Audio PC / DAW System (rein zur Musikproduktion)

Shor

Commander
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Mahlzeit,

ich möchte einen Desktop-PC zusammenbauen, der ausschließlich der Musikproduktion auf Basis von Ableton dienen soll. Aller Voraussicht nach werde ich mit vielen VSTis und Plugins arbeiten wie Kontakt, Sylenth1 und Massive. Da ich sehr latenzempfindlich bin und möglichst ohne Verzögerungen über MIDI einspielen, Effekte draufhauen und sofort abhören können will, muss das System dementsprechend ausgestattet sein.

Nun habe ich mich bereits ein bisschen eingelesen. Dass ich das letzte Mal einen PC zusammengebaut habe, ist nämlich ewig her. Auch hab ich mir schon eine Konstellation ausgedacht, die ich gerne mit euch besprechen würde. Budgettechnisch ist das so genau nicht festgelegt; aber in dem Rahmen sollte sich das ungefähr abspielen.

Vorweg: Bisher habe ich neben meinem MIDI-Keyboard nur ein Focusrite Scarlett 8i6 Audiointerface, das über USB 2.0 eingebunden ist.

CPU: Intel Core i7-4790K, 4x 4.00GHz, tray (CM8064601560016/CM8064601710501)
CPU-Kühler: Noctua NH-D14
Mainboard: Gigabyte GA-Z97-HD33
Arbeitsspeicher: Crucial Ballistix Sport VLP DIMM Kit 32GB, DDR3L-1600, CL9-9-9-24, very low profile (BLS4C8G3D1609ES2LX0BEU)
Festplatte: Samsung SSD 840 PRO 512GB, SATA 6Gb/s, retail (MZ-7PD512BW)
DVD-Brenner: LG Electronics GH24NSB0 schwarz, SATA, bulk (GH24NSB0.AUAA10B)
Gehäuse: Fractal Design Define Mini, schallgedämmt (FD-CA-DEF-MINI-BL)
Netzteil: be quiet! Pure Power L8-CM 630W ATX 2.31 (L8-CM-630W/BN182)

Macht in Summe, wenn ich bei Hardwareversand.de bestelle und mir das zusammenbauen lasse, etwa 1250 Euro.

Was meint ihr grundsätzlich?

Meine Fragen:


1) Die Mainboardwahl scheint ja wegen der Latenzen wirklich das Kritischste zu sein. Leider habe ich nirgendwo Aussagen über diesbezüglich definitiv sehr gute Mainboards für den 1150 Sockel gefunden. Ihr vielleicht? Scheint ja eher eine Erfahrungssache als eine Messsache zu sein. Ich "weiß" nur: Möglichst ohne PCI-Slots, wenn diese nicht unbedingt gebraucht werden (weil die oft gebridged sind das Ressourcen frisst / Latenzprobleme oder Knarzprobleme verursacht).

2) Beim Arbeitsspeicher hab ich mich stumpf an anderen Konfigurationen orientiert. Leider weiß ich nicht, inwieweit die Latenzen des Arbeitsspeichers etc. bei einem Audio PC bzw. DAW System eine Rolle spielen und ob ich die richtigen gewählt habe. Habt ihr eine Idee? Und: Mehr als 1600 MHz unterstützen Mainboard und CPU ohnehin nicht, oder?

3) Netzteil hab ich über die Topseller bei Hardwareversand genommen. Gibt es Leisere/Bessere für mich? Da ich auch mit einem Studiomikrofon arbeite, sollte das ganze Teil so leise sein wie irgend möglich.

Viele Grüße und danke
Jens
 
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Die Zusammenstellung ist gut. Wobei man für Audio Remastering/Produktion nicht unbedingt 32GB benötigt.
Mehr Speicher ist immer gut,weil Windows alle geöffneten Programme in den DDR RAM Cache schiebt um diese schneller wieder aufzurufen.
Mehr Speicher ist nie verkehrt. Bei Ableton/Reason/ Fruit loops, Cubase kam ich immer mit 8GB aus.

Beim board Kauf würde ich mehr auf die Externen Anschlüsse achten ob diese ausrecihend sind und alle Anschlüsse vorhanden die man brauchst.
Sowei auf die Anzahl der PCI1X oder PCI Steckplätze. Ich gehe davon aus das eine Externe Soundkarte oder Mixer/Midi karten noch dazu kommen werden.

