Windows-Mixer und Latenz bei Asus Xonar Essence STX

Prof. Dr. IDD

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guten morgen zusammen,

ich weiß zu dem thema "einstellungen asus xonar essence stx" findet man hier im forum und auch im internet eine menge lesematerial. zu meinen speziellen fragen, konnte ich jedoch keines finden.
im asus vip forum fand ich einen beitrag dazu, der bislang unbeantwortet blieb und auch sonst findet man nach einiger zeit google-suche höchstens mal zwei widersprüchliche aussagen in englischsprachigen foren. :(

ich benutze derzeit den treiber 7.0.8.1821 von der asus seite und bin soweit auch zufrieden damit. im betrieb wechsle ich zwischen 44.1khz/24bit und 48khz/24bit. da ich von meinen alten setups gewohnt bin über den windows mixer meine soundquellen anzuwählen, da ich oft zwischen usb- und onboard-lösung umschalten musste, habe ich mal nachgeschaut, wie es momentan mit den windows sound settings aussieht:

laut mixer läuft die xonar essence stx dort nur mit 44.1khz/16bit, unabhängig davon, was ich im treiber eingestellt habe (siehe bild).

windowsaudio.PNG

die frage ist nun: spielt die einstellung im windows mixer eine rolle (und wenn ja, wann) oder werden diese von den asus treibern überschrieben und können getrost ignoriert werden? vielleicht missverstehe ich die aufgabe des windows mixers und dessen konfigurationsmöglichkeiten ja auch komplett... testen will ich es nicht zwangsläufig, da ich eine warnmeldung bekomme, wenn ich die einstellungen übernehmen will und ich softwarekonflikte (windows >< treiber) und weitere vershlimmbesserungen gern vermeiden würde. absolute gewissheit wäre mir in diesem fall also lieber als hörensagen. :cool_alt:

desweiteren würde ich, wenn wir schon mal dabei sind, (auch im hinblick auf die dpc latency) gern wissen, ob die latenzeinstellung der soundkarte denn irgendeinen einfluss auf das system oder gar die audioqualität hat. momentan betreibe ich die karte bei 1ms (minimum) und konnte bisher keine aussetzer oder knacken/knistern feststellen. auch die dpc latency erhöht sich bei reduzierung der latency der soundkarte bisher nicht merklich (liegt unter last meist unter 100µs). betreibe das setup allerdings auch erst seit zwei tagen, auch wenn ich beim besten willen jetzt nichts heraufbeschwören möchte. :rolleyes:

asiosetting.PNG

der eine oder andere wird sich jetzt fragen, wozu: "~funktioniert doch bisher alles problemfrei." :stacheln:

dazu muss ich sagen, dass ich jemand bin, der immer versucht das optimum aus seinem setup herauszuholen und auch sonst ein - in meinen augen - gesundes interesse zur technik habe, die ich so mein eigen nenne (andere haben eben andere fragwürdige hobbies :D). ich gebe mich nur selten mit dem bloßen funktionieren an sich zufrieden, auch wenn das für so manchen durchaus fragwürdig erscheinen mag. würde mich jedenfalls sehr über ein wenig aufklärung freuen.

liebe grüße und vielen dank
 
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Prof. Dr. IDD schrieb:
desweiteren würde ich, wenn wir schon mal dabei sind, (auch im hinblick auf die dpc latency) gern wissen, ob die latenzeinstellung der soundkarte denn irgendeinen einfluss auf das system oder gar die audioqualität hat. momentan betreibe ich die karte bei 1ms (minimum) und konnte bisher keine aussetzer oder knacken/knistern feststellen. auch die dpc latency erhöht sich bei reduzierung der latency der soundkarte bisher nicht merklich (liegt unter last meist unter 100µs).

