• Mitspieler gesucht? Du willst dich locker mit der Community austauschen? Schau gerne auf unserem ComputerBase Discord vorbei!

Bericht C:\B_retro\Ausgabe_7\: Die Anfänge von World of Warcraft

testwurst200 schrieb:
@Benj
Danke für deinen "Drogenkonsum" post :)

@Laphonso seine Thesen werden teilweise durch die hier geschrieben Posts ehemaliger wow Spieler wiederlegt

Ich denke, vor allem die hoch gelobten Gilden bei denen Freundschaften entstanden sind fördert das suchten denn man möchte die Gilde schließlich nicht enttäuschen.
Ich finde diese Gleichsetzung sehr befremdlich und sie hat auch nichts mit der Realität zu tun,ihr habt definitiv niemals mit Drogenabhängigen und Süchtigen zusammen gearbeitet. Können wir bitte aufhören, diesen Quatsch hier zu verbreiten?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ben81
Fellor schrieb:
Es ist der Herbst des Jahres 2006. Mein 15-jähriges Ich kommt aus der Schule nach Hause und schaltet den PC ein. Der Startsound von Windows XP ertönt. Neben ICQ starte ich auch World of Warcraft.
Gespannt blicke ich auf meinen Charakterbildschirm. Habe ich endlich Rang 10 erreicht?
Nein, verdammt es fehlt immer noch ein ganzer Batzen Ehrenpunkte. Ich schreibe meine Stammgruppe an und stürze mich in die Schlacht um das Arathibecken. Während im Hintergrund "System of a Down" läuft, verpasse ich dem gegnerischen Topp-Spieler, ein Gnomenkrieger, einen kritischen Pyroschlag. Er fällt sofort um. Mein Team feiert mich, wir gewinnen die Schlacht.

Keine Verpflichtungen, kein stressiger Job und das Taschengeld reicht für's Monatsabo. Das Leben ist schön.

Hach, Erinnerungen!
Einer der Topspieler bei den Allies auf unserem Server (Gnomen mage) nannte sich "Endgegner", oder so. Das war immer ein Fest bei uns im Teamspeak, wenn der mal wieder durch einen Windfury triple crit geonehittet wurde.


Witzig, wie sich Leute über die Abokosten nerven, während viele heute 10€ am TAG für Kippen rauswerfen... Oder damals für 80€ Crysis kauften, nur um nach 6 Std dazusitzen und zu denken: "war das alles?"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Fellor
brettler schrieb:
Aber die Geschichten von Leben die WoW "zerstört" hat waren schon nicht schön. Kumpel damals Industriemechaniker 3. Lehrjahr hat sihc absichlicht in die Hand gefräst um krank zu sein..
Dann hat der Kumpel aber eher ein psychisches/soziales Problem. Da kann WoW relativ wenig dafür.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Laphonso und Silverangel
Ich weiß noch, wie ein Kumpel ca. 2005 das Spiel anfing... er war weg vom Fenster und in der Realität nicht mehr zu sehen. Dann fing der nächste an das Spiel zu spielen und ich schaute es mir mal an. Fand es irgendwie doof, doch dann gab er mir diesen "Pass" für Freunde zum hinein schnuppern. Ich glaube man kam da nur bis Level 10 und ich wollte auch nur mal gucken was das ist, worum alle so einen "hype" machten und dann war es um mich geschehen :D

Ich glaube am gleichen Abend machte ich noch Level 10 fertig und fuhr ein Tag später in das nächste Geschäft um die Vollversion zu kaufen... dann nahm alles seinen Lauf... stundenlanges suchten bis Level 60, dann dein Equipment am Leben erhalten und in Silithus Mobs hauen um Gold rein zu bekommen, damit man für die Raids gerüstet ist.

Wir spielten auf Arthas (PVP Realm) und das war schon lustig... ich weiß gar nicht wie oft wir uns als Hordler mit den Allies geschlagen haben, obwohl wir doch nur farmen oder leveln wollten. Gerade Booty-Bay war für einen Hordler ein Spaß, wenn man da ab grob Level 40 hin kam :) War aber dennoch eine schöne Zeit und ich hoffe ich hab die Nahmen jetzt nicht durcheinander gebracht.