Bei dem CPU Kühler würde ich abstriche machen, es reicht auch einer für unter 30€
 
Hmm... Daß das Mainboard Latenzen verursacht ist mir neu.
Das USB-Audiogerät und dessen Treiber schon eher. Leider kann ich über das Focusrite nichts sagen, wie es sich diesbezüglich verhält.
Vielleicht kennt jemand das Gerät und kann darüber sagen.

PCI-Slots kann man in der Regeln abschalten. Aber ob die "Ressourcen fressen", glaub ich jetzt nicht, warum auch? Dein Audio läuft doch über USB.

Meiner Meinung nach kannst Du das günstigste Mainboard nehmen, das vier Rambänke besitzt.
Frage 1: Benutzt Du viele Audiospuren oder warum benötigst Du 32GB Ram? Selbst Hall-Plug-ins benötigen nicht so viel, daß 32GB sinnvoll erscheinen. Aber ich kenne Deine Stücke und Ansprüche natürlich nicht.

Netzteil reicht eines mit 300 Watt. Oder setzt Du noch eine Grafikkarte ein? be quiet L8 300 oder E9 400 wären meine Empfehlungen (letztere ist lautlos!).

Frage 2: Übertaktest Du? Oder warum eine K-CPU? Aber egal wie, nimm keine Tray-Version, sondern immer die Boxed. Da hast Du gleich einen Ersatzlüfter dabei und drei Jahre Garantie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Grafikkarte wurde nicht erwähnt. Das Netzteil könnte kleiner sein 450-500 Watt Netzteil tuts auch.
Aber wenn das 630W einen guten Preis hat, dann spricht da nichts gegen.
 
Auch 450/500 Watt sind total übertrieben.
Und warum sollte er ein 630 Watt-Netzteil nehmen nur weil der Preis gut ist?! Auch dann wird's teuerer als die 300/400 Watt-Versionen sein (rausgeworfenes Geld) und die Effizienz wird schlechter, da Auslastung geringer (wenn auch nur gering).

Hier einmal mein Vorschlag (ohne K-CPU):
1 x Crucial MX100 512GB, SATA 6Gb/s (CT512MX100SSD1)
1 x Intel Core i7-4790, 4x 3.60GHz, boxed (BX80646I74790)
1 x TeamGroup Vulcan Series gold DIMM Kit 32GB, DDR3-1600, CL10-10-10-27 (TLYD332G1600HC10AQC01)
1 x ASRock H97M Anniversary (90-MXGW40-A0UAYZ)
1 x LiteOn iHAS124 schwarz, SATA, bulk
1 x be quiet! Shadow Rock Slim (BK010)
1 x Nanoxia Deep Silence 3 schwarz, schallgedämmt (NXDS3B)
1 x be quiet! Straight Power E9 400W ATX 2.4 (E9-400W/BN190)

Zusammen runde 940 € inclusive Versand, ohne Zusammenbau. Den Zusammenbau bekommst Du bestimmt auch allein hin und kannst Dir das Geld dann sparen. Bei Mindfactory bestellen über nacht (00.00 - 06.00 Uhr Versankostenfrei) noch einmal ~ 7€ weniger.
Als SSD ist keine teurer Pro-Varinante von Samsung notwendig. Da wird wegen der Haltbarkeit unbegründet übertrieben. Kaputtschreiben wirst Du die Crucial MX100 nicht. Ansonsten nimmst Du eben eine M550.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei latenzkritischen Anwendungen greift man immer auf Controllerkarten mit Hardwarebeschleunigung für den PCIe/PCI Steckplatz zurück. An diese Controller kann man dann auch externe Geräte anschließen oder man wählt gleich interne Lösungen.

Die Controller und Hardwaremixer mit DSP und Kanälen werden daher mit die teuerste Komponente im DAW PC sein. Die Focusrite ist dagegen nur USB Spielzeug.
Die USB Anschlüsse werden überhaupt für Masse statt Klasse auf den Mainboards eingesetzt, Das sind billige Wegwerfcontroller, die unnötig Last und Latenz erzeugen. Nur wird der normale PC Nutzer mit seiner Krüppelperipherie eh keine Vorteile erkennen.

