Welches Raid-Konzept

Skoell

Lieutenant
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Hallo zusammen,

ich stelle gerade einen Server zusammen auf dem dann Windows Server laufen soll und auf dem sich die Clients anmelden. Jetzt wollte ich einfach zwei NVME SSDs direkt aufs Board stecken um so gleich den Raidverband laufen lassen zu können. Nun sagte mir aber jemand, dass man einen separaten Raidcontroller verwenden solle, da die Onboardlösungen im Schadensfall die Paritäten der Festplatten nicht richtig auslesen können.

Ich halte es aber nicht unbedingt für sinnvoll, nochmal ein extra Device einzusetzen für etwas was schon da ist.

BTW - gibts für die SSDs Empfehlungen für den 24/7 Betrieb?
 
Das heißt du willst einen Domain-Controller aufsetzen oder welche Anwendung soll auf dem Server laufen?
Was erwartest du von dem RAID? Backup ist es ja keins. Es erhöht nur ggf. die Verfügbarkeit.
 
Mit zwei Datenträgern kannst du kein Paritäts-RAID einrichten, sondern z.B. nur ein RAID0 oder RAID1. Du musst eh testen, wie sich das RAID verhält.
Tests die ich u.A. durchführen würde: Ein Datenträger entfernen oder ein Datenträger formatieren und wieder in den Verbund aufnehmen.

Und bei SSDs ganz wichtig: Funktioniert bei dir dann noch TRIM? Ohne TRIM bricht die Schreibrate auf kurz oder lang ein.

Und wie Nilson schon schrieb: Ein RAID erhöht nur die Verfügbarkeit! Backups sind IMMER Pflicht.

Machst du das für dein Unternehmen? Statt dir unverbindliche (aber immerhin kostenlose) Ratschläge in einem Forum geben zu lassen, solltest du dir von einem entsprechenden Unternehmen solch einen Server hinstellen lassen, die dann auch den Hardwaresupport mit entsprechenden Responsetimes übernehmen.
 
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Was für Paritäten soll ein Onboard Controller nicht könnnen? Mit 2 SSD ist das einzig sinnvolle ein RAID1, da gibt es keine Paritäten.

Falls der Server nicht nur als Testsystem verwendet werden soll, nimm die freigegeben Enterprise SSD nach Datenblatt. Ich hatte vor 6 Jahren wegen den abartigen Preisen Samsung Pro 950/960 genommen. Es sind ca. 10% durch den Dauerbetrieb gestorben. Heute würde ich auf jeden Fall SSD aus dem Enterprise Segment nehmen.
 
Ja es soll u.a der Domaincontroller laufen, ein paar Daten sollen zentral liegen und das wars im weitesten Sinne.
Ich baue meine Rechner seit 20 Jahren selbst zusammen und wollte nun mal als Vergleichsangebot selbst einen Server zusammenstellen - die IT-Bude bietet sowas für 12k+€ an - das ist für ein kleines Unternehmen echt verdammt viel, wenn ich jetzt mit meiner Hardwarezusammenstellung auf 1400€ komme - ja es kommt noch die Software dazu, klar. Aber jetzt laufen hier zwei ältere bessere Desktops als "Server" also denke ich dass eine Zusammenstellung mit Xeon-Prozessor, 64GB Ram und SSDs auch mittelfristig eine solide Basis bildet.
Backups will ich eh jede Nacht in die Cloud schieben, insofern sind Sinn und Unsinn eines Raid1 Verbands sowieso zu hinterfragen. Das war eben die Aussage unseres Software-Heinis: einen separaten Raid-Controller zu verbauen.
Jetzt laufen hier normal HDDs von denen auch alle noch funktionieren. Klar SSDs sollten es in jedem Fall sein, ich nahm an, dass die M2 Lösung die beste sei. Sonst wäre sicher sowas wie eine WD red ne Alternative - preislich macht das ja keinen Riesenunterschied. Rechne ich richtig: 2Mio h MTBF sind in etwa 228Jahre bei 24/7? Oder überblicke ich da was nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
meine erfahrung: bei einem hardware raid sollte man immer einen kompatiblen/gleichen raid controller auf lager haben. wenn der raid controller flöten geht sind die daten auf den platten sonst ggf unlesbar. beim mainboard wird's sogar schwieriger als mit ner extra pcie karte.

bei manchen server mainboards ist raid mit dabei, bei anderen muss man das mit dongle freischalten...also genau schauen.

meine empfehlung ist allerdings ein software raid. hier kannst du die platten überall dran stecken und lesen und bist daher im falle des falles recht flexibel. der einzige nachteil ist hier die performance etwas geringer. in den meisten fällen ist das aber vernachlässigbar gering.

was du auch noch beim systemhaus berücksichtigen solltest ist der support...wie lange dauert's bis ein ersatzteil kommt...wenn 3 tage der betrieb still steht kann das teurer als 12k werden.
 
