Alle Sensoren des Ryzen 5 3600 zeigen 94 Grad, aber er throttelt nicht

shaadar

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Hallo,

wir haben einen Ryzen 5 3600, eine MSI RX 5700 Gaming X und 16 GB 3200 MHz RAM auf einem Gigabyte B450 Aorus Pro in ein MSI Vampiric 010 eingebaut.

Ein Bitfenix Formula 450W zieht unten etwas Luft raus, von oben pusten zwei 120mm-Lüfter in das Gehäuse, ein 120er-Lüfter zieht auf Höhe der CPU die Luft heraus. Der CPU Kühler ist der Boxed des Ryzen 5. Als Wärmeleitpaste wurde die Arctic MX-4 verwendet.

Um zu schauen, ob unser Lüftungskonzept funktioniert, haben wir 30 Minuten lang Prime95 auf 12 Workern und FurMark mit 99% GPU-Last laufen lassen.

Die Grafikkarte kam auf 86 Grad, das System auf 52.

In mehreren Programmen (z.B. HWINFO64) wurde dann die CPU-Temperatur bei 94 Grad angegeben. Die CPU hat aber nicht getrottelt und die 80-Grad-Warnung des BIOS ging nicht an. Kurz nach dem Benchmark ins BIOS gegangen zeigte das BIOS 65 Grad an, fallend.

HWINFO64 zeigt im Idle für die CPU 55 Grad an. Das BIOS 42.

In den letzten 4 Minuten des Benchmarks haben wir 4 Worker ausgeschaltet,die CPU Temperatur wurde trotzdem als 94 angezeigt.

Die CPU-Temperaturen können wir nicht glauben. Sie sind zwar nicht wie bei manchen Lesefehlern absurd (-80 oder +200), aber ganz mit dem BIOS stimmt das nicht überein.

Also wir vermuten daher, der Rechner ist gut gekühlt. Oder was sollten wir bedenken?
 
shaadar schrieb:
In mehreren Programmen (z.B. HWINFO64) wurde dann die CPU-Temperatur bei 94 Grad angegeben. Die CPU hat aber nicht getrottelt
Der AMD Ryzen 5 3600 hat eine Maximal-Temperaturen von 95°C. Die CPU reduziert durch Precision Boost 2 aber bereits vorher den Takt. Throttling tritt dann ein, wenn die Temperatur eine gewisse Zeit über 95°C liegt.

AMD Ryzen™ Technologie: Leistungssteigerung mit Precision Boost 2 | AMD
. . .
Das Beste daran ist, Precision Boost 2 arbeitet vollautomatisch: Die intelligenten AMD-Prozessoren überwachen durch ausgeklügelte Sensoren laufend Ihren PC-Status, um ihn jederzeit beschleunigen zu können.
. . .
shaadar schrieb:
HWINFO64 zeigt im Idle für die CPU 55 Grad an. Das BIOS 42.
Im UEFI/BIOS sind die Stromsparmechanismen nicht aktiv und die CPU wird so gut wie nicht belastet. In Windows greift der eingestellte Energiesparplan und es besteht immer eine gewisse Grundlast durch die Windows-Prozesse.
shaadar schrieb:
In den letzten 4 Minuten des Benchmarks haben wir 4 Worker ausgeschaltet,die CPU Temperatur wurde trotzdem als 94 angezeigt.
Zur Ryzen Temperatur

Wichtig ist, dass die maximale Temperatur nicht erreicht wird - gilt für CPU und Grafikkarte. Auf die Temperatur hat der Kühler einen entsprechenden Einfluss.

Die Temperatursensoren des Ryzen geben immer den Peak-Wert einer der vielen Sensoren zurück und keinen Durchschnitt. Wird gespielt und es werden nicht alle Kerne ausgelastet, dann boosten einige Kerne höher, die dann natürlich auch heißer werden. Bei Prime sind alle Peak-Werte logischerweise niedriger, auch wenn der Durchschnitt höher liegt.

Ryzen taktet innerhalb kürzester Zeit sehr schnell hoch und runter, wodurch sich die Temperaturen sehr schnell ändern.
shaadar schrieb:
... ein MSI Vampiric 010 eingebaut.

..., von oben pusten zwei 120mm-Lüfter in das Gehäuse, ein 120er-Lüfter zieht auf Höhe der CPU die Luft heraus. Der CPU Kühler ist der Boxed des Ryzen 5. Als Wärmeleitpaste wurde die Arctic MX-4 verwendet.
Siehe Der perfekte Airflow | Hardware-Helden.de
3 Lüfter Variante 1.jpg 3 Lüfter Variante 2.jpg

Unterdruck ist bei einem Top-Blow-Kühler besser. Es ist auf einen gerichteten Luftstrom zu achten. Dies ist beim Top-Blow-Kühler wichtig, da der Luftstrom nicht, wie beim Tower-Kühler, gerichtet ist, sondern von oben nach unten auf das Motherboard und damit ungerichtet ist.

