Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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DerOlf schrieb:
Das System ist hochgradig ungerecht ... und zwar ganz sicher NICHT für die am oberen Ende.

Lass ich raten.

Du stehst nicht oben ;)

Leistung muss sich in unserem Land lohnen.
Ich bin seit 20 Jahren Selbstständig und verdiene ordentlich.

Ich hätte mich aber nicht Selbstständig gemacht, wenn ich wüßte, dass ich von meiner Mehrarbeit die ich dabei bringe, 60% oder mehr an die Allgemeinheit abgeben müsste.

Ich finde es sogar schon ungerecht, dass ich überhaupt Steuern auf das zahle, was ich mehr arbeite, als jemand mit einer 35 Stunden Woche.
 
JardelBenz schrieb:
Ich bin seit 20 Jahren Selbstständig und verdiene ordentlich.
Über Leute wie dich, die sich selbstständig gemacht haben, und durch harte Arbeit auf ein ansehnliches Einkommen gekommen sind, habe ich auch nicht gesprochen ... auch du stehst nicht "am oberen Ende".
Ich meinte damit mehr die Menschen, die ganz OHNE Arbeit immer reicher werden, einfach weil sie schon reich SIND.

Selbstständigkeit entpuppt sich für mich momentan als der wahrscheinlich einzige gangbare Weg aus der Arbeitslosigkeit ... mir gehts dabei aber nicht um ein Leben mit ansehnlichem Einkommen, sondern lediglich um ein Auskommmen ohne JC.
Ich hab keine Lust mehr, mit anderer Leute Geld einkaufen zu gehen, meine Miete zu zahlen und episch daran zu scheitern, irgendwie im 1. Arbeitsmarkt Fuss zu fassen ...

Wenn dir niemand einen Job geben will, dann musst du das eben selbst machen -> Selbstständigkeit. Das Konzept steht schon ... momentan suche ich nach (geeigneten) Räumlichkeiten, um dann mit konkreten Zahlen bei einer Bank um Finanzierung zu betteln.
Ob das alles so aufgehen kann, werde ich erst einige Jahre danach wissen ... und die Jahre werden ganz sicher nicht einfacher, als die letzten 3-4 ... eher härter. Aber danach werde ich hoffentlich wenigstens auf eigenen Füßen stehen ... oder tot sein, denn Arbeitslos will ich nie wieder sein - lieber nehm ich mir nen Strick.
 
Zuletzt bearbeitet:
JardelBenz schrieb:
Leistung muss sich in unserem Land lohnen.
Ich bin seit 20 Jahren Selbstständig und verdiene ordentlich.

Die wenigsten Selbstständigen dürften so viel verdienen, dass sie z.B. bei Krankheit/Invalidität ab 50 ausschließlich vom Ersparten leben können. Und dann war die harte Arbeit komplett für die Katz - sie werden dank Hartz IV auf eine Stufe gestellt mit Faulpelzen. Der Wohlstand ist weg, und die vorher geopferte Freizeit sowieso. Wenn die Arbeitsunfähigkeit durch Überarbeitung/Arbeitsunfall entstanden ist, hat der Faulpelz sogar doppelt gewonnen.

Selbstständige waren zwar auch vorher schon aus der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung ausgesperrt, aber diese Ungerechtigkeit abzuschaffen heißt für mich nicht, sie den abhängig Beschäftigten auch noch zu stehlen.
 
Seit 30 Jahren wird die Bevölkerung von links/rechts verarscht und ausgebeutet- kein Wunder, das die Menschen bei Wahlen nach Alternativen suchen und immer wütender werden. Mit der EU ist für die normalen Menschen gar nichts besser geworden; die Idee für die EU kam auch nicht nicht vom kleinen Mann. Sie kam von denjenigen, die dadurch gewannen, wozu auch Parteien, Ideologien und Konzerne gehören.
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Wer alles will, wird alles verlieren- daher ist der Gedanke an ein BGE noch immer falsch.
Ein Grundeinkommen für deutsche Staatsbürger wäre aber möglich und durchaus sinnvoll- dafür wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung auch viel, viel größer.
 