Werden anspruchsvolle und realistische Klangerzeuger verwendet, wird viel Arbeitsspeicher benötigt. Bitte daher vor der Zusammenstellung überhaupt die Programmanforderungen und eigenen Ansprüche festlegen und noch eine Reserve einplanen.
Im Normalfall gilt auch gleich einen LGA2011 zu kaufen.

Warte sonst auf den Nutzer Druckluft. Er befasst sich eher mit dem Thema.
 
Controllerkarten möchte der Themenersteller ja gar nicht haben, von daher... Aber selbst das "USB-Spielzeug" ist zu gebrauchen. Habe selbst ein M-Audio Fasttrack Pro und kann mit Asio4All "latenzfrei" spielen. Will sagen, eine Verzögerung höre nicht heraus.

PS: Für ein bißchen Heimmusik (semi-professionell) braucht's keine 2011-Plattform, auch da wird maßlos übertrieben.
Ich selbst mache seit Jahren Musik mit Systemen der mittleren Leistungs-/Preisklasse und es reicht dicke!
 
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Mr.nobody schrieb:
Die Zusammenstellung ist gut. Wobei man für Audio Remastering/Produktion nicht unbedingt 32GB benötigt.
Mehr Speicher ist immer gut,weil Windows alle geöffneten Programme in den DDR RAM Cache schiebt um diese schneller wieder aufzurufen.
Mehr Speicher ist nie verkehrt. Bei Ableton/Reason/ Fruit loops, Cubase kam ich immer mit 8GB aus.

Beim board Kauf würde ich mehr auf die Externen Anschlüsse achten ob diese ausrecihend sind und alle Anschlüsse vorhanden die man brauchst.
Sowei auf die Anzahl der PCI1X oder PCI Steckplätze. Ich gehe davon aus das eine Externe Soundkarte oder Mixer/Midi karten noch dazu kommen werden.

Bei dem CPU Kühler würde ich abstriche machen, es reicht auch einer für unter 30€

Hi,

danke für deine Nachricht und sorry für meine späte Rückmeldung. Ich bin gerade im Umzugsstress. :) Dass ich auf die Anschlüsse gucken soll, ist ein wirklich guter Tipp. Ich habe das tatsächlich vernachlässigt. Mit meinem aktuellen Equipment brauche ich tatsächlich nur einiges an USB-Anschlüssen. Da bietet das von mir ausgesuchte Board zufälligerweise ausreichend viele. Bezüglich der Steckplätze kann ich nur sagen, dass ich (zumindest) aktuell keine Steckkarten habe und bisher nicht vor hatte, mir welche zuzulegen. Sollte es jedoch so sein, dass ich nur damit latenzfrei arbeiten kann, würde ich mein USB-Audiointerface verkaufen und mir ein internes zulegen. Was meint ihr?

Beim CPU-Kühler habe ich immer wieder gelesen, dass das wohl ganz tauglich sein soll. Da würde ich wegen einiger Euros Sparpotenzial jetzt mal kein "Risiko" eingehen wollen. Aber wahrscheinlich hast du Recht. ;)

GerritK. schrieb:
Hmm... Daß das Mainboard Latenzen verursacht ist mir neu.
Das USB-Audiogerät und dessen Treiber schon eher. Leider kann ich über das Focusrite nichts sagen, wie es sich diesbezüglich verhält.
Vielleicht kennt jemand das Gerät und kann darüber sagen.

PCI-Slots kann man in der Regeln abschalten. Aber ob die "Ressourcen fressen", glaub ich jetzt nicht, warum auch? Dein Audio läuft doch über USB.

Meiner Meinung nach kannst Du das günstigste Mainboard nehmen, das vier Rambänke besitzt.
Frage 1: Benutzt Du viele Audiospuren oder warum benötigst Du 32GB Ram? Selbst Hall-Plug-ins benötigen nicht so viel, daß 32GB sinnvoll erscheinen. Aber ich kenne Deine Stücke und Ansprüche natürlich nicht.

Netzteil reicht eines mit 300 Watt. Oder setzt Du noch eine Grafikkarte ein? be quiet L8 300 oder E9 400 wären meine Empfehlungen (letztere ist lautlos!).

