Washington Morde

Gedanken über Steigerung des Horrors...

Ich bin erleichtert, dass (noch) niemand auf die Idee gekommen ist, in us- / dt. InnenStädten sich mit ner mp5 (o.ä.) hinzustellen und wild in der Gegend herumzuballern! Das gäbe wahrscheinlich noch mehr Tote, als bei einem Selbstmordattentat.... (ich will hier niemand auf dumme Gedanken bringen, sondern nur zeigen, dass es noch schlimmer geht!).

Aber dem Washington-Sniper scheint es nicht um viele Tote zu gehen, sondern darum, zu zeigen, dass er immer weiter (Opfer für Opfer) töten kann, ohne das man ihn kriegt. Imho kann man von *Glück* reden, wenn er in Washington bleibt und sich nicht nach L.A. / Chicago / Detroit / NY / ... absetzt und dort von neuem anfängt.
Hoffentlich kriegt man ihn noch in diesem Jahr...... :(

mfg,
wauwau
 
Sie haben zwei Verdächtige, das ist alles. Wenn sie von einem ordentlichen Gericht als Täter verurteilt werden, dann kann man davon ausgehen, daß "das Schwein erwischt" wurde.
Traurig finde ich, daß in jeder Kurzmeldung bereits angedeutet wird, der Hauptverdächtige hätte womöglich Verbindungen/Sympathien zu islamistischen Gruppen. Man erfährt also fast nichts, außer die unausgesprochene Mutmaßung, daß mal wieder jemand im Namen des Islam Morde begangen hat. Das wünsche ich mir differenzierter.
 
Dass er gefasst wurde ist mittlerweile ja klar. Aber jetzt streiten sie sich schon darum wer ihn töten darf. Laut T-Online streiten sich mehrere Staaten darum, wo er verurteilt werden soll und da ihm die Todesstrafe droht, wo er hingerichtet werden soll. Manchmal denke ich echt Amerika ist noch im Mittelalter.
 
Ich glaube nicht wirklich dran dass es die beiden waren...wer weiss..vieleicht kommt morgen wieder was in den nachrichten...dass wieder ein passant abgeknallt wurde..

Das mit der Todesstrafe ist ne schande...dafür sollten sie sich wirklich schämen...sie richten die eigenen menschen hin (anspielung auf etwas)
 
Die USA sind keineswegs im Mittelalter stehengeblieben - sie haben sogar eine bedeutende Rolle in dem Prozeß gespielt, mit dem das Mittelalter endgültig überwunden wurde. Aber sie tun mittlerweile etwas viel schlimmeres - sie fallen zurück in mittelalterliche Denkweisen - das nennt man Degeneration.
An so etwas sind schon bedeutendere Reiche zerbrochen. Und es war immer schmerzhaft, in solchen Zeiten zu leben.
 
@ Lord Kwuteg

So hatte ich das eigentlich auch gemeint. Mir ist schon klar dass die keine Burgen mehr bauen und nicht mehr mit Pfeil und Bogen schießen.
 
Schon klar. :)
Ich hab deinen Beitrag ja auch nur benutzt, um meine eigene Kritik dran aufzuhängen. Was das Thema Todesstrafe und Rachsucht angeht, da denken wir wohl ähnlich.
Obwohl das als Thema wohl in einem eigenen Thread abgehandelt werden sollte - wär das nicht was für dich, Stan? ;)
 
Die USA sind aber nicht die Einzigen, die in mittelalterliche Denkweisen zurückfallen, denn wie begründen denn z.B. die Al-Queada ihre Operationen? Diese fühlen sich auch von Allah berufen, ihre religiösen Sichteweisen durchzusetzen und Andere, die anderer religiöser Meinung sind zu bestrafen. Erinnert irgendwie an die Inquisition, oder?

Da kann ich nur sagen: Willkommen im Neo-Mittelalter :D

Gruß, ava
 
Thema: "Schwein erwischt"

Auch wenn sie vorläufig nur verdächtig sind, spricht allein die Tatsache, dass sie (ballistisch bestätigt) die Tatwaffe mit sich führten, Bände....
 
