Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@Kausu
Wie wäre es die Renten derer die Jahrzehnte für die Wirtschaft und die Gesellschaft malocht haben, durch die enormen Gewinne und den durch Arbeitnehmer geschaffenen Mehrwert ihrer Arbei zu finanzieren ? Dieses doofe Argument von den fehlenden „Einzahlern“ die nicht in das zukünftige Renzensystem einzahlen, weil es ja angeblich zuwenig Kinder gibt, soll doch nur davon ablenken, das die Last der Renten nach und nach alleine den Arbeitnehmern überlassen werden soll. Wir haben kein Demographiproblem , sondern ein Problem damit das die enorme Wertschöpfung aus der Arbeitskraft der Arbeitnehmer nicht zur ausreichend Finanzierung ihrer Altersversorgung herangezogen wird. Geld für eine gute und auskömmliche Rente ist genug da. Jeder Arbeitnehmer der über 40 Jahre zum Teil hart gearbeitet hat, hat sich seine Rente mehr als verdient. Es sind keine Wohltaten oder Almosen, sondern ein verdientes Anrecht.

Komisch, in anderen Ländern, wie in Österreich, funktioniert das. Nur hier in Deutschland wird immer wieder die Sau von der angeblichen unfinanzierbarkeit der Rente durch das Dorf getrieben.

@wiztm
Ich gebe dir in der kritischen Betrachtung der Zustände in den Krankenhäusern und der Pflege vollkommen recht. Ich bin selber examinierter Pfleger und habe Gott sei Dank meine Nische außerhalb der direkten Pflege in einem Behindertenwohnheim gefunden wo eben nicht die Pflegeversicherung mit seiner unsäglichen Ökonumisierung der Pflegeleistungen greift. Wir werden relativ gut nach BAT mit Weihnachtsgeld, Zusatzrente, Krankengeldzuschuss usw bezahlt und haben lange nicht den Stress wie in den Pflegeeinrichtungen. Auch ist mein Arbeitgeber gemeinnützig organisiert, also nicht auf Profit ausgelegt. Ein anfallender „Gewinn“ muss für Investitionen verwendet werden und fließt eben nicht in die Taschen irgendwelcher Kapitaleigner. Niemand bereichert sich bei uns ! Ein Segen für die Mitarbeiter und auch den Bewohnern. Ich halte es einfach nur Pervers wenn mit Gesundheit und Pflege kommerzieller Gewinn generiert werden soll. Davon profitieren alleine nur die Kapitaleigner und eben nicht die Patienten und Mitarbeiter. Ich würde heute weder in einem Krankenhaus, noch Pflegeheim arbeiten wollen. Ich habe Glück, durchaus. Aber ich weiß das ich nicht der Maßstab bin in meinem Beruf. Und weiß ich ob nicht mein Arbeitgeber nicht auch irgendwann privatisiert wird, oder die Tarifbindung aufkündigt weil die staatlichen Zuschüsse gekürzt werden, weil ja angeblich „kein Geld“ da ist weil die Steuergeschenke für Großverdiener und Millionäre finanziert werden müssen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

wiztm schrieb:
Aus meiner Sicht war/ist es Merkel. Die Abspaltung war bereits vor Jahren abzusehen und ist entsprechend diskutiert worden (hier vielleicht nicht, ka.). Dies liegt deutlich länger zurück als die 'Flüchtlingskrise'.
Glaubst du echt das die AfD vor der "Flüchtlingskrise" den gleichen Erfolg gehabt hätte ?

wiztm schrieb:
Aber gerade in diesen Bereichen ist privater Wettkampf auch sehr leicht als schädlich anzusehen.
Wettbewerb im medizinischen Bereich?
Kommen die meisten Erfindungen/Errungenschaften/Fortschritte nicht aus der privaten Wirtschaft, bzw. wie viele/wenige kommen von staatlichen Institutionen ?

wiztm schrieb:
Dieser sieht doch zur Zeit so aus das quasi die Patienten in einen Wettbewerb untereinander stehen (privat vs. gesetzlich Versicherte)
Das empfinde ich nicht so, die Beiträge die Versicherte in einer PKV in jungen/gesunden Jahren sparen geben die Versicherten im hohen/kranken Alter wieder aus, das gleicht sich wieder aus.

wiztm schrieb:
wogegen die Pharmaindustrie eher Planwirtschaftlich versorgt wird und mit irgendetwas das man privaten Wettbewerb nennen würde kaum in Kontakt kommt.
Du glaubst gar nicht in was für einem Wettbewerb die Pharmakonzerne untereinander stehen.

wiztm schrieb:
Ich kann wenig privates daran sehen das man seine Forschung in öffentlichen Instituten mit öffentlichen Geldern ausführen lässt die Ergebnisse/Lizenzen dann aber privatisiert und damit ordentliche Gewinne einfährt.
Diese öffentlichen Institute werden aber oft von der privaten Wirtschaft (mit) finanziert, ohne die Gelder aus der privaten Wirtschaft wären viele öffentliche Institute gar nicht überlebensfähig.

wiztm schrieb:
Auch eine Infrastruktur, das steckt ja bereits im Namen 'Zusammenführung', sollte allen zu möglichst gleichen Teilen zur Verfügung stehen und nicht nur dort entstehen wo jemand potenziell die größten Gewinne einfahren kann. Sonst gibt es Post nur noch in Städten und aufs Land kann man nichts mehr schicken. Das Rosinenpicken der privaten kann man sich ja in diversen Bereichen ansehen.
Soll verstaatlichen jetzt die Lösung sein ?
Ich bin kein Freund von Verstaatlichung und vor allem nicht von Beamten, wenn ich da an die alte Post/Bundesbahn denke, so manchen Beamten konntest du beim laufen die Schuhe besohlen.

wiztm schrieb:
Sei es der Briefverkehr oder Krankenhäuser, investiert wird nur in Bereiche die Gewinn erwirschaften können. Die unwirtschaftlichen Bereiche werden nicht mehr querfinanziert, man wirft sogar nicht dem Staat vor nicht wirtschaften zu können mit dem Ergebnis das für weniger attraktive Bereiche weniger Krankenhäuser zur Verfügung stehen. Ich sehe nicht das der private Wettkampf hier irgendwelche nennenswerten Erfolge vorzuweisen hätte.
Glaubst du echt das eine Verstaatlichung da Vorteile bringen würde ? Ich dachte unsere Politiker sind auch komplett geldgeil/korrupt und denen sollen wir das in die Hände legen ?

wiztm schrieb:
Nein, ich halte mich was die Zustände in Pflegenheimen angeht noch vornehm zurück. Wir haben in der Familie diverse in dieser Branche tätige Personen. Es gibt mehrfach die Woche wirklich erschütternde Geschichten zu erzählen.
Was machen deine Verwandten um diese Zustände zu ändern ? Oder nehmen Sie die Zustände hin und erzählen nur die Geschichten ?

wiztm schrieb:
Das es eine philosophie Frage ist, da stimme ich dir zu. Hier mauern aber regelmässig auch die Ärzte gegen Änderungen.
Man möchte sich hier nicht ständig die Hände waschen. Es geht also primär um einen selbst als um Kranke oder der Verbreitung von Keimen. Für mich nicht nachvollziehbar und eine Gesetzesänderung wäre hier schon lange nötig gewesen.
Du sprichst den wichtigsten Punkt an.
Einer der häufigsten Keimübertrager in der Medizin sind die Hände, es würde sehr viel verbessern wenn sich das Personal öfter die Hände desinfizieren würde, das würde kaum mehr Geld kosten.
Was soll da jetzt die Gesetzgebung ändern, wenn die Mitarbeiter keine Lust haben sich die Hände zu desinfizieren, obwohl an jeder Ecke ein Spender mit Desinfektionsmittel hängt ?
Ganz großes Kino wenn der Arzt vom Klo kommt und sich nicht die Hände gewaschen und desinfiziert hat, da ändern Gesetze auch nichts dran.