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12.000€ sind natürlich für ein kleines Unternehmen viel Geld. Kann aber wegen einem Hardwareausfall in der Serverstruktur nicht gearbeitet werden, kostet das auch viel und vielleicht sogar mehr Geld. Wenn du AU bist oder das Unternehmen verlässt und du keine zuverlässigen Vertreter/Nachfolger hast, schaut das Unternehmen richtig doof aus der Wäsche. Daher sollten die Leistungen, die die IT-Bude anbietet, ganz genau geprüft werden. Aber letztlich muss es der Chef entscheiden :D

Bei einem RAID1 braucht es keinen extra Controller. Eine Software-Lösung (was die Onboard-Lösungen oft sind) reicht völlig aus.

Anstelle von oder auch zusätzlich zu einem RAID1 kannst du auch einen redundante Server betreiben. Damit sicherst du nicht nur den Ausfall von einem Speichermedium ab, sondern den Ausfall von allen Komponenten. Damit umgehst du auch das von mir im ersten Absatz beschriebene Problem. Der Aufwand ist aber deutlich höher als bei einem RAID1.

Ob eine M.2 Lösung wirklich besser ist, kann ich dir aber nicht sagen. Bisher war der einzige reale Vorteil für mich bei M.2 SSDs, dass man keine Kabellage hat. Aber nichtsdestotrotz würde ich auf M.2 setzen.
 
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paccoderpster schrieb:
Eine Software-Lösung (was die Onboard-Lösungen oft sind) reicht völlig aus.
mit software meinte ich direkt in windows ein raid anlegen. die mainboard controller würde ich jetzt auch als "hardware" bezeichnen weil die software fix mit der hardware (mainboard) verbunden ist.
 
Vernünftige Server-HW für den avisierten Einsatzzweck liegt weit fernab von 12k€ - ca. bei 15-20% davon.

Persönlich würde ich ohnehin Windows nicht auf's Blech installieren, sondern virtualisieren z.B. über Proxmox.
Da ist der Server schön komplett zu backupen, aber auch mal schnell verschoben, wenn was mit der HW wäre.
 
Die eigentliche Frage ist doch, wie lange darf der Server ausfallen. Wer kümmert sich um die Reparatur und Wiederinbetriebnahme falls was defekt ist?

Warum kostet der Server der "IT-Bude" 12K EUR? Was ist da verbaut, das der der so teuer wird? Warum wird diese Hardware benötigt?
 
Welche RAID Controller gibts denn schon so für SSDs? Da wird doch bis heute noch der alte Schrott verkauft.

Hetzner hat ganze Rechenzentren voll mit Servern die "nur" Software RAID machen. Der Overhead fiel vielleicht irgendwann mal in den 90ern ins Gewicht...
 
RAID1(Software- oder Mainboard-RAID); darauf achten, dass die SSDs RAID-Fähig vom Cache/Puffer her sind(z.B. meisten Intel SSDs); möglichst TLC/MLC/SLC SSDs, keine QLC...; Windows Server Backup auf gesonderte Platte/ext. Platte packen; Fertig.
 
Braubär schrieb:
Warum kostet der Server der "IT-Bude" 12K EUR? Was ist da verbaut, das der der so teuer wird? Warum wird diese Hardware benötigt?
Naja die schießen mit Kanonen auf Spatzen - das Argument ist, dass man allen Eventualitäten gegenüber gewappnet sein will.
Der Punkt ist, dass man bei einem Server für 1500€ eigentlich zwei hinstellen könnte um Redundanz zu erzeugen. Aber selbst die "billigen" Rechner sind nie ausgefallen.
Wenn was sein sollte, ist das blöd, aber ein oder zwei Tage Ausfall würden nicht gleich den Ruin bedeuten. Man kann ja zur Schonung den Server ja auch mal über das WE "zum Ausruhen" runterfahren. Wobei ich das nicht als notwendig erachte, da wir ja nun auch nicht Unmengen von Datendurchsatz haben.
 