Ein Ende nahm es dann irgendwann bei WotLK... Ich kaufte mir einen 22 Zoll Monitor und hatte Tearing Probleme... dieses sowie die fehlende Zeit, führten dann dazu dass ich komplett aufgehört hatte.
 
brettler schrieb:
Und zum Thema Sucht: ... Aber dennoch eine schöne Zeit.

Domi83 schrieb:
...stundenlanges suchten bis Level 60...
...das war schon lustig...

Und genau das scheint mir ein wesentlicher Unterscheidlich zu sein. Ich kann es glücklicherweise nicht aus eigener Erfahrung oder von Bekannten sagen, aber ich vermute stark, dass jemand der wirklich süchtig war, diese Zeit wohl rückblickend nicht als schön bezeichnen würde.

Allerdings sind WoW und andere MMOs dieser Art unbestreitbar schlimme Zeitfresser und deshalb nicht so leicht mit dem restlichen Leben vereinbar. Deshalb würde ich auch nicht wieder mit sowas anfangen.

Aber schön war es schon. 😀
 
WoW war damals der Untergang der guten alten MMORPG-Zeit. Es war gemessen an DAoC, SWG und anderen MMO(RPG)s der Zeit, ein absolutes Leichgewicht, sowohl vom Inhalt, als auch von der gesamten Spielmechanik, dafür kann und konnte es jedes Toastbrot spielen und das hat man auch im Chat gemerkt. Ich war damals (Release) regelrecht schockiert vom schlechten Umgang der Spieler untereinander, in allen anderen (nicht reinen PVP) Spielen waren die Communities, echte Gemeinschaften, wo man gemeinsam gegen die Feind (PVP/PVE) vorging, WoW war dagegen wie ein Kindergarten voller Egoisten.

Trotzdem hatte ich bis WoLK jede Menge Spass mit meinen Gildenkollegen, ich hab alle großen Instanzen gesehen und spiele heute noch hin und wieder und natürlich habe ich auch in die Classic reingeschaut.

Leider haben sich alle MMOs an WoW orientiert und sind entsprechend einfach strukturiert, kein Publisher traut sich mehr wirklich anspruchsvollen Content zu liefern, dazu kommt häufig noch eine agressive Monetarisierung.
 
Oh man, das ist lange her... :)
In der Closed-Beta bei einem Kollegen beim Spielen zugeguckt...fand das ganze total affig. Wie er da in dieser Comic-Welt mit seinem Jäger durch die Gegend gehoppelt ist. "Man braucht doch überhaupt kein Skill für das Game...", den Satz wiederholte ich noch ungefähr 322 mal.
Aus irgendwelchen Gründen musste ich dann aber auch mal probieren. In der Open-Beta hatte ich dann einen eigenen Account...
Am 11.02.2005 stand ich dann selbstverständlich mit meinem Kollegen ab 8:30 Uhr vor Mediamarkt und guckte mich mit ca. 50 anderen dumm an... "Auch WoW?" - "Normal, digger." Sagte man damals so...
Passend zu den Semesterferien - mein Kollege hatte drei Wochen Urlaub eingereicht. Mit Stufe 41 einen Epic World-Drop in den Badlands gefunden. Alter, ich war der Held von Orgrimmar.
Und dann passierte das was nicht hätte passieren dürfen. Ich war mit meinem Kollegen fast 10 Level über jedem anderen bei uns in der Gilde...aber ich traf einen Stufe 52 Schurken. Die Typen waren noch gestörter als wir.
Eines kam zum anderen...15 Stunden Wasser farmen die Woche, am Wochenende 14 Stunden Raid. Aber, ich war dabei: Server Firstkill Ragnaros auf Baelgun.
Dann klingelte ganz heftig das RL und der einzige Ausweg war: Alles zu löschen. Alle Screenshots, alle Videos...einfach alles. Eine Wiederherstellung ein Jahr später brachte das eine oder andere Bild zutage - aber meine ZOMFG-OLOLOLOL-Crit-Video(s) mit Linkin Park Musik und schwarzweiß-Intro sind unwiederbringlich verloren.