wiztm schrieb:
Ein Studium garantiert dir doch heute keine erfolgreiche Karriere. Das einzige das ein Studium heute noch bringt ist das man nicht direkt zu den Verlierern gehört. Das ist immer noch ein Unterschied.
Es kann auch nicht jeder reich werden, aber reicht ein gutes Leben in der Mittelschicht nicht aus ?

wiztm schrieb:
Ich glaube du hast mich nicht verstanden. Es geht um den Reallohnindex. Und da waren die Bruttoverdienste halt 1992 höher.
Der Reallohn ist meiner Meinung nach hauptsächlich im Bereich der Hilfsarbeiter/Geringqualifizierten schlechter geworden.
Da stehe ich immer noch auf dem Standpunkt, wer im Jahr 2017 ohne Berufsausbildung durchs Leben rennt hat den Knall nicht gehört.

wiztm schrieb:
Ich weiß, ich bin da ein Schwarzmaler. Aber gegen die kommende Automatisierungswelle bzw wellen war die Industriealisierung ein netter Spaziergang. Auch in der Industriealisierung benötigte man noch viele Leute für manuelle Tätigkeiten. Die wird man in einigen Jahren nur leider nicht mehr benötigen.
Ja du malst da schon ein ganz tiefes schwarz, ich glaube das die vergangenen Industrialisierungen/Automatisierungen deutlich schlimmer waren als die kommende, siehe Landwirtschaft oder industrielle Produktion.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
MasterXTC schrieb:
@Kausu
Wie wäre es die Renten derer die Jahrzehnte für die Wirtschaft und die Gesellschaft malocht haben, durch die enormen Gewinne und den durch Arbeitnehmer geschaffenen Mehrwert ihrer Arbei zu finanzieren ? Dieses doofe Argument von den fehlenden „Einzahlern“ die nicht in das zukünftige Renzensystem einzahlen, weil es ja angeblich zuwenig Kinder gibt, soll doch nur davon ablenken, das die Last der Renten nach und nach alleine den Arbeitnehmern überlassen werden soll. Wir haben kein Demographiproblem , sondern ein Problem damit das die enorme Wertschöpfung aus der Arbeitskraft der Arbeitnehmer nicht zur ausreichend Finanzierung ihrer Altersversorgung herangezogen wird. Geld für eine gute und auskömmliche Rente ist genug da. Jeder Arbeitnehmer der über 40 Jahre zum Teil hart gearbeitet hat, hat sich seine Rente mehr als verdient. Es sind keine Wohltaten oder Almosen, sondern ein verdientes Anrecht.

Komisch, in anderen Ländern, wie in Österreich, funktioniert das. Nur hier in Deutschland wird immer wieder die Sau von der angeblichen unfinanzierbarkeit der Rente durch das Dorf getrieben.

Versteh ich nicht. Ich habe doch selbst geschrieben, dass ich nicht an das Demographie Problem in diesem Ausmaß glaube? Ich bin zwar gegen eine Allumfassende - Versorgung aber wie gesagt - nicht aus dem Grund.
Übrigens zahlen beide AG und AN den gleichen Betrag - selbst zur Riesterrente (bevor wieder diese ominösen 4% auftauchen) zahlt der AG indirekt über seine Steuern. Also das der AG sich komplett zurückzieht halte ich für falsch.
Was wäre die Alternative? Alle zahlen ins System ein und der AG am besten noch mehr (wie im tollen Österreich)?
Nur möglich, wenn die Renten gedeckelt werden.

Zu den Beamten, auf welche am liebsten herumgeprügelt wird. Beamte erhalten einen vergleichsweise niedrigen Bruttolohn. Sicherlich sparen diese Abgaben, aber was würde passieren, wenn Beamte in die GKV und DRV müssten? Ja - das Entgelt selbst eines gehobenen Beamten und auch der höheren würde im Vergleich zur privaten Wirtschaft extrem niedrig ausfallen. Die Folge wäre, dass der Bruttolohn angehoben werden müsste, um noch Leute für die Beamtenkarriere (Versetzung ist da auch ein Nachteil der Beamten) zu werben. Dann haben heutige Beamten einen Anspruch, auf die Ihnen zugesagten Leistungen. Also Bruttolohn rauf, nebenbei darf der Staat dann noch Pension und Beihilfe abstottern. Das soll wirklich günstiger sein? Umwandlung in ÖD Arbeitsplätze wäre auch nicht günstiger.

Was viele Menschen einfach nicht verstehen ist, dass in der Rente ein Äquivalenzprinzip genutzt wird. Gezahlte Beiträge sollen der bekommenden Leistung entsprechen. Das ist nicht das Solidaritätsprinzip der GKV, da die Rente der geleisteten Lebensarbeit entsprechen soll. Daher ist diese Standardfloskel (40 Jahre gearbeitet) in TV auch oft sinnlos. Oft sind es Leute, die zwar 40 Jahre gearbeitet haben, aber nur für einen geringen Lohn, Teilzeit etc. Wo soll dort ein guter Anspruch herkommen. Steuerfinanzierung wäre eine Möglichkeit, aber dann ist die Rente nicht mehr unabhängig, also würde jedes Mal im Haushalt neu verhandelt werden.
 
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Ja, Renten deckeln so das sie bis für einen Normalverdiener auskömmlich sind. Die die sehr viel verdienen haben ja die Möglichkeit und auch das Geld privat vorzusorgen. In Österreich bekommen Rentner so ca. 80% mehr. Und das Beamte mit einzahlen sollen, hat weniger damit zu tun das dann mehr Geld in die Rentenkasse kommt, sondern vielmehr das endlich mit der Priveligierung einiger weniger Berufgsgruppen aufgehört wird und damit sich jeder in der Gesellschaft als Teil des gesetzlichen Rentensystems fühlt und auch dafür verantwortlich ist. Von mir aus sollen sie dann halt mehr Brutto erhalten, aber dann sollen sie wie jeder andere auch in die Rente einzahlen. Denn wie ist es denn heute ? Es urteilen und entscheiden Menschen, nämlich Politiker und Beamte über die gesetzliche Rente die selber nicht Teil der gesetzlichen Rentenversicherung sind, aber dennoch gleichzeitig super versorgt und das zu 100% aus Steuermitteln, da sie selber keinerlei Beiträge für Ihre Altersversorgung aufbringen müssen und das bei einem höheren Niveu ihrer vom Statt zu 100% alimentiren Altersversorgung. Der Gipfel ist ja auch das z.B. die Mütterrente nicht aus staatlichen Zuschüssen finanziert wird, sondern allein aus den Überschüssen der gesetzlichen Rente auch an die die dort eben nicht einzahlen, nämlich Politiker und Beamte. Das alles ist äußerst ungerecht.

Des Weiteren muss es eine Mindestente geben, die es unabhängig von den Einzahlungen gibt. Es gibt ja auch eine Mindestpension bei Beamten und Politikern, warum nicht auch bei der Rente ? Sehr pikant dabei, ehemalige Politiker bekommen ihre Altersversorgung übrigens schon mit 62 und nicht mit 67 wie bei dem gemeinen Arbeitnehmer.

Wie gesagt, warum funktioniert das in Österreich, aber nicht in Deutschland. Bezeichnend ist da ja auch das es die bizarren Diskussionen wie hier in Deutschland nicht gibt, eben weil sich dort jeder als Teil der gesetzlichen Rente sieht.

Ich habe das gerade geschriebene ja schon sehr oft hier in dem Forum vorgebracht. Was mich da sehr umtreibt ist wirklich die Frage der Gerechtigkeit. Ich finde es bei dieser Diskussion unerträglich wie sogenannte Spezialisten und Wirtschaftsvertreter immer wieder weitere Kürzungen an der gesetzlichen Rente fordern, während sie selber sich sehr gut versorgt wissen. Was bringt diese Leute eigentlich dazu kaltschnäuzig dem normalen Arbeitnehmer nach einem harten Arbeitsleben eine gute Rente abzusprechen, während sie sich selber gut versorgt wissen können ? Sie reden aus Elfenbeintürmen von Dingen die sie selber nicht betreffen. Wenn ich an die unsägliche Diskussion um die Rente mit 63 denke, könnte ich heute noch in die Luft gehen. Menschen nach 45 Betragsjahren die Rente mit 63 zu missgönnen zeugt von einer Abgehobenheit die unerträglich ist.
 