Frage 2: Übertaktest Du? Oder warum eine K-CPU? Aber egal wie, nimm keine Tray-Version, sondern immer die Boxed. Da hast Du gleich einen Ersatzlüfter dabei und drei Jahre Garantie.

Hi,

auch dir danke. Der User druckluft, dem ja schon einiges an Wissen attestiert wird, sprach immer von "DCP-Latenzen", die durch das Bereitstellen von Pseudo-PCI-Slots durch Bridgen entstehen - unter anderem. Oder habe ich das alles falsch verstanden und das alles gilt nur, wenn man letztlich tatsächlich eine PCIe-Soundkarte einsetzt? Sprich: Muss ich mir bezüglich der vom Mainboard verursachten Latenzen keine Sorgen machen, wenn ich eh auf ein USB-Audiointerface setze?

Zu Frage 1: Ja, kann gut sein. Vor allem aber werde ich wie gesagt mit vielen Plugins/VSTi spielen. Da hatte ich gelesen, könne man sich ruhig 32GB gönnen.

Eine Grafikkarte wollte ich nicht einsetzen, sondern die onboard Lösung nehmen. Ich brauche nur einen Monitor (ist ein ultrawide Modell; deshalb). Mir fällt aber gerade auf, dass die onboard Lösung ja gar kein HDMI hat. Also muss ich doch eine externe Grafikkarte wählen. Bin ich da in meiner Wahl frei, gerade in Hinblick auf Latenzen? Und: Kann ich dann trotzdem noch das lautlose Netzteil nehmen, das du empfiehlst?

Zu Frage 2: Nein, ich übertakte nicht. Aber der hat ja 400 MHz mehr Grundtakt als die Nicht-K-Variante. Das mit der boxed Version ist ein guter Tipp!

LG
Jens
 
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GerritK. schrieb:
Auch 450/500 Watt sind total übertrieben.
Und warum sollte er ein 630 Watt-Netzteil nehmen nur weil der Preis gut ist?! Auch dann wird's teuerer als die 300/400 Watt-Versionen sein (rausgeworfenes Geld) und die Effizienz wird schlechter, da Auslastung geringer (wenn auch nur gering).

Hier einmal mein Vorschlag (ohne K-CPU):
1 x Crucial MX100 512GB, SATA 6Gb/s (CT512MX100SSD1)
1 x Intel Core i7-4790, 4x 3.60GHz, boxed (BX80646I74790)
1 x TeamGroup Vulcan Series gold DIMM Kit 32GB, DDR3-1600, CL10-10-10-27 (TLYD332G1600HC10AQC01)
1 x ASRock H97M Anniversary (90-MXGW40-A0UAYZ)
1 x LiteOn iHAS124 schwarz, SATA, bulk
1 x be quiet! Shadow Rock Slim (BK010)
1 x Nanoxia Deep Silence 3 schwarz, schallgedämmt (NXDS3B)
1 x be quiet! Straight Power E9 400W ATX 2.4 (E9-400W/BN190)

Zusammen runde 940 € inclusive Versand, ohne Zusammenbau. Den Zusammenbau bekommst Du bestimmt auch allein hin und kannst Dir das Geld dann sparen. Bei Mindfactory bestellen über nacht (00.00 - 06.00 Uhr Versankostenfrei) noch einmal ~ 7€ weniger.
Als SSD ist keine teurer Pro-Varinante von Samsung notwendig. Da wird wegen der Haltbarkeit unbegründet übertrieben. Kaputtschreiben wirst Du die Crucial MX100 nicht. Ansonsten nimmst Du eben eine M550.

Hi,

danke für die Zusammenstellung. Aber kannst du mir eben noch erläutern, warum du die einzelnen Teile im Gegensatz zu meinen gewählt hast? Nicht, dass ich dir nicht trauen würde :D, aber ich würde das gerne nachvollziehen. :) SSD hab ich kapiert.

Der Nachbar schrieb:
Bei latenzkritischen Anwendungen greift man immer auf Controllerkarten mit Hardwarebeschleunigung für den PCIe/PCI Steckplatz zurück. An diese Controller kann man dann auch externe Geräte anschließen oder man wählt gleich interne Lösungen.