Gratulation, schaut doch perfekt aus, wenn die DPC Latency unter 100µs bleibt :daumen:

Die DPC-Latenz ist nicht mit der Audiolatenz zu verwechseln. Zur Erklärung habe ich hier schonmal folgendes geschrieben:

Zwischen der DPC-Performance und der Größe der Verzögerung der Audiowiedergabe besteht kein direkter Zusammenhang, allerdings ein indirekter. Für eine Wiedergabe mit kleiner Verzögerung benötigt man ein System, das über die dafür nötige DPC-Performance verfügt und somit möglichst viele Aufrufe des Audiotreibers pro Sekunde ermöglicht. Dadurch lassen sich die Audipuffer kleiner einstellen, was wiederum eine geringere Verzögerung zur Folge hat. Ist der Audiopuffer zu klein oder die DPC-Performance zu schlecht, kommt es zu Aussetzern und/oder Knacksern. Normalerweise sind die Audiopuffer bei Onboard- und Consumer-Soundkarten ausreichend dimensioniert, so dass es erst bei größeren Problemen mit der DPC-Performance zu Aussetzern kommt.

Mit DPC-Performance habe ich hier die (möglichst niedrige) DPC-Latenz gemeint. Die DPC Latenz ist die Zeit, die vergeht bis ein Deferred Procedure Call ausgeführt wurde. Da dieser mit höherer Priorität ausgeführt wird als der Audiotreiber, muß dieser solange warten. Ist der Audiopuffer zu klein und der Audiotreiber kann nicht rechtzeitig Daten nachliefern, kommt es zu einem Aussetzer (leerer Inhalt) oder einer Wiederholung der zuvor wiedergegebenen Daten. Bei schlechten DPC-Latenz-Werten hilft also ein größerer Audiopuffer und damit einhergehend eine größere Audiolatenz (Wenn die CPU Audiodaten berechnet müssen diese zuerst durch den Audiopuffer, bevor sie von der Soundkarte wiedergegeben werden. Wenn du's ganz genau wissen willst, lies hier ;)


Damit deine DPC-Performance so perfekt bleibt, empfehle ich dir, dass du dir die verwendeten Treiberinstallationsdateien abspeicherst, sollte zu einem späteren Zeitpunkt ein Treiber bzgl. DPC Ärger machen. Ausserdem kannst/solltest du die DPC-Latenz von Zeit zu Zeit überprüfen. Es gibt immer wieder mal Programme, die direkt oder über Umwege dafür sorgen, dass Fehler auftreten - manchmal auch nur in ganz bestimmten Situationen.

Edit: Ich würde dem Wert von 1ms im Settingsdialog deiner Soundkarte übrigens stark misstrauen. Da kommen meistens noch zusätzliche Sicherheitspuffer, Wandlerlatenzen, usw. drauf. Das könntest du mit einer Roundtrip Latency Messung überprüfen. Klick1 Klick2
 
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hallo druckluft und vielen dank,
latenz der soundkarte und dpc-latency wollte ich damit eigentlich auch gar nicht direkt in zusammenhang bringen. wenn die karte aber dazu gezwungen wird schneller zu arbeiten (beispiel hier: ich stelle die karte von standarmäßig 50ms auf 1ms) wird in der regel ja irgendwo im gesamtsystem eine "zusatzlast" anfallen. -so hatte ich es mir jedenfalls zurechtgelegt... :D

da dies meine erste dedizierte soundkarte seit mindestens 10 jahren ist, war ich mir nun unsicher bei deren funktionsweise (wie und ob eine pci(e)-soundkarte z.b. die cpu beansprucht etc.). habe mich einfach ewig nicht damit beschäftigt.

ich muss dazu sagen, dass zum einsetzen der xonar essence stx ein bios update notwendig war und ich im selben zug gleich mit formatiert habe, das system zur zeit also noch frisch aufgesetzt (& optimiert) ist, und sich die dcp-latenz auch noch verschlechtern kann. deswegen danke für den tipp mit den treiberversionen. habe ich so bisher nie praktiziert, finde ich aber super. :daumen:

bliebe nun noch die frage, wie der windows-mixer in dem gefüge nun mitspielt. kann jetzt nicht sagen, ob nun gerade die einstellungen des asus-treibers (48khz, 24bit) oder die angezeigten windows-settings (44.1khz, 16bit) verwendet werden und ich deswegen vielleicht gerade noch luft nach oben habe... (könnte ich einfach ausprobieren, möchte ich aufgrund der o.g. gründe aber nicht :p)

edit:
testen will ich es nicht zwangsläufig, da ich eine warnmeldung bekomme, wenn ich die einstellungen übernehmen will und ich softwarekonflikte (windows >< (asus) treiber) und weitere verschlimmbesserungen gern vorweg vermeiden würde.

grüße
 
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Ich kenne die Asus-Treiber nicht, aber mir dünkt, du schraubst hier an zwei komplett unterschiedlichen Schuhen herum (ASIO vs Windows Soundsystem).