@Lord Kwuteg:

Wieso nicht..wenn mir ein paar gedanken dazu einfallen mach ich nen thread :D

@avanexi:

natürlich nicht...aber Al-Qaida zum beispiel posaunt nicht herum "wir stehen für die menschenrechte ein" und solche sachen...natürlich verharmlost das ihre taten nicht ;)
 
Vergleiche zw. den US & Al-Quaida...

Stan:
Al-Qaida zum beispiel posaunt nicht herum "wir stehen für die menschenrechte ein" und solche sachen...
Sie behaupten, sie wären im Recht, wenn sie Tausende amerikanische Zivilisten in den Tod reißen.
Das ist imho noch um Längen schlimmer, als wenn man behauptet, man würde für die Menschenrechte einstehen, wenn man ein Volk befreit - selbst wenn es hundertprozentig um das Öl gehen würde, dass Volk wäre Hussein trotzdem los. Toller Nebeneffekt.

Carsten:
Auch wenn sie vorläufig nur verdächtig sind, spricht allein die Tatsache, dass sie (ballistisch bestätigt) die Tatwaffe mit sich führten, Bände....
Er passt auch perfekt ins Täterprofil und es gibt noch mehr Beweise....
- er ist geübt im Umgang mit Waffen (Vietnam-Veteran)
- er ist vor 6 (?) Jahren zum Islam übergetreten
- in seinem Garten fand man einen Baum, an dem Schussübungen durchgeführt worden sein sollen
- er fährt zufällig das gleiche Wagen-Modell, dass am Tatort gesehen worden sein soll

mfg,
wauwau
 
stan, habe ich etwa geschrieben, dass sich die Al-Quaeda für Menschenrechte einsetzt oder etwas in der Art?

Nö, hab ich nicht.

Gruß, ava
 
Laß mal, Stan, avanexi hat schon recht. Ich habe ja auch immer gesagt, daß beide Seiten blutige Hände haben - mal ist es deutlicher, mal weniger deutlich.
Ich denke aber auch, daß man auf diese Mordserie nichts projizieren sollte, bis alles detailliert geklärt ist.

@Carsten
Daß deren Waffe ballistisch als die Mordwaffe identifiziert wurde, wußte ich nicht. Wäre es nur das, bliebe immer ein Restzweifel, schließlich könnte man den beiden das Ding untergeschoben haben. Aber ich glaube auch, daß sie den richtigen erwischt haben.

Nur befürchte ich, daß man sich mit den Ursachen wie gewohnt nicht auseinandersetzen wird, den Mörder stattdessen als schlicht böse verurteilt und glaubt, mit seinem Tod würde das Problem aus der Welt geschafft, das ihn hervorgebracht hat. So geschah es bisher immer.
 
Original erstellt von FutureAttack
... Aber jetzt streiten sie sich schon darum wer ihn töten darf. Laut T-Online streiten sich mehrere Staaten darum, wo er verurteilt werden soll und da ihm die Todesstrafe droht, wo er hingerichtet werden soll. Manchmal denke ich echt Amerika ist noch im Mittelalter...

Das, was Du wiedergibst FutureAttack, ist ein Halbwahrheit und wird dadurch schlicht unwahr. Es streiten sich zwei states, nämlich Virginia und Maryland, darum, ob ein Minderjähriger, nämlich der 17-jähriger John Lee Malvo, die Todesstrafe bekommen darf. Maryland verneint dies, während Virginia ihn im vollen Umfang als Volljähriger betrachtet.
Es ist einfach falsch, daß sie sich darum streiten, wo "der Täter" (es sind übrigens zwei) "hingerichtet werden soll".

