Haakon schrieb:
....sie sollte noch weiter gehen und den IE sowie andere Betriebssystem unabhängige Software entfernen lassen.
Weisst du was du dann hast?
Dann hast du einen Microsoft-Kernel und den Rest (GUI, Browser, etc..) müsste sich der Nutzer selbst zusammenfrickeln. Egal ob er PC-Kenntnisse hat oder nicht. Nicht mal ein einfaches Notepad wäre dabei.
Mit solchen hinterweltlerischen Vorstellungen säßen jetzt weltweit vielleicht 100.000 Freaks an einem Computer, weil der Rest der Welt gar keinen Bezug zum Computer hätte.
Internet wäre immernoch was für Kellerkinder.
Warum glaubst du, hat der Computer so einen Boom erlebt?
Weil es Softwarepakete gibt, die schon fix und fertig installiert auf anhieb funktionieren ohne dass scih der Nutzer erst monatelang in trockene Materie einlesen muss.
Der Boom ging erst mit OS/2 und Windows 3.0 richtig los - grafische Benutzeroberflächen, die es auch 10-Fingerdeppen ermöglichten einen Computer unfallfrei zu bedienen. Sogar Bill Gates war damals der festen Überzeugung, dass OS/2 Windows den Rang ablaufen wird.
Und das Argument Microsoft sei so verbreitet, weil IBM einen Vertrag mit MS hatte ist auch das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt. Erstmal waren es die PCs die sich stark verbreiteten. Und zwar weil IBM im Gegensatz zu allen anderen Computerherstellern nicht auf seinen Patenten gehockt hat wie die Glucke auf dem Ei, sondern vielen Herstellern ermöglichte IBM kompatible PCs zu bauen was zu steigenden Stückzahlen und niedrigen Preisen führte. Hier hätten Comodore, Apple, Atari, Sun und wie sie alle hiessen mitziehen können - hat keiner getan.
Dann kam der Vertrag mit Microsoft, damit IBM nicht nur eine einheitliche Hardwareplattform sondern auch eine einheitliche Softwareplattform anbieten konnte. Das hat die Entwicklung Von Software für IBM-PCs stark angekurbelt, was darüber hinaus zu steigenden PC-Verkäufen führte. Dass der Vertrag ausgerechnet mit einer Firma geschlossen wurde, in der u.a. Bill Gates arbeitete ist quasi ein Zufall - Bill war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Das Einzige was man ihm vorwerfen kann ist, dass er seine Geschäftspartner damals derb übers Ohr gehauen hat um an die alleinigen Lizenzrechte von DOS zu kommen.
Wärend also alle anderen Hersteller irgendwo im Dunkeln vor sich hin dümpelten und stur an proprietären Insellösungen bastelten, haben IBM und Microsoft einen PC für die Massen gebaut. Dieses Paket funktioniert seit den 80er Jahren erfolgreich.
Erst viel später kamen Alternativen auf den Markt. Doch da war es bereits zu spät - da hatte Microsoft schon das Monopol inne.
Jetzt, gute 30 Jahre später Microsoft seine Monopolstellung vorzuwerfen ist albern. Statt ständig zu prozessieren und rumzumeckern, sollten wirkliche Alternative angeboten werden, die es auch einem Computerlaien ermöglichen, seinen PC umfangreich zu bedienen.
Und da sehe ich neben Windows derzeit nur MacOS auf dem Markt - der Rest benötigt mindestens umfangreiche PC-Grundlagen.
Die hat der 40jährige Neueinsteiger aber nicht, also kauft er ein Betriebsystem wo alles sofort funktioniert. Und da die PC-Hersteller dieses Bedürfnis kennen, vertreiben sie hauptsächliche Windows mit ihren PCs.
Aber wie schon geschrieben, es gibt immer mehr PC-Läden, die ihre PCs auch ohne Windows verkaufen.