@raekaos: Leute die das erzählen haben halt nie Vanilla gespielt. Hast mal ein 400g Mount gefarmt bei einem Durchschnittlichen Einkommen von 21 Silber pro Stunde? Oder mal MC versucht, mit 40 Leuten, die kein Bock hatten Resi-EQ zu farmen?
 
raekaos schrieb:
WoW war damals der Untergang der guten alten MMORPG-Zeit.
Der Untergang der schwerfälligen Hardcore MMORPGS vielleicht. :)
Aber für MMORPGS im allgemeinen hat WoW damit sogar genau das Gegenteil verursacht. Viel mehr Leute haben sich überhaupt erst dadurch für dieses Genre interessiert.
Mittlerweile gibts MMORPGS wie Sand am Meer. Von weiterhin schwerer Kost bis einfach und Kostenpflichtig wie auch Kostenlos alles dabei. Wer da von Untergang spricht hat sich wohl nicht ausreichend umgesehen.
(Und vielleicht nur sein liebstes MMORPG verloren)
raekaos schrieb:
Ich war damals (Release) regelrecht schockiert vom schlechten Umgang der Spieler untereinander
Hatte ich komplett Gegenteiliges Erlebnis.
raekaos schrieb:
kein Publisher traut sich mehr wirklich anspruchsvollen Content zu liefern
Dann solltest du (genauso wie damals) dich mal abseits vom Mainstream umsehen.
Dass der Fokus von viielen natürlich darauf liegt so viele Spieler wie möglich heran zu bekommen, liegt doch auf der Hand.
Aber die Auswahl ist mittlerweile so groß, auch in ihrer Vielfalt und Schwierigkeit, so dass da jeder was finden sollte.

Und Spiele für die sich kaum jemand interessiert, verschwinden natürlich mit der Zeit. Dafür kann aber WoW nichts wenn deren Spielkonzept so abschreckend für viele ist und somit zu geringe Spielerzahlen als das es sich für den Publisher lohnt.
 
Sharangir schrieb:
Witzig, wie sich Leute über die Abokosten nerven, während viele heute 10€ am TAG für Kippen rauswerfen... Oder damals für 80€ Crysis kauften, nur um nach 6 Std dazusitzen und zu denken: "war das alles?"

Finde ich alles doof :)


Demon_666 schrieb:
Dann hat der Kumpel aber eher ein psychisches/soziales Problem. Da kann WoW relativ wenig dafür.
Ist wow einfach nur ein Sammelbecken für solche Leute gewesen?
 
raekaos schrieb:
dafür kann und konnte es jedes Toastbrot spielen

kein Publisher traut sich mehr wirklich anspruchsvollen Content zu liefern

Schreibt einer der Sunwell nicht mal schreiben konnte, LK25HC nie gelegt hat und Blackhand oder Kil'Jaeden mythisch vielleicht mal auf Youtube bei den vorgeschlagenen Videos gesehen hat. ;)
 
Ich danke allen "Göttern" und irgend welchen Feen, Elfen oder Kobolden, dass dieser Kelch an mir vorbei gegangen ist.

Ein seeeehr tolles Spiel (vor allem in seiner Zeit), ein absoluter Zeiträuber und mMn auch für eine noch nicht darauf vorbereitete Gesellschaft ein absoluter "Hängenbleiber".

Die Langlebigkeit empfinde ich persönlich immer noch am "krassesten", in Verbindung mit den unglaublichen Umsätzen.

Kein Neid, alles gut, ein wirklich starkes Produkt.

mfg
 
Ich habe in den letzten 15 Jahren wohl einiges in der Welt von Warcraft erlebt.

Als Fans von WC3 haben mein Freundeskreis und ich damals als Schüler mit WoW angefangen. Kurz vor Ende der Open Beta haben wir hineingeschnuppert, das Inferno zum Beta-Ende miterlebt und beschlossen voller Hype, uns das Spiel zu besorgen.

Meine Freunde hatten Eltern mit Kreditkarten und konnten schon am 11. Februar starten, ich musste auf den Release der Gamecards am 14. März warten und zog nach. Da ich so begeistert von dem Spiel war und viel Zeit investierte, konnte ich schnell mit meinen Freunden gleichziehen und gemeinsam Abenteuer erleben.