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Hallo

MasterXTC schrieb:
Ja, Renten deckeln so das sie bis für einen Normalverdiener auskömmlich sind. Die die sehr viel verdienen haben ja die Möglichkeit und auch das Geld privat vorzusorgen.
Die staatliche Rente ist doch gedeckelt, mehr als 2742€ staatliche Rente gibt es nicht: https://www.vermoegenszentrum.de/ra...wie-hoch-ist-die-gesetzliche-hochstrente.html

MasterXTC schrieb:
Des Weiteren muss es eine Mindestente geben, die es unabhängig von den Einzahlungen gibt.
Es gibt doch eine Mindestrente die jede/r bekommt, selbst wenn sie/er gar nichts eingezahlt hat, die Mindestrente heißt Grundsicherung im Alter.

MasterXTC schrieb:
Wie gesagt, warum funktioniert das in Österreich, aber nicht in Deutschland.
Schauen wir mal wie lange das noch funktioniert, es gibt schon Diskussionen dazu die Rente in Österreich zu senken, weil die Finanzierung ein Problem darstellt.

Grüße Tomi
 
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Tja, wenn der Staat es sich "spart" bei den Löhnen wirksam zu regulieren, dann muss er eben an anderer Stelle nachsteuern.
Es ist klar, dass insgesamt weniger eingezahlt wird, wenn man einen "europaweit unvergleichlichen Niedriglohnsektor" schafft, Staatliche Sicherungssysteme teilprivatisiert ... und tatsächlich glaubt, privatisuerte und dann gemietete Inrastruktur würde insegsamt vbilliger werden. Wenn letzteres billiger wird, dann nur weil eben z.B. an der Wartung gespart wird (siehe Ausfallquoten und Verspätungen im ÖPNV ... gabs früher auch schon, aber eben lang nicht in dem Ausmaß).

In den Bereichen, wo ich die Privatisierung für schlecht halte (Wasserversorgung, Strassen, Plätze, Gebäude, Kanalisation) wird sie allenfalls dadurch billiger dass nun eben nicht mehr Turnusmäßig, sondern bedarfsgerecht gewartet wird ... DAS kostet halt erst Geld, wenn was NCIHT mehr funktoniert ... dann halt ein bisschen mehr.
Während staatliche Stellen auch auf kosten der Effizienz primär die Leistung aufrechterhalten haben, schauen die Privaten zuerst auf die Gewinne ... und zwar auf Kosten der Leistung (ihrer Verbreitung, Zuverlässigkeit, Erschwinglichkeit).

Und da, wo der Staat (via Kommunen) hilft, wird m,it dem Geld noch viel krasser geaast als es die staatlichen Stellen je getan haben.
Als Beispiel: Mobiel (Bieledfelder Nahverkehrsunternehmen) wollte das S-Bahn-Netz in Bielefeld um eine Linie erweitern.
Die Streckenplanung ermöglichte die Nutzung des bereits bestehenden Schienennetzes (Neubau von insg. 6km) ... die Planung der "Linie 5" sah aber eine andere Spurweite vor. Neubau auf der gesamten Streckenlänge (fast 15km).
Zum Glück wurde die bielefelder Bevölkerung dazu befragt, und sagte "nein".
Ein Planungsbüro, welches sein Geld auch wert ist, hätte den Mist in der Form erst garnicht vorgeschlagen.
In diesem Fall hat Mobiel also Geld an ein Planungsbüro gegeben, welches es auch genauso gut direkt in die MVA hätte schmeißen können ... und dieses Geld kam zu fast 50% aus der Stadtkasse.

Ich konnte mir damals schon nur über Bestechungsgelder erklären, warum diese Planung überaupt in Betracht gezogen wurde.

Soviel zu "Privatisierung" ist toll. In einer ganzen Menge Bereichen belebt der Wettbewerb tatsächlich das Geschäft ... aber in vielen anderen tut er das eben ganz offensichtlich nicht.

Ich bin nicht dafür, zu verstaatlichen, aber weitere Privatisierung sensibler bereiche lehne ich strikt ab.
 
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Die Ausschreibung wird durch die staatliche Stelle erstellt. Nebenangebote sind zwar immer wieder zugelassen, hier liegt der Fehler aber nicht bei irgendeinem Planungsbüro, sondern beim Staat.

Das Problem der Behörden: Sie zahlen extrem schlecht. Deshalb fehlen z. B. derzeit überall in Deutschland Ingenieure für Brückenbau usw. und wer dennoch für den Staat arbeitet, der macht das regelmäßig nicht aus Überzeugung (da Gehalt ~50% schlechter als in der freien Wirtschaft), sondern aus mangelnder Qualität. Das wiederum wirkt sich dann auch direkt auf Probleme in den Ausschreibungen aus.
 
Was mich wirklich ärgert bei Politischen Diskursen ist die Unehrlichkeit mit der Ziele erreicht werden sollen. Anstatt das man z.B. offen ausspricht Arbeitgeber bei der Finanzierung der Rente zu entlasten aus den und den Gründen, wird mit dem Demografischen Wandel argumentiert der angeblich die Finanzierung der Rente gefährdet oder aber gar ein „Krieg der Gegenerationen“ herbeigeredet, bzw von Generationengerechtigkeit schwadroniert. Hier werden mit unlauteren Schlagwörtern die wahren Absichten ganz bewusst verschleiert. Es wird dabei auch ganz bewusst der soziale Frieden gefährdet nur um seine Absichten dem Wähler zu verkaufen.

Ich habe absolut nichts gegen ehrlichen Meinungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen, gerade ja auch bei der Rentendiskussion. Aber wie hier von Interessen gesteuert Stimmung gemacht wird ist sehr unschön und hat rein garnichts mit dem offenen Streit um die Standpunkte zu tun.

Das habe ich erst neulich gesehen als ich Jens Spahn eine E-Mail geschrieben hatte in dem ich ihn fragte warum die Rente weiter gekürzt werden soll und warum er als Politiker nicht dort einzahlt, aber dennoch bessere Altersversorgung hat als die normalen Rentner. Die Antwort die er, oder einer seiner Mitarbeiter, schrieb war vielsagend wie unaufrichtig hier argumentiert wird. Er stritt ab das die Rente überhaupt gekürzt wurde und verwies auf die letzten Erhöhungen der Rente. Er ging also garnicht darauf ein dass das Niveu der Rente in Zukunft gesenkt wird. Hier fühlte ich mich ehrlich gesagt für dumm verkauft. Auch ging er mit keiner Silbe auf die ungleichbehandlung von gesetzlich Rentnern und Beamten und Politiker ein. Nur dummes altbekanntes bla bla über Demografischen Wandel und der angeblichen Belastung der heute Jungen.

Als ob es ihm um die Belastung der Jungen wirklich ginge. Denn eines ist klar, belastet werden muss aufjedenfall um eine gute Rente in der Zukunft zu finanzieren. Die Frage ist aber nur wer diese Mehrbelastung zahlen soll ? Also indem man alle mit allen Einkommensarten mit Beiträgen und Steuermittel daran beteiligt, oder diese Last alleine den Arbeitnehmern überträgt und daraus ein Privatproblem macht. Wenn das so ehrlich kommuniziert würde, bin ich überzeugt das die Allermeisten hinter einer solidarischen Rente stehen würden.

Auch würde bei einer ehrlichen Diskussion die Privatisierung von öffentlichen Aufgaben gestoppt werden, ganz klar. Das wissen die aber nur allzugut, und genau darum wird mit Worthülsen verschleiert und getäuscht. Ein aufrichtiger Streit der Standpunkte kann so nicht stattfinden. Und gerade das fördert den Frust auf die Politik und deren Repräsentanten. Es fördert damit nicht zuletzt auch den Rechtspopolismus und die AfD weil die Menschen zurecht das Gefühl haben das nicht in ihrem Interesse Politik gemacht wird.
 
