Arabische Welt - Viva la Revolution

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Mich würde mal interessieren, warum die Unruhen scheinbar alle nordafrikanischen Staaten treffen... alle bis auf Libyen? Was ist in Libyen anders als an Algerien, Tunesien oder Ägypten?
 
ein vom westen nicht unterstützter Muammar al-Gaddafi der eher gewalt anwenden würde?

ich weiß es nicht, aber sehr gute frage
 
TalBar schrieb:
ein vom westen nicht unterstützter Muammar al-Gaddafi der eher gewalt anwenden würde?

Willst Du damit etwa andeuten, dass der Grad Gewaltbereitschaft eines Diktators die Revolutionsbereitschaft senkt?
Oder dass Aegyptens Regime nicht gewaltbereit genug war um die Revolution zu verhindern?
 
natürlich.
die menschen gehen nicht auf die Straßen wenn Panzer über die fahren. natürlich gibt es einen gewissen schwellenwert und wenn dieser überschritten wird gehen die menschen trotzdem auf die Straße, aber bis dahin dauert es.

siehe Algerien, die große Demonstration war nur ein paar wenige tausend menschen groß und wurde zusammengeknüppelt.

und westlich orientierten Diktatoren setzen öffentliche Gewalt zagsammer ein als "unabhänige", da diesen die Konsequenzen relativ egal sein kann
 
wieso sollten "europas reserven zur aufnahme weiterer wirtschaftsflüchtlinge" erschöpft sein? ;)

da bin ich mal gespannt :)
 
Arbeitslosigkeit, leere Kassen, kaum mehr GEld für Sozialleistungen für die eigene Bevölkerung, etc. . Außerdem überall gescheiterte Integrationsexperimente, so dass Merkel, Sarkozy, usw Multikulti für gescheitert erklären.
Das trifft auf fast alle europäischen Länder, besonders für die im Süden zu. Europa kann sich nicht noch mehr Wirtschaftsflüchtlinge leisten zumal sie auch unqualifiziert sind und wohl nie einen Arbeitsplatz finden werden. Seien wir ehrlich ... wer das Geld für die Überfahrt aufbringen kann ist nicht am verhungern und das sieht man auf den Bildern ganz deutlich. Asyl für politisch Verfolgte oder Leuten aus Kriegsregionen hat Vorrang und unter diesen Sachen leiden die neuen Flüchtlinge nicht, die hoffen meistens irgendwie ins Sozialsystem zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
welcher politiker sagt denn, dass die integration gescheitert sei? und bitte keine rechtspopulisten zitieren.

was leider viele völlig ausblenden sind die vorteile durch integration.
- verhindern des demographischen wandels (wohl so ziemlich der wichtigste)
- höherer absatzmarkt
uvm

ich würde nicht pauschalisieren, dass die meisten nur das sozialsystem ausbeuten. das dürfte nur eine ganz kleine minderheit sein. die meisten wollen einfach ein besseres leben.
 
Was bei deiner Definition fehlt sind Flüchtlinge wegen Umweltbedingungen und Afrika ist da ein stark betroffenes Land. In der UN Menschenrechtskonvention sind keine Definitionen für Klimaflüchtlinge oder Umweltflüchtlinge festgesetzt und doch dürften diese Menschen einen Großteil der Flüchtlinge ausmachen.

Wenn ich von Umweltbedingungen rede so meine ich damit nicht nur Wetterextreme (nennen wir es auch Klimawandel bedingt) sondern auch wegen Landverkauf.
Den wenigsten ist wohl bekannt das in Afrika erneut eine Re-Kolonialisierung stattfindet (Landgrab im Englischen) durchgeführt von uns westlichen Ländern, wo wir für bis zu 130 Jahre für regelrechte Centbeträge Land kaufen und den dortigen Mensche Ihrem Lebensunterhalt und Ihrer Ländereien beraubt werden um Bioethanol oder Lebensmittel für uns anzubauen und das dortige Grundwasser komplett kaputt machen. In Ländern wie Mali, Kenia, Sudan, Äthiopien.
Was zum Nachlesen: How food and water are driving a 21st-century African land grab
[url="http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/feb/12/global-land-grab-farmers]Stop the global land grab[/url].

Unter dieser Betrachung muss es zwangsläufig Flüchtlinge zu uns geben denn diese sehen das Bollwerk Europa.
Wir schotten uns ab denn auf was besseres kommen wir nicht und betreiben gleichzeitig eine Politik, wie es eine Linke Politikerin in Cancun in etwa gesagt hat: Den Notleidenden ihr Haus niederzureißen und als Wiedergutmachung einen Kredit anzubieten. :rolleyes:
 
welcher politiker sagt denn, dass die integration gescheitert sei? und bitte keine rechtspopulisten zitieren.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,723532,00.html
http://diepresse.com/home/politik/eu/633170/Sarkozy_Multikulti-in-Europa-gescheitert

Ich denke nicht das die Staatschefs der beiden mächtigsten EU_Länder Rechtspopulisten sind.

