welchen Switch mit POE+ für EFH

Ein Telefon braucht keinen schnellen Uplink. VoIP ist sehr genügsam was die Bandbreite angeht. Der Ping ist deutlich wichtiger. Für ein Gespräch via VoIP kalkuliert man je nach Kompression und Qualität in etwa 50 - 150 kBit/s. Ein "Flaschenhals" von 1 Gbit/s zwischen zwei Switches ist was das angeht also vollkommen unerheblich.

Bei Kameras kommt es darauf an was sie tun. Zeichnen sie permanent Videos auf, kann das je nach Auflösung und Qualität eben auch einen gewissen Teil der Bandbreite des Uplinks belegen - so denn das NAS, auf das gepeichert wird hinter dem Uplink liegt. Laufen die Kameras aber zB nur bei Bewegung und machen dann auch nur ein paar Fotos, ist auch das vernachlässigbar.

Bei den WLAN-APs kommt es darauf an wieviele Clients gleichzeitig aktiv sind und wieviele Daten sie durch die Leitung jagen. Oftmals kann ein AP 1 Gbit/s LAN-Anbindung gar nicht ausnutzen, weil das WLAN als solches netto deutlich langsamer ist und in der Regel eben auch nur ein Bruchteil der Clients überhaupt viel Bandbreite anfordert. So nutze ich zB mein WLAN ganz allein und vor allem auch nur "mobil". D.h. alle dantenhungrigen Geräte sind eh per Kabel angebunden.

Zuviel bzw. unnötig mischen würde ich aber nicht. Ich würde lediglich bei wenigen PoE-Geräten PoE als solches auslagern. Ein 24er mit PoE und dann noch ein 8er mit PoE ist sinnfrei. Man gewinnt nichts und baut nur unnötig einen potentiellen Flaschenhals ins Netzwerk ein. Zumal ich auch bezweifle, dass du einen 24er Switch mit weniger als 12 PoE-Ports finden wirst... Wenn dann ein 24er ohne PoE und zusätzlich ein 8er mit PoE. Allerdings kann dann wie oben beschrieben der Uplink eng werden, wenn die APs mit vielen Clients viel Traffic verursachen und so gemeinsam die 1 Gbit/s knacken würden. In meinem Falle ist das unerheblich, weil ich mein WLAN allein nutze und daher ein Dutzend APs hinter einen Flaschenhals packen könnte.

Unabhängig vom PoE ist ein einzelner zentraler Switch natürlich immer vorzuziehen, weil zB ein 24er Switch intern einen 48 Gbit/s Backbone hat, 1 Gbit/s Up- bzw. Download je Port. Es kann also jeder Port mit jedem in beide Richtungen mit vollen 1 Gbit/s kommunizieren. Bei zwei Switches kann der Uplink unter ihnen eben zum Engpass werden. Dies kann man aber zB mit Link Aggregation ausgleichen, indem man die zwei Switches zB mit 2x 1 Gbit/s verbindet. Vorausgesetzt beide Switches unterstützen das.


In deinem Falle halte ich einen 48er Switch für überdimensioniert. Du benötigst laut deiner Beschreibung ja nur ~24 Ports. Selbst wenn es 26 sind, würde ich für diese 2 Ports nicht gleich den Switch verdoppeln. Entweder wie beschrieben PoE auf einen einzelnen Switch auslagern oder zB den einen oder anderen ungenutzten Port an einer Dose (zB 2. Port in der Dose im Dachgeschoss/Keller/woauchimmer) nicht anbinden und "notfalls" dort dann eben einen kleinen 5er Switch oder so setzen. Ich hab im Wohnzimmer beispielsweise auch eine Doppeldose, aber da ich dort eh mehr als 2 LAN-Geräte habe, steht dort so oder so ein 8er Switch - der zweite Port wird zZt sowieso nur sporadisch genutzt, wenn ich meinen Laptop da anklemme. Es ist wenig sinnvoll, einen teuren 48er Switch anzuschaffen, wenn er am Ende zu 50% ungenutzt bleibt.
Ergänzung ()

Nur mal so. der Trendnet hat 24 PoE+ Ports und hat ganze 370 Watt in der Hinterhand. Die zieht er zwar nicht aus der Leitung, wenn kein PoE anliegt, aber es zeigt doch deutlich wieviel "too much" das ist, wenn man bedenkt, dass ein AP in der Regel max. Klasse 3 ist, also max ~10-12 Watt zieht und auch eine Kamera nicht mehr braucht - von VoIP-Telefonen ganz zu schweigen - merkt man schnell, dass selbst 100 Watt PoE-Budget vermutlich mehr als genug wären. Während ein PoE-Switch mit <150 Watt in der Regel noch ohne Lüfter auskommt, wird ein 370 Watt Monster mit tödlicher Sicherheit min. einen Lüfter haben, der aber unterm Strich eben überflüssig wäre, da gefühlt 300 der 370 Watt sowieso nie zum Einsatz kommen.
 
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