News Zitis: Hacker-Behörde fehlen immer noch Hacker

Erstmal danke für eure aufschlussreiche Klarstellung. Ich möchte zu einigen Punkten weitere Stellung nehmen.

@Ferrax:

Ferax schrieb:
Was führt dich zu der pauschalen Behauptung meine Darstellung sei nicht richtig?
Keineswegs habe ich Vorurteile, ganz im Gegenteil. Natürlich stellt es sich immer als Einzelentscheidung dar, jedoch ist jedem bekannten, nennen wir ihn Facharbeiter, bewusst, dass in einer spezialisierten Tätigkeit das Wissen nie in einem allumfassenden Studium aufgebaut werden kann.
In dieser Hinsicht kann man mir Engstirnigkeit vorwerfen, da ich mich in meiner Ausführung in einem konkreten Aufgabengebiet bewege und kein allgemeines Tätigkeitsfeld gewählt habe.

Das muss nicht sein? Warum sollte ich unsere Ausbildungs- und Anerkennungsform nicht kritisieren?
Ich denke nicht, dass man das direkt als persönliche Kritik werten sollte.

Ich habe das mit den Vorurteilen geschrieben, weil mir bei deinem letzten Kommentar ("Nach meiner Erfahrung (ohne Studium) bin ich eher bereit ..." ) auffiel, dass in dem Beispiel die Fachkraft viele positiven Eigenschaften hat, der Studienabsolvent hat jedoch keine, nicht einmal Fachwissen. Solche Einseitigkeit ist normalerweise kein Zeichen für Objektivität. Aber wenn du sagst, dass ich das falsch lese, dann akzeptiere ich das. Du hast ja nun herausgestellt, dass du nicht allgemein redest, sondern dich auf etwas Konkretes beziehst. Ich weiß leider nicht, was dieses Konkrete ist.

Nein ich spreche es ihm nicht ab, dass er gewillt ist sich entsprechend einzuarbeiten.
Allerdings sprechen wir hier von Wertschätzung und diese sehe ich anhand eines Studiums nicht höher bewertet als eine Fachkraft die Mehrjähriges Engagement und entsprechende Leistungen geleistet hat.
Das darf meiner Meinung nach in einem Gehaltsungleichgewicht enden.
Ein Studienabsolvent muss sich meiner Meinung nach ebenso behaupten wie eine Fachkraft.
In dieser Hinsicht kann man mir durchaus vorwerfen, dass ich eine Hochschulausbildung nicht gleichsetze mit dem tatsächlichen Berufsleben.

In der IT-Branche als entsprechender Spezialist.

Nun vergleichst du in deiner Argumentation allerdings Äpfel mit Birnen. Ein Vorarbeiter (plump gesagt) hat natürlich ein anderes Aufgabengebiet als ein Ingenieur.
Mein Vergleich, wenn auch detaillos, bezieht sich auf die gleiche fiktive Stellen und Tätigkeitsbeschreibung.

Ich glaube langsam zu verstehen, wie du das meinst. Zwar weiß ich noch nicht, an welche Spezialtätigkeit du genau denkst. Aber ich nehme an, du stellst dir ein eng abgegrenztes Themengebiet der IT vor, bei dem bestimmte Aufgaben erfüllt werden müssen und dafür bestimmte Werkzeuge bedient werden müssen. OK, wenn die Aufgabe von Anfang an so klar ist, dann ist nur wichtig, ob der Bewerber das kann oder nicht. Und nicht, welchen Abschluss er hat. Entsprechend richtet sich die Gehaltsfrage im Wesentlichen nur danach, wie wertvoll diese Tätigkeit für die Firma ist und wie selten solche Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt sind. Alles andere wird nebensächlich. Aber wie sinnvoll ist es überhaupt, Berufsanfänger in dieser Konstellation zu erwähnen?! Spezielisierte Fachkraft mit viel Berufserfahrung vs. Studienabsolventen ohne Berufserfahrung?

