Ältere Computer wirklich Stromfresser?

Ich möchte als erstes mal einen Dank aussprechen für diese SO zahlreichen Antworten!

Und ihr habt es alle schon genau beschrieben. Hier wird nichts für 24/7 gesucht und ja ich rede von geschenkten abholbereiten PCs.

Wie z.B. der Zweitrechner im Elternhaus. Wenn Paps etwas im Büro vergessen hat, geht er kurz an den Rechner, zieht sich schnell die Datei, bearbeitet sie und gut ist. Oder schnell etwas bei eBay oder Amazon bestellt und gut. Auch ich gehe da mal kurz dran, wenn ich zu Besuch bin und noch etwas vergessen habe abzuschicken oder zu bearbeiten.

Dort läuft z.B. ein minimalistisches Arch mit openbx (73MB RAM idle) auf einer Platte und ein ebenso minimalistisches Debian auf einer anderen Platte. Das Ding ist blitzschnell, leise, kühl und in meinen Augen ideal. Und SOLCHE Nutzung habe ich im Sinne, wenn ich diese älteren PCs vor der Verschrottung rette.

Kleine Schleichwerbung: nicht selten habe ich ein "ey, kannst du dieses Linux vielleicht auch auf unserem Hauptrechner installieren?" gehört. :p
 
onesworld schrieb:
Kannst du diese Falschirnformation belegen? Frag nur so.

Denn Effizienz hat damit genau was zu schaffen? Nichts?

Netzteil - bei gleicher Leistung weniger Abwärme, weniger Verlust?
SSD im Vergleich zur HDD - deutlich weniger Stromverbrauch
Graka - neuere Generationen verbrauchen weniger Strom bei oft deutlich gestiegener Leistung
CPU - ...
...

Sehe ich das falsch?
 
Schnitz schrieb:
EIST (seit Pentium III) und Cool’n’Quiet (seit AMD K8) gibt es schon deutlich länger als 10 Jahre.
Ich bin gedanklich noch nicht im Jahr 2020 angekommen :D Dann sagen wir halt "vor 20 Jahren". Da wurde der Kram wohl gerade eingeführt, aber (fast) nirgends wirklich genutzt. Oder sogar deaktiviert, weil dadurch spürbar Leistung verloren ging.

Aphelon schrieb:
sag ich ja ... ich finde 50€ sind jetzt nicht die Welt... für nen neuen PC muss man etwas mehr hinlegen
Viel ist das sicherlich nicht - zumindest nicht wenn man das Teil dann nicht noch 5 Jahre als Server 24/7 betreibt. (Damit würde man ganz schnell auf 700€ zusätzliche Stromkosten bei 5 Jahren Betrieb kommen :D ).
Ansonsten kriegt man eben auch schon für um die 50€ einen Raspberry Pi (und ähnliche Geräte), die dann auch im Vergleich zu einem modernen Desktop System noch mal 20-30€ auf der Stromrechnung jedes Jahr einsparen, weil sie auch unter Last nur wenige Watt verbrauchen. Aber damit kann man dann natürlich keine Windows Spiele spielen.

McMoneysack91 schrieb:
Dort läuft z.B. ein minimalistisches Arch mit openbx (73MB RAM idle) auf einer Platte und ein ebenso minimalistisches Debian auf einer anderen Platte.
So lang es kein Windows XP mit Internet Explorer 8 oder so ist. Damit würde ich mich nicht mehr ins Internetz trauen.
 
McMoneysack91 schrieb:
Und ihr habt es alle schon genau beschrieben. Hier wird nichts für 24/7 gesucht und ja ich rede von geschenkten abholbereiten PCs.

Über welches Alter reden wir denn genau? Ein zehn Jahre alter PC wuppt mit entsprechender Software locker alltägliche Aufgaben, ein 15 Jahre alter Dualcore mit Abstrichen auch noch, aber an einer 20 Jahre alten Kiste will ich dann doch nicht mehr produktiv arbeiten müssen :D

Edit:

savuti schrieb:
Graka - neuere Generationen verbrauchen weniger Strom bei oft deutlich gestiegener Leistung
Vorsicht: Moderne Enthusiastenkarten sind zwar blitzschnell, verfügen allerdings auch über Leistungsaufnahmen, die vor 15 oder gar 20 Jahren für ganze Server genügt hätten :D
 
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Effizienz sagt wieviel Rechenleistung pro Watt rauskommt, nicht wieviel Energie überhaupt gezogen wird. So eine Möhre kann ja auch nur 30W ziehen, kommt zwar nix an Leistung raus und man wartet sich einen Wolf, aber sie zieht nicht mehr als ein moderner PC.
 
