MediaPad M2 10.0 im Test: Huaweis Medien-Tablet mit Rumble-Pak-Lautsprechern
2/5Pfeifendes Display
Huawei stattet das M2 mit einem 10,1 Zoll großen Display bei einer Auflösung von 1.920 × 1.200 Bildpunkten aus, was in einer Pixeldichte von 218 ppi mündet. Damit bietet das Tablet eine mittlerweile übliche Auflösung. Die Helligkeit ist mit einem Durchschnittswert von 341 cd/m² für den Heimgebrauch ausreichend, unter freiem Himmel gibt es mit den ersten Sonnenstrahlen aber bereits Probleme beim Ablesen. Aber auch in geschlossenen Räumen ist nicht alles eitel Sonnenschein: So weist das verwendete Displayglas ein hohes Maß an Spiegelungen auf, bei denen sich vor allem bei Filmen mit vielen dunklen Szenen darauf konzentriert werden muss, sich nicht selbst beim Zuschauen zuzusehen. Abgesehen davon stellt das IPS-Panel Inhalte scharf dar und lässt Farben auch bei großen Winkeln nur gering verblassen.
Der Kontrast fällt mit 921:1 eher durchschnittlich aus. Damit sichert sich das MediaPad selbst in der eigenen Preisklasse lediglich einen Platz im Mittelfeld, andere Hersteller schaffen hier höhere Werte. Die Kalibrierung des Panels liegt hingegen auf einem guten Wert, mit rund 7.600 Kelvin stellt das M2 Weiß etwas kühler, Farben insgesamt aber noch relativ neutral dar. Sollte dem Nutzer die Standard-Einstellung jedoch nicht zusagen, kann die Farbtemperatur in den Einstellungen stufenlos zwischen 6.340 und 8.650° Kelvin eingestellt werden. Letzteres sorgt jedoch für einen deutlich sichtbaren Blauton.
Unschöner ist dagegen die Geräuschentwicklung des Bildschirms, welche sich in einem deutlich hörbaren hochfrequenten Fiepen äußert. Bei Spielen oder Filmen mag dieses noch durch den Ton überdeckt werden, ruhiges Lesen kann dagegen für Nutzer mit empfindlichen Ohren schnell unangenehm werden.
Kirin 930 ohne große Reserven
Beim MediaPad M2 10.0 setzt Huawei auf ein System-on-a-Chip des Typs Kirin 930 der Huawei-Tochter HiSilicon, wie er bereits im MediaPad X2 oder dem P8 Verwendung findet. Der bereits in 16-nm-FinFET gefertigte große Bruder Kirin 950 bleibt somit zumindest aktuell den höherpreisigen Smartphones vorbehalten. Das SoC verfügt über acht Cortex-A53-Kerne, welche nach dem big.LITTLE-Prinzip agieren: Während vier mit jeweils bis zu 2 GHz getaktete Einheiten hauptsächlich bei rechenintensiven Vorgängen arbeiten, übernehmen die anderen vier Kerne mit bis zu 1,5 GHz, wenn weniger Rechenleistung gefragt ist. Dieses Vorgehen spart Energie und kommt somit der Laufzeit zugute.
Alltägliche Arbeiten ohne Höhenflüge
Diese Kerne sorgen bezogen auf die Leistung zwar nicht für Höhenflüge, reichen aber für alle alltäglichen Arbeiten aus. Applikationen starten schnell und auch das Wechseln der Seiten oder das Betrachten von Websites fühlt sich performant an. Einzige unrühmliche Ausnahme bildet der Play Store von Google, welcher zu einem flüssigen Arbeiten nicht zu überreden ist.
Augenscheinlich hat HiSilicon den Kirin 930 eher für das Zusammenspiel mehrerer Kerne als für die Laufleistung auf einer Recheneinheit optimiert. So findet sich das SoC bei den Mehrkerntests im guten Mittelfeld wieder, während es bei den Single-Core-Benchmarks nach hinten abfällt. Die Mali-T628-GPU reicht zwar auch für anspruchsvollere 3D-Spiele durchaus aus, HiSilicon verwendet hier jedoch die ältere MP4-Variante und nicht die größeren Ausbaustufen, wie etwa MP8. Somit ist für das MediaPad M2 10.0 bei den GPU-Tests lediglich eine Platzierung in den hinteren Rängen möglich.
Während die Premium-Version des MediaPads mit einem Arbeitsspeicher von 3 GByte und 64 GByte internen Speichers aufwartet, verfügt das getestete System lediglich über 2 GByte RAM bei 16 GByte Speicher, von dem nach Abzug des Betriebssystems für eigene Inhalte rund 10 GByte übrig bleiben – für ein Tablet zur Medienwiedergabe deutlich zu wenig, auch wenn eine Erweiterung des Speichers per microSD-Karte um bis zu 128 Gigabyte möglich ist.
Viele Übertragungswege, Mobilfunk nur in der Premium-Version
Das MediaPad verfügt über das Standardrepertoire im Bezug auf drahtlose Schnittstellen, wobei Mobilfunk und somit auch LTE der Premium-Variante vorbehalten bleibt. In der getesteten Standard-Edition bietet das Tablet ein WLAN-Modul mit den Standarsd 802.11 a/b/g/n/ac, welches mit 2,4 wie auch im 5 GHz funkt. Die Übertragungsraten überzeugen dabei weniger, mehr als 3,6 Mbit/s bei 2,4 GHz sowie 6,0 Mbit/s bei 5 GHz sollte der Nutzer nicht erwarten. Bluetooth findet in der Version 4.0 Verwendung, für Positionsdaten stehen neben A-GPS und GLONASS auch das chinesische BeiDou zur Verfügung.