Einsteiger-Tutorial: PC-Luftkühlung richtig planen und zusammenbauen | Igor'sLAB

7 - Airflow: Downblower-Besonderheiten
1591971141203.png
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
shaadar schrieb:
Ein Bitfenix Formula 450W zieht unten etwas Luft raus, von oben pusten zwei 120mm-Lüfter in das Gehäuse
ist ja eher nicht so optimal...
sollten die oberen Lüfter nicht eher die warem Luft der CPU rausziehen, und das Netzteil kühle Luft ansaugen ?
 
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Also ich persönlich bevorzuge ja eindeutig die klassische Belüftung: Vorn "kühle" Luft ansaugen und hinten die Innenluft ausblasen.

Wenn ihr die Frischluft oben ansaugt und direkt daneben der Lüfter im Heck die Luft wieder rausbläst, dann kühlt das zwar die CPU, aber der ganze Rest im Gehäuse (z.B. Mainboard Chipsatz, SSD oÄ) bekommt gar nüscht ab. Vor allem schmort dann die RX 5700 in ihrem eigenen Saft.
 
Das Netzteil pustet ja eh nur raus. Die beiden 120er pusten genau auf die Backplate der Grafikkarte und der Rückseiten Lüfter pustet die warme Luft mit etwas Überdruck raus. DIe CPU hat nur 65 W TDP, also kommt was bei der GPU an. So wird die Grafikkarte direkt gekühlt. Ist das so schlecht?
 
Der Fehler ist der boxed Kühler.
Ich hatte bis vor ein paar Wochen auch den Boxed auf meinem 3600 drauf und ich kam auf ähnliche Ergebnisse.
Meiner hat ohne zu drosseln die 100*C Marke geknackt. Dann hab ich mein Board gewechselt vom B350 Tomahawk aufs B450 Gaming Plus Max und bei der Gelegenheit auch den Kühler auf den NH-D15 aufgerüstet. Seitdem habe ich 20-30K niedrigerere Temperaturen.
 
Ich würde mal Prime95 nicht nehmen...
Beobachte die Temperatur in normalen Anwendungen. Solange diese DORT nicht 95°C erreicht (oder bei dir 94) ist alles in Ordnung. Der Kühler von AMD ist nicht schlecht, aber nicht ausreichend für eine extreme künstliche Prozessorbelastung.
Dein Kühlkonzept ist auch "falsch". Kalte Luft bleibt unten und heiße steigt auf. Deine Lüfter oben und unten müssen umgedreht werden. Ebenso sollten die Lüfter Vorne nach hinten pusten und der Lüfter hinten im Gehäuse raus aus dem Gehäuse pusten.
 
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Mordenkainen schrieb:
Der Fehler ist der boxed Kühler.
Ich hatte bis vor ein paar Wochen auch den Boxed auf meinem 3600 drauf und ich kam auf ähnliche Ergebnisse.
Meiner hat ohne zu drosseln die 100*C Marke geknackt.

Wir überlegen, einen besseren CPU-Lüfter zu kaufen. Freezer 34 oder so.

Der eine 120er Lüfter hinten pustet raus.
 
Mach doch mal Bilder vom offenen Gehäuse. Ist imho da dann deutlich einfacher zu sehen wie man den Airflow noch optimieren kann. Hat bei mir leider auch nicht wirklich geholfen, ich hatte 3 reinblasende NF-S12A und einen rausblasenden und hat sich nix gebessert.
 
shaadar schrieb:
Wir überlegen, einen besseren CPU-Lüfter zu kaufen. Freezer 34 oder so.

Der eine 120er Lüfter hinten pustet raus.
Wenns geht, kannst du vielleicht ein Foto vom Inneren deines Cases machen?
 
Hallo,

wir liefern Bilder nach, mein Sohn will gerade spielen. Freezer 34 wäre ne Option.
Ergänzung ()

Hauro schrieb:

Wie beim zweiten Bild sieht es bei uns aus, wenn wir die oberen Lüfter nicht reinpusten, sondern rauspusten lassen. Der Freezer 34 ist beschlossene Sache.
 
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shaadar schrieb:
Wie beim zweiten Bild sieht es bei uns aus, wenn wir die oberen Lüfter nicht reinpusten, sondern rauspusten lassen.
Daher die Lüfter umdrehen und raus blasen lassen. Sonst entsteht kein gerichteter Luftstrom, was gerade bei einem Top-Blow-Kühler, der die Wärme ungerichtet verteilt, kontraproduktiv ist.
 
Was ich halt nicht verstehe ist, dass die CPU-Temp bei 94 Grad lag in Windows 10 und der BIOS-Alarm wie bei 80 Grad eingestellt nicht angegangen ist.
 
shaadar schrieb:
Die CPU hat aber nicht getrottelt
Sehr schön :)

Ist an dem Mainboard einen Speaker dran? Denn ohne hörst du den Alarm nicht. Gigabyte verbaut oft keine Speaker mehr, die müsstest du manuell anschließen.
 
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