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bartio schrieb:
Laut einer Umfrage die ich vor Tagen gelesen habe, wollen 3/4 der Bürger weniger Zuwanderung.

Dank NPD/ AfD, Pegida, IB und co. ;) Um ein bisschen polemisch zu sein: Die Machtergreifung der Rechten hat scheinbar mental bei den Leuten bereits stattgefunden, wenn diese Statistik stimmen sollte - dennoch konnten sich zum Glück 87% der Wähler zusammenreißen und haben nicht dementsprechend gewählt.

Was der schlimme unterschied daran ist, ob nun Menschen mit weißer oder hellbrauner, /dunkelbrauner Hautfarbe in die Nachbarschaft ziehen konnte mir bisher kein Vertreter dieser Organistationen und "besorgten Bürger" erklären :freaky:

Tatsächlich sind die Flüchtlinge überdurchschnittlich gesund
https://www.welt.de/politik/deutsch...tlinge-sind-uebernormal-gesunde-Menschen.html

>In der Regel sind es junge, dynamische Männer. Die durchschnittlichen Gesundheitskosten eines Asylbewerbers liegen bei 2300 Euro, das sind 600 Euro weniger als bei einem Deutschen. Das sind übernormal gesunde Menschen.

und häufig überqualifiziert , müssen daher Jobs übernehmen, für die sich viele Bürger zu fein sind
http://www.handelsblatt.com/politik...ranten-sind-ueberqualifiziert/12352182-2.html

http://www.focus.de/politik/videos/...uechtlinge-sind-hoch-gebildet_id_5141480.html

>Eine Studie des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR liefert neuen Stoff für die Debatte um den Bildungsstand von Asylbewerbern. Den Angaben zufolge sollen 86 Prozent der Flüchtlinge über einen Oberschul- oder Universitätsabschluss verfügen.

Rein rational gesehen die besten Nachbarn, die man sich nur wünschen kann. Aber Menschen sind leider nicht rational...


bartio schrieb:
Natürlich hast du Recht, Einwanderung muss nicht automatisch Ghettoisierung/Anarchie nach sich ziehen. Dann ist eine ideologiefreie Gestaltung unabdingbar.
Aber die NoGo Areas, Parallelgesellschaften, Culture Clashs, und sehr hohe Transferleistungsanteil für Migranten zeigt unabstreitbar, das eben eine sinnvolle Gestaltung in Jahrzehnten nicht funktioniert hat.

NoGo-Areas sind keine Naturgewalt und auch nicht vom Himmel gefallen, sondern durch extrem falsche Gesellschaftspolitik, durch Relativierung und Beschwichtigung zum Thema Migration entstanden. Auch durch eine viel zu Lasche Polititk gegenüber den Einwandern, die sich im Vergleich zu Kanada, Neuseeland, USA kaum Forderungen und Pflichten befürchten müssen.

Du erkennst durchaus einige Probleme aber die Ursachen ignorierst du geflissentlich.

1. Kapitalismus/Faschismus, der die Menschen in Klassen zwängt und ein aufsteigen der Hierachie für das Proletariat schier unmöglich macht
2. Rassismus der Mehrheitsgesellschaft (Die meisten wollen leider keinen Boateng aka Andersfarbigen in seiner Nachbarschaft", wie Gauland richtig sagte)
3. Strukturelle Diskriminierung seitens des Staates - man steckt Leute lieber in Ghettos und gibt ihnen monatlich 300€, damit sie nicht verhungern, statt sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen
4. Diskriminierung in der Arbeitswelt (ohne Quoten kommen wir hier auch nicht weiter., freiwillig werden die Unternehmer nichts ändern)

Oft sind Straftaten auch ein lauter Hilferuf bzw. Schrei nach Anerkennung, weil Proletarier sich häufig sich nicht artikulieren können, da sie so in ihrer Klasse festhängen und dies nicht merken. Dieser Druck, das irgendwas nicht stimmt und irgendwas ungerecht ist, man es aber nicht in Worte fassen kann, bahnt sich dann seinen Lauf, in dem Straftaten begangen werden - das ist schlicht eine art Ventil.

Es handelt sich also primär um sozioökonomische Gründe und nicht, wie AfD und co meinen um Rasse, Geschlecht oder Kultur /Religion, wenn es zu Problemen mit Einwanderern kommt.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich versuche mal das auseinandergerissene einwenig zusammen zu fassen.

Tomislav2007 schrieb:
Glaubst du echt das die AfD vor der "Flüchtlingskrise" den gleichen Erfolg gehabt hätte ?
Nein, ich persönlich glaube nicht das sie diesen gleichen Erfolg gehabt hätten.
Allerdings waren Diskutanten sich ziemlich einig darüber das eine CDU Abspaltung es über 5% schaffen wird. Dieses Potenzial hatte man den frustrierten CDUlern zugeschrieben und denen welche ihr Kreuz 'nur aus Not' bei der NPD machen.
Teilweise hat man ihnen durchaus ein Potenzial bis zu 10% zugeschrieben. Naja, sooo weit weg sind sie davon nicht gelandet. Ich hätte sie knapp über 5% gesehen.

Tomislav2007 schrieb:
Kommen die meisten Erfindungen/Errungenschaften/Fortschritte nicht aus der privaten Wirtschaft, bzw. wie viele/wenige kommen von staatlichen Institutionen ?
...
Das empfinde ich nicht so, die Beiträge die Versicherte in einer PKV in jungen/gesunden Jahren sparen geben die Versicherten im hohen/kranken Alter wieder aus, das gleicht sich wieder aus.
...
Du glaubst gar nicht in was für einem Wettbewerb die Pharmakonzerne untereinander stehen.
...
Diese öffentlichen Institute werden aber oft von der privaten Wirtschaft (mit) finanziert, ohne die Gelder aus der privaten Wirtschaft wären viele öffentliche Institute gar nicht überlebensfähig.
Die Frage müsste doch lauten: Wieviele dieser Errungenschaften hätte man getätigt wenn nicht der Staat die Forschung finanziert hätte?
Man kann sich doch wohl schlecht 'Private Forschung' auf die Fahne schreiben und dann Geld vom Staat nehmen, oder?
Das nennt man dann wohl Subventionen, und ohne diese scheinen weite Bereiche der Wirtschaft ja überhaupt nicht überlebensfähig zu sein.
Das Global Forum for Health Research bezifferte 2008 den Anteil der Pharmaindustrie auf ~51%. 8% kommen durch private Stiftungen.
Davon darf man aber noch einmal die Steuersubventionen abziehen was den Anteil der Industrie um ein Drittel verringert.
Die Aussage das es ohne private Wirtschaft nicht gehen würde kann ich so also ohne weiteres kaum stehen lassen. Mir scheint eher das Gegenteil korrekt zu sein.

Aber selbst mit passiert dort nicht sooo viel. Die FDA läßt im Jahr ca. 2 Duzend neue Arzneimittel (neue Wirkstoffe) zu. Davon nicht mal 1 Dutzend die wirklich eine Verbesserung versprechen. Bei den Summen über die wir in dem Bereich sprechen empfinde ich es nicht wirklich als sonderlich produktiv.
Die Grundlagenforschung in diversen Bereichen wird von Unternehmen eher als lästig angesehen. Klar, das bringt nicht unmittelbar Umsatz. Man nimmt sie aber gerne wenn die öffentlichen Institute sie durchgeführt haben.
5 von 6 der AIDS Medikament der ersten Generation stammten aus staatlichen Instituten und Universitäten. (immerhin halten dabei aber die staatlichen Stellen Patente und müssen zum Teil bezahlt werden.)

Warum also daran nicht ein Beispiel nehmen und das System ein klein wenig gerechter machen? Wie wäre es wenn die Patenteinnahmen anteilig der Forschungskosten geteilt werden? Nicht mehr 30% finanzieren aber 100% der Patenterlöse kassieren. Das müsste doch jedem Kapitalist einleuchten. Ich bekomme ja für meinen Bruchteil an Aktien auch nicht 100% der ausgeschütteten Dividenden.
btw, der Wettbewerb zwischen den GKV und PKV Menschen spielt sich beim Arzt ab. Während GKV noch versuchen einen Termin zu bekommen sind PKV bereits überversorgt.