Sologruppe schrieb:
Ein Grundeinkommen für deutsche Staatsbürger wäre aber möglich und durchaus sinnvoll- dafür wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung auch viel, viel größer.
Ich denke, da machst du die Rechnung ohne Orban und Co ... die sind zwar ganz heiß drauf, "ihrem" Volk Vorteile zu sichern, aber warte mal ab was passiert, wenn andere Staaten das gleiche tun wollen. Ich denke dann mutiert ein Teil der Nationalisten plötzlich zu "Vorzeige-Europäern".

Ein "nationales" BGE würde Deutschland isolieren ... und daran kann nichtrmal die AfD Interesse haben.

Dass sowas im aktuellen politischen Klima mehr akzeptanz finden würde, steht wohl ausser Frage ... schließlich ist sich jeder selbst der nächste, wenns dick kommt.
Und natürlich ist es akzeptabel, wenn man selbst etwas bekommt, das der Nachbar nicht krieg, weil er den "falschen" Pass hat.

Ich halte das für eine schlechte, und ziemlich rückstandige Idee ... aber ich bin halt auch kein Nationalist.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Ein "nationales" BGE würde Deutschland isolieren ... und daran kann nichtrmal die AfD Interesse haben.
...
Ich halte das für eine schlechte, und ziemlich rückstandige Idee ... aber ich bin halt auch kein Nationalist.
Bist du vergesslich oder hast du deine Meinung geändert ?
Du selber hattest doch mal geschrieben das es ein BGE nur für Deutsche geben sollte, woraufhin du dich gerechtfertigt hast weil ich diese Aussage rassistisch/rechts genannt habe.

Ich finde schon das die AfD Deutschland isolieren möchte.

Grüße Tomi
 
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Es gab ein gutes Leben vor der EU- dorthin könnten wir zurück. Das wäre vielleicht ein kleiner, wirtschaftlicher Rückschritt, aber wir als europäische Staaten würden Stabilität und Sicherheit wiedergewinnen. Das halte ich für wichtiger als 3%? wirtschaftlichen Gewinn, der sowieso nicht beim Volk ankommt.
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So wie ich das sehe, führte eine gewaltsame oder heimliche (schleichende) Vereinigung von Staaten immer zu großen Kriegen- die Menschen wollen keine Riesenstaaten, bzw können diese nur mittels massiver Probaganda und Polizeistaatmethoden regiert werden.
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Ich sehe die Schweiz als Vorbild. Die Schweiz hat eine starke, demokratische und nationalistische Komponente, aber keinerlei imperialistische Komponente. Das Konzept scheint zu funktionieren, obwohl die Schweiz ein kleiner Staat ist. Unendliche Mittel gibt es nicht und somit auch keine unendliche Entwicklungshilfe oder ähnliches für irgendjemanden. Ausserdem würde diese auch nichts ändern. Meiner Meinung nach führen uns die politischen Eliten in einen 100jährigen, europaweiten Bürgerkrieg.
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Jungen Menschen gebe ich daher den Rat, Europa zu verlassen.
 
Hallo

Sologruppe schrieb:
Es gab ein gutes Leben vor der EU- dorthin könnten wir zurück. Das wäre vielleicht ein kleiner, wirtschaftlicher Rückschritt
Es wäre ein sehr großer und kein kleiner wirtschaftlicher Rückschritt, unser Export (vom dem wir leben) ist innerhalb der EU aufgeblüht.

Sologruppe schrieb:
aber wir als europäische Staaten würden Stabilität und Sicherheit wiedergewinnen.
Die EU ist stabiler und sicherer.

Sologruppe schrieb:
So wie ich das sehe, führte eine gewaltsame oder heimliche (schleichende) Vereinigung von Staaten immer zu großen Kriegen- die Menschen wollen keine Riesenstaaten, bzw können diese nur mittels massiver Probaganda und Polizeistaatmethoden regiert werden.
Was ist mit den zwei Weltkriegen die während der Zeit der Nationalstaaten in Europa stattgefunden haben ? Das war unstabil und unsicher.