- verhindern des demographischen wandels (wohl so ziemlich der wichtigste)
- höherer absatzmarkt


Warum der demographische Wandel unbedingt verhindert werden muss hat mir auch noch keiner erzählt. Na klar steht das alte Rentensystem auf der Kippe, aber dem wird durch Selbstvorsorge mittlerweile entegegen gewirkt. Zumal die meisten Flüchtlinge eben nicht Kinder sind, sondern männlich, erwachsen und zwischen 20-40 Jahren. Diese Leute auszubilden, sozial zu versorgen, etc. kommt viel teurer. Das mit dem höheren Ansatzmarkt lasse ich jetzt mal unkommentiert ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin echt gespannt, wie sich das alles so entwickeln wird. ganz ehrlich: ich habe nicht damit gerechnet, dass es zu so einer aufruhr in der arabisch welt kommen wird. respekt vor den mutigen menschen, die geschichte schreiben!!
 
naja geschichte ist noch nicht wirklich geschrieben.

abwarten wie sich das entwickeln wird, es gab schon viele "revolutionen" welche nach hinten losgingen.
was ich aber hoffe ist, dass die EU die neuen regierungen massiv untersützt. auch wenn es nur finanziell ist.
 
naja geschichte ist noch nicht wirklich geschrieben.
...sehe ich genauso!

Kommen die "Brüder" an die Macht, gibt es ein zweites Afghanistan oder Iran - auch wenn es sicherlich länger dauern wird bis die alle ihre fundamentalen Ansätze durchsetzen können!
Kommt ein anderer, wird es wohl Diktator 2.0 über kurz oder lang.
Demokratie sehe ich da noch nicht....
 
TalBar schrieb:
was ich aber hoffe ist, dass die EU die neuen regierungen massiv untersützt. auch wenn es nur finanziell ist.

Genau das hoffe ich nicht, denn in spätestens 5 Jahren übernehmen die Islamisten in Ägypten die Macht.

Dann gibt es 5 Millionen Ägypter zusätzlich, die keinen Job und keine Perspektive haben.
Zusätzlich zu den 30% Analphabeten und 50% unter 30-jährigen, die es jetzt schon dort gibt.

Es reicht, wenn die EU und die Schweiz den Ägyptern das geraubte Vermögen des Mubarak Clans zurückgibt und sich dann auf den kommenden Ansturm von Flüchtlingen aus Nordafrika vorbereitet. :rolleyes:
 
Gehören wilde Behauptungen bei dir grundsätzlich zur Diskussionsgrundlage oder machst du für diesen Thread eine Ausnahme ? :rolleyes:
 
@Nossi: an wen ist das gerichtet?
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@chaos: naja die bevölkerung in ägypten wächst jedes jahr um ca 1mio menschen. egal wie hoch das wirtschaftswachstum ist, es wird immer eine unglaublich hohe anzahl arbeitsloser und perspektivloser junger menschen geben.
wenn die neue regierung nicht massiv unterstützt wird wird diese, vermutlich, unter dieser last zusammenbrechen und rate mal für wen das nährboden gibt?

welche alternative zu einer gestürzten diktatur und einer gescheiterten demokratie werden die menschen denn dann wählen?
 
Ich finde wenn die immer weiter unterstützt werden müssen (warum kommt eigtl. keine Flüchtlingshilfe aus Saudi-Arabien, Katar, ... ?) werden die nie auf eigenen Füßen stehen. Europa hat es auch allein geschafft die soziale Frage zu lösen. Wenn es zu viele Menschen sind gibt es eben Hunger, aber dann sollte man sich auch überlegen ob man unbedingt eine Großfamilie in die Welt setzen muss.
 
das ist das problem der überaus schnellen industrialisierung in den entwickungländern.

bei uns hat die geschichte ca 200 jahre gedauert. in entwicklungländern 50.
aber so schnell ändert der mensch nicht seine gewohnheiten, dh kinder die die ernährung im alter gewährleisten
 
Welche Industrialisierung gibt es denn in Ägypten und Tunesien? Außerdem hat es bei uns nicht 200 Jahre gedauert, es begann 1870 und ab 1930 hatte man es nach ebenfalls 2 sehr schweren Kriesen halbwegs in den Griff, 1970 waren auch die letzten Probleme beseitigt.
 
ein wirtschaftswachstum von 7% würde ich schon als industrialisierung bezeichnen.

und die industrielle revolution begann 1835 in england und endete ca. ende 2.WK
das sind mehr als 100 Jahre. Eine lange zeit.

und die entwicklungländer bewältigen dies in wenigen jahrzehnten.
natürlich gibt es da problematiken.

schau dir mal das modell des Demografischer Übergangs an, das sollte ein paar fragen klären
 
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