Wie wichtig ist ein Studium?

misterx09

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Hallo,

ich bin 22 Jahre alt und studiere Informatik Bachelor im 9. Semester. Aufgrund psychischer Probleme (geht mir mittlerweile besser) habe ich allerdings erst ein Drittel der Creditpoints. Ich überlege allerdings das Studium abzubrechen und eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung zu machen, da ich glaube dass mir strukturiertes Lernen leichter fallen würde.
Meine Frage ist jetzt, wie wichtig ein Studium im Informatikbereich, insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung ist. Würde ich mir viel damit verbauen wenn ich das Studium abbreche und die Ausbildung mache.

Schonmal vielen Dank für eure Hilfe.
 
Bestätigt also doch mal wieder die Theorie, dass man für einen gut bezahlten Job i.d.R. ein abgeschlossenes Studium braucht.
Eine einfache Zahl (sog. Jahresbrutto) hätte es im Übrigen auch getan, dazu braucht man nicht gleich die ganze Lebensgeschichte erzählen.
 
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Das Problem ist einfach, ein Abschluss ist der Schlüssel für den direkten Weg auf eine Stelle.
Sicher gibt es Leute die über Glück und Zeit ggf. in Positionen gekommen sind wo man normal ein Studium haben sollte, alles gut sei ihnen doch gegönnt.
Praktisch sind dies aber wenige Leute, die Masse braucht dann doch nen Abschluss um irgendwann mal ein gutes / sehr gutes Gehalt zu bekommen.

Am Ende kann man eigentlich nur raten, Studium abschließen und gut.
 
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Wie kommst du denn bitteschön auf Macht? Mindestlohn bzw. Hartz 4 (läuft ja aufs gleiche hinaus) ist sicher ein tolles und valides Lebenskonzept. Und ohne Hochschulabschluss ist es heutzutage in Deutschland verdammt schwierig bis fast unmöglich, einen Job zu bekommen, der nicht im Niedriglohnsektor liegt.
 
Führungspositionen oder gewisse Berufe, die allgemein mit Macht verbunden werden, benötigen eher einen Hochschulabschluss als Positionen ohne dieses Addon.


Verdammt schwierig bis unmöglich? Vollzeitmitarbeiter bei einem Discounter? Facharbeiter? Handwerker? Die Berufe gab's zumindest gestern noch alle.

Dazu gibt es aber eine ganze Menge an Akademikern, die aufgrund exotischer Studienrichtungen oder anderer Lebensplanungen wenig verdienen. Manche im Niedriglohnbereich, andere deutlich unter dem durchschnittlichen Einkommen ihres Studiengangs.
 
Zu diesem Thema gibt es viele "Gehaltsstudien", in der Regel spielen bzgl. der Höhe des Gehalts folgende Aspekte eine Rolle (ohne Gewichtung):

  • Fachrichtung (Branche)
  • Ausbildungsniveau (Facharbeiter, Meister/Techniker, Diplom, Promotion)
  • mit/ohne Personalverantwortung
  • Region
  • Betriebsgröße

Auf den ersten Blick erkennt man, dass das Studium nur einen Grundbaustein darstellt, es gehört noch mehr dazu. Ein Profifussballer benötigt gesunde Beine, gesunde Beine allein machen aber niemanden zum Profifussballer.

Und mit Zufriedenheit und Glücklichsein, hat das zunächtsmal gar nichts zu tun. Es gibt zahlreiche Menschen die mit einer "erzwungenen" Karriere totel unglücklich wurden. Status, Geld, Macht, alles da, jedoch zehren Versagensängste, Selbstzweifel und ein Gefühl der Leere bzw. Fragen nach der Sinnhaftigkeit an der Substanz.
 
vaju schrieb:
Bestätigt also doch mal wieder die Theorie, dass man für einen gut bezahlten Job i.d.R. ein abgeschlossenes Studium braucht.
Da hat sich gar nichts bestätigt. Bezahlt wird die Tätigkeit. Er hat beschrieben, dass er im Grund nur Zeug zusammenschraubt und installiert. Mit einem Studium hätte er auch nicht mehr Geld bekommen für diese Tätigkeit. Bei einem Entwickler hängt die Bezahlung nicht wirklich vom Abschluss ab mit bisschen Erfahrung.
 
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Und ein wesentlicher Punkt zum Schluss: die Persönlichkeit!

Es gibt Leute mit 1er Diplom, die im Berufsleben dennoch scheitern, weil sie in der Praxis aufgrund zwischenmenschlicher Probleme zu nichts zu gebrauchen sind.
 
