Grundsätzlich gibt es drei Varianten der IPv6-Autokonfiguration:
1. Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC)
Der Knoten fordert mit einer multicast Router Solicitation eine Router Advertisement an. Diese enthält unter anderem das 64 Bit lange globale Präfix, dass der Knoten seiner zuvor selbst erstellen 64 Bit großen Interface-ID voranstellt. Die Kombination aus beidem ergibt seine 128 Bit lange globale IPv6 Adresse. Bevor er diese jedoch verwenden kann, überprüft er mit einer ICMPv6 Neighbor-Solicitation-Nachricht auf eben diese Adresse, ob diese nicht schon von einem anderen Client verwendet wird. Ist die Adresse bereits belegt, würfelt er sich einen eine neue Interface-ID zu und überprüft diese ebenfalls.
Zu seinem Standardgateway macht er die Link-Local-Adresse des Routers.
2. Stateful DHCPv6
Auch hier fordert der Knoten mit einer multicast Router Solicitation eine Router Advertisement an. Ist in der RA jedoch das M-Flag gesetzt, wird dem Knoten dadurch mitgeteilt, dass er sämtliche Konfigurationsdetails bis auf den Standardgateway von einem DHCPv6 erfragen muss. Zu seinem Standardgateway macht er wiederrum die Link-Local-Adresse des Routers, von dem er die RA erhalten hat.
3. Stateless DHCPv6
Wiederrum fordert der Knoten via einer multicast Router Solicitation eine Router Advertisement an. Ist in der RA das O-Flag gesetzt, wird dem Knoten dadurch mitgeteilt, dass er sich mit Hilfe der Informationen der RA selbst eine IPv6 Adresse generieren darf. Weitere Konfigurationen wie die IPv6-Adresse von DNS-Servern soll er wiederrum von einem DHCPv6 Server erfragen.
Neben dieser Global-Scope IPv6 generiert das Interface auch eine Local-Scope-Adresse, die allerdings nur in dem Subnetz des Clients gültig ist und nicht geroutet werden kann Diese beginnt mit FE80::/10 und ist am ehesten mit dem 169.254.0.0/16 Bereich aus IPv4 vergleichbar. Für Routing zwischen Subnetzen benötigst du aber mindestens eine Unique local address die aus dem Bereich fc00::/7 kommt.
IPv6 ist die Zukunft und wird sich sicher in den nächsten Jahr(zehnten) durchsetzen, aber wenn du bei deiner jetzigen Konfiguration und deinen Anwendungen auf IPv6 verzichten kannst, würde ich das bei der Konfiguration vermeiden. Außer du suchst die Herausforderung. Dann musst du die beiden DHCP entsprechend so konfigurieren, dass Sie mindestens als Stateless DHCPv6 arbeiten und für die beiden IPv6 Subnetze entsprechende Routen anlegen.
Wobei ich mich gerade frage, wieso du IPv6 im Verdacht hast. Du rufst das andere Subnetz doch über IPv4 auf, oder?