Irgendwie ist das eine typisch Deutsche Haltung, gleich Mitleid mit dem "armen Täter" zu haben. So nach dem Motto: "Oh nein, er bekommt vielleicht die Todesstrafe und hat nur 11 Menschen abgeknallt, der arme. Die Amerikaner sind so primitiv. "

Ich bin auch nicht an sich für die Todesstrafe. Am besten wäre lebenslanges Zuchthaus, d.h. harte Arbeit bis zum Ende.
Aber wenn es darum geht, daß das kranke Schwein vielleicht einmal wieder freigelassen werden kann, dann bin ich eher für das kleinere Übel. Insofern bin ich ganz froh, daß die Tat nicht in Deutschland stattgefunden hat. Der 17-jähriger würde vielleicht eine kleine Jugendstrafe erhalten und bei Eintritt der Volljährigkeit wieder freigelassen werden. Der Ältere dagegen wäre womöglich für unzurechnungsfähig erklärt worden. Nach ein paar Jahren, auf Grund eines psychiatrischen Gutachtens, würde man ihn für geheilt erklären und wieder an die Öffentlichkeit lassen.
Und was macht er dann ? Man weiß es nicht genau.
Soll man dieses Risiko eingehen ?
Die Mehrheit der Deutschen meint wohl ja und will dem Täter eine Chance geben, sich zu bessern. Auch wenn dies heißen kann, daß er rückfällig wird und Menschen deswegen wieder zu Tode kommen.
Die Mehrheit der Amerikaner meint dagegen nein. Sie will es ausschließen, daß dieser Mensch je wieder so etwas anrichten kann.
Es ist einfache eine andere Betrachtungsweise. Kein Grund aber, die Amerikaner deswegen "mittelalterlich" zu nennen.


santos
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Haltung der Amerikaner zur Todesstrafe basiert auf einfacher, dummer Rachsucht. Mir persönlich kann das egal sein, aber in einer ach so christlichen Nation so ein unchristliches Denken anzutreffen, enttarnt diese Nation in meinen Augen als grob unchristlich. Solch offene und unverschämte Bigotterie gab es zuletzt im Mittelalter, zur Zeit der Inquisition.

Ich will auf deine überspitzte Darstellung nicht weiter eingehen, da es ohnehin eine Provokation war. Würdest du mir gegenüber im persönlichen Gespräch so etwas von dir geben, würde ich dich wegen deiner Stammtisch-Argumente wahrscheinlich ohne weiteren Kommentar stehenlassen.
 
:(
Lord Kwuteg, das ist doch ein bißchen billig, gleich mit der "Stammtisch"-Keule zu kommen. Daß Du mit mir darüber nicht streiten willst, ist Dein gutes Recht. Dann hättest Du aber auch gleich schweigen können. Aber Du kommst und schreist: "Schwachsinn, basta!" Ist das etwa nicht "Stammtisch" ?

Ich habe nur zwei Betrachtungsweisen dargestellt, die in der westlichen Welt vertreten werden. Wie man mit einem gemeingefährlichen Täter umgeht, beurteuilt man heute in Europa anders als vor 50 Jahren. Die Kehrseite davon, daß man den Täter "menschlicher" behandelt als damals ist, daß er wieder zu einer Gefahr für die Bevölkerung werden kann. Die heute vorherrschende Meinung in Westeuropa nimmt dies in Kauf. Diese Meinung könnte sich aber eines Tages ändern. Wie die Gesellschaft auch.


santos
 
Auch wenn ich jetzt als Stammtischler verurteilt werde, die beiden Killer, wussten was Sie taten und haben nun die Konsequenzen zu tragen. Die Todesstrafe halte ich in so fern für Bedenklich, das Sie zu schnell vollstreckt wird, ich mein damit, das in vielen Fällen, nur Indizien dafür herhalten muessen, das ist mir zu wenig.

Die Beiden Killer, die wahllos einfach Menschen abgeschlachtet haben, haben es nicht anders verdient, das ist meine Meinung. Unchristlich ist es auch nicht, denn schon in der Bibel steht, Auge um Auge , Zahn um Zahn....ich seh das aus der perspektive der Betroffenen, der Eltern der ermordeten Kinder und der Angehörigen, der anderen Getöteten...es tut mir leid, aber ich kann und will mich auch nicht in die Lage der Mörder versetzen...deshalb halte ich auch Rache für gerechtfertigt, noch die andere Wange hinzuhalten, kommt für mich auch nicht in Frage..