Sologruppe schrieb:
Ich sehe die Schweiz als Vorbild. Die Schweiz hat eine starke, demokratische und nationalistische Komponente, aber keinerlei imperialistische Komponente. Das Konzept scheint zu funktionieren, obwohl die Schweiz ein kleiner Staat ist.
Die gute alte Schweiz #Je suis Swiss, die Vorlage für alle anderen Länder, egal wie unterschiedlich diese sind.

Sologruppe schrieb:
Unendliche Mittel gibt es nicht und somit auch keine unendliche Entwicklungshilfe oder ähnliches für irgendjemanden. Ausserdem würde diese auch nichts ändern.
Du hast Recht es gibt keine unendlichen Mittel aber es gibt genug Mittel von denen wir noch abgeben können und außerdem können wir neue Mittel schaffen.

Sologruppe schrieb:
Meiner Meinung nach führen uns die politischen Eliten in einen 100jährigen, europaweiten Bürgerkrieg.
Versteck dich besser im Keller bevor es losgeht.

Sologruppe schrieb:
Jungen Menschen gebe ich daher den Rat, Europa zu verlassen.
Es gibt sehr viele Länder in denen jungen Menschen geraten wird nach Europa zu kommen, bestimmt weil es hier so schlecht ist.

Grüße Tomi

P.S. Kannst du auch etwas zum Thema schreiben oder bleibt es dabei das du immer nur dein altmodisches nationalistisches Gedankengut zum besten gibst ? Evtl. solltest du Europa verlassen.
 
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Es gab diese Kriege nicht, weil es Nationalstaaten gab, sondern weil imperialistisch gedacht wurde.

Große Staaten werden nicht friedlich, bloss weil sie gross sind- ganz im Gegenteil. Ausserdem ist die EU auch nichts weiter als ein großer Nationalstaat, der aktuell gegen Russland Probaganda macht und der USA hinten reinkriecht. In Frankreich gelten bereits Ausnahmegesetze dauerhaft, in Schweden redet der Premier von Millitäreinsätzen im Inland und in Deutschland braucht es auch immer mehr Polizei. Wer mag, kann das positiv sehen- ich zähle nicht dazu. Ich vermute, diese Zustände werden schlimmer werden; ob absichtlich oder durch Naivität herbeigeführt, weis ich nicht.

PS Was gibt es am Vorbild Schweiz auszusetzen?

Jugoslavien war 3mal größer als die Schweiz und ist explosiv zerfallen. Die EU versucht dieses "Erfolgsrezept" gerade zu wiederholen; ich vermute, das Ergebnis wird das Gleiche sein.
 
Tomislav2007 schrieb:
Bist du vergesslich oder hast du deine Meinung geändert ?
Manchmal ändert sich meine Meinung ... vielleicht hattest du mit dem Kommentar sogar Anteil daran.

Als ich ein nationales BGE vorgeschlagen habe, war ich jung und leichtsinnig ... nee, natürlich quatsch.
Da ging es mir primär um die Finanzierbarkeit ... ich habe es damals als mögliche Variante erachtet.

Im letzten Post ging es mir eher darum, wie AUSSERHALB Deutschlands auf sowas reagiert werden könnte ... zum Beispiel von Eigenvorteil-Propheten wie Victor Orban.

Dass die AfD Deutschland am liebsten einmauern würde, ist doch klar ... ich glaube aber eben nicht, dass das Deutschland irgendwelche Vorteile bringen würde.

Ich bin da ziemlich Ambivalent ... auf der einen Seite kann ich natürlich verstehen, dass eine Nationalökonomie sich vor Kapitalabzug (egal in welcher Form) schützen muss ... auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass ein nationaler Lösungsansatz die Probleme, die uns eine globale Wirtschaft beschert, nicht lindern würde.

Ich halte es für falsch, in Anbetracht einer global agierenden Wirtschaft national zu denken.

Sologruppe schrieb:
Jugoslavien war 3mal größer als die Schweiz und ist explosiv zerfallen. Die EU versucht dieses "Erfolgsrezept" gerade zu wiederholen; ich vermute, das Ergebnis wird das Gleiche sein.
Vollkommen falsch ... Yugoslavien war ein künstlich aus den Resten der Donaumonarchie hervorgegangener Staat ... wie "einig" sich die Yugoslaven waren, hat man dann ja auch sehr eindrücklich sehen können ... im Balkankrieg wurden letztlich Konflikte ausgetragen, die schon unter der osmanischen und später der östereich-ungarischen Regierung vorhanden waren ... und das auch nicht gerade "latent".
In Yugoslavien wurden die Konflikte ebenfalls unterdrückt ... bis der Staat zerbrach.