Wie Du auf Deinem zweiten Screenshot sehen kannst, konfigurierst du hier den ASIO-Treiber. ASIO ist jedoch ein komplett eigenes Soundsubsystem und hat rein gar nichts mit dem Windows-Soundsubsystem zu tun. Daher kannst du hier im Windows-Mixer bzw. im ASIO-Panel einstellen was du willst - das hat aufeinander keinen Einfluß.

Um ASIO nutzen zu können, muss ein Programm das explizit unterstützen. Das sind in der Regel Programme, welche auf Aufnahme/Echtzeitbearbeitung von Audio/MIDI ausgelegt sind. Hast du damit nichts am Hut, brauchst du dir um ASIO aber keine weiteren Gedanken zu machen. :)
 
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Prof. Dr. IDD schrieb:
wenn die karte aber dazu gezwungen wird schneller zu arbeiten (beispiel hier: ich stelle die karte von standarmäßig 50ms auf 1ms) wird in der regel ja irgendwo im gesamtsystem eine "zusatzlast" anfallen

Genau so ist es :) Dadurch dass der Puffer kleiner ist, muß dieser öfters durch den Treiber befüllt werden. Jeder Aufruf des Treibers kostet Rechenzeit (inkl dem ganzen Ovehead der damit verbunden ist). Je kleiner der Puffer, desto ineffizienter ist das eigentlich - aber natürlich entsprechend Reaktionsfreudiger ist der Audiostream. Hier zeigt sich dann auch die Qualität der ASIO-Treiber. Gut programmierte erzeugen auch mit kleinen Audiopuffern eine relativ geringe Systemlast und erlauben es damit eine relativ hohe Rechenlast parallel zu nutzen ohne dass Dropouts auftreten.

Prof. Dr. IDD schrieb:
bliebe nun noch die frage, wie der windows-mixer in dem gefüge nun mitspielt.

Fakt ist, deine Soundkarte kann nur mir einer Samplerate takten. Ich vermute, dass die Einstellung des ASIO-Treibers Vorrang hat und der Windows Mixer auf die eingestellte Rate resamplet. Bei den Bittiefen sehe ich keine derartigen Konflikte - hier kann ja prinzipiell an jeder Stelle umgerechnet werden. Nur bestimmt eben das Element mit der niedrigsten Bitrate in der Wiedergabekette die Qualität. Auch hier interessiert es den ASIO-Treiber nicht, was im Windows Mixer eingestellt ist. Umgekehrt ist es aber vermutlich genauso: Du kannst über den Windows Mixer in 24Bit wiedergeben, während der ASIO-Treiber auf 16 Bit eingestellt ist.
Bei der Bittiefe würde ich alles auf maximale Einstellungen (24Bit) setzen. Die Samplerate entsprechend dem Quellmaterial (meist 44,1KHz) um unnötiges Resampling zu vermeiden.

Testen kannst du die Einstellungen ohne Probleme, dadurch zerschießt du dir nicht deine Treiberkonfiguration und bekommst auf einmal Probleme mit der DPC-Performance.
 
Nochmal: Das hat keinen Effekt, da ASIO und das Windows-Soundsystem zwei komplett getrennte Dinge sind. Sinn und Zweck von ASIO ist es ja gerade, eine davon unabhängige, für die Echtzeitverarbeitung optimierte Schnittstelle anbieten zu können. ASIO ergibt nur Sinn im Einsatz mit spezieller Musik/Soundbearbeitungssoftware.
 
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Goldilox schrieb:
Nochmal: Das hat keinen Effekt, da ASIO und das Windows-Soundsystem zwei komplett getrennte Dinge sind.