Die Controller und Hardwaremixer mit DSP und Kanälen werden daher mit die teuerste Komponente im DAW PC sein. Die Focusrite ist dagegen nur USB Spielzeug.
Die USB Anschlüsse werden überhaupt für Masse statt Klasse auf den Mainboards eingesetzt, Das sind billige Wegwerfcontroller, die unnötig Last und Latenz erzeugen. Nur wird der normale PC Nutzer mit seiner Krüppelperipherie eh keine Vorteile erkennen.

Werden anspruchsvolle und realistische Klangerzeuger verwendet, wird viel Arbeitsspeicher benötigt. Bitte daher vor der Zusammenstellung überhaupt die Programmanforderungen und eigenen Ansprüche festlegen und noch eine Reserve einplanen.
Im Normalfall gilt auch gleich einen LGA2011 zu kaufen.

Warte sonst auf den Nutzer Druckluft. Er befasst sich eher mit dem Thema.

Hi,

auch dir danke für deine Hilfe. Verstehe ich das richtig: Du meinst, dass man für wirklich latenzfreies Arbeiten einfach kein USB-Audiointerface nehmen darf, sondern auf per PCIe eingebundene Audiointerfaces? Oder was meinst du mit "Controllerkarten mit Hardwarebeschleunigung"? Das mit dem LGA2011 hatte ich in den anderen Threads bei FB nicht gelesen. Das wirft ja jetzt u. U. meine ganze Zusammenstellung über den Haufen. :(

Auf druckluft warte ich schon sehnsüchtig - hatte ihn mal angeschrieben, aber im Moment hat er nicht so viel Zeit. Abwarten und Tee trinken. :cool_alt:

kenners87 schrieb:

Hi,

und noch mal danke! Die ersten beiden Threads hatte ich mir durchgelesen. Auf der Grundlage hatte ich mir dann meine Konstellation gebastelt. Viele Unsicherheiten blieben jedoch; daher der Thread. Den dritten Link werde ich mir morgen auch mal zu Gemüte führen.

Einen schönen Abend
Jens
 
Hi ihr,

ich warte im Moment noch sehnsüchtig auf eine Rückmeldung von euch. Ich muss das System nämlich zwangsläufig bald kaufen, weil sich mein Urlaub dem Ende zuneigt.

Gruß und danke
Jens
 
Ich hatte zu dem Thema schon eine Antwort vorbereitet.
Auf Nachfrage antworte ich trotzdem gerne.

Du hast ein Budget und damit die gesetzten Möglichkeiten.


Wenn das Geld nur für LGA1150 reicht, dann bleibt auch hier die Auswahl.
Warum ich Workstation Hardware empfehle liegt einfach im Arbeitsbereich, was natürlich im Zockerforum und selbst in Fachkreisen nicht richtig realisiert wird. Kostet zwar mehr Geld, bietet aber auf lange Sicht gesehen eine gute Basis, wenn man sie benötigt. Das sieht man bis heute beim LGA 1366, der weiterhin genug Leistung mit bis zu 6 Kernen plus Hyperthreading, Speicherbandbreite und Menge und einem soliden Chipsatz bietet. Ein Aufrüsten auf LGA1150 wäre von dieser Plattform aus gesehen rausgeworfenes Geld. Leider wird der LGA 2011 als 1366 Nachfolger oft für Zockerei beworben und für Konsumnutzung missbraucht, die Ausstattung mit schlechten ICs und damit im Preis unnötig in die Höhe getrieben.


Zum eigentlichen Anliegen, weil ich selbst damals über MIDI I/O und mit Atmosphere VST gearbeitet habe. Gleichzeitig liefen oft 8 Spuren aufwärts in Echtzeit plus weitere VST Plugins pro Spur (mindestens 3 Stück pro Spur) zum Einspielen. Alles mit einer Creative SB Audigy 2ZS pro mit angebundenen Midi Keyboard über PCI waren 4ms Software ASIO2 Latenz unter 48Khz möglich. Da PCI im Chipsatz direkt an das serverbasierte Hypertransport mit der CPU angebunden war, gab es hier eine, maximal zwei Latenzbrücken. Eine sehr saubere und schnelle AMD Lösung für meine Zwecke.
Viel und schneller RAM standen ebenso zur Verfügung, was natürlich mit heutigen Preisen einfacher zu erreichen ist.
Ich habe damals zusätzlich noch ein RAID 0 zur Hauptfestplatte genutzt. Da die Chipsätze je nach Modell schon damals aber einfach gestrickt waren, bedeutete es CPU Rechenzeit und eine Limitierung an der Festplattenmenge.