Ich denke nicht, dass die EU mit einem diktatorisch verwalteten Vielvölkerstaat wie Yugoslavien vergleichbar ist. Dem dritten Reich hätte durchaus das gleiche blühen können, denn auch das "Großtomanische Reich" hätte die Internen Konflikte nur durch Unterdrückung ALLER vorhandenen Ethnien niederhalten können.
... zum Glück haben unsere Großeltern vorher den Krieg verloren.

Auch Deuschland wurde mit Waffengewalt vereinigt ... auch wenn man das heute gerne übersieht ... ohne die Überlegenheit der preußischen Armee, wäre das 1870/71 nix geworden. Trotzdem scheint der Staat ziemlich stabil zu sein ... auch wenn es immer mal wieder anti-föderalistische Tendenzen gibt (vor allem in Bayern). Wahrscheinlich weil es "Deutschland" in den Köpfen einiger Leute schon lange vor Bismarcks "Einigungsfeldzug" gegeben hat.

Europa sehe ich etwas anders, als den nahen Osten ... die innereuropäischen Grenzen sind gewachsen, und es war sehr lange ein sehr blutiger Prozess, bis man irgendwann auf die Idee gekommen ist, dass man eventuell mehr erreicht, wenn man nicht immer nur gegeneinander arbeitet.
Dahinter steht in Europa ein Jahrhundertelanger Prozess, der Millionen Menschen das Leben gekostet hat ... und am Ende steht dann eben nicht ein künstlich nach dem Recht des stärkeren regiertes Gebilde, sondern eine Kooperation unter Staaten (die werden erhalten bleiben) unter einer gemeinsamen demokratischen Verfassung.

Das Vorbild für Europa ist nicht Yugoslavien ... auch nicht die Sovietunion ... es sind die USA. Und da klappt das seit nunmehr 150 Jahren garnicht so schlecht ... zumindest denken das wohl viele US-Bürger.
In Europa ist das wohl um einiges schwieriger, als in den USA, denn bei denen wurde ein großer Teil des nötigen Einheitsgefühls schon in den Unabhängigkeitskriegen geschaffen (im Grunde schon vorher). Dieses gemeinsame Gefühl der Unfreiheit aufgrund von Fremdherrschaft gibt es in Europa nicht ... und DAS ist das Hauptproblem bei der EU ... da fehlt der "gemeinsame" feind von aussen ... aber das wird schon noch ... der islamische Fundamentalismus ist da ja ein garnicht so schlechter Kandidat (wiedermal).
Nicht dass ich mir das wirklich wünsche ... aber ich weiß einfach wie wichtig gemeinsame äußere Feinde für Einigungsprozesse sein können. Ohne den Imperialismus der "anderen" hätten sich auch kein Nationalstaaten bilden können - ohne "napoleonischen Kulturimperialismus" wäre Deutschland vielleicht noch heute ein Flickenteppich aus Fürstentümern mit ständigen Zollzwistigkeiten aber ohne einheitliche Maßsysteme ...
 
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Hallo

Sologruppe schrieb:
Es heißt Propaganda.

Sologruppe schrieb:
PS Was gibt es am Vorbild Schweiz auszusetzen?
Das sich das Schweizer Modell nicht auf andere Länder übertragen läßt.
Die Schweiz ist damals nur nicht in die EU gekommen weil sie ihr Bankgeheimnis bewahren wollten, dubiose Bankgeschäfte haben die Schweiz stark gemacht und von diesen Bankgeschäften zehrt die Schweiz heute noch.

Sologruppe schrieb:
Jugoslavien war 3mal größer als die Schweiz und ist explosiv zerfallen. Die EU versucht dieses "Erfolgsrezept" gerade zu wiederholen; ich vermute, das Ergebnis wird das Gleiche sein.
Ich als gebürtiger Jugoslawe kann dir dazu nur schreiben das die Kriege in Jugoslawien von altmodischen Nationalisten ausgelöst wurden, die ein ähnliches Gedankengut wie die Nazis hatten.
Du solltest mehr Angst vor altmodischen Nationalisten als vor modernen weltoffenen Gutmenschen haben.

