Wie viele Bewerbungen parallel?

JPXr-eP9

Cadet 4th Year
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Da ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber (Softwareentwicklung) unzufrieden bin, möchte ich recht schnell etwas Neues finden. In meiner Umgebung habe ich ca. 10 Stellen gefunden, die mich ansprechen.
Nun stellt sich mir die Frage, ob ich mich auf alle Stellen gleichzeitig bewerben sollte, oder erst "nach und nach"?

Angenommen, ich bewerbe ich auf 10 Stellen. Ich werde zu 5 Gesprächen eingeladen, bekomme 3 Angebote und nehme davon 1 an.
Angenommen, es läuft dort nicht gut, sodass ich entweder schon in der Probezeit entlassen werde oder mich nach 1 Jahr wieder bewerben möchte.
Dann müsste ich den ganzen Bewerbungsprozess neu starten und mich u.a. auch bei denselben Firmen bewerben. Wie kommt das an?

Alternativ bewerbe ich mich zuerst bei 3 Firmen, warte auf die Ergebnisse und bewerbe mich bei weiteren 3, falls es nichts geworden ist.
So dauert der Prozess allerdings länger.

Die Sache ist, dass ich meine aktuelle Firma schnellstmöglich verlassen möchte und eine recht lange Kündigungsfrist habe. Einen kurzen Bewerbungsprozess würde ich also besonders favorisieren.

Wie würdet ihr das machen?

Danke :-)
 
Und wenn du Dich bei 10 Firmen bewirbst, und nur eine lädt dich ein?
Ich würde mich bei allen 10 "individuell" bewerben.

Wichtig: individuell, die Personaler blicken da recht schnell durch, wenn du eine Standardbewerbung schreibst ;)
 
Ich würde mich auch bei den Firmen bewerben, die für mich als erste Reihe in Frage kommen. Resultiert daraus kein Arbeitsvertrag, dann würde ich an die zweite Reihe gehen.

Bei mir waren damals beim Bewerben in der ersten Reihe etwa 25 Firmen und in der zweiten Reihe wären es dann deutlich mehr gewesen (weiter weg, andere Branche, weniger Gehalt, etc. etc.). War dann aber nicht nötig.

Mit dem Gedanken, dass ich dort gefeuert werde oder gehe, würde ich nie in ein Unternehmen gehen, obwohl ich selbst bereits einmal nach zwei Monaten wieder gegangen bin (Betriebsklima).
 
Würd mich zumindest bei den Firmen (eine Handvoll, 3-5), die du favorisierst gleichzeitig Bewerben und schauen was herauskommt. Vielleicht nicht gerade 10 auf ein Mal.

Was aber wichtiger ist: unbedingt individuelle Bewerbungen schreiben, also kein Serienbrief aufsetzen und nur die Stellenbezeichnungen und Anschrift abändern :lol: das kann nämlich ganz schnell in die Hose gehen.
 
Ich würde mich auf alle Stellen bewerben. So weißt Du direkt bei welchen Firmen Du ins Gespräch kommst und kannst im Gespräch ausloten welche Firma die Richtige für Dich ist. Nimm Dir in den Terminen Zeit und lass Dir alles zeigen und erklären. Grundsätzlich befinden wir uns in der IT in einem Arbeitnehmermarkt, d.h. Du kannst Dir die Firma aussuchen! Corona macht es natürlich etwas schwieriger, da Firmen in Kurzarbeit keine neuen Mitarbeiter einstellen dürfen, aber trotzdem bist du in der Regel am längeren Hebel.
 
Bewirb dich auf die Stellen die dich ansprechen und zwar gleichzeitig.
Und mache dir nicht zu viele Überlegungen ob du in der Probezeit wieder gehst oder nicht. Wenn du das im Hinterkopf hast, würde ich mich fragen ob ich wirklich eine neue Stelle antreten will...
 
Mehr als 5 gleichzeitig ist schwer. Zu viele Gespräche pro Woche verwirren mich.
 
uincom schrieb:
Mehr als 5 gleichzeitig ist schwer. Zu viele Gespräche pro Woche verwirren mich.
Dazu muss man erstmal zu sovielen gleichzeitig eingeladen werden ;)

Es ist aber wie schon gesagt: Qualität>Quantität. Für eine gute Bewerbung kann (und sollte!) man locker 1-2h Arbeit einplanen. Recherche zum Unternehmen, Anschreiben verfassen, anpassen des Lebenslaufs an die konkrete Stelle etc.
Der Anspruch an eine Bewerbung für eine Stelle mit 50,60,70k€ Entlohnung ist sicherlich eine andere wie für einen Job als Kassierer oder Fließbandarbeiter. (Ohne die Berufe damit jetzt abwerten zu wollen!)
 
