Den Tollen Kommentar habe ich bei "
gutefrage" gefunden.
Der unterschied macht sich zum Ersten in der Elektronik bemerkbar. Elektrolytkondensatoren, wie sie im Primärkreis und der Ausgangsfilterung zum Einsatz kommen, haben nur eine bestimmte Lebensdauer und schneiden unterschiedlich bei der Glättung der Spannungen ab. Die Hersteller teurer Netzteile setzen hier oft auf langlebige japanische Kondensatoren (Nippon-CHemicon, Hitachi, Rubycon, Nichicon, Panasonic etc.), die mit den Anforderungen besser zurechtkommen als die Billig-Elkos im Billigen Netzteilen.
Gute Sicherungschips mit entsprechenden Überwachungsfunktionen für alle Stromschienen kosten Geld und Platz, was man bei preiswerteren Netzteilen gern mal einspart.
Die EIngangsfilterung billiger Netzteile hat zumeist keinen MOV als passiven Überspannungsschutz und ist meist auch mit weniger X- und Y-Kondensatoren ausgestattet als nötig. Bei teuren Netzteilen ist es dann natürlich eher umgekehrt, womit die eingehende Netzspannung besser gefiltert wird.
Die Hauptspannungen 12V und 5V kann man zum ersten direkt über den Trafo abrufen (Gruppenregulation), wobei eine unterschiedlich starke Belastung zwangsläufig sich negativ auf die Spannungen der Schienen auswirkt. Folge: Extreme Spannungsschwankungen bei einseitig starker Belastung der Stromschienen. Teure netzteile setzen hier auf DC-DC_Wandler, bei denen erst 12V erzeugt werden und davon die Nebenspannungen abgeleitet werden.
Weiterhin: Bei sehr billigen Netzteilen spart man gern mal an einigen Kabeln, die nötig wären, und die Leistung überhaupt abrufen zu können, oder man verkürzt die Leitungen oder man nimmt dünnere Kabelquerschnitte (womit die Kabel weniger belastbar sind und das Risiko eines Kabelbrandes entstehen kann).
Der Lüfter ist auch mit Qualitätsmerkmal. Teurere Netzteile setzen hier auf Lüfter mit robustem Magnet-, Flüssigkeits- oder Kugellager, die haltbar und (meist) auch recht leise sind. Billigere Netzteile haben Gleitlagerlüfter, die nicht all zu lang halten.
PFC (Leistungsfaktorkorrektur) könnte man auch noch erwähnen, die gibt es als passive uind aktive Ausführung. Jedes halbwegs aktuelle Netzteil dieses jahrzehnts sollte mit aktivem PFC ausgestattet sein, passives PFC ist grundsätzlich ein Grund, das Netzteil nicht zu kaufen (da hoffnungslos überalterte Technik bzw. geringer Wirkungsgrad/billig).
Sonst noch: 90% der Bruttoleistung können mindestens auf 12V abgerufen werden (womit CPU und Grafikkarte versorgt werden), bei Billignetzteilen meist deutlich weniger, zudem ist es bei besonders billigen Exemplaren oft gar nicht möglich, die gesamte Leistung abzurufen, da die Netzteile meist hochgelabelt sind. An billige 300W-Netzteile werden dann schnell ein oder zwei PCIe-Kabel drangelötet und ein "750W" Aufkleber draufgeklebt. Logisch, dass das Netzteil dann irgendwo bei halber Bruttoleistung die Kurve kratzt.
Bei der Werbung kann man auch schon ein Billignetzteil entlarven. Gern wird immer wieder PFC als großes Feature lobgepriesen und dessen Funktion detailliert erklärt. Klingt für Laien ganz spannend, ist aber so, als würde ein Autoverkäufer voll Stolz verkünden, seine Autos wären mit Lenkrädern zum steuern ausgestattet. Mit "Silent", "Gaming" etc. wird auch gern ohne Zusammenhang beworben.