Aber im Allgemeinen ist es doch eher folgendermaßen, was die besagte Wertschätzung betrifft und inwiefern das in einem Gehaltsungleichgewicht endet. (Ich hoffe, dass ich das richtig darstelle.) Der Facharbeiter hat 9/10 Jahre Schulbildung und anschließend 3 Jahre Ausbildung, in der er halb arbeitet und halb lernt. Der Akademilker hat 12/13 Jahre Schulbildung und anschließend 5 Jahre Studium bis zum Diplom oder 3 Jahre Bachelor und 2 Jahre Master. Oder er gelangt auf anderen Wegen dorthin, aber auch nicht schneller. Das ist ein 4-5 Jahre längerer Bildungsweg, auf dem der akademiker sich breiteres und tieferes Wissen aneignen kann. Das ist für den gesamten Berufsweg ein enromer Vorteil, weil es die interdisziplinäre Kombinationsfähigleit und Lösungsfindung verstärkt. Währenddessen sammelt der Facharbeiter Berufserfahrung und erlangt gegenüber dem Studienabsolventen dahingehend erstmal einen Vorsprung. Das ist lediglich ein zeitlicher Vorteil, der durch die anderen Einflussfaktoren i. d. R. nach wenigen Jahren aufgehoben wird.

An dieser Stelle wäre ich mit der Schlussfolgerung nicht so voreilig. Der Grund warum man es nicht kann ist, dass der Ingenieur in seiner Ausbildung Zugang zu den entsprechenden Aufgabenbereichen hatte, ob er sich diese verinnerlicht hat steht auf einem anderen Papier, wenn der Facharbeiter eine entsprechende innerbetriebliche Weiterentwicklung erfahren würde, ständen dieser Umstand nicht mehr im Raum.
Beides Bedarf entsprechende Zeit und Engagement, stellt aber nur eine andere Form der Weiterbildung dar.
Wieso sollte also der Studienabsolvent pauschal die Aufgabe besser erfüllen?

Wieviel der Absolvent aus seinem Studium mitgenommen hat, lässt sich i. d. R. an seinen Noten erkennen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man eine Fachkraft bei Bedarf gezielt in bestimmten Themen schulen kann. Aber welche innerbetriebliche Ausbildung soll denn ein entsprechendes Studiumfach ausgleichen? Es wird vermutlich nur das nötigste beigebracht werden. Bringt der Fortzubildende das Vorwissen mit, z. B. mathematisch, um die Materie zu begreifen? Ist er intellektuell geeignet, wird er erfolgreich sein? Wie lange soll sowas dauern und wieviel kosten? Wieviele Arbeitgeber lassen sich auf soetwas ein? Das sind Fragen, die sich mir dabei stellen.

Die Ausbildung an Hochschulen ist breiter, stimme ich zu. Tiefer? Das stimmt faktisch absolut nicht. Sonst wäre an Student nach seinem Abschluss ja für sein Leben in der Berufswelt gewappnet und müsste sich schlicht nie mehr einarbeiten oder weiterbilden. Klingt doch bereits in dieser Darstellung sehr absurd nicht?
Umso breiter die Ausbildung umso oberflächlicher werden die einzelnen Themen behandelt.
Nicht umsonst nennt man es Fachkräfte-Mangel oder Spezialisten-Mangel, da die Aufgabengebiete sehr in die tiefe gehen.
In welcher Ebene dieser Mangel besteht will ich an dieser Stelle nicht ausbreiten.

Ich bin überzeugt, dass die fachliche Ausbildung auch tiefer ist. Man muss sich nur die Fachbücher, Skripte und Rechenaufgaben ansehen, um den Unterschied zu sehen. (Was ich nicht getan habe. :D Worauf ich aber wetten würde. Ich übertrage jetzt bewusst meine Erfahrungen mit Naturwissenschaften und Technik auf die IT. Falls das nicht geht, so sage man es mir.) Und je tiefer die Thematik ist, desto tiefer kann das Verständniss werden.