Tomislav2007 schrieb:
Soll verstaatlichen jetzt die Lösung sein ?
Ich bin kein Freund von Verstaatlichung und vor allem nicht von Beamten, wenn ich da an die alte Post/Bundesbahn denke, so manchen Beamten konntest du beim laufen die Schuhe besohlen.
...
Glaubst du echt das eine Verstaatlichung da Vorteile bringen würde ? Ich dachte unsere Politiker sind auch komplett geldgeil/korrupt und denen sollen wir das in die Hände legen ?
Entschuldige, aber die Wahrnehmung hier ist ein wenig verzerrt.
Verstaatlichen heißt ja es wäre bereits Privat. Wie wäre es mit 'nicht privatisieren'?
Die Post war staatlich. Krankenhäuser waren primär öffentliche Einrichtungen. Straßen gehören primär dem Staat.
Es geht also nicht darum etwas zu verstaatlichen sondern einfach in öffentlicher Hand zu behalten.
Ich kann ohnehin nicht verstehen warum der Staat absolut nichts schaffen darf das auch Einnahmen generiert.
Wenn alles was in irgendeiner Form lukrativ ist verkauft werden muss bleiben ja nur noch Steuererhöhungen und Gebühren.
Über diese beschwert man sich dann aber auch das sie zu hoch wären. Ja, irgendwie muss ein Staat aber nun mal finanziert werden sonst gibts halt keine Polizei und Feuerwehr mehr.
Und das die Bundespost Defizite hatte wissen so ziemlich alle. Das heißt ja aber nicht das man nicht etwas verbessern könnte.
btw die Telekom verhält sich beim Anbieterwechsel auch nicht gerade kooperativ.

Tomislav2007 schrieb:
Was machen deine Verwandten um diese Zustände zu ändern ? Oder nehmen Sie die Zustände hin und erzählen nur die Geschichten ?
...
Du sprichst den wichtigsten Punkt an.
Einer der häufigsten Keimübertrager in der Medizin sind die Hände, es würde sehr viel verbessern wenn sich das Personal öfter die Hände desinfizieren würde, das würde kaum mehr Geld kosten.
Was soll da jetzt die Gesetzgebung ändern, wenn die Mitarbeiter keine Lust haben sich die Hände zu desinfizieren, obwohl an jeder Ecke ein Spender mit Desinfektionsmittel hängt ?
Was glaubst du den was eine Pflegekraft ausrichten kann? Es gab hier diverse Fälle die es bis in die Zeitung geschafft haben. Geändert hat dies nichts. Der Leistungsdruck auf Pflegekräfte ist enorm. Gleichzeitig konkurieren sie nun aber auch mit günstigen Menschen aus Osteuropa. Aufmucken heißt also Hartz 4 zu beziehen. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert. Jeder Mist muss dokumentiert werden. Das bringt nur wenig wenn überhaupt niemand sich dafür interessiert wie z.B. die Quote zwischen Bewohnern und Pflegekräften ausschaut.
Und bei Ärzten/Krankenhäusern sollte man vielleicht die Haftungsregeln anpassen. Wer halbswegs nachvollziehbar (genaues sollen Juristen klären :) ) Keime verteilt aufgrund mangelnder Hygiene muss eben die Taschen öffnen und ordentliche Strafen in seine Bilanz einpreisen. Mal sehen wie lange sich da noch alle Sträuben.

Tomislav2007 schrieb:
Es kann auch nicht jeder reich werden, aber reicht ein gutes Leben in der Mittelschicht nicht aus ?
...
Der Reallohn ist meiner Meinung nach hauptsächlich im Bereich der Hilfsarbeiter/Geringqualifizierten schlechter geworden.
Da stehe ich immer noch auf dem Standpunkt, wer im Jahr 2017 ohne Berufsausbildung durchs Leben rennt hat den Knall nicht gehört.
Du meinst diese Mittelschicht die nun seit Jahren kanibalisiert wird? Hehe, ja genau :)
Früher hat sich z.B. die 'Mittelschicht' regelmässig ein neues Auto kaufen können. Wenn ich das richtig gesehen habe ist das Alter der Neuwagenkäufer beständig gestiegen. Ich habe bei sowas irgendwie Erklärungsschwierigkeiten. Fällt mir also schwer zu glauben das es nur Geringqualifizierte betrifft.

Tomislav2007 schrieb:
Ja du malst da schon ein ganz tiefes schwarz, ich glaube das die vergangenen Industrialisierungen/Automatisierungen deutlich schlimmer waren als die kommende, siehe Landwirtschaft oder industrielle Produktion.
Nunja, ich komme ja aus der IT. Ich verstehe halbwegs was Google/Amazon und Konsorten so treiben.
z.B. ist ja die Landwirtschaft kurz davor komplett automatisiert zu werden. Da wird demnächst eigentlich kaum noch der letzte Landwirt benötigt.
Als z.B. die Textilindustrie umgewälzt wurde vielen natürlich viele Jobs weg. Aber man benötigte immer noch Personen die Webstühle bedienten und auch welche die sie Instanthalten konnten.
Bei der nächsten Umwälzung wird das nicht mehr nötig sein. Die Automaten bedient niemand mehr nach ihrer initialen Einrichtung und die Instanthaltung läßt sich auch automatisieren.
 
Tomislav2007 schrieb:
Kommen die meisten Erfindungen/Errungenschaften/Fortschritte nicht aus der privaten Wirtschaft, bzw. wie viele/wenige kommen von staatlichen Institutionen ?

Schau dir an, wer die Technik für das Smartphone entwickelt hat und wer damit die größte Profite gemacht hat, dann wirst du verstehen, dass es mit der Fortschrittsfreudigkeit der Privatwirtschaft, ohne staatliche Subventionen, nicht weit her ist.
Du kannst dir natürlich auch ansehen, wieviel Staaten in Forschung buttern und welche Summen von ihren Gewinnen Konzerne in die Forschung stecken.


wiztm schrieb:

z.B. ist ja die Landwirtschaft kurz davor komplett automatisiert zu werden. Da wird demnächst eigentlich kaum noch der letzte Landwirt benötigt.

Wenn du Massentierhaltung und riesige Monokulturen als einzige Zukunft der Landwirtschaft sehen willst, stimmt das natürlich.
Trotzdem könnte sich der Trend auch umkehren: Je natürlicher die Nutztierhaltung, je mehr Bio, desto weniger kannst du dort automatisieren, desto mehr Arbeitskräfte braucht man.
 
Hallo

wiztm schrieb:

Nein, ich persönlich glaube nicht das sie diesen gleichen Erfolg gehabt hätten.
Bist du dann der Meinung das die "Flüchtlingskrise" der Hauptgrund für die Spaltung der Gesellschaft darstellt ?
Ich bin genau dieser Meinung und das ist das Thema das die rechten Populisten genutzt haben um der Bevölkerung eine meiner Meinung nach unbegründete Angst einzureden.

wiztm schrieb:

Die Frage müsste doch lauten: Wieviele dieser Errungenschaften hätte man getätigt wenn nicht der Staat die Forschung finanziert hätte?
Ist eine staatliche Förderung nicht indirekt eine Förderung durch die private Wirtschaft, der Staat bezieht doch sein Geld durch Steuern aus der privaten Wirtschaft ?

wiztm schrieb:

Die Aussage das es ohne private Wirtschaft nicht gehen würde kann ich so also ohne weiteres kaum stehen lassen. Mir scheint eher das Gegenteil korrekt zu sein.
...
Die FDA läßt im Jahr ca. 2 Duzend neue Arzneimittel (neue Wirkstoffe) zu.
Wenn du schon die FDA ansprichst, gerade in den USA (wo sehr viel auf dem Gebiet der Forschung/Entwicklung passiert) werden Colleges/Unis massiv von der Wirtschaft gesponsort, deutlich mehr als in Deutschland.

