Mainboards für Sockel 754 im Test: MSI K8T Neo-FIS2R vs. Shuttle AN50R

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Jan-Frederik Timm
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MSI K8T Neo-FIS2R

Lieferumfang

Der Lieferumfang des MSI K8T Neo-FIS2R liegt im üblichen Rahmen, ohne neue Maßstäbe zu setzen. Gerade bei den PATA-Kabeln hätte man allerdings ruhig zwei Stück beilegen und dafür unter Umständen auf das Floppy-Kabel verzichten können. Die beiden Handbücher können sich dafür sehen lassen und vermitteln sogar den Sinn hinter den meisten Bios-Einstellungen.

  • MSI K8T Neo-FIS2R
  • 1xATA66/100 (AirFlow), 1x Floppy (AirFlow), 2x Serial ATA (Daten), 1x Y-Kabel Serial ATA (Strom)
  • 1x USB2.0-Blende (2 Ports) + Diagnose-LEDs
  • ATX-Blende
  • Treiber-CD, Treiberdisketten, Handbuch (englisch), Raid-Manual (englisch)

Bios / OC / Stabilität

Das Bios des MSI K8T Neo-FIS2R zählt sicherlich zu einem der umfangreicheren. Nicht nur, dass hier alle OnBoard-Komponenten und selbst der PATA-Controller der VT8237 restlos per Tastendruck an- und abgeschaltet werden können. Auch für den gewillten Systemtuner bietet das Programm eine Menge Stoff. Der Hypertransport darf zwar nicht übertaktet aber dafür notfalls herunter gesetzt werden, sollte ein zu scharf eingestellter Referenztakt - aus dem sich auch der Hypertransport-Bus ergibt - für Probleme sorgen. Für den Speicher existieren die bekannten Taktteiler, die einen Betriebstakt von 200 bis 400 MHz zulassen. An Timings dürfen die CAS Latency, tRCD, tRAS und tRP justiert werden. Auch die Burstlength ist manipulierbar. Der Menüpunkt "System Performance" erwies sich hingegen als etwas irreführend. Denn auf unserem System lief die Einstellung "Fast" in Spielen eindeutig schneller als "Turbo". Die Optimierung der AGP-Timings scheint hier nicht den gewünschten Effekt zu erbringen.

In Sachen Betriebsspannung geht MSI eher vorsichtig zu Werk. Die Speicherspannung darf von 2,55 V auf 2,85 V, die CPU-Spannung von 1,5 auf 1,67 V und die AGP-Spannung bis auf 1,85 Volt getrieben werden. Um eine Überhitzung der CPU auszuschließen, darf neben der Hardware-Sicherung des Prozessors im Bios eine Temperaturschwelle eingestellt werden, ab der das Board munter zur warnen beginnt. Die Temperatur scheint das Board unserer Ansicht nach korrekt auszulesen. Unter Last steigt die Kerntemperatur binnen Sekunden um 4-5 °C an. Mit Seti@Home erreichten wir mit dem - zugegeben relativ lauten - CoolerMaster-Lüfter 47°C. Im Leerlauf waren 42°C angesagt. Dies lässt uns jedoch zweifeln, dass man bei MSI AMDs Cool'n'Quiet-Technologie implementiert hat. In diesem Fall werden CPU-Multi und -Spannung herab gesetzt, was für nochmals niedrigere Temperaturen im Leerlauf sorgen sollte. Das Core Center bietet zwar ein Einstellungsmenü, in dem zwischen Auto und Manuel gewählt werden darf; die Einstellungen scheinen jedoch keinerlei Auswirkung auf die Betriebstemperatur unter Leerlauf zu haben und die Tatsache, dass man hier nur die Lüfterdrehzahl regulieren kann, lässt uns vermuten, dass man mit Cool'n'Quiet nicht unbedingt das Feature der CPU meint. Die Lüfter dürfen hier von 1/8 bis auf volle Drehzahl geregelt werden - in der Praxis lief unser CPU-Fan mit minimal 3800 U/min und maximal 4300 U/min. Mit der Bios-Version 1.20 ist das Menü gar nicht mehr zugänglich - hat man hier vorerst etwas verschwinden lassen, was nicht einwandfrei funktioniert hat? Leider verfügt das MSI K8T Neo-FIS2R so über keinerlei intakte Lüftersteuerung. Ein Feature, das auf einem Athlon 64-Board durchaus Sinn macht - zeichnet sich die CPU doch durch eine geringe Wärmeentwicklung aus. Auf Anfrage kurz vor Testende teilte man uns allerdings mit, dass Cool'n'Quiet in kommenden Bios-Versionen aktiviert und sich den von uns aufgezeigten Problemen angenommen wird.

CoreCenter Cool'n'Quiet
CoreCenter Cool'n'Quiet

Der CoreCell-Chip, den MSI auch auf dem K8T Neo erneut verbaut hat, kommt - im Gegensatz zum Master1 - hier auch mit der "Dynamic Overclocking Technology" zur Geltung. Im Bios darf für das D.O.T. (Dynamische Übertakten) eine von fünf Stufen gewählt oder das Feature abgestellt werden. Je nach Level hebt das Board den internen Referenztakt der CPU unter Last um 1 % - 10 % an. In unserem Fall konnten wir jedoch nur bis Captain (+ 5 % - Takt 210 MHz) stabil arbeiten. Da sowohl PCI- als auch AGP- und Speichertakt mit angehoben werden, die Betriebsspannung jedoch nicht steigt, ist dies auch nicht verwunderlich. Das Board braucht - so übertaktet - gut 5:27 min anstatt 5:43 min, um das Video in XMPEG zu encodieren. Eher fragwürdig scheint uns die Tatsache, dass MSI die Funktion in der Bios-Version 1.12 per Default auf Captain gestellt hat. So verfällt - streng betrachtet - die Garantie der CPU, ohne dass der Kunde etwas dagegen tun könnte. Die Einstellung Commander, die noch im Handbuch aufgeführt wird, hat man hingegen (wohl aus gutem Grund) nicht implementiert.

D.O.T.
D.O.T.