Schlussendlich hast du recht. Es ist ein anerkannter Berufstitel und je nach Titel stellt dieser ein erhöhtes Engagement in der schulischen Ausbildung dar als an anderer Stelle.
Ich betrachte jedoch den Menschen und sehe durchaus einen unterschied in Theoretikern und Praktikern und mit ersteren erhalte ich trotz guten Titel nicht die Arbeitskraft die ich mir erhofft habe.
Es mag natürlich vielen Sauer aufstoßen wenn ich diese mit meiner Darstellung persönlich treffe.
Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, dass ich langjährige Erfahrung nicht schlechter stelle in der Bezahlung oder kategorisch ausschließe, abgesehen von meiner speziellen Tätigkeitsdarstellung (Spezialist).

Vergiss den Begriff Titel. Der Begriff Titel ist falsch oder zumindest mehrdeutig. Hier geht es um Berufsabschlussbezeichnungen.


@Nox:

NOX84 schrieb:
Hier muss ich mich mal meinen Senf dazu geben. Denn genau in diesem Arbeitsumfeld bin ich Beruflich tätig.
Ich bin ein Technischer Zeichner der zwar erst 11 Jahren Berufserfahrung hat, aber da ich täglich mit an großen Projekte Weltweit mit Arbeite, wird von mir im Beruflichen Arbeitsalltag erwartet das ich Schweißnähte (berechnen kann) und Stahlkonstruktionen richtig Dimensioniere - da ich auch 3D Modelle konstruiere - (nach berücksichtigung der Statik), diese dann Ableite und Fertigungszeichnungen sowie Montageübersichten erstelle. Nebenbei Stücklisten Schreiben und NC Daten erzeugen uvm. (ACAD und PDF´s erstellen usw.) Diese Aufgabe bekomme ich von meinen Chef ( Dipl. Ing. für Schweißtechnik) zugeteilt weil er weiß das ich es kann, da er es mir die Jahre über bei gebracht hat. Trotzdem bekomme ich nur ein den Lohn als Technischer Zeichner hier im Osten. Natürlich hat ein z.B. Ingenieur höheres Fachwissen um sein breiter aufgestelltes Arbeitsumfeld bedienen zu können. Und er hat Natürlich zum Schluss die Verantwortung zu tragen wenn Fehler auftreten. Aus diesem Grunde ist es Legitim wenn er mehr Lohn bekommt. Aber ich hatte auch schon ein Ingenieur in meiner Firma der zwar den Abschluss hatte aber im Arbeitsalltag kläglich gescheitert ist weil er Einfach zu Langsam war und sich nicht weiter entwickelt hat und immer nur nach Schema F alles abgearbeitet hat. Er war zu Faul oder was weis ich sich die Neuheiten bzw. Änderungen in der Branche anzuschauen und diese zu nutzen um Effektiver zu Arbeiten.

Somit ist es nicht immer gesagt das der Studierte immer besser ist. Er hat mMn bessere Vorraussetzungen die er durch das Studium auch zu wissen bzw. zu erweitern weiß.

MfG
Nox84

An das Beispiel eines Technischen Zeichners habe ich auch gedacht. Ich habe ein paar Verständnissfragen.

Worauf genau beziehen sich deine Ausführungen zu den beschriebenen Aufgaben des Konstruierens? Nur auf die Fähigkeit zur Bedienung der Berechnungs-Tools und CAD-Module? Oder hast du dafür auch die Grundlagen miterlernt bzw. wurden sie dir ebenfalls beigebracht?

Weigert sich dein Chef, dir ein deinen Fähigkeiten entsprechendes Gehalt zu zahlen?
 
kokiman schrieb:
Der Fachkräftemangel sollte sich doch in den nächsten 2-3 Jahre legen.
Wieso?

Gestern waren die leute bei uns an der Hochschule und haben Werbung gemacht. Anscheinend besteht immernoch bedarf.
 
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