wiztm schrieb:

Warum also daran nicht ein Beispiel nehmen und das System ein klein wenig gerechter machen? Wie wäre es wenn die Patenteinnahmen anteilig der Forschungskosten geteilt werden?
Beim Thema Patente habe ich auch so meine Probleme, ich finde es teilweise absurd für was Patente vergeben werden (Apple und seine runden Ecken oder Monsanto und der Mais).

wiztm schrieb:

der Wettbewerb zwischen den GKV und PKV Menschen spielt sich beim Arzt ab. Während GKV noch versuchen einen Termin zu bekommen sind PKV bereits überversorgt.
Das ist meiner Meinung nach der größte, wenn nicht sogar der einzige Vorteil der PKV, der aber natürlich bei einer schweren Erkrankung entscheidend sein kann.

wiztm schrieb:

Wie wäre es mit 'nicht privatisieren'?
...
Es geht also nicht darum etwas zu verstaatlichen sondern einfach in öffentlicher Hand zu behalten.
Ich sehe halt in einigen Bereichen große Vorteile durch die Privatisierung.
Wie z.B. im Kommunikationssektor, wo ich mich noch gut an Rechnungen von mehreren Hundert D-Mark errinere, das wäre heutzutage dank der großen Konkurrenz und den Flatrates nicht denkbar.

wiztm schrieb:

Ich kann ohnehin nicht verstehen warum der Staat absolut nichts schaffen darf das auch Einnahmen generiert.
Wenn alles was in irgendeiner Form lukrativ ist verkauft werden muss bleiben ja nur noch Steuererhöhungen und Gebühren.
Über diese beschwert man sich dann aber auch das sie zu hoch wären. Ja, irgendwie muss ein Staat aber nun mal finanziert werden sonst gibts halt keine Polizei und Feuerwehr mehr.
Privatisierung ist böse und höhere Steuern sind auch böse, wie soll man denn nun verfahren, privatisieren oder Steuern erhöhen ?

wiztm schrieb:

Und das die Bundespost Defizite hatte wissen so ziemlich alle. Das heißt ja aber nicht das man nicht etwas verbessern könnte.
Die Bundespost hat doch lange genug gezeigt das sie ohne Konkurrenz/Leistungsdruck nichts verbessern will/kann, der Kommunikationssektor hat sich erst seit der Privatisierung verbessert.

wiztm schrieb:

Was glaubst du den was eine Pflegekraft ausrichten kann? Es gab hier diverse Fälle die es bis in die Zeitung geschafft haben. Geändert hat dies nichts. Der Leistungsdruck auf Pflegekräfte ist enorm. Gleichzeitig konkurieren sie nun aber auch mit günstigen Menschen aus Osteuropa. Aufmucken heißt also Hartz 4 zu beziehen.
Hier wäre der Gesetzgeber gefordert.
Wenn doch aber die Unternehmen aus der privaten Wirtschaft so korrupt/geldgeil/gierig/schlecht sind, was soll dann die Politik (die auch korrupt/geldgeil/gierig/schlecht ist) ändern ?
Soll Gier/Geldgeilheit gesetzlich verboten und Nächstenliebe/Bescheidenheit gesetzlich vorgeschrieben werden ? Ich glaube das würde nicht funktionieren, vor allem nicht solange Politiker ebenfalls gierig/geldgeil sind.
Was glauben hier einige eigentlich, das es möglich ist weltweit die komplette Politik und die gesamte Wirtschaft inkl. der Reichen auszutauschen oder umerziehen zu können ?

wiztm schrieb:

Und bei Ärzten/Krankenhäusern sollte man vielleicht die Haftungsregeln anpassen. Wer halbswegs nachvollziehbar (genaues sollen Juristen klären :) ) Keime verteilt aufgrund mangelnder Hygiene muss eben die Taschen öffnen und ordentliche Strafen in seine Bilanz einpreisen. Mal sehen wie lange sich da noch alle Sträuben.
Die Idee ist gut aber wie willst du, wenn mehrere Menschen (Ärzte/Krankenschwestern/Pfleger/etc.) mit einem Patienten zu tun hatten, denjenigen heraus finden der die Keime "verteilt" hat ?
Es gibt, je nach Keimen, unterschiedlich lange Inkubationszeiten und Keime die einem gesunden nichts anhaben können einen kranken/geschwächten umhauen.
Wenn der gesunde Keimträger sich abends die Hände wäscht/desinfiziert und der kranke/geschwächte erst in den folgenden Tagen durch die Keime erkrankt, hast du ein Problem denjenigen zu finden der die Keime "verteilt" hat.
Wir haben z.B. eine Betriebsanweisung die vorschreibt das wir uns vor und nach dem Toilettengang die Hände waschen und desinfizieren müssen, wie soll man das kontrollieren, soll bei jedem Toilettengang ein Kontrolleur dabei sein ?
Es gibt schon genügend Anweisungen/Vorschriften/Regeln, aber was bringt es wenn einzelne Menschen sich aus Faulheit/Bequemlichkeit nicht daran halten ? Daran werden noch mehr Anweisungen/Vorschriften/Regeln nichts ändern.

wiztm schrieb:

Du meinst diese Mittelschicht die nun seit Jahren kanibalisiert wird? Hehe, ja genau :)
Früher hat sich z.B. die 'Mittelschicht' regelmässig ein neues Auto kaufen können. Wenn ich das richtig gesehen habe ist das Alter der Neuwagenkäufer beständig gestiegen. Ich habe bei sowas irgendwie Erklärungsschwierigkeiten. Fällt mir also schwer zu glauben das es nur Geringqualifizierte betrifft.
Du schreibst "Früher hat sich die Mittelschicht regelmäßig neue Autos kaufen können", was ist denn mit heute ? Woher kommen denn heutzutage die elend langen Staus, die es früher nicht gab ?
Wie kommt es das die deutschen Autohersteller in den letzten Jahren ein Rekordumsatzjahr (auf dem deutschen Markt) nach dem anderen einfahren, wenn es den Menschen angeblich so schlecht geht ?
Wie kommt es das bei vielen Herstellern die teuren SUV's die am meisten verkauften Modelle sind, wenn es den Menschen angeblich so schlecht geht ?
Ich weiß das heutzutage viel gemietet/geleast und auf Pump gekauft wird, aber für mieten/leasen und auf Pump kaufen muss man über ein entsprechendes Gehalt verfügen, so schlecht scheint es der Mittelschicht nicht zu gehen.

wiztm schrieb:

z.B. ist ja die Landwirtschaft kurz davor komplett automatisiert zu werden. Da wird demnächst eigentlich kaum noch der letzte Landwirt benötigt.
Als z.B. die Textilindustrie umgewälzt wurde vielen natürlich viele Jobs weg. Aber man benötigte immer noch Personen die Webstühle bedienten und auch welche die sie Instanthalten konnten.
Bei der nächsten Umwälzung wird das nicht mehr nötig sein. Die Automaten bedient niemand mehr nach ihrer initialen Einrichtung und die Instanthaltung läßt sich auch automatisieren.
Du scheinst da falsche Vorstellungen von der vorhandenen Automation/Industrialisierung zu haben.
Es gibt in sehr vielen Bereichen seit Jahren komplett automatisierte Produktionen (Landwirtschaftliche Maschinen mit GPS die der Bauer mit dem Smartphone überwacht genau so wie der vollautomatisierte Webstuhl ohne Weber.)
Das es heute schon so ist solltest du eigentlich selber wissen oder muss ich dir wirklich Bilder von vollautomatischen Produktionsstraßen/Maschinen/Automaten verlinken ?

Schrammler schrieb:
Du kannst dir natürlich auch ansehen, wieviel Staaten in Forschung buttern und welche Summen von ihren Gewinnen Konzerne in die Forschung stecken.
Woher haben Staaten ihr Geld ? Ach ja stimmt die drucken es einfach.