Ich würde in Zukunft auf professionelle PCIe SSD setzen und diese auch einplanen. Das hat mehrere Gründe. Einerseits direkte CPU-RAM Anbindung und bei guten Hardwarecontrollern freigewordene CPU Zeit und Last, die mit einer handelsüblichen SSD nicht verfügbar ist, weil diese stark CPU abhängig sind, was auf einfache Controller schliessen lässt.


Deine Vorauswahl für Syntheseverarbeitung ist nicht falsch, wenn sie den Anforderungen an Software und deinem Nutzen entspricht, da die Bibliotheken und Rechenanforderungen ja auch gewachsen sind und wachsen werden.

Du bist derzeit an das Scarlett interface gebunden.
Auch wenn für dein derzeitiges Anliegen nur MIDI Steuersignale gesendet werden und die Synthese von der CPU abgearbeitet wird, ist es ein langer und enger Kommunikationskanal. So ein USB Mehrkanalnterface ist daher nur gut, wenn man direkt auf diesem die Ein-, und Ausgänge plus Mixer und Mischung intern verwendet, weil der USB Bus hauptsächlich zur Steuerung genutzt wird.
Sollte daher deine Zusammenstellung für die Software Synthese mit USB Probleme bereiten, dann würde ich dir empfehlen eine USB Controllerkarte mt direkter PCIe Anbindung zur CPU zu erwerben. Je weniger Brücken zu CPU, desto besser, weil das auch die Latenz senkt.
Ich würde hier auch keine weiteren USB Geräte als das Hauptgerät anschliessen.


Deine Scarlett ist für externe Nutzung aller Ein-, und Augänge mit internem Routing und Mischung latenzoptimiert und damit hardwarebasiert ausgelegt
Wenn aber über eine Soundkarte mit einem Hardwaremixer für 128 Spuren für die Zuweisung in einer DAW verfügt werden muss und die Daten auch noch digital oder analog mit externen Geräten kommunizieren sollen, dann liegt ein etwas anderer Arbeitsbereich vor. Ist noch ein DSP für Effekte integriert und könnenn sogar VST Effekte direkt in den Audioprozessor geladen werden, der über eigenen RAM verfügt, dann ist daran ein angeschlossenen Masterkeyboard oder Instrumente sehr nah an den Audioprzessor und CPU durch einen schnellen Bus angebunden.

Die Vorauswahl der Audiohardware unterliegt deinen gewählten Anforderungen.
Du scheinst deine Scarlett wegen der Ein-, und Ausgänge gekauft zu haben, damit du deine externen Werkzeuge daran anschliesen kannst.
Ich habe damals meine Audigy mit E-MU Chipsatz für Softwaresynthese, kleine Masteringarbeiten und für den multimedialen Spaß gekauft und habe durchweg eine gute Karte für alle Bereiche erhalten.
Ietzt habe ich eine Infrasoniq Quartett drin, weil ich höherwertige Eingänge für Testzwecke benötige, die aber weiterhin für Softwaresynthese in CPU taugt, weil der VIA Audiocontroller und die Treiber latenzarme ASIO Unterstützung anbieten.
Das ist alles trotzdem noch günstiger Kinderquatsch mit pro-consumer Hardware in Softwarelösung.
Hätte ich große Projekte mit vielen Kanälen, würde ich entsprechend investieren. Liegt noch ein Live Betrieb vor, wo jegliche Latenz ein Tabu ist, dann führt kein Weg an hardwaregesteuerten, beschleunigten Funktionen und Controllern vorbei, weil Hardwaresteuerung entweder richtig oder garnicht funktioniert und im Preis einen bezahlten Gegenwert bietet. Dann würde auch eine Hammerfall oder ähnliche Karte in einem PC den Einsatz finden.
Aber ich bin auch kein Tontechniker oder Profimusiker und verdiene damit auch nicht mein Geld um diese Hardware wirtschaftlich als Arbeitswerkzeug und damit Einkommen für meinen Lebensunterhalt zu rechtfertigen.
 