Ich werde nicht vergessen, wie der Adrenalinspiegel stieg, als wir während einer Erkundungstour die Höhle von Ashenvale ins Steinkrallengebirge fanden und uns ungewollt mitten ins Hordengebiet begaben, wo wir unsere ersten PvP-Konfrontationen hatten.

WoW, mein erstes MMO, konnte mich insbesondere aufgrund der großen Welt voller Spieler fesseln, die alle ihre eigene Klasse spielen, sich zusammentun oder bekämpfen. Ich konnte beispielsweise zufällig jemandem zuhilfe kommen, der gerade einen etwas zu großen Pull gemacht hat, und dann im Chat einen neuen Freund gewinnen. Ich konnte einem Hordler in den Rücken fallen, welcher dann seine Freunde holte und ich als Schurke mich dann natürlich aus dem Staub machen musste. 😅

Man hat seine eigene Geschichte geschrieben und Erlebnisse mit anderen Spielern kreiert, die einfach Spaß machten.
Das Gameplay ging auch smooth von der Hand. Es war nicht ungelenk, sondern fühlte sich sehr intuitiv an, wenn man Zauber wirkte, durch die Gegend sprang oder sein Inventar sortierte.

Als ich vier Monate nach Release Level 60 erreichte, ging der Spaß aber erst richtig los. Wir hatten eine Gilde gefunden, die sehr bald ihren ersten Raid ansetzen würde, und so fanden wir uns in einem großartigen sozialen Gefüge wieder, einer Mischung aus Tryhards, lustigen Leuten und kreativen Köpfen, die Geschichten, Comics und Videos aus unseren Abenteuern machten. Auch in der Gilde gab es ein Oktoberfest-Treffen, aber da war ich mit meinen 15 Jahren noch etwas zu jung für.

Ich erlebte Molten Core inklusive sehr epischem Ragnaros Kill, danach BWL mit Nefarian-Kill - die Jubelrufe der Gildenmitglieder wurden auf Video festgehalten, beim AQ-Event haben wir uns mit der Server First Gilde zusammengetan und allesamt beim Farmen ausgeholfen. Auch AQ konnten wir clearen, aber bei Naxx hat es nur für zwei Flügel gereicht - danach gingen uns die Mitspieler aus. Als die Gilde so langsam auseinanderfiel, zu einer Casual-Gilde wurde und auch der Großteil meiner Freunde aufhörte, endete dann meine eigentlich allerschönste Zeit in WoW.

Zu Burning Crusade wurden Schamanen für die Allianz und Paladine für die Horde eröffnet.
Eines unserer Gildenmitglieder hat zu Release sofort einen Schamanen auf Allianz-Seite innerhalb von einer Woche hochgezogen, was die Aufmerksamkeit der serverbesten Gilden auf sich gezogen hat - natürlich mit Abwerbeversuch. Er meinte, er würde nur Gilde wechseln, wenn er ein paar seiner Gildenmitglieder mitnehmen dürfe. So kam ich dann in eine leistungsorientierte Progress-Gilde.

Im Schlangenschrein haben wir um ein paar Stunden den Server-First-Kill verpasst. Im Auge des Sturms hatten wir unseren First Kill, und bei Illidan waren wir auf Platz 3 oder so. In einer Progress-Gilde, wo jeder das Spiel sehr gut kann und ernst nimmt, geht natürlich immer was weiter. Obwohl der äußerst freundschaftliche, fast schon familiäre Umgang wie in meiner Vanilla-Gilde fehlte, waren auch hier die Leute allesamt sehr nett, hilfsbereit und wir hatten immer lustige Momente. Es war harte Arbeit und ein riesiges Zeitinvestment erforderlich, um Erfolge am laufenden Band zu haben, aber mein echtes Leben wurde nach und nach immer weiter vernachlässigt. Ich musste ein Jahr an der Schule wiederholen, "aber egal, ich hatte mein Tier 6 Set". Trotzdem habe ich meine Konsequenzen gezogen und zurückgeschraubt. Ich hörte gegen Ende von BC mit WoW auf.