Schrammler schrieb:
Trotzdem könnte sich der Trend auch umkehren: Je natürlicher die Nutztierhaltung, je mehr Bio, desto weniger kannst du dort automatisieren, desto mehr Arbeitskräfte braucht man.
Glaubst du echt noch an die romantische Vorstellung vom Biobauern mit Rauschebart ? Den Biobauern mit Rauschebart gibt es fast nur noch in der Werbung und auf Verpackungen.
Bio ist seit Jahren/Jahrzehnten eine große Industrie (inkl. Wirtschaftslobby), in der ebenfalls sehr viel automatisiert ist/wird, der Biobauernhof um die Ecke ist da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Woher haben Staaten ihr Geld ? Ach ja stimmt die drucken es einfach.

Richtig.

Tomislav2007 schrieb:
Glaubst du echt noch an die romantische Vorstellung vom Biobauern mit Rauschebart ? Den Biobauern mit Rauschebart gibt es fast nur noch in der Werbung und auf Verpackungen.

Ich kenne persönlich drei Bio-Bauern, deren Höfe sind nicht riesig und die Großindustrie steckt auch nicht dahinter.. Rauschebärte haben die aber auch nie gehabt.
Darum ging es aber nicht, sondern um die Automatisierung- die klappt nur mit konventioneller/industrialisierter Landwirtschaft, ob die Bio ist oder nicht, ist dabei völlig egal.
 
@Krankenhäuser/resistente Keime/Mangelhygiene:
Unternehmen (Krankenhäuser) haften für die Fehler ihrer Mitarbeiter ...
Es geht ja nicjht nur darum, den Druck auf die Cashcow Krankenhaus zu erhöhen, sondern den indirekten Druck auf das Personal, welches mit der Behandlung der Patienten befasst ist (die Verwaltungshengste haben damit ja nichts zu tun).

Wer sich fragt, warum denn nichts getan wird, der führe sich mal vor Augen, dass es überall in der Pflege um Menschen geht.
Soll man die in ihren eigenen Fäkalien verrotten lassen, nur weil das Management entschieden hat, dass es auch mit einer Pflegekraft weniger zu gehen hat?

An diesen Zuständen wird sich erst etwas ändern, wenn die Mitarbeiter den Notstand DIREKT an die Patienten weitergeben.

So würde das wohl ein Unmensch lösen ... zum Glück (für Pflegebedürftige) arbeiten davon an der Basis des Pflegesystems nur recht wenige. Von daher ist es tatsächlich eine bodenlose Frechheit von DIR @Tomislav2007, den schwarzen Peter hier an die Pflegekräfte abzuwälzen ... die arbeiten sich den Arsch wund, damit ein paar Bilanzreiter am oberen Ende NOCH mehr Gewinn einfahren können.
Und wenn es doch klappt, naja, dann kan man ja weiter einsparen ... sind ja nur deine Großeltern, die dann immer nur 10 min vor deinem Besuch rausgeputzt werden ;)

Arbeite mal eine Weile in dem Bereich ... meine letzten Daten dazu ... Bettlägerige die in 15 Minuten "fertig" gemacht werden, aber bitte mit Aktivierung, Dekubitustherapie (nach JEDEM Krankenhausaufenthalt), und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Alles andere gibt einen Anschiss ... egal, ob man nun zu fünft, oder zu zweit die Station mit 33 Bewohnern schmeißt.
Aber da es dabei ja um die Menschen geht, klappt es dennoch ... zumindest auf dem Papier des Verwaltungshengstes, der die weiteren Kürzungen beschlossen hat ... aber nach der Qualität der Pflege sollte man lieber nicht fragen.
Ökonomisierung olé.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Glaubst du echt das die AfD vor der "Flüchtlingskrise" den gleichen Erfolg gehabt hätte ?


Kommen die meisten Erfindungen/Errungenschaften/Fortschritte nicht aus der privaten Wirtschaft, bzw. wie viele/wenige kommen von staatlichen Institutionen ?


Das empfinde ich nicht so, die Beiträge die Versicherte in einer PKV in jungen/gesunden Jahren sparen geben die Versicherten im hohen/kranken Alter wieder aus, das gleicht sich wieder aus.


Du glaubst gar nicht in was für einem Wettbewerb die Pharmakonzerne untereinander stehen.


Diese öffentlichen Institute werden aber oft von der privaten Wirtschaft (mit) finanziert, ohne die Gelder aus der privaten Wirtschaft wären viele öffentliche Institute gar nicht überlebensfähig.


Soll verstaatlichen jetzt die Lösung sein ?
Ich bin kein Freund von Verstaatlichung und vor allem nicht von Beamten, wenn ich da an die alte Post/Bundesbahn denke, so manchen Beamten konntest du beim laufen die Schuhe besohlen.

...

Grüße Tomi

Punkt 1 magst du recht haben. Den Rest kann man aber auch anders sehen...

Verstaatlichen ist in der Vergangenheit oft schief gelaufen. Unser Beamtentum hat sicherlich auch seine macken... aber: gerade Neuerungen/Erfindungen sind meist eben nicht aus monetären Antrieben entstanden. Es ist richtig, dass man eine gesicherte Existenz, Bildung und sowas wie das jetzige Kapital braucht, um forschen zu können. Wir reden aber darüber, wie die Wertschöpfung einer Volkswirtschaft verteilt wird... z.Z. nämlich von unten nach oben. Siehe Vermögensverteilung der letzten 50 Jahre...

Der (freie) Wettbewerb ist in vielen bereichen effizient, aber sicherlich nicht in allen...In Bereichen Gesundheit, Infrastruktur, Grundversorgung im allgemeinen sollte in Gesellschaftlicher Obhut liegen (Staat).

1. Kaptialsteuersatz auf individuellen Steuersatz ändern
2. Erbschaften sind ab dem 500.001ten Euro mit dem individuellen Einkommenssteuersatz zu belasten
3. MwSt senken
4. Eine Bürgerversicherung für Rente, Gesundheit, Pflege usw... in der alle den selben Anteil vom Einkommen einzahlen (ohne Beitragsbemessungsgrenze)
5. Die aktuelle Firmenwagenregelung spielt auch nur den oberen 20% in die Karten...und der Autolobby... kann man auch bei. würde viele Mrd. einbringen.
6. Subventionen im allgemeinen überdenken.

... das sind mal ein Paar Thesen über die man wirklich streiten muss. Die Berichterstattung zu den Flüchtlinge lenkt auch von den wirklichen Problemen ab.

PS: Gibt es eine Statistik darüber, in welchem Wert in Deutschland "Firmenwagen" zugelassen sind? Das würde mich doch mal brennend interessieren...
 
Hallo

DerOlf schrieb:
@Krankenhäuser/resistente Keime/Mangelhygiene:
Unternehmen (Krankenhäuser) haften für die Fehler ihrer Mitarbeiter ...
Nur wenn die Fehler nicht vorsätzlich und wissentlich gemacht wurden.

DerOlf schrieb:
Von daher ist es tatsächlich eine bodenlose Frechheit von DIR @Tomislav2007, den schwarzen Peter hier an die Pflegekräfte abzuwälzen
Deine Empörung in allen Ehren, das habe ich nie getan, ich habe nur gefragt was die Pflegekräfte dagegen tun und geschrieben das es niemandem hilft nur die Geschichten zuhause zu erzählen.
Mit etwas dagegen unternehmen meinte ich nicht im Sinne von beim Chef beschweren, sondern z.B. (anonym) mit der Gewerkschaft (Verdi) reden, für jeden Mist wird gestreikt, wo bleiben die Streiks in der Pflegebranche ?

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-02/pflegestreik-krankenhaus-personal-verdi Zitat: "Noch nie haben sich Pflegekräfte an Deutschlands Krankenhäusern zu einem gemeinsamen Großstreik verabredet."