DerOlf schrieb:
Manchmal ändert sich meine Meinung ... vielleicht hattest du mit dem Kommentar sogar Anteil daran.
Wie bitte ein CDU Wähler Arschloch hat einen linken Anarchisten nach links zurück geholt ? Das dürfen wir keinem erzählen.

DerOlf schrieb:
Dass die AfD Deutschland am liebsten einmauern würde, ist doch klar ... ich glaube aber eben nicht, dass das Deutschland irgendwelche Vorteile bringen würde.
...
Ich halte es für falsch, in Anbetracht einer global agierenden Wirtschaft national zu denken.
Da bin ich absolut bei dir.

Grüße Tomi
 
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Jetzt kehren wir langsam zurück zum Thema BGE. Die letzten Beiträge haben nur wenig damit zu tun.
 
@Lipovitan:
Nachdem der Mumpitz nun ausgeräumt wurde, können wir das gerne versuchen.

Mein Problem mit einem nationalen BGE habe ich ja nun dargelegt ... ich halte die Idee für nationalistisch und daher für rückstandig.
Ein "wirklich" Bedingungsloses Grundeinkommen scheitert aber an anderen Effekten, die hier schon zur Genüge ausgebreitet wurden. Sowas kann sich einfach kein Staat alleine leisten ... und das bedeutet, dass ein "echtes" BGE nur dann umsetzbar ist, wenn sich ALLE Staaten der Welt auf einen Modus einigen ... leider sind da auch die USA gefragt ... und ich glaube mit denen wird das schon aus Prinzip nix. Beziehungsweise, es muss weltweit noch viel mehr Menschen mit dem aktuellen System noch um einiges schlechter gehen, als heute, damit eine internationale Einigung überhaupt erzielt werden kann ... und vorher werden Nationalstaaten Kriege um Ressourcen und Absatzmärkte führen gegen die der 2. Weltkrieg wirkt, wie eine Kneipenschlägerei.

Ich finde die Idee eines BGE ansich schon gut ... momentan scheitert es aber an einer nachhaltig zersplitterten Gesellschaftsstruktur, an der einfach noch immer zu viele Menschen zu gut verdienen. Und wenn sich das auflösen würde, und sich z.B. Lebenshaltungskosten und Preise global angleichen, dann ist auch kein Lohndumping mehr nötig, um international Konkurenzfähig zu bleiben.
Wenn DIESER Zustand erreicht ist, dann sollte man die Idee eines globalen BGE wohl wieder hervorholen ... aber solange Nationalökonomien nur über konkurenz kommunizieren, ist das mMn ein unmögliches Unterfangen.

Bis dahin müssen wir wohl damit leben, dass einige global player halt die Sahne abschöpfen, während sich die Nationalökonomen noch darüber streiten, wem die Sahne eigentlich eher zusteht.

Hach .. schwarz ist ne schöne Farbe ... ich male gerne damit ;)
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Ein "wirklich" Bedingungsloses Grundeinkommen scheitert aber an anderen Effekten, die hier schon zur Genüge ausgebreitet wurden. Sowas kann sich einfach kein Staat alleine leisten ... und das bedeutet, dass ein "echtes" BGE nur dann umsetzbar ist, wenn sich ALLE Staaten der Welt auf einen Modus einigen ... leider sind da auch die USA gefragt ... und ich glaube mit denen wird das schon aus Prinzip nix.
Unter der Voraussetzung kannst du ein BGE komplett knicken, das Problem dabei sind die unterschiedlichen wirtschaftlichen Stärken/Standards/Einkommen/Lebenshaltungskosten/etc.
Soll man den Menschen in Deutschland und z.B. in Rumänien das gleiche BGE geben oder soll es in den verschiedenen Ländern ein BGE in national angepaßter Höhe geben ?
Für ein weltweites einheitliches BGE müßte man die Welt komplett globalisieren und überall die gleichen wirtschaftlichen Stärken/Standards/Einkommen/Lebenshaltungskosten/etc. haben.
Wie soll das weltweit funktionieren wenn wir schon kaum eine einheitliche EU hinbekommen ohne das Neid und Missgunst bei denen aufkommt die abgeben müssen ?
Bei einem national angepaßten BGE würden noch viel mehr Menschen als jetzt schon in die Länder mit höherem BGE kommen, wie willst du das z.B. in der EU handhaben, wo es eine freie Wahl des Wohnortes gibt ?

