Wie schaffe ich Gigabit-Netzwerk in die anderen Geschosse?

Ommjin

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Ich habe derzeit einen DSL-Anschluss mit 100 Mbit/s. Der Hausanschluss befindet sich im Keller, die Telefondose der Telekom und der Router stehen jedoch im Dachgeschoss, weil dort unsere beiden Büro-PCs stehen und wir dort die bestmögliche Verbindung wollten.

In den anderen Etagen (Erd- und Obergeschoss) nutzen wir Powerline-Adapter (Devolo), da das WLAN aufgrund der dicken Decken kaum über mehrere Stockwerke reicht. Diese Lösung funktioniert halbwegs für Smartphones und Fernseher, ist aber insgesamt nicht optimal.

Demnächst steht ein Umstieg auf Glasfaser (oder alternativ Vodafone Cable) mit 1 Gbit/s an. Jetzt möchte ich herausfinden, wie ich diese Geschwindigkeit im ganzen Haus sinnvoll verteilen kann.

Aktuelle Verkabelung und bauliche Gegebenheiten​

  • Reihenhaus, Baujahr 2010
  • Keine Ethernet-Leitungen verlegt
  • In mehreren Zimmern pro Etage liegen Koaxialkabel und 8-adrige Telefonkabel (laut Bauunterlagen).
  • Es gibt einen Installationsschacht (ca. 20 × 50 cm), der durchs ganze Haus führt. Darin verlaufen hauptsächlich Heizungsleitungen.
  • Im Keller enden jeweils ein Koax- und ein Telefonkabel pro Etage.
  • Die Firma, die ich bereits beauftragt hatte, hielt:
    • EoC (Ethernet over Coax) für zu störanfällig,
    • Telefonkabel für ungeeignet,
    • und den Installationsschacht angeblich für unbrauchbar (ohne klare Begründung).
      Der Vorschlag war stattdessen, einen neuen Kabelkanal durchs Treppenhaus zu legen und pro Etage Access Points zu installieren.
Da mir das weder optisch noch preislich zusagt, möchte ich selbst eine praktikable Lösung finden.


Meine Überlegungen​

  1. Direkte Ethernet-Verbindung Keller ↔ Dachgeschoss:
    Ich versuche, ein Cat7-Kabel durch den Installationsschacht zu ziehen.
    • Wenn das gelingt, kommt künftig der Router in den Keller.
    • Von dort würde das Ethernet-Kabel den Gigabit-Switch im Dachgeschoss versorgen, an dem die Büro-PCs hängen.
  2. EoC (Ethernet over Coax) als Ergänzung:
    Falls die direkte Verbindung scheitert oder für andere Etagen:
    • Einsatz einer EoC-Lösung (z. B. Devolo Giga Bridge oder Giga Copper).
    • Ziel: Pro Etage eine Netzwerkverbindung für einen WLAN-Access-Point.
    • Unsicherheit: Ich sehe im Keller für jede Etage nur ein Koax-Kabelende. Ich weiß aber nicht, wie die Leitungen innerhalb der Etage verlaufen.
      • Bei Telefonkabeln ist mir die Reihenschaltung bekannt (Eingang + Ausgang).
      • Beim Koax-Kabel finde ich dagegen nur eine einzelne Leitung pro Etage.

Offene Fragen​

  1. EoC über Koax:
    Funktioniert EoC, wenn ich im Keller das jeweilige Etagenkabel nutze und im Zielzimmer einfach eine Daten-Dose setze – während die übrigen Koax-Dosen ungenutzt bleiben?
  2. EoC über Telefonleitung:
    Einige Hersteller bieten auch EoC-Lösungen für Telefonkabel an.
    Müsste ich dafür im Geschoss den ersten Leitungspunkt finden oder alle Zu- und Abgänge verbinden, um das Signal bis ins Zielzimmer zu bringen?
  3. Alternative Ansätze:
    Gibt es eine bessere oder nachhaltigere Lösung, um in einem Haus ohne vorhandene Ethernet-Verkabelung ein stabiles Gigabit-Netzwerk einzurichten?
 
Was spricht denn dagegen durch den Installationsschacht Cat 7 Kabel zu ziehen? Ich meine jetzt nicht nur von Keller zu Dach, sondern auch dazwischen eine Buchse in die Etage/die Etagen zu legen?
Wie hoch ist denn die Vorlauftemperatur der Heizung im Winter?
 