Die Pflegekräfte haben noch nie gemeinsam gestreikt, warum nicht, alles doch noch nicht so schlimm oder keine Lust zum streiken ?


savoy2k schrieb:
Verstaatlichen ist in der Vergangenheit oft schief gelaufen. Unser Beamtentum hat sicherlich auch seine macken...
Warum sollte es in der Gegenwart besser laufen, vor allem wo doch die Politik aktuell so neoliberal/kapitalistisch/geldgeil ist ?

savoy2k schrieb:
aber: gerade Neuerungen/Erfindungen sind meist eben nicht aus monetären Antrieben entstanden.
Nicht nur stimmt, ich habe Kriege als Motivator für Neuerungen/Erfindungen vergessen.

savoy2k schrieb:
Es ist richtig, dass man eine gesicherte Existenz, Bildung und sowas wie das jetzige Kapital braucht, um forschen zu können.
Nichts anderes schreibe/meine ich, ohne Geld keine Existenz/Bildung/Forschung und der Staat zieht sein Geld in Form von Steuern auch aus der privaten Wirtschaft.

savoy2k schrieb:
Der (freie) Wettbewerb ist in vielen bereichen effizient, aber sicherlich nicht in allen...In Bereichen Gesundheit, Infrastruktur, Grundversorgung im allgemeinen sollte in Gesellschaftlicher Obhut liegen (Staat).
Das sehe ich anders, aber gut da werden wir halt nicht auf einen Nenner kommen.

savoy2k schrieb:
PS: Gibt es eine Statistik darüber, in welchem Wert in Deutschland "Firmenwagen" zugelassen sind? Das würde mich doch mal brennend interessieren...
Für einen Firmenwagen, vor allem einem teuren/großen, muss man eine gewisse Position haben.
Ein Hilfsarbeiter/Geringqualifizierter bekommt keinen Firmenwagen, gerade die welche sich selber ein Auto leisten könnten bekommen einen Firmenwagen.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf
Danke mein Freund das du mal wieder so treffend die waren Ursachen für mangelnde Pflege in den Krankenhäusern und Heimen klargestellt hast. Es ist schon interessant wie Außenstehende meinen sich hier ein Urteil bilden zu können. Ich hatte es mal woanders gesagt, in Schweden kommen im Durchschnitt 4 Patienten auf eine Pflegekraft, in Holland 6 und im reichen Deutschland 10 Patienten. Ich meine das diese Zahlen ganz klar wiedergeben was Privatisierung und Ökonomisierung in diesem Bereich bedeutet. Der Druck auf die Pflegekräfte wurde in den letzten Jahrzehnte kontinuierlich erhöht. Während sich starke Berufsgruppen wie die Ärzte diesem Druck gut entgegenstellen, und diese ihre Arbeitssituation und auch das Einkommen verbessern konnten, wurden die Lasten voll auf die Schultern der Pflegekräfte abgeladen. Hier Ihnen jetzt auch noch die Schuld für die Missstände in die Schuhe zu schieben ist äußerst zynisch, ja boshaft. Ich meine im Gegenteil das meine Kollegen hier geradezu übermenschliches leisten, trotz der schlechten Arbeitsbedingungen. Ich frage mich hier nur wie lange man das noch auf den Knochen dieser Menschen machen kann. Schon jetzt wird es immer schwerer junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Und auch ich würde ihn unter den jetzigen Bedingungen heute nicht nochmal ergreifen wollen. Ich habe zwar meine Nische gefunden mit der ich gut leben kann, dennoch kann ich eigentlich niemanden raten diesen Beruf heutzutage zu ergreifen.

Tja, Niedersachsen. Hat leider wieder nicht geklappt mit dem Einzug ins Landesparlament für Die Linke. Es ist für unsere Partei wirklich ein Kreuz mit dieser 5% Hürde. Während wir bei der Bundestagswahl überall in den Ländern, sogar in Bayern, locker, zum Teil weit über 5 % liegen, scheitern wir im Westen immer wieder an dieser sehr undemokratischen Sperrklausel bei den Landtagswahlen. Es ist schon wirklich als undemokratisch zu bezeichnen wenn die anderen Parteien die Sitze kassieren, die eigentlich die Partei erhalten hätte die an dieser Hürde gescheitert ist. Gerade bei solch knappen Ergebnissen fallen hier viele Sitze an die anderen Parteien die unsere Wähler ganz bestimmt nicht gewählt hätten. Ich finde das diese Hürde abgeschafft gehört und jede Partei ab 1% entsprechend berücksichtigt werden müsste im Parlament. Wie es eben auch bei Kommunal und der Europawahl ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Die Frage ist, was soll Die Linke machen ? Wir gewinnen zwar durchaus hinzu, können das aber nicht in politisches Kapital umsetzen. Die AfD verhagelt uns ganz enorm unsere Aussichten. Ich bin überzeugt das wenn die AfD durch die Flüchtlingskrise vor zwei Jahren nicht so erfolgreich geworden wäre, wir heute locker in alle Landesparlante einziehen würden. Eben durch den Anteil der nicht rassistischen und rechtsradikalen Wähler der AfD. Nicht jeder der diese Partei wählt ist rechtsradikal oder rassistisch. Es sind aber oft ängstliche die um ihre Zukunft und kleinen Wohlstand fürchten.

Ich habe heute im Neuen Deutschland in einem Beitrag von Leo Fischer (Ex Chef der Zeitung Titanic) gelesen, das die Linke endlich einen klaren Antifaschistischen Wahlkampf gegen die AfD wie die Partei „Die PARTEI“ machen sollte. Es helfe nichts sich auf der moralisch richtigen Seite zu wähnen und „fein und gesittet“ mit dem Gegner umzugehen. Hier wäre eine Klare Kante, auch mit sehr provokanten Mitteln, angebracht. Die AfD hat damit schließlich einen großen Erfolg. Kann es tatsächlich für Linke ein Weg zum Erfolg sein zu provozieren und zu beleidigen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

MasterXTC schrieb:
Ich habe heute im Neuen Deutschland in einem Beitrag von Leo Fischer (Ex Chef der Zeitung Titanic) gelesen, das die Linke endlich einen klaren Antifaschistischen Wahlkampf gegen die AfD wie die Partei „Die PARTEI“ machen sollte. Es helfe nichts sich auf der moralisch richtigen Seite zu wähnen und „fein und gesittet“ mit dem Gegner umzugehen. Hier wäre eine Klare Kante, auch mit sehr provokanten Mitteln, angebracht.
Haben die linken nach 10 Jahren endlich begriffen das Politik kein Ponyhof ist ? Herzlichen Glückwunsch zu der Erkenntnis.

MasterXTC schrieb:
Die AfD hat damit schließlich einen großen Erfolg. Kann es tatsächlich für Linke ein Weg zum Erfolg sein zu provozieren und zu beleidigen ?
Was haben die linken nach 10 erfolglosen Jahren zu verlieren ? So wie es die linken die letzten 10 jahre gemacht haben führt es nicht zum Erfolg.

Grüße Tomi
 
Ja, extrem linke sind nicht mehr alleine - jetzt gibt es auch extrem rechte. Die Antwort von links ist da noch radikaler zu sein, wie auf der Frankfurter Buchmesse zu sehen.
 
Ich finde Aktionen gegen Hetzer wie Björn Höcke und Konsorten, wie z.B. auch auf der Buchmesse, sehr gut und stehe da voll hinter. Keinen Fußbreit den Faschisten sollte hier die Triebfeder jedes Demokraten sein. Wir brauchen nicht schon wieder solche deutsch Völkischen Figuren wie eben jener Höcke. Und das sollte man auch überall wo diese Typen auftaucht auch klar äußern.

Ich halte es für sehr gut und hoffnungsvoll das diese Leute praktisch nirgendwo in der Öffentlichkeit unwidersprochen auftreten können. Übrigens ist der Protest gegen diese Leute breit gefächert. Es sind beileibe nicht nur extreme Linke die gegen diese braune Pest aufstehen und protestieren.

Oh, sehe gerade. In Österreich liegt die Sperrkausel bei nur 4%. Man kann also nicht nur beim Rentensystem von Österreich lernen. Auch wenn mich das Wahlergebnis dort nicht gerade fröhlich stimmt. Aber dort gibt es ja leider auch keine richtig Linke Alternative in der Parteienlandschaft. Dennoch, sehr schönes Land. Bin immer wieder gerne dort.
 
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