Ein paar Monate später, zum Release der zweiten Erweiterung "Wrath of the Lich King", stieg ich mit meinen Freunden wieder ein, diesmal auf Hordenseite und mit der Prämisse, diesmal nicht so viel Zeit zu investieren wie damals. So spielte ich meinen Untoten Magier auf Level 80 und genoss das wunderschön umgesetzte Northrend. Ich hatte echt meinen Spaß am Spiel wieder gefunden, betrachtete es jedoch aus einem Casual-Blickwinkel ohne Leistungsdruck, wie es noch zu BC der Fall war.

Deshalb sah ich zu Wotlk-Zeiten auch nur Ulduar und die Prüfung des Kreuzfahrers von innen, den Lichkönig-Kill habe ich erst viele Jahre später nachgeholt. Ich genoss meine Zeit mit dem neu erschienenen Achievement-System, wo viele ulkige Erfolge dabei waren, aber auch viele Herausforderungen, wie z.B. die Dungeon-Erfolge mit einem Protodrachen-Mount als Belohnung.
Das ebenfalls eingeführte LFG-Tool, welches bis heute in Funktion ist, sah ich schon damals als Gut und Böse zugleich. Mir wurden die Mitspieler immer unbekannter. Zu Vanilla erkannte ich die Leute am Namen, teilweise am Equip von der Ferne. Jetzt geht man in die Gruppe, sagt sich "hi" und "ty bb" und das war's. Dafür ist es viel einfacher und geht schneller - daher "leider" die beste Methode, um mal eben einen Dungeon zu machen. Dass die Gruppensuche und das Anreisen zum Dungeon-Eingang als Teil der Erfahrung gestrichen wurde, störte mich anfangs nicht, später ging es mir zunehmend ab und ich war froh, dass es seit dem Einführen von Mythic-Inis wieder sowas wie Anreisen gibt - auch wenn die meisten sich immer noch teleportieren lassen.
Die langen Wartezeiten für DD-Klassen (wie meinen Schurken und meinen Magier) im LFG-Tool haben mich außerdem dazu verleitet, einen Todesritter als Twink hochzuspielen, um mal eine andere Rolle zu spielen, und zwar die des Tanks, was mir sehr viel Spaß machte.

Ich entwickelte so viel Freude am Todesritter, dass ich diesen zum Release der dritten Erweiterung, Cataclysm, zu meinem Main-Charakter machte - und das ist er auch heute noch. Ich fand es großartig, die alte, bekannte Welt in einer nun zunehmend zerstörten Umgebung wiederzufinden und die Ausmaße des Kataklysmus zu entdecken. Auch das Spiel selbst, also die Gebiete, das Quest-Design und die Instanzen machten weiterhin eine Menge Spaß. Ich sah jedoch keinen einzigen Raid von innen, da mich mein RL sehr beanspruchte.

Mit dem Panda-Addon war dann erstmal Schluss für mich, mir gefiel das Setting nicht und auch mein RL ließ das nicht zu. Ich begann gerade Vollzeit zu arbeiten, hatte viele Dienstreisen und einfach nicht die Zeit, noch WoW dazwischen zu spielen.

Auch das Draenor-Addon ließ ich vollständig aus. Das Orc-Setting aus Warcraft 1 war zwar recht spannend, aber man las nichts besonders Gutes über das Spiel - es gäbe zu wenig Content, und sogar dieser solle nicht besonders gut sein. Die Garnison mit ihrem Missionssystem erinnerte mich auch sehr an ein Handyspiel.

Die Vorstellung der sechsten Erweiterung, Legion, konnte mich jedoch ziemlich hypen. Mir gefiel das Konzept der Klassen-Artefaktwaffen (zumindest anfangs) und auch die Story um die Legion und Suramar, die gefallene Stadt der Elfen, übten auf mich eine ähnliche Faszination aus wie die Geschehnisse um den Lichkönig. Auch meine RL-Situation hatte sich ein wenig entspannt, also fasste ich einen Entschluss.