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uincom schrieb:
Da hat sich gar nichts bestätigt. Bezahlt wird die Tätigkeit. Er hat beschrieben, dass er im Grund nur Zeug zusammenschraubt und installiert. Mit einem Studium hätte er auch nicht mehr Geld bekommen für diese Tätigkeit. Bei einem Entwickler hängt die Bezahlung nicht wirklich vom Abschluss ab mit bisschen Erfahrung.

Hat sich sehr wohl bestätigt. Nach meiner konkreten Frage "Na dann lass doch mal hören, was man mit 20 Jahren BE und Ausbildung in "einem guten Job" so verdient" gab es hier noch einen Haufen BlubBlub.
Jemand mit 20 Jahren BE in der IT Branche sollte sich eigentlich nicht schämen müssen, sein Jahresbrutto zu nennen.
 
Ranayna schrieb:
In Endeffekt war die starke Fokussierung auf die Theorie im Studium (Aussage in einer der ersten Vorlesungen: "Informatik ist das einzige Fach in dem man keinen Computer braucht") fuer mich absolut das Falsche. I
Hi,

vielleicht hättest du bei einer FH im Studiengang "Angewandte Informatik" mehr Praxisbezug gehabt und wärst glücklicher gewesen^^
 
Allgemeine Empfehlung meinerseits. Studiere niemals aufgrund möglicher Jobaussichten.
Der Zweck eines Studiums ist das erlangen von Wissen. Ist gibt alternative Möglichkeiten entsprechendes Wissen zu erlange. Der Hauptzweck des Studiums ist es dran zu bleiben und zu lernen wie man sich selbst Wissen aneignet.

Man kann sich ebenfalls selbst basis Wissen aneignen. Danach einen entry level Job annehmen und neben dem Job immer mehr in Richtung Software Engineering (nicht developer) fortbilden. Zwei bis drei Jobs später eine höhere Position anstreben. Sobald die 4-5 Jahre relevante Berufserfahrung erreicht sind, zählt mehr was man beruflich vorzuweisen hat als jegliches Studium. Das Problem des Ganzen, die wenigsten haben den nötigen Biss sich über Jahre weiter zu entwickeln.
 
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Ein Studium ist ein Türöffner für gewisse Bereiche, über den zukünftigen Verdienst sagt es noch nichts aus. Wie andere schon schrieben, ist der weitere Werdegang nicht unerheblich. Gerade im IT-Bereich mit Software-Entwicklung oder Programmierung sehe ich das logische Denkvermögen und die Fähigkeit zu abstrahieren als sehr wichtig an. Beides sind, meiner Meinung nach, Fähigkeiten, die im Studium nur schwer vermittelt werden können und schon vorher vorhanden sein sollten.
Ich bin kein ITler, denke aber, dass es gerade in diesem Berufszweig aufgrund der genannten Fähigkeiten eine höhere Durchlässigkeit in den Hierarchien gibt und man daher auch ohne Studium einen erfolgreichen Karriereweg bestreiten kann.

Sofern es das in diesem Bereich gibt, wäre für den TO vielleicht ein Duales Studium gut. Man hat eine berufsbegleitende Ausbildung, an deren Ende ein akademischer Grad steht. Im Idealfall hat man auch direkt eine Stelle, da viele Unternehmen diese Absolventen direkt übernehmen. Nach ein paar Jahren kann man sich dann mit der gewonnenen Erfahrung Um orientieren, sofern man das möchte.

Die bisherige Ausbildung (Studium) läuft suboptimal und würde den Berufseinstieg deutlich erschweren (ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe vor 25 Jahren auch mal der Kategorie "Langzeitstudent" angehört). Mit entsprechender Berufserfahrung wird dieser Malus aber obsolet. Daher jetzt ein Reset mit dem Dualen Studium. In der jetzigen Situation lässt sich das gut begründen. Zudem ist ein einmaliger Studiengangwechsel kein Beinbruch.
 
Lass dir hier nix einreden, gerade wenn es dir psychisch nicht gut geht und dich das Studium schon unter Druck setzt, wirst du im Arbeitsleben im Bereich „gut bezahlt“ massive Probleme bekommen.
Ich habe auch einen ziemlich wilden Lebenslauf, Studium abgebrochen, „nur“ eine Ausbildung oft den AG gewechselt, mittlerweile verdiene ich rund 45.000€ im Jahr, habe einen Job der mich fordert, mit Menschen, die verstehen, dass manchmal die Dinge nicht so gelaufen sind, wie sie kaufen sollten. Als älteres Semester kann ich dir nur eins sagen „Geld ist nicht alles und spätestens mit Familie wirst du feststellen, dass Zeit und Verständnis viel wichtiger sind“. Sprich mit Freunden, die kennen dich und wissen, wie dein Weg aussehen soll. Im übrigen bei uns in der Firma arbeiten Menschen mit „einfacher“ Ausbildung zusammen mit Ingenieuren an einem Projekt und das einzige was zählt ist „was kannst du?“ Ja, die Jungs mit Studium verdienen etwas mehr, das ist auch gerechtfertigt, aber von der Verantwortung und dem Aufgabengebieten gibt es keinen Unterschied.
 