Die alten Intel CPU ab 2006 kann man noch ganz gut nutzen. Sind schon heute fast 15. Jahre alt und lassen sich gut mit vier Kernen untertakten. Die neuere Generation ab 2011 ist mit 35W TDP schon ordentlich stromsparend , wie heute Leistung satt für Office PC.
 
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Heutige Hardware ist in fast allen Bereichen effizienter, aber schwerer zu kühlen (da kleinere Fertigung) und diese bessere Effizienz ist fast überall in mehr Leistung geflossen.

Die CPUs verbrauchen unter Last nicht unbedingt weniger Energie, sie leisten nur mehr Arbeit.

Und selbst wenn sie cpus im idle dann nur noch ganz wenige Watt brauchen, so bestimmt doch eher der Rest des PCs den idle Verbrauch.

Klar kann ich heute super sparsamer PCs bauen, aber im idle ist das Sparpotential aus meiner Sicht nicht sonderlich hoch.
Unser neuer Kühlschrank braucht im Schnitt jetzt 70W weniger... Und bietet zusätzlich mehr Platz... Und das halt 24/7.
Das ist etwas dass man auf der Stromrechnung merkt.
Auch eine Arbeitzimmer Lampe, die man mit 10W LED oder 100W Halogen betreibt, würde ich als lohnenswerte Investition bezeichnen.

Aber wie schon gesagt wurde, schadest du der Umwelt mehr, wenn du neue Hardware kaufst, die erst produziert werden muss.... Als wenn du alte Hardware vor dem Schrott zu rettest, und dann in der Nutzungszeit X Watt mehr zu Verbrauch hast.
 
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benneq schrieb:
zumindest nicht wenn man das Teil dann nicht noch 5 Jahre als Server 24/7 betreibt.
Was offensichtlich nicht der Nutzung entspricht. Wurde aber jetzt in #21 noch mal bestätigt. Damit ist das auch irgendwie nicht mehr beim Thema über 24/7-Nutzung zu sprechen.

@McMoneysack91 denk drüber nach, welche (neue) Alternative du den Leuten hinstellen könntest und was diese im Schnitt so verbraucht - @benneq haz z.B. schon den Rasberry Pi erwähnt. Schätze, rechne kurz aus, oder messe, was der alte PC ungefähr verbraucht. Zusammen mit der geschätzten Nutzung/Jahr kommst du dann ja recht schnell darauf wie viel Unterschied der "Stromfresser" pro Jahr tatsächlich ausmacht und ab wann man für das Geschenk mehr "bezahlt", als für einen neuen PC.
 
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Baal Netbeck schrieb:
Klar kann ich heute super sparsamer PCs bauen, aber im idle ist das Sparpotential aus meiner Sicht nicht sonderlich hoch.
Was ist an 70-90W Unterschied nicht hoch? Das ist doch genau dasselbe wie deine Arbeitszimmerlampe. Ein aktueller NUC oder DeskMini A300 läuft im Idle bei ca. 10W. Mit etwas Feintuning im BIOS sind auch ca. 5W drin.
Wenn du dagegen einen Core2Quad oder ähnliches stellst, macht das einen wahnsinnigen Unterschied. Und es bleibt ja nicht nur beim Idle. Einfach mal auf YouTube gehen: Der Core2Quad wird unter Volllast ackern, um FullHD darzustellen und der NUC (oder DeskMini) werden dir auch 4K mit einem müden Lächeln auf den Bildschirm zaubern, weil Hardware Beschleunigung. Und auch das zeigt sich dann wieder beim Energiebedarf.
 
Neu ist nur effizienter. Mehr Arbeit pro Watt. Hat noch nichts mit der Gesamtleistung zu tun.