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Ommjin schrieb:
Die Firma, die ich bereits beauftragt hatte, hielt:
  • EoC (Ethernet over Coax) für zu störanfällig,
  • Telefonkabel für ungeeignet,
  • und den Installationsschacht angeblich für unbrauchbar (ohne klare Begründung).
    Der Vorschlag war stattdessen, einen neuen Kabelkanal durchs Treppenhaus zu legen und pro Etage Access Points zu installieren.
1. stimmt, 2. stimmt, 3. bezweifle ich - beim installationsschacht würde ich nochmal nachhaken.
 
user321 schrieb:
Was spricht denn dagegen durch den Installationsschacht Cat 7 Kabel zu ziehen?
Da kann viel dagegen sprechen oder auch nichts. Kommt auch auf die genutzte Heizung an und was wirklich im Schacht ist. Klassiker bei sowas können aber z.B. immer Vorgaben zum Brandschutz/Brandabschottung sein. Wenn es sich um ein Reihenhaus handelt ist auch die Frage ob der Schacht auch wirklich nur für die eigene Partei ist und und und. Kann man von hier aus kaum beantworten.
 
G.hn Ethernet over Coax ist nicht störanfällig, das Koaxkabel ist ja geschirmt. Solange die Koaxkabel irgendwie miteinander verbunden sind wird das funktionieren. Es müssen nicht alle Dosen belegt sein, nur die wo man braucht. Hatte noch nie einen Ausfall, Latenz < 1ms, Stromverbrauch ~ 3,5 Watt pro Modem.
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Ethernet über Coax... gibt es da überhaupt eine große Auswahl an Produkten?
Ausserdem darf man das nur nutzen wenn man ein eigenes Verteilnetz im Gebäude hat... und nicht auf der Leitung über den der TV-Kabelanschluss läuft. Safe ist mann wenn man keinen TV-Kabelanschluss hat.
 
Gibt EoC G.hn Produkte von Symarix, Kathrein, Gigacopper, Devolo. Darf nur genutzt werden wenn das Kabel frei ist, also kein öffentliches Kabelnetz angeschlossen ist. Satelliten TV ist kein Problem.
 
Das Koax-Kabel brauchst ja eigentlich nicht, wenn sich das durch den Kanal hoch ziehen lässt, könntest am unteren Ende das CAT-6 Netzwerkkabel anbinden, und mit hochziehen in den selben Kanal.
 
Ommjin schrieb:
Direkte Ethernet-Verbindung Keller ↔ Dachgeschoss:
Ich versuche, ein Cat7-Kabel durch den Installationsschacht zu ziehen.
  • Wenn das gelingt, kommt künftig der Router in den Keller.
  • Von dort würde das Ethernet-Kabel den Gigabit-Switch im Dachgeschoss versorgen, an dem die Büro-PCs hängen.

Nur das ist die Korrekte Lösung! Alles andere ist Flickerei etc.

btw ggf wäre auch Glasfaser zwischen den Stockwerken eine Option, da diese dünner sind und besser in den Installationsschacht passen wenn der recht eng ist. Dann würdest du aber an beiden Seiten noch einen Switch mit SFP Modul benötigen oder einen Medienkonverter von Glasfaser <-> Ethernet
 
Nicht mal die Mühe gegeben die Frage von, chatgtp ein wenig zu bearbeiten. Tztztz

Willst zu 100% ein 1000mbps vom Router zu deinen Geräten haben brauchst du ein lankabel und entsprechende Netzwerkadapter mit 1000mbps.
Willst du ungefähr 800mbps mit schwankenden Werten musst du devolo 2next Adapter nehmen, andere nicht g.hn dlan Dinger geben dir zwischen 0-200mbps. Also ist dein Wunsch nur mit lankabel realisierbar, wenn du die Geräte nicht in denselben Raum des routers haben willst
 
Der einzige Nachteil an Ethernet over Coax sind die Kosten, also Anschaffungskosten und Stromkosten.

Technisch völlig okay.

Ich würde einfach mal ein Multimeter und 2 Keystone Module besorgen und die 8 adrigen Telefonkabel durchklingeln und die keystones montieren.
Wenn du kein Multimeter hast*, sind das etwa 30€.
Wenn dann nur 100Mbit raus kommen, haste nicht viel Geld versenkt.

*Wenn du ein Multimeter kaufst, nimm eins mit Batterietester und akustischem Durchgangsprüfer, dann kann man das ding häufiger mal brauchen.
 