Komplett unabhängig leider nicht. Wie gesagt, die Audiokarte kann technisch nur mit einer Samplerate laufen. Und es funktioniert auch nicht bei allen Treibern die Outputs gleichzeitig per ASIO und über die Windows Schnittstelle anzusprechen.
 
Hm, ich sehe da bezüglich der Samplefrequenz keinen Widerspruch. Meines Wissens nutzt ASIO die Audiohardware exklusiv, daher können auch keine solchen Konflikte entstehen. Mit ASIO will man ja alle Störfaktoren eliminieren.
 
Das würde ja bedeuten, dass ein und derselbe AD-Wandler gleichzeitig mit zwei verschiedenen Samplefrequenzen laufen müsste. Das wurde leider noch nicht erfunden :D Oder reden wir da jetzt aneinander vorbei? Vielleicht meinst du, dass wenn der ASIO-Treiber benutzt wird, der Windows Mixer für den entsprechenden Ausgang gesperrt ist?

Bei meinen RME Interfaces geht das aber. Sowohl per Windows Mixer, als auch per ASIO gleichzeitig auf einen Output (damit meine ich jetzt nicht per Routing im RME Totalmix!) Signale zu schicken ist möglich. Wenn ich mich da für entweder oder entscheiden müßte, wäre es schon wieder nicht unabhängig.

Was du bestimmt meinst, ist dass der ASIO Treiber die Hardware der Audiokarte auf Lowlevel Ebene anspricht, vorbei an den ganzen Windows APIs. Nur der Treiber muß vor der Übertragung an die Hardware dafür sorgen, dass die Signale von Windows und ASIO zusammengemischt werden. Wenn dabei unterschiedliche Samplerates verwendet werden muß eine Signal vorher konvertiert werden.
 
druckluft schrieb:
Das würde ja bedeuten, dass ein und derselbe AD-Wandler gleichzeitig mit zwei verschiedenen Samplefrequenzen laufen müsste. Das wurde leider noch nicht erfunden :D Oder reden wir da jetzt aneinander vorbei? Vielleicht meinst du, dass wenn der ASIO-Treiber benutzt wird, der Windows Mixer für den entsprechenden Ausgang gesperrt ist?

Jep, die Geschichte mit dem Sperren meinte ich eigentlich.

Bei meinen RME Interfaces geht das aber. Sowohl per Windows Mixer, als auch per ASIO gleichzeitig auf einen Output (damit meine ich jetzt nicht per Routing im RME Totalmix!) Signale zu schicken ist möglich. Wenn ich mich da für entweder oder entscheiden müßte, wäre es schon wieder nicht unabhängig.

Hm, mir dünkt, dass ich da bei meinen EMU-Interfaces bei dem Versuch eine Fehlermeldung bekommen hatte. Oder ich war zu doof. :D Muss ich bei Gelegenheit nochmal checken. Wobei RME aber auch irgendwie in einer anderen Liga spielt... ;)

Was du bestimmt meinst, ist dass der ASIO Treiber die Hardware der Audiokarte auf Lowlevel Ebene anspricht, vorbei an den ganzen Windows APIs. Nur der Treiber muß vor der Übertragung an die Hardware dafür sorgen, dass die Signale von Windows und ASIO zusammengemischt werden. Wenn dabei unterschiedliche Samplerates verwendet werden muß eine Signal vorher konvertiert werden.

Ja, das ist klar. Ansonsten wäre das schon recht magisch. ;)
 
Goldilox schrieb:
Hm, mir dünkt, dass ich da bei meinen EMU-Interfaces bei dem Versuch eine Fehlermeldung bekommen hatte.

Kann schon sein, dass manche Treiber von professionellen Interfaces es nicht erlauben. War glaube ich vor 11-12 Jahren als ich das Digiface neu gekauft habe auch so und ist erst per Update nachgereicht worden. Und die richtige ASIO Multiclient Fähigkeit nochmal später - wobei es da auch bei den neueren Treiberversionen immer noch Veränderungen gibt.

Bei der Xonar würde ich aber darauf wetten, dass es funktioniert - schliesslich liegt der Schwerpunkt hier eindeutig auf der Windows Wiedergabe.
 
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