@ Der Nachbar: Vielen Dank. Das, was ich verstanden habe, habe ich mir gemerkt. Das, was ich nicht verstanden habe, google ich mir gleich zusammen - sieht aber so aus, als wäre dieser Teil aktuell noch nicht relevant für mich.

Hallo,

vielen Dank. Aufgrund eurer Beiträge und denen in anderen Foren habe ich mein System jetzt noch mal angepasst und bei jeder Komponente noch mal dazu geschrieben, warum ich sie geändert bzw. gewählt habe.

CPU: Intel Core i7-4790K, 4x 4.00GHz, boxed (BX80646I74790K)
- ist einfach die schnellste noch bezahlbare CPU für den Sockel 1150
- bringt interne Grafik mit
- boxed, damit ich länger Garantie habe

CPU-Kühler: Noctua NH-D14
- wurde an mehreren Stellen in einem DAW-Forum empfohlen
- passt erfahrungsgemäß in das von mir gewählte Gehäuse

Board: Gigabyte GA-Z97X-Gaming G1
- Gigabyte und ASUS sind laut diversen Threads für DAW-Systeme bzgl. Latenzen die sicherste Wahl
- der Chipsatz Z97 soll sich erfahrungsgemäß besonders gut eignen
- in dieser Kombination gibt es nur vier Boards ohne PCI-Slots (die gebridged wären), auf die ja laut User druckluft (forumbase; siehe Link oben) zu verzichten ist (wieder wegen Latenzen)
- von diesen Boards ist das hier das einzige, das neben HDMI auch Displayport hat (ggf. für einen zweiten Monitor später) und die meisten USB-Anschlüsse
- die WiFi Version wurde nicht gewählt, weil auch das wohl mal Probleme mit DPC-Latenzen verursachen kann

RAM: Corsair Vengeance schwarz DIMM Kit 32GB, DDR3-1866, CL9-10-9-27 (CMZ32GX3M4A1866C9)
- Corsair, weil die zusammen mit Kingston und G.Skill wohl am namhaftesten sind
- 1866 deshalb, weil es wohl das preisleistungstechnisch Sinnvollste ist bzw. mehr keinen Sinn macht
- dieses spezifische Modell deshalb, weil es CL9 hat und nicht CL10

HDD: Samsung SSD 840 PRO 512GB, SATA 6Gb/s, retail (MZ-7PD512BW)
- laut diverser Tests steht die 840 der 850 in nichts Relevantem nach
- die Pro scheint doch deutliche Vorsprüge zur Nicht-Pro zu haben
- 512MB, weil ich im Zweifel nicht auf externe Platten angewiesen sein will

Optisch: LG Electronics GH24NSB0 schwarz, SATA, bulk (GH24NSB0.AUAA10B)
- gehört zu dem am meisten verkauften, zuverlässigsten Laufwerken im günstigeren Bereich (brauch ich ja eh fast nie)

Gehäuse: Fractal Design Define Mini, schallgedämmt (FD-CA-DEF-MINI-BL)
- wurde oft für Audio-PCs genommen; schlicht, günstig, passend für den CPU-Kühler

Netzteil: Sea Sonic S12G 550W ATX 2.3 (S12G-550)
- Sea Sonic und Corsair wurden als erste Wahl beschrieben
- Sea Sonic wurde häufiger empfohlen; speziell die Gold-Serie
- 500-600 Watt wurden als größte Hausnummer genannt in Bezug auf "ausreichend"

Am unsichersten bin ich mir immer noch bezüglich des Mainboards. Es ist halt featuretechnisch so umfangreich (USB-Anschlüsse, Grafik-Anschlüsse, zwei Netzwerkkarten etc.). Keine Ahnung, ob das auch alles eine Gefahr ist.

Eine Alternative wäre offenbar das ASRock Z97 Extreme6 (90-MXGTE0-A0UAYZ) ab €145,06. Laut einem aktuellen anandtech von Anfang Oktober hat es wohl den besten Wert für die DPC Latency: http://www.anandtech.com/show/8573/...erboard-review-less-lamborghini-more-yellow/5 (ganz unten).

Was meint ihr?

Jens
 
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