Ich startete mit dem Release von Legion wieder voll durch, fand mit meinem Todesritter-Tank schnell eine Gilde und wurde erstmal von vielen neuen Systemen überrumpelt. Mythic+, Artefaktwaffen, Klassenhallen-Missionen, Titanforging, skalierende Level-Gebiete... das Spiel hat sich über die Jahre einfach grundlegend verändert.
Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit dem Spiel. Über die Jahre ist der eigene Charakter vom kleinen Postboten, der Eberfleisch von A nach B bringt, zu einer bekannten Größe aufgestiegen und kämpft Seite an Seite mit Khadgar, Illidan und Tyrande. Großartige, dramatische Storyereignisse mit Zwischensequenzen! Ich war begeistert.

Der während der Levelphase für zu einfach befundene Schwierigkeitsgrad wurde dann schnell in Mythic+ Dungeons wieder herausfordernd gestaltet. Jeder konnte auf seinem Skill-Level spielen und Erfolg damit haben - Blizzard hat es geschafft, Casual- und Progress-Spieler den gleichen Content erleben zu lassen. Ich dachte wehmütig an Vanilla-Naxx zurück, wo meine Gilde genau an diesem Spagat gescheitert ist. Nach dem smaragdgrünen Alptraum, dem ersten Raid-Dungeon, habe ich jedoch sonst keinen Raid gemacht. Ich war dennoch begeistert von Suramar und den verheerten Inseln. Großartige, durchdachte Gebiete mit viel Story.

Ich spiele zurzeit auch BFA, die aktuelle Erweiterung, aktiv und bin mit meinem Todesritter einer Gilde beigetreten, welche sehr freundschaftlich miteinander umgeht und auch RL-Dinge miteinander unternimmt. Wir sind aktuell dabei, den ewigen Palast (aktuelle Raid-Instanz) auf mythisch zu machen und sind gar nicht so schlecht unterwegs. Ich habe gar nicht mehr den Anspruch, so extrem wie früher zu spielen, aber ich glaube auch, dass mythisches Raiden um ein Vielfaches schwerer ist, als Raids es damals waren. Viele Design-Veränderungen (jede Klasse kann "alles"), sind der beste Indikator der straffen Raids: würden die Klassenunterschiede heute noch so groß ausfallen wie damals, wären viele Encounter nicht möglich.

Ich freue mich übrigens sehr auf Shadowlands und werde auch das spielen. Ich liebe es, wie Blizzard die letzten Jahre mit Sylvanas vorgegangen ist. Vom Aufstieg zum Kriegshäuptling, den man aufgrund ihrer Kraft und Direktheit respektierte, über immer fragwürdigere Entscheidungen bis hin zu ihrer Enthüllung im Saurfang-Film bzw. Shadowlands-Trailer. Großartiges Storytelling in kleinen, wohlportionierten Stücken, bei dem ich mich mittendrin fühlte.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich sozusagen mit WoW aufgewachsen bin und es mich, mit einigen Pausen dazwischen, immer irgendwie begleitet hat. Die Freundschaften, die ich schloss, die Menschen, die ich traf, die Erlebnisse, die ich hatte, all das hat wohl teilweise dazu beigetragen, wer ich heute bin.

Das Spiel selbst entwickelte sich mit den Jahren, und Entwicklung war notwendig, um das Spiel weiter mit Content zu befüllen. Das aktuelle WoW ist keinesfalls schlecht, sondern einfach nur anders. Während man Vanilla als einen Rohdiamanten definieren könnte, mit seinen Ecken, Kanten und unangenehmen Stellen, bietet BFA nun eine zurechtgeschliffene Spielerfahrung. Es mag Features geben, die einem nicht gefallen, aber wo gehobelt wird, fallen Späne, und ich denke, wenn man möchte, findet man durchaus Personenkreise und/oder Features, mit denen man viel Spaß haben kann. Immerhin hat WoW mehr Content als jedes andere MMORPG, und ich denke, es wird für jeden konkurrierenden MMO-Entwickler schwer, diesen massiven Vorsprung aufzuholen.