Grüße Tomi
 
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Das wirkliche Problem für ein globales BGE liegt ausserhalb Europas. Europa stellt mit seinen 500 Millionen Einwohner nur 6% der Weltbevölkerung (abnehmend). Es ist völlig unmöglich, damit zB auch nur Afrika zu versorgen. Zumal dort ein europäisches BGE sofort zu einem noch stärkeren Bevölkerungswachstum führen würde, was die Probleme weiter verschlimmern würde.
 
Ich habe hier jetzt mal aufgeräumt. War der Hinweis in #4573 nicht deutlich?

Für Diskussionen ob gewisse Milliardäre für ihr Geld "hart" arbeiten oder durch nichts tun immer reicher werden ist das hier der falsche Platz.
 
@_killy_:
Das mit dem Patriarchen-Typus war auch echt spekulativ ... ich habe das im Prinzip erst ein einziges Mal erlebt ... bei Dr.Oetker.
Ein riesiger Konzern, der aber noch immer das Image des Familienunternehmens hochzuhalten versucht.
Wirklich familiär gehts aber eigentlich nur in den noch im Stammwerk beheimateten Betrebsteilen zu (F&E, Museum ... z.B.). Der Rest ist buckeln und treten ... und auch da hat man mit den "Obachefs" nur extrem selten was zu tun (die schauen vielleicht mal zur Eröffnung einer neuen Austellung vorbei). Und wenn man sie mal sieht, dann ist auch nichts mehr von familiärem Klima zu spüren.

Ist doch schön, wenn es in deinem Betrieb anders läuft ... habt ihr euch schonmal um so einen "best-practice award" beworben?
Ich weiß, ist teuer, und bringt bestenfalls einen Imagegewinn.

@Sologruppe:
Eben, wenn du die Milliarde sorgenfrei hättest, und sie von selbst wachsen würde, dann würde dein Fokus bei der Arbeit eher darauf liegen, dich selbst zu verwirklichen oder einfach deinen eigenen Interessen nachzugehen.

Genau darum geht es den Befürwortern doch auch bei einem Grundeinkommen ... eben darum, für den Lebensunterhalt nicht mehr unbedingt arbeiten zu MÜSSEN, und stattdessen seine Zeit eben mit anderen, interessanteren Dingen verbringen zu können.
Auch damit kann eine Volksökonomie letztlich leben, wenn ihr Hauptziel nicht gerade die berüchtigte einseitige Kapitalakkumulation ist (da waren sich Kommunismus und Kapitalismus seltsamer weise immer einig ... der Kommunismus hat das nur um einiges plumper durchgezogen).

Ich glaube auch nicht daran, das ein BGE den Fortschritt bremsen würde ... ich denke eher, dass das Gegenteil der Fall wäre, weil sicherlich eine Menge kreative Köpfe am aktuellen Wirtschaftssystem scheitern ... oder ihre "Wunderpatente" eben meistbietend an jemanden verticken, in dessen Schreibtisch sie dann verschimmeln, weil sie sein Kerngeschäft gefährden könnten.
Ich denke viel eher, dass der Monetarisierungs-Fetisch den Fortschritt bremst. Beispiel: apple ... die Patente für Technologien im iPhone 10 liegen zu einem sehr großen Teil schon seit den 1990ern vor ... im Umkehrschluss hätte man wohl schon vor 15 Jahren ein ähnliches Phone herausbringen können (patente sind eben nicht identisch mit marktreifer Technologie) - aber mit häppchenweisen Forschrittchen lässt sich einfach viel mehr Geld verdienen. Und da man sich die Patente ja schon lange gesichert hat, kann man auch Problemlos jeden kaputtklagen, der versucht, dieser profitoptimierten Entwicklung vorzugreifen.