Wenn ich effizienter beim Laufen bin als ein Olympiagewinner, dann ist der Olympiagewinner trotzdem schneller als ich, weil er mehr Leistung aufbringen kann.

--> Alte PCs brauchen nicht zwingend mehr Strom, allerdings haben neue Rechner bessere Stromsparmechanismen wenn gerade keine Leistung abgerufen wird.

--> Bei ganz alten Betriebssystemen liefen die CPUs immer auf Volllast, da es keinen Leerlaufprozess gab. Ab 2000 aufwärts war das aber glaub schon kein Thema mehr. Spätestens XP.
 
Kommt auch immer auch auf die verwendete Hardware drauf an, mein altes Core 2 Quad 8300 System mit Gold Netzteil hat im Idle unter 50 Watt geschafft. Das System ist gute 12 Jahre alt.
Gab natürlich auch Systeme die weit mehr verbraucht haben, gerade Grafikkarten haben damals noch echt viel gesoffen. Ne GTX 8800 hat damals im Idle alleine rund 90 Watt gefressen.
 
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Ein freies Buch, welches sich mit Rechenzentren und den damit verbundenen Kosten, also auch Energie(-effizienz) beschäftigt, könnt ihr hier finden:
https://www.morganclaypool.com/doi/pdf/10.2200/S00874ED3V01Y201809CAC046
Ab Seite 99 (Kapitel 5) wird auf die Energie- und Leistungseffizienz eingegangen, diese interessante Grafik ist auf Seite 113 zu finden.
1595931567015.png


Wie man sieht, hat die Energieproportionalität zugenommen, man "bezahlt" also nun mehr vermehrt nur das, was man auch an Rechenleistung "verbraucht".
 
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2006.jpg


Hatte ich damals mal gemessen.

Man sieht zwischen Athlon XP und Athlon 64 von eine Verbesserung, heute geht da aber noch viel mehr.
Zudem sich auch einiges bei den Netzteilen getan hat.
 
benneq schrieb:
Was ist an 70-90W Unterschied nicht hoch? Das ist doch genau dasselbe wie deine Arbeitszimmerlampe. Ein aktueller NUC oder DeskMini A300 läuft im Idle bei ca. 10W. Mit etwas Feintuning im BIOS sind auch ca. 5W drin.
Wenn es 70-90W Unterschied sind, ist das natürlich schon was...aber du kannst ja einen alten Spielerechner nicht mit einem aktuellen low Power Konzept vergleichen.

Die von mir genannten 100W im Idle sind bei einem C2Q 9550 @4x3GHz mit 8GB DDR2, einer GTX 285, einer SSD und drei HDDs....und wird die CPU Belastet, steigt der Verbrauch auch prozentual nicht so heftig.....bei heutiger Hardware macht der Verbrauch hingegen oft große Sprünge.

Jetzt nimm mal nicht so einen alten Gaming Rechner, sondern einen dual core mit einer HDD und einer onboard oder einsteiger GPU.
Da bist du dann auch bei 50W....oder mit einem etwas späteren System aus 2011-2015 bei 25-40W.
Und wenn man den Monitor noch mit reinrechnet der 30W braucht, relativiert das die angeblichen 5W des A300 Systems.

So ein 220 GE für 65€ ist mit 360 Cinebench R15 Punkten auch nicht wirklich schnell.....ausreichend, aber mein C2Q schafft auch 310 Punkte....ein dual core wäre heutzutage natürlich schon eine starke Bremse. :(

Aber gerade mit einem Linux drauf, sind so alte Rechner durchaus noch brauchbar und vor allem kostenlos.
Das schlägt man nicht so leicht. ;)

Aus meiner Sicht ergibt es natürlich wenig Sinn, in so ein altes System noch etwas zu investieren....aber wenn man aus einigen Rechnern aus dem Verwanten/Bekanntenbereich, ein paar Funktionstüchtige zusammenbaut, damit die ab und zu zum Einsatz kommen, halte ich das für besser, als Neuware zu kaufen.

Ist aber natürlich immer Situationsbedingt neu abzuwägen....und auch subjektiv.
 