Khaotik schrieb:
Der Anspruch an eine Bewerbung für eine Stelle mit 50,60,70k€ Entlohnung ist sicherlich eine andere wie für einen Job als Kassierer oder Fließbandarbeiter. (Ohne die Berufe damit jetzt abwerten zu wollen!)

Wobei hier die Frage ist, ob es der Kassierer nicht sogar viel schwerer hat und wirklich viel Zeit in die Bewerbung investieren muss. Je weniger Bewerber desto besser natürlich und man muss nicht erstmal aus den 1000 Bewerbungen herausstechen.
Ich hab mich in den letzten Wochen auch umgeschaut und Bewerbungen geschrieben. Bei 3 von 5 war nicht mal Anschreiben gefordert und es kam bei allen 5 zu einem ersten Gespräch (und daraufhin zu 3 Angeboten und eine Einladung zu einem weiteren Gespräch). Meine Erfahrung hieraus ist irgendwie komplett das Gegenteil von dem, was man sonst so über das Bewerben liest. HR nur für Terminabsprache und als Teilnehmer im Gespräch, ansonsten immer gleich die potenziellen Vorgesetzten und gelegentlich auch wer aus dem Team dabei.
Unternehmen wird auch im Gespräch vorgestellt und wenn es nicht gerade eine Stelle zum Einstieg ist, weiß man auch, dass eine Homepage fürs Arbeitsklima/-umfeld eigentlich kaum was aussagt. Kein Unternehmen schreibt auf die Website "Hier wird penibel auf Minuten genaue Arbeitszeit geachtet und wer pünktlich nach 8 Stunden den Stift fallen lässt, wird schief angeschaut".
Was mich in meinem Prozess auch positiv überrascht hat, dass keine dieser typischen Fragen gestellt wurden, von denen man überall liest. Man hat sich einfach bisschen fachlich und persönlich ausgetauscht und geredet.
 
So unterscheiden sich die Erfahrungen, ich habe nicht so einen Arbeitnehmermarkt erlebt wie das dargestellt wird. Ich denke, dass trifft nur auf einige wenige Regionen zu. Ich hatte bis zu 40 gleichzeitige Bewerbungen offen, von manchen der Firmen habe ich trotz Rückfrage auch nach Monaten nichts gehört, die Bewerbungen stehen bis heute 7 Monate später in deren Bewerberportal noch auf in Bearbeitung. Die größeren Firmen sammeln auch erstmal ein paar Wochen Bewerbungen, bevor sie überhaupt Kandidaten einladen. Bei den kleineren Firmen geht es häufig schneller, zumindest bis zu den Einstellungstests und Probearbeitstagen, die endgültige Entscheidung kann dann doch auch wieder länger dauern. Das war meine Erfahrung dieses Jahr, Region ist eine Großstadt aber nicht unbedingt ein IT Techhub wie München oder Berlin.
 
HerrWausD schrieb:
Je weniger Bewerber desto besser natürlich und man muss nicht erstmal aus den 1000 Bewerbungen herausstechen.
Ja das ist zu einem gewissen Teil sicher richtig. Auf der anderen Seite muss man auch konkret beschreiben können, warum man genau diesen Job möchte. Mir fällt es jetzt schwer vorzustellen, welche Motivation z.B. dahinter steht, wenn man sich für einen Job als Regaleinräumer bewirbt. Das wird sicherlich nicht der Traumjob eines jeden sein. Es geht da ganz klar ums Geld verdienen für den AN und Arbeit erledigen für den AG.
Je individueller und teurer es für den AG wird, desto genauer wird er auch hinschauen, wer sich da bewirbt. Bei berufserfahrenen werden auch die Referenzen wichtiger. Gerade auch im IT-Bereich ist das mMn sehr relevant.
Ob ich als Regaleinräumer jetzt schon 10 Jahre Berufserfahrung habe oder nur 5 Jahre wird nicht den riesen Unterschied machen für die gewünschte Arbeitsleistung.

Ich habe die Dinge jedenfalls so in den studienbegleitenden Angeboten bzgl. Bewerbungstrainings usw. gelernt.
 
Khaotik schrieb:
Dazu muss man erstmal zu sovielen gleichzeitig eingeladen werden ;)

Erfahrungsgemäß kriege ich sehr viele Einladungen. Durch die sich verbreitende Unsitte mit Zweit- und Drittgesprächen ist das einfach nicht anders zu handhaben. Hatte mal zwei Gespräche an einem Tag bei verschiedenen Arbeitgebern. Da war die Luft im zweiten Gespräch bei mir einfach raus.
 
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