Bei dem Gründer Rockefeller gings mir doch eher um das Zitat. Dieses sehe ich nämlich als Symptom eines Problems unserer Finanzwirtschaft ... Geld als akkumulierte Arbeitskraft ANDERER.
... dass das im Grunde ein Gangster war, ist mir klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwar haben wir bei vielen Themen verschiedene Ansichten, aber ich bin sicher, das wir beide uns locker einigen könnten! Ist ja nicht so, das ich persönlich Millionen verliere würde, wenn plötzlich ein BGE kommen würde.

Allerdings möchte ich mich auch nicht naiv in ein Abenteuer stürzen, von dem viele gescheiterte Ergebnisse bekannt sind und das das Potential hat, den mühsam erarbeiteten Wohlstand langfristig zu zerstören.

Was ich nicht will, ist für andere Länder oder faule/kriminelle Typen arbeiten zu gehen. Arbeit ist für den Großteil der Menschen und Staaten noch ein notwendiger Zwang, ohne dem sofort jede Versorgung zusammenbrechen würde. Selbst bei den netten Akademiker Berufen bin ich mir nicht sicher, wieviele davon bei genügend Geld nicht mehr arbeiten würden. Ich weis nicht, wieviele Arzte gerne operieren und in den Innereien von Menschen herumschneiden, die Prostata prüfen oder Urin und Stuhl untersuchen, usw. Die Haltbarkeit von Brücken, Häusern, Auto/Flugzeugen, Bauteilen usw. zu berechnen ist auch nicht lustig/lebensfüllend, muss aber gemacht werden. Chemie/Lebensmittelchchemie ist auf Dauer fade, aber gut bezahlt (ein Verwandter macht das).

Ist ein nationales BGE machbar? Aber sicherlich, wenn der Staat seine Gesetze entsprechend umgekrempelt! Ansonsten würde in Millionenanzahl passieren, was in Österreichs größter Tageszeitung geschrieben wurde und was auch ein Kollege als Wohnungsvermieter so erlebt hat. http://www.krone.at/1631560
 
Du arbeitest doch heute teilweise auch für faule kriminelle ... ;)
Naja, Spass beiseite.

Wenn man solche Bescheide sieht, bekommt man natürlich erstmal zuviel ... wenn du aber siehst, wie die Anteile pro Person aussehen, dann ist das der ganz normale Satz, der nach SGB auch deiner Familie zusteht ... Nur die größe der Familie sorgt dafür, dass dabei eben am ende eine so hohe Summe herauskommt. Gäbe es da z.B. nur ein Kind, dann hätte die ganze Familie nur wenig üer 2000,- zur Verfügung. Wie jede andere Einkind-Familie mit Versorgung nach hartz4.

Man muss sich halt auch entscheiden. Will man eine Familienfreundliche Politik fahren, und gleichzeitig niemanden aussperren, dann ist DAS eben die Folge ... die Alternative wäre, dass das Geld mit jedem weiteren Kind immer knapper wird ... wer setzt denn dann bitte noch viele Kinder in die Welt?

Auch wenn es einige nicht so sehen werden, auch für jemanden, der mit seinem Einkommen eine 5- oder mehrköpfige Familie gut ernähren kann, ist die Frage nicht ganz egal, wie er das schafft, wenn er seinen Job verliert. Die Möglichkeit ist da, und man kann sich eben nicht so wirklich drauf verlassen, dass ein nahtloser übergang bei ähnlicher Bezahlung gelingen wird.