Aus diesem Grunde wunderte es mich nicht besonders, dass der Release von WoW-Classic mich völlig kalt ließ. Ich vermisse Vanilla-WoW auf keinste Weise - vermutlich aus dem einfachen Grund, dass die Leute von damals nicht wiederkommen werden. Weil es nicht mehr meine erste MMO-Erfahrung sein kann und daher die rosarote Brille nicht mehr so gut sitzt wie damals. Und natürlich, weil ich den ganzen Content schon vor 15 Jahren gesehen habe und ich lieber etwas Neues erlebe, als etwas Altes.

Deshalb, danke an Computerbase, dass WoW ein wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird.
WoW gibt es schon länger, als Duke Nukem sich in Entwicklung befand, das muss man ja auch irgendwie würdigen. 😜

Gruß,
Tend
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Sharangir und mfJade
mfJade schrieb:
Ja, das ist alles erschütternd zum Teil.
Nur: Jede Drogenambulanz im Ballungsgebiet / in einer Großstadt Eurer Nähe hat Geschichten und Tragödien eines Ausmaßes, die liefert kein einzelner Realmverbund der WoW.

Ich finde, dass das Drogenthema hier völlig verniedlicht wird und verharmlost wird, wenn die putzigen "ich bin überfordert mit allem und flüchte mich in WoW" Geschichten hier in Gamerkreisen Betroffenheit erzeugen sollen.
Das ist genau das Niveau der Killerspiel Debatten. Ein paar Teenis bleiben in der Schule sitzen "wegen WoW", überforderte Eltern schreien ins Zimmer, dass der Junge nachts am Dienstag endlich ins Bett soll und Ehen wurden "zerstört" aufgrund von WoW. Denn OHNE WoW gäbe es die Ehe glücklich noch heute, ist klar!

Wer mal Drogenabhängige samt Beschaffungskriminalität und Prostitution und Obdachlosigkeit und kaputte Organe kennengelernt hat, zerstörte Familien und Ohnmacht und missglückten Suizid überhaupt in das eigene Wertesystem bringen muss und insgesamt die erschütternden Lebensberichte gehört hat, und denen DANN mit dem Gamestar Artikel kommt, liefert einen Affront.
Sorry, ich da da übersensibilisiert aus meinen Job. Das Jugendspiel WoW liefert nicht im ANSATZ die Tragik und Lebenskatastrophen, die Drogen verursachen.

Wer sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, wer überfordert ist in der Elternrolle, wer aus Hartz4 nicht herauskommt, wer depressiv ist oder Ängste hat, die/der sollte sich Hilfe suchen, aber das bitte nicht auf WoW schieben.
Hier werden Dinge komplett vermischt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: raekaos, Demon_666, CHaos.Gentle und 2 andere
Ach ja, die Videos von damals, von diesem Schurken, der in Unterwäsche mit lvl 1 Dolchen restlos alles geplättet hatte.. Der hatte doch auch immer so lustige Intros?



Und die Aussage, man brauchte keinen Skill, kann ich so nicht unterstützen.
Mein Mitbewohner spielte ewigs Arena und was der da auf der Tastatur zauberte, das war der Wahnsinn...

Leider war das bei PvP zu Vanilla-Zeiten nicht der Fall. Da warst mit dem richtigen Equipment schon mal sehr weit, wenn die Skillung dazu stimmte. (Mein lvl 19 Warlock in Warsong war echt witzig zu spielen.. )

Die Raids zu Beginn brauchten eigentlich nur Masse und Equipment, das stimmt.. Später reichten die richtigen Makros und noch immer war Equip das wichtigste.
Natürlich gab es viele Bossfights, wo man die richtige Strategie anwenden musste. Dabei war aber nie wirklich "Skill" gefragt, sondern nur Aufmerksamkeit und gute Führung.
 
@Silverangel Hey, meine waren wirklich was besonderes... hahaha...nein!

@Fellor Ha...bester Server ^^ Obwohl ich eigentlich PVP wollte, aber mein Kollege wollte nicht.

