VAIO schrieb:
Was sollen denn deine merkwürdigen Verschwörungstheorien? Zuviel PI gelesen?
Die 'Verschwörungstheoriekeule' ist beinahe so schlimm und wirkungsvoll wie die 'Auschwitzkeule'. Man sollte sich einmal ein paar Gedanken mehr machen, als stets gleich bei unkonventionellen Sichtweisen an 'Verschwörungstheorien' zu denken.
Es ist bedauerlich, daß in konservativen Kreisen eine gefährliche Pro-Amerika Tendenz feststellbar ist, währen die rot kolorierten Kreise eine naturgemäß ablehnende Haltung einnehmen. So war dann auch auf fast allen 'konservativen' und proisraelischen Kanälen (wie etwa PI) eine im Schnitt negative Stimmungsmache gegen Assange zu vernehmen. Durch die Bank weg wird der Mann als profilneurotischer Egozentriker bezeichnet. Man darf diese Reflexe getrost als sicheres Indiz dafür sehen, daß Assange das erreicht hat, was er erreichen wollte und konnte, nämlich die USA bis ins Mark zu treffen. ich verachte grundsätzlich Verräter. Landesverrat ist abscheulich. In diesem Falle sollte man es so halten, wie es die Engländer stets hielten - man läßt die anderen die Drecksarbeit machen und zieht größtmöglichen Nutzen daraus. Eine bewährte Strategie, wie die vergangenen 100 Jahre gezeigt haben.
Für die US-Regierung und ihre Verbündeten ist es bedauerlich, daß delikate Informationen an die Öffentlichkeit getragen wurden. Für mich als kleines Licht in der Weltpolitik ist es amüsant und erbauend zu sehen, wie nun hektisches Treiben einsetzt. Und was bringt uns J. Assange für die BRD wirklich Neues? Was über Angela Merkel oder Frau Westerwelle berichtet wurde, weiß das hiesige Volk unlängst. Einzig die Tatsache, daß diese Naivchen im Berliner Glaskuppel-Ex-reichstag glauben in einer souveränen Republik zu regieren und von ihren 'Verbündeten' über den großen Teich hinweg ernst genommen werden? Da muß aber ich in Gelächter ausbrechen ... DAS, und nur das ist peinlich. Insofern darf man Seehofers Kommentar dazu als den Vernünftigsten sehen.
Daß Wikileaks nun Hoster in den USA verliert ist weniger bedauerlich. Der Umstand, daß de facto die USA Verfassung das Papier nicht wert ist, worauf sie gedruck/geschrieben steht, ist unlängst bekannt und eine Marginalie. Amazons Handlunsgweise ist insgesamt dumm, denn wenn die USA Assange unter Kontrolle bringen will, dann doch am besten im eigenen Land, oder? Ich denke, daß es in der westlichen Welt genügend Länder mit Netzinfrastrukturen gibt, die Wikileaks hosten werden und die nicht von Routingdiensten boykottiert werden können. Je nach Land und politischem Hintergrund wird es dann wohl etwas schwieriger, Wikileaks Lecks effektiv zu stopfen. Für solche Falle gibt es dann Mordkommandos des Israelis oder der NSA, die verfassungstreue Politiker, wie seinerzeit in Genf, mal kurzerhand 'Selbstmord' in der Badewanne begehen lassen oder passionierte Fallschirmspringer die Reißleine nicht finden lassen ...