Es ist doch so, dass das Bevölkerungswachstum eines "Volkes" davon abhängig ist, wie viele Kinder geboren werden. Eine Einkind-Politik (wie sie in China nie wirklich funktioniert hat) bedeutet langfristig einen Rückgang ... 2 Kinder pro paar bedeuten Stabilität und erst ab dem 3. Kind (oder einer durchschnittlichen Fertilität F>2) hast du Wachstum (Mortalität habe ich jetzt mal nicht berücksichtigt, das wäre zwar sauberer, führt mir im Moment aber zu weit).
Wenn es um Wachstum geht, dann wäre es widersinnig, wenn die Menschen nun gerade durch die Geburt eines "weiteren" Kindes Nachteile hätten.
Die Kehrseite ist eben, dass die, die am Staatstropf hängen, davon profitieren, ohne dafür groß was zu leisten ... ausser Kinder großzuziehen ... ist ja auch ne Leistung.
Nur Mit DINK-Konstrukten (double income, no kids), kann eine Gesellschaft (ein Volk) nicht überleben. Auch höhere Lebenserwartungen führen letztlich zu wachstum ... gleichzeitig aber auch zu Problemen bei den Rentenkassen. Da hast du dann eben Leute, deren Rentenhöhe festgesetzt wurde, als die Lebenerwartung noch niedriger war, sie also wahrscheinlich nur 5-10 Jahre diese Rente tatsächlich ausbezahlt bekommen hätten ... klar hat das System dann zu kämpfen, wenn die Leute das doppelt so lange kassieren.

@nationales BGE (NGE?):
Wenn nur Menschen mit deutschem Pass was bekommen sollen (oder mehr)? Naja ... die Rhetorik mit den Menschen zweiter Klasse kennst du sicher. Vielleicht kannst du dir auch die Probleme vorstellen, die einzelne damit haben.
Welchen Status bekommt dann z.B. ein Kind, bei dem nur ein Elternteil den deutschen Pass hat? bekommt das dann auch nur ein halbes NGE? Und kann es davon dann im Notfall leben, wenn es sich beim NGE schon um einen Wert in der Nähe des soziokulturellen Existenzminimums handelt?
Ein nationales Grundeinkommen hat auch nicht wirklich weniger Probleme zu bieten, als ein wirklich bedingungsloses. Nur bei der Finanzierung ist es besser aufgestellt (wie immer bei exklusiven Systemen).

@regionale Unterschiede:
Unsere Globalisierung funktioniert doch nur aufgrund dieser Unterschiede so gut ... das Grundprinzip ist dabei an sich schon widersinnig ... Produktion in einer Region mit niedrigen Kosten ... Verkauf in einer Region mit hohen Kosten - das Ergebnis ist Gewinn.
Nebenbei ist das schon viele tausend Jahre alt ... zumindest liegt mindestens ein Schiffswrack im Mittelmehr (vor der türkischen Ägais-Küste) auf dem man neben Kupferbarren aus dem Iran, und Töpferwaren aus dem Mittelmehrraum auch Zinnbarren aus Cornwall (GB), Lapislaziuli aus Afganistan und Bernstein aus dem Baltikum gefunden hat. man kann also wohl nicht davon ausgehen, dass dieses Prinzip, welches es seit mindestens 3,5 Jahrtausenden gibt (das Schiffswrack würde auf ca. 1500 v.Chr datiert) in den nächsten Jahrunderten zu etwas anderem, als der VERSTÄRKUNG der regionalen Unterschiede beitragen wird ... ohne lohnt sich das nämlich nicht halb so gut.

Einen Angleichungseffekt hat es in den letzten 3500 Jahren ja schließlich auch nicht gehabt. Sicher gab es dadurch einen globalen Wohlstandsanstieg ... aber der weitaus deutlichere Effekt war wohl eine Kapitalkonzentration in einzelnen Regionen. Die Beschleunigung der letzten vielleicht 200 Jahre wird sich letztlich auf beides auswirken ... und damit natürlich auch auf letzteres stärker ... einfach weil DAS der wichtigere Teil des Effekts ist.
Schließlich verlagert ein Unternehmen seine Produktion nicht primär nach Indien, um damit in Indien Arbeitsplätze zu schaffen oder in Europa "Bombenpreise" zu ermöglichen ... sondern weil es aus den regionalen Differenzen zwischen Produktions- und Absatzmarkt Profit generieren kann.

Eine Aufhebung dieser Differenzen wäre wohl das Ende einer rein profitgetriebenen Globalisierung, wie wir sie momentan erleben. Den globalen Handel wird das allerdings nicht stoppen, denn der kann auch davon Leben, dass eben nicht überall alles natürlich vorkommt, und Handel eben doch die einzige Lösung für dieses Problem ist.

Sorry für den Exkurs ... ist ja eigentlich OT.
 
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