Wenn man schon so einen Installationsschacht 20x50cm hat, sollte man den auch nutzen. Ist halt die Frage ob und wie der zugänglich ist. Die vorhandenen Heizungsrohre spielen keine Rolle, da sie ja isoliert sind.
Ist der Schacht mit Gipskarton verkleidet, würde man ein Loch rein machen, wo man rein greifen kann. Das würde man später mit einem Unterputz Abzweig-Kasten auf jeder Etage verschließen. Dann lässt sich das jederzeit wieder öffnen.
Aber zuvor würde ich auch die vorhandenen Telefon-Leitungen 8adrig prüfen wollen. Meist gehen die für Gigabit LAN. Wenn diese Kabel je Geschoss im Keller enden, ist das schon mal positiv. Sind da Striche drauf oder sind die bunt? Die mit Strichen drauf gehen besser. Foto wäre hilfreich.
Klar Installateure wollen das nicht machen. Die wollen Kabel verlegen.
 
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Luftgucker schrieb:
Gibt EoC G.hn Produkte von Symarix, Kathrein, Gigacopper, Devolo. Darf nur genutzt werden wenn das Kabel frei ist, also kein öffentliches Kabelnetz angeschlossen ist. Satelliten TV ist kein Problem.
Danke für die Info... ich hätte selber nachschauen können, war aber heute zu unmotiviert dazu.
Wobei es einen Unterschied gibt bei G.hn zwischen über Telefonleitung und über Koaxleitung.
G.hn über Koax nutzt höhere Frequenzen (bis 200 MHz), während G.hn über Telefonleitung bis ca. 75 MHz nutzt.
Und das hat zur Folge dass G.hn nicht zusammen mit UKW-Radiosignalen und DAB-Signalen auf derselben Koaxleitung übertragen werden kann; nur DVB-T2 u. Satelliten-TV-Signale sind neben G.hn möglich.
 
Koax ist ein geschirmtes Breitbandkabel, Telefon hat weit weniger Bandbreite und ist störanfällig. Koax wäre auf jedenfall die erste Wahl.
 
Schon mal vielen Dank für den Input. Ich habe mal Fotos von den bestehenden Kabeln gemacht. Just bei der Testdose für Koaxial habe ich dann doch wieder 2 Leitungen entdeckt. Eine mit Pfeil rein und eine mit Pfeil raus. Dann ist hier wohl doch eine Reihenschaltung vorgesehen und ich muss nur den ersten Zugang finden, oder?

Die Leitungen für die Heizung sind extra isoliert und die vorhandene Elektrik und sonstige Verkabelung läuft ja auch über den Schacht. Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist. Es wurde uns viel mehr suggeriert, dass kein Durchkommen wäre. Was ich aber bezweifle. Wie oben bereits erwähnt hatte ich den Eindruck dass unbedingt ein neuer Kabelkanal verlegt werden wollte.
Ich spiele mit dem Gedanken mir ein Endoskop zu kaufen, um der Sache mal auf den Grund zu gehen.

Achso und die Coaxkabel sind mit dem Kabelnetzanschluss nicht verbunden. Also sollten Störungen kein Thema sein.
 

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Ommjin schrieb:
Es wurde uns viel mehr suggeriert, dass kein Durchkommen wäre. Was ich aber bezweifle.

dann hol dir entsprechend Cat6a oder Cat7 Verlegekabel, runde das Ende mit halbwegs guten Paketklebeband ab und versuche es durchzufädeln. Versuche es aber nicht mit Gewalt, sondern mit halbwegs Gefühl.

Wenn du es durchbekommen hast oder je nach Ergebniss, geht es dann hier weiter.
 
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Die Profimethode ist ein sog. Einzugsband für el. Leitungen in Leerrohre / Kabelkanal zu verwenden.
Man befestigt das Einzugsband an einem Ende der Leitung und zieht das Einzugsband mit der vorhandenen Leitung heraus... und sofern genug Platz im Leerrohr bzw. Kabelkanal vorhanden ist kann man dann sogar die alte zusammen mit einer neuen Leitung einziehen.

Die Frage ist: Liegt die vorhandene Leitung durchgehend(!) in einem Kabelkanal oder ist diese irgendwo fest unter Putz verlegt?
...und gibt es einen Raum indem die bereits vorhandene Leitung auf den Glasfaseranschluss trifft?
Blöd ist falls die Leitungen sich nicht im selben Raum aufeinander treffen.
 
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