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benneq schrieb:
Vor 10 Jahren gab's keine ausgeklügelten Stromsparmechanismen. Da lief einfach alles ununterbrochen bei maximalem Takt. Heißt: Gerade dann, wenn so ein PC überhaupt nichts macht, sieht so eine alte Kiste mit ihren 80W ganz schön bescheiden da. Ein moderner Rechner liegt da (je nach Modell) zwischen 5 und 30W.

Bitte was gab es nicht? LOL

https://de.wikipedia.org/wiki/Cool’n’Quiet

https://de.wikipedia.org/wiki/Intel-SpeedStep-Technologie


Ich habe gerade die Rechnung für mein Patenkind gemacht.

Alter, vorhandner Dell Server mit Sandy Bridge-E, 256 GB RAM, n Satz HDs und SSDs
als NAS, Streamingserver, Dateiserver , Virtualisierungstest-Server
95W Idle, etwa 160W Vollgas, was er so gut wie nie hat.

Oder neu anzuschaffender Asrock Deskmini A300, mit Raven Ridge,
mindestens 32 GB Ram und n Satz SSD und externe HDs.
15-20W idle, etwa 70W Vollast.
https://shop.jzelectronic.de/product_info.php?info=p3635_asrock-deskmini-a300.html

Wenn ich 12/7 rechne, (was keinesfalls realistisch ist, der Server wird die ganze Nacht schlafen geschickt
und ist auch tagsüber öfters im Hybernate) kost der olle Dell mit unseren höchsten Stromtarifen max CHF 115.-
p.a. und der Deskmini ist bei CHF 23.-. (die Stromtarife sind dazu im Sommer massiv niedriger)

Also alleine nur bis die Grundkosten für den halbwegs ordenlich konfigurieren
A300 per Strom drin wären, dauert es mindestens 6.5 Jahre. Lohnt im Leben nicht....
 
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@Aphelon Ja ich habe gerade selbst etwas verwundert nach diesem Raspberry Pi geschaut und bin nach den Ergebnissen noch verwunderter. Für mich klang das immer wie das nächste hippe HP Notebook oder ähnliches, aber Mann, DAS nenne ich minimalistisch. Werde mich da definitiv einlesen und schlau machen.

Man lernt immer dazu!^^
 
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benneq schrieb:
Was ist an 70-90W Unterschied nicht hoch?
Da man Arbeit bezahlt und nicht Leistung und Arbeit = Leistung x Zeit ist, ist 70-90W für sich genommen ohne jegliche Aussagekraft!
Wenn die alte Büchse im Partykeller steht und bestenfalls 2mal im Monat für ein paar Stunden Musik läuft, ist die Zeit ein derart kleiner Faktor das die, ziemlich geringen, Anschaffungskosten von einem Raspberry Pi auch gut und gerne 10! Jahre brauchen können um sich ökonomisch zu amortisieren.
Und wenn der Raspi sich in 10 Jahren gerechnet hat, ist der technisch so überholt, dass man den vorher schon rausgeworfen hat.
Ergo: hier ist das vollkommen OK die alte Stromschleuder so lange zu benutzen, wie es geht (man tut der Umwelt dann sogar den Gefallen, funktionierende Hardware auch zu benutzen, statt wegzuwerfen und unnötig neu zu kaufen)

Wenn man allerdings in das alte System 10 Festplatten steckt und mit einer Linux Version ein NAS bauen will und die Büchse dann 24/7 läuft, braucht es wahrscheinlich kein halbes Jahr und man hätte schon mehr Geld für Strom zum Fenster rausgeworfen, als ein richtiges NAS gekostet hätte.

Bei der Entscheidung ob man alte Hardware weiterverwenden sollte sind viele Punkte wichtig:
-Reicht die Leistung für meine Ansprüche noch
-Läuft die benötigte Software noch drauf (mußte einen Pentium 4 entsorgen, weil der kein Windows 10 kann)
-Laufende Kosten (Stromkosten = Verbrauch x Dauer)
-Ersatzteilversorgung (wenn das System nur wegen einer speziellen Hardwarekomponente noch interessant ist, ist wichtig zu überlegen, wo man dafür Ersatz bekommt)
 
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