MfG Fairy
 
Dieses Denken verstehe ich überhaupt nicht Fairy, ich glaube auf keinen Fall, dass die Todesstrafe das Richtige ist. Die Todesstrafe ist nur die Erlösung für den Täter, ich glaube es ist schlimmer lebenslang im Knast zu sitzen. Ich glaube auch dass der Täter davon ausgegangen ist, dass er irgendwann erwischt wird und der wusste schon vorher dass er dann hingerichtet wird. Der denkt wahrscheinlich ähnlich wie die Selbstmordattentäter in Israel. Möglichst viele Leute mit in den Tod nehmen.
Außerdem steht in der Bibel auch, dass man seinen Feinden vergeben soll.
 
Hm,
auch Lord Kwutegs Betrachtung, die Täter nicht hinzurichten, sondern sie einzusperren für ihre Vergehen, hat ihren Rachehintergrund.

IMO ist das Problem folgendes:

a) Gesellschaft entsteht nur, weil der Mensch als Individuum auf der Welt eine evolutionstechnische Niete ist -> Gesellschaft schützt das Individuum vor der Welt

b) Gesellschaft schützt aber auch die Mitglieder einer Gesellschaft vor denen einer anderen Gesellschaft -> der Staatengedanke

c) Gesellschaft schützt ebenso die Mitglieder eine Gesellschaft vor anderen Mitgliedern derselben Gesellschaft. -> Der dem BGB und teilw. dem StGB zugrundeliegende Gedanke

d) Schutz der Gesellschaft (bestehend aus "unbescholtenen" und "hilflosen" Individuen) vor Bedrohung ist also (weiterhin IMO) der einzige Zweck derselben.

Was nun, wenn eine Gesellschaft diesen Schutz nicht mehr gewährleisten kann? Wozu dann noch Mitglied dieser Gesellschaft bleiben, und sich den Regeln, Beschränkungen und Unannehmlichkeiten unterwerfen?

Genau darauf basiert IMO unser Rechtssystem, die ganzen Geschichten mit Resozialisierung wurden erst im Zuge der 68er APO "erfunden" (bzw. in den Vordergrund gerückt), um diese ruhigzustellen.

Wenn nun aber jemand daherkommt und wahllos ihm völlig fremde Menschen des Lebens beraubt, ohne dass man ihm also ein Motiv unterstellen kann, welches eventuell einmalig ist, also eine sog. positive Sozialprognose gestellt werden kann, dann besteht der einzige Sinn und Zweck der "Bestrafung" in dauerhaftem Schutz des Restes der Gesellschaft.

Das lässt sich auf zwei (unmenschlich auch auf ein dritte) Arten erreichen. Manche Staaten entscheiden sich für die eine, reversible Methode, die auch Nachteile hat, wenn z.B. mehrfach einschlägig vorbestrafte (Sexual-)Straftäter nach einigen Jahren der Behandlung mit diversen Psychopharmaka wieder auf freien Fuss gesetzt werden. Andere Staaten entscheiden sich für die andere Methode, die nicht reversibel ist, also gehen bewußt das Risiko ein, dass dann und wann auch mal jemand Unschuldiges zum Wohle der Gesellschaft sein Leben lassen muss.

Im Endeffekt laufen beide Methoden darauf hinaus, dass manchmal Unschuldige zum Wohle der Gesellschaft leiden müssen oder ihr Leben lassen.
Jeder mag IMO für sich selbst entscheiden, welches System er bevorzugt, nur die Heuchelei mit der unmenschlichen Bestrafung durch Hinrichtung usw. sollte man sich ein wenig ersparen, denn der Knast kann für das seine Freiheit liebende, davon abhängende und sich teils sogar darüber definierende Individuum Mensch eine weitaus schlimmere Strafe bedeuten. So ist es IMO (wie alles bisher gesagte) auch nicht weiter verwunderlich, wenn die Methode, den Menschen durch Freiheitsberaubung in seinem Wesen zu ändern, nicht wirklich großen Erfolg hat (zumindest bei Straftaten, wie oben erwähnten, die nicht durch "logische" Erklärungen (Betrug bei Finanzknappheit z.B.) abgedeckt sind.
 
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