Das Spannenste was eigentlich bei mir bis heute hängengeblieben ist, ist das Leute völlig unterschiedlicher Herkunft ohne Betrachtung sozialer Stände, Aussehen oder ähnliches zusammen etwas erreicht haben. Klar, keine wirtschaftliche Leistung, was ja eindeutig das einzige Maß für Dinge in unserer heutigen Welt sind, aber soziale Interaktion über Grenzen hinweg, die ich so wirklich nie wieder gesehen habe. Ausgenommen mal irgendwelcher Werbevideos vollseriöser Spendensammler.
Mein Gott, was war ich geschockt, als wir das erste RL-Treffen mit unserer Gilde hatten und tatsächlich der Maintank noch einen halben Kopf kleiner als ich war (und ich bin schon irgendwo in der cm-Verteilstation auf dem Klo eingeschlafen).
Aus meiner Sicht war es gerade diese soziale Interaktion, die viele dazu verleitet hat, zu viel Zeit zu investieren. Endlich Anerkennung - endlich Respekt ohne das man sich zuerst durch die Schubladen der Leute arbeiten muss.
Ein klein bisschen von dem in unserer echten Welt würde allen sicherlich sehr gut tun.
 
@Laphonso
Ich habe meine Meinung über wow schon vor vielen Jahren gebildet und hier haben mich recht viele posts von "betroffenen" bestätigt. Ich denke an meinem Standpunkt kann man nur wenig ändern :)

Hier hilft nicht zu sagen, Heroin sei schlimmer :d
Das Thema Suchtgefahr bei Spiele wird leider viel zu wenig thematisiert. Heutzutage leidet durch Microtransaktionen auch noch der Geldbeutel
 
Silverangel schrieb:
Aber für MMORPGS im allgemeinen hat WoW damit sogar genau das Gegenteil verursacht. Viel mehr Leute haben sich überhaupt erst dadurch für dieses Genre interessiert.
Nur weil etwas der Masse zugänglich gemacht wird, ist es nicht umbedingt besser.

Silverangel schrieb:
Mittlerweile gibts MMORPGS wie Sand am Meer. Von weiterhin schwerer Kost bis einfach und Kostenpflichtig wie auch Kostenlos alles dabei. Wer da von Untergang spricht hat sich wohl nicht ausreichend umgesehen.
Und bisher hat mich kein einziges mehr wirklich geflashed. Es fehlt einfach der ausgewogene Mix an Quests, Grind, Crafting, Housing, Player-driven Economy, Raid-/Gruppe-/PvP-Content
Kostenlose MMOs gehen mMn gar nicht, weil dann die Paywall fehlt, LotRO(HdRO) z.B. spiele ich seit dem nicht mehr obwohl ich ein Lifetime-Abo habe und hab in dem Bereich, bisher die schlechtesten Erfahrungen gemacht.
Ich spiele seit UO MMOs und habe in der Regel immer bis max Level und Raid-Content gespielt, vermutlich dürften es so 30 oder mehr MMOs sein.

Silverangel schrieb:
Hatte ich komplett Gegenteiliges Erlebnis.
Kommt ja auch immer drauf an was man vorher gespielt hat.

mfJade schrieb:
Schreibt einer der Sunwell nicht mal schreiben konnte, LK25HC nie gelegt hat und Blackhand oder Kil'Jaeden mythisch vielleicht mal auf Youtube bei den vorgeschlagenen Videos gesehen hat. ;)
Sagt einer, der bevor es WoW gab, beim ersten erfolgreichen Legion Raid auf einem EU-Server mitgekämpft, mit 16 Mann Cuuldurach gelegt hat in allen DAoC Reichen min. RR7 Chars besitzt, in SWG mit Rankors und Kraitdrachen getanzt hat, in HdRO eine extrem erfolgreiche freie Raidallianz kleiner Gilden aufgebaut hat und natürlich MC, BWL, Ony und Nax, AQ zum jeweiligen Release gemacht, das Gleiche gilt für die BC Raids bis BT und dem von dir genannten SW.
Darauf kommt es aber nicht an, sondern auf das gesamte Paket. Die Story von WoW ist mit Sicherheit eine der Besseren und ich habe auch schon schlechtere Raids gesehen, das Gesamtspiel ist aber einfach määh, mir fehlt zum Beispiel ein vernünftiges Crafting mit Relevanz, eine ordentliche Spielerwirtschaft, Housing und ein komplexeres Skillsystem.
 
Zurück
Oben