Kannst ja als Mittelweg mal direkt bei HPE/DELL etc. schauen was die bei ihren Desktop/Tower-Servern im Angebot haben. Klar kostet das auch etwas mehr und die günstigeren kommen auch "nur" mit einem Mainboard/Software-RAID, dafür hast du aber ein paar nette Features wie redundante Netzteile, ilo/iDRAC für die Fernwartung, ECC-RAM, Next-Business-Day Support etc. Die Konfiguration des RAID1 kann man für einen kleinen Aufpreis aus direkt mitbestellen.
 
Moin,

ich würde erstmal mit den Anforderungen für das System anfangen: Dazu wurde bisher nichts geschrieben. Wenn ich zusätzlich lese, dass zwar 20 Jahre Selbstbauerfahrungen da sein sollen, aber ansonsten sehr merkwürdige Ideen wie "Server zur Schonung runterfahren" kommen und von "Software-Heinis" gesprochen wird, dann habe ich so meine Zweifel, ob die Frage des RAIDs die einzige offene Frage ist.

Butter bei die Fische: Was wurde für 12 kEUR angeboten und wie sind die Anforderungen? Und was hast Du an HW zusammengestellt?

Nur weil bisher alles gut gelaufen ist, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass es mit der nächsten HW-Blackbox wieder so läuft. 2 Tage Downtime ist für viele recht schmerzhaft. Und die aktuelle HW-Verfügbarkeit zeigt eigentlich, dass man eigene Redundanzen haben sollte (-> Virtualisierung der Systeme und mind. 2 Server).

Habe gerade mal einen Dell T440 zusammengeklickt, der recht fix im Preis steigt. Aber der kann auch deutlich mehr als ein Selbstbau-PC, wenn Performance sondern Verfügbarkeit das höhere Gut ist.
 
Es geht hier wirklich um ein Mikro-Netzwerk: 5 evtl. 6 Clients, es muss ein Domaincontroller und unser ERP-System laufen, dazu ein paar lokal gespeicherte Daten, die in eine DropBox gespiegelt werden.
Als nix umwerfendes - was den "Software-Heini" angeht: wenn der da war, geht oft erstmal nix, bis wir uns dann hingesetzt und die Sache bereinigt haben - ich will hier weder alle über einen Kamm scheren noch die Branche im Ganzen schlechtreden, aber unser ASP ist bedauerlicherweise nicht das hellste Licht auf dem Kuchen.

Supermicro X10SRL-F Intel C612 So.2011-3
Intel Xeon E5-2620v4 8x 2.10GHz So.2011-3
1TB WD WD BLACK SN850 NVMe M.2 PCIe 4.0 x4 3D-NAND TLC (WDS100T1X0E)
be quiet! Dark Rock TF Topblow Kühler
750 Watt be quiet! Straight Power 11 Modular 80+ Gold
64GB Corsair Vengeance LPX schwarz DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
Inter-Tech Case 19" IPC 4U-4129-N

das ist die aktuelle Zusammenstellung die wie gesagt für unsere Anforderungen und auch den Aussagen des Fachinformatikers zufolge ausreichend sein sollte
 
Tja, was soll ich zu der Hardwareauswahl sagen?
CPU ist 5 Jahre alt, RAM ohne ECC, zu großes Netzteil... wolltet ihr einen Gamingrechner bauen?

Schau Dir die fertigen kleinen Desktopserver von HPE/Dell/etc. an und lass die Spielerein.
 
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Skoell schrieb:
Jetzt wollte ich einfach zwei NVME SSDs direkt aufs Board stecken
Ein RAID dient ja dazu, die Ausfallzeiten bei Ausfall eines Datenträgers zu vermeiden ( und nicht als Backup) . Traust du dir zu, ein M2 Kärtchen bei laufenden Betrieb des Servers zu tauschen ?
 
mkossmann schrieb:
Traust du dir zu, ein M2 Kärtchen bei laufenden Betrieb des Servers zu tauschen ?
Man kann es auch übertreiben mit dem RAID Hass.

Das RAID dient erst mal dazu daß die Kiste weiter läuft.

Ein geplantes Wartungsfenster zum Laufwerks Tausch ist was ganz anderes als völlig unerwarteter Ausfall mitten drin der immer mit Datenverlust verbunden ist selbst wenn man jede Stunde das Backup macht.
 
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