erstellen, dann hast du bei einem größeren TV einen messbaren Leistungsunterscheid. Wenn nun Vergleichsdaten vorliegen, kann anhand des Musters sogar der Kanal und das Programm abgeschätzt werden.
-------------------
Es ist gar nicht so weit hergeholt, dass ein Smartmeter deutlich mehr kann als der Stromerzeuger zugeben will. Ebenso will auch keiner hören, dass die Geräte unsicher sind. Wie viel Wert auf Sicherheit gelegt wird, kannst du heute fast täglich lesen. IP-Kameras werden übernommen, Router über Servicezugänge gehackt und so weiter. Nun muss der "Smartmeter"-Betreiber auch sein Gerät warten und Updates einspielen. Und dass jedes Gerät sein eigenes Passwort bekommt, dass glaubt keiner. ;)

Smart im Namen ist zwar modern aber bei genauerer Betrachtung nicht immer eine gute Idee.

gruß
 
Zurück
Oben