HTC Vive 2: Zweifelhafte Gerüchte um eine Präsentation im Januar
Die bisher einzige dediziert für SteamVR von Valve entwickelte VR-Brille HTC Vive ist nicht einmal ein Jahr auf dem Markt, da mehren sich Gerüchte um einen Nachfolger. Der könnte neuesten Gerüchten zufolge bereits auf der CES 2017 im Januar vorgestellt werden. Doch es besteht berechtigter Grund zum Zweifel.
Von dem Termin berichtet Digitimes auf Basis einer Meldung der Nachrichtenagentur Central News Agency (CNA) aus Taipeh, Taiwan. In der Stadt hat auch der Hersteller HTC sein Hauptquartier. Offizielle Verlautbarungen gibt es bisher hingegen nicht.
Ultra HD, drahtlos und besseres Tracking
CNA will auch erfahren haben, dass höher auflösende Displays mit 120 statt 90 Hz und die Möglichkeit zur drahtlosen Übertragung die wesentlichen Neuerungen der zweiten Generation darstellen. Auch das Tracking soll eine Überarbeitung erfahren. Das zusammen lässt aufhorchen.
Grundsätzlich steht die Technologie für derartige Neuerungen zwar bereit: Die drahtlose Übertragung von 90 Bildern pro Sekunde an die HTC Vive soll im 1. Quartal 2017 auch Tpcast ermöglichen – eine rund 200 Euro teure Kombination aus Sender, Empfänger und Akku, die anstelle der Kabel an die VR-Brille geschnallt wird. Und deutlich höher auflösende Displays mit 90 Hz und Low-Persistency-Modus wurden in diesem Jahr ebenfalls vorgestellt; Acer setzt sie zusammen mit Starbreeze bei StarVR für kommerzielle Anwendungen bereits ein – dort sind es 2.560 × 1.440 (B × H) Pixel pro Auge. Allerdings ebenfalls mit 90 Hz.
Es besteht Grund zum Zweifel
Die Kombination aus drahtloser Übertragung und zwei Ultra-HD-Bildschirmen gepaart mit der aktuell noch relativ niedrigen Akkulaufzeit von 90 Minuten bei Tpcast erscheint allerdings als nicht realistisch. Der parallele Wechsel auf 120 Hz würde die Hardwareanforderungen darüber hinaus nochmal steigern, der Nutzen für den Kunden vorerst klein. Dasselbe gilt für eine Überarbeitung des Trackings, das bisher als das beste am Markt angesehen werden muss und die freie Bewegung im Raum ermöglicht.
Nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Gerüchte einen anderen Ursprung haben: HTC könnte mit einem absoluten High-End-Modell der Kooperation aus Acer und Starbreeze bei kommerziellen Anwendungen Konkurrenz machen, um diesen symbolträchtigen und für viele Anwender in Zukunft ersten Kontaktpunkt mit VR nicht abgeben zu müssen. Dass eine HTC Vive 2 für Privatkunden mit den kolportierten Neuerungen bereits im Januar erscheint, muss hingegen bezweifelt werden. Allerdings könnten HTC und Valve die Messe zur Vorstellung der neuen Controller nutzen, die wie Oculus Touch rudimentäre Gesten erkennen.
HTC hat die Gerüchte mittlerweile dementiert. Der Hersteller arbeite daran, das Ökosystem für Anwender der HTC Vive kontinuierlich auszubauen, und wird keine „HTC Vive 2“ zur CES 2017 zeigen.