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Hängt halt von der Firma und konkreten Aufgabe ab ;) .
Dein Zahlenbeispiel zeigt doch das „Problem“ deine 45.000 die du als erfahrener Mensch mit Ahnung hast bekommt nen unwissender im ersten Jahr nach dem Studium und das im Osten, W/SW/S tendenziell deutlich mehr.

Du sagst die Leute mit Studium bekomme mehr Gehalt dies sei auch gerechtfertigt, die Aufgaben und Verantwortung seihen die selben. Wie jetzt entweder die Aufgaben und Verantwortung sind die selben dann ist eine höhere Bezahlung eben nicht gerechtfertigt oder es gibt doch Unterschiede ...
 
Ich hab mehr die Erfahrung gemacht, wer es drauf hat und/oder Gas gibt, der erreicht meist auch letztendlich was, egal ob Studium oder nicht. Konkret habe ich zwei Menschen Anfang 30 in meinem Umfeld die Ausbildungs- und Studienabbrecher sind und mit gutem Job, mehreren Immobilien und (einer von beiden) Porsche leben die finanziell eher auf der Sonnenseite.
In meinem weiteren Umfeld habe ich auch gut verdienende und glückliche Handwerker, die sich irgendwann selbstständig gemacht haben. Ich denk mir da bei solchen Werdegängen, dass es vermutlich weit sinniger ist, ein engagierter und begabter Handwerker zu sein als ein unterdurchschnittlicher BWLer.
Jedenfalls, mein Porsche-fahrender Studienabbrecher hat damals auch viele Nächte wach gelegen vor dieser Entscheidung. Der war einfach nicht geeignet für ein Studium bzw. hatte da nicht so viel Bock drauf. Ende des Studiums ist nicht das Ende der Welt und es gibt ein gutes Leben auch jenseits von akademischen Abschlüssen.
 
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Ist klar, mehrere Immobilien mit Anfang 30 🤣
OK, wahrscheinlich alles auf Pump oder aber fett geerbt. Der Leasing Porsche kann mich schon 2mal nicht beeindrucken.
Ansonsten trifft es zumindest für meinen Lebens- und Arbeitsbereich dieser Bericht recht gut:
https://www.wiwo.de/politik/deutsch...halt-wird-die-luft-extrem-duenn/26742280.html

Wer mit 45k Brutto Jahresgehalt und "Geld ist nicht alles und spätestens mit Familie wirst du feststellen, dass Zeit und Verständnis viel wichtiger sind“ argumentiert lebt wohl echt am A.... der Welt und ist ist noch nicht sonderlich weit in D (und der Welt) rumgekommen.
 
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Eben. 45k brutto ist ein Witz. In der Grossstadt geht bei diesem Gehalt bereits die Hälfte vom Nettolohn für die Miete (50m²) drauf. Davon könntest du also nicht mal die Miete bezahlen, wenn du eine Familie und Kinder hättest.

Ein normales Einfamilienhaus kostet je nach Lage und Zustand schon bereits zwischen 500.000€ und 1.000.000€. Würde mich mal interessieren, was das für Immobilien sind.
 
vaju schrieb:
Ist klar, mehrere Immobilien mit Anfang 30 🤣
OK, wahrscheinlich alles auf Pump oder aber fett geerbt. Der Leasing Porsche kann mich schon 2mal nicht beeindrucken.
Naja gut, das klang etwas hochtrabender als es gemeint war. Jeweils Haus (einmal groß, einmal mehr kleinere Hütte) + jeweils Wohnung als Eigentum. Was in dem Kontext "auf Pump" bedeuten soll weiß ich nicht, natürlich kauft man sowas nicht mit 100% Eigenanteil, Details zu den Anschaffungen kenne ich aber nicht.
Der Porsche ist gekauft, aber vor ein paar Jahren schon. Bisschen spannend, dass das offenbar zum Teil schwer zu akzeptieren ist. Tut mir aber auch nicht Leid, dass auch Menschen mit abgeschlossener Ausbildung zuweilen mit sowas herum fahren.
 
Normalerweise bin ich um diese Uhrzeit immer ganz alleine hier unterwegs 😎
Nunja, lassen wir die Aussagen einfach mal unkommentiert. Kann sich ja jeder selbst seine Meinung dazu bilden ...
 
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