Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Genau deswegen geht es mir ja auch nicht darum, kommunismus anzustreben ... damit das funktionieren kann, müssten wir Menschen am fließband klonen, und ihnen einen Einheitsverstand aufprägen, denn erst wenn es zwischen den Menschen keine Unterschiede mehr gibt, werden diese sich nicht auf natürliche Weise verstärken.
Selbst wenn das technisch möglich wäre, wäre ich dagegen, es zu tun.

Der eine Mensch ist eben eher cashflow-positiv, der andere eher negativ ... der eine gibt alles was er hat mit vollen händen aus (und braucht dennoch Kredite), der andere kann durch Disziplin ein Vermögen aufbauen ... aber das klappt nur, weil es den anderen auch gibt, denn wie sollte der seinen eigentlich überzogenen Lebensstil finanzieren, wenn er sich das zusätzliche Geld nicht irgendwo pumpen könnte?
Nimmt man eine Variable komplett aus dem System, so wird es zusammenbrechen.

Es gab da mal so ein Gedankenexperiment: Eine Insel, auf der alle Bewohner die gleichen Starttchancen hatten ... exakt gleiche Ressourcen für alle.
Je länger man dieses Experiment laufen lässt, desto stärker wird die Schieflage ... und am Ende sind alle Ressourcen bei einem Menschen konzentriert und das System verliert seine Lebensfähigkeit.
So etwas wie eine natürliche Evolution würde ein solches System nicht überleben.
Auf lange sicht ist auch Kapitalismus in Reinstform tödlich ... nicht nur für die armen Schlucker, sondern auch für die, die sich lange zeit zwischendurch mit jedem Recht zu den Gewinnern zählen konnten.

leider streben Systeme immer ihrem Optimum zu ... also brauchen wir ein System, dessen Optimum weder in maximaler Gleichverteilung, noch maximaler Kapitalkonzentration liegt.

Die soziale Marktwirtschaft, wie wir sie in Deutschland lange hatten (ja, diese Zeiten halte ich für vergangen) ist da schon ein garnicht so blöder Ansatz.
Ich halte das für die bisher beste Idee ... und ich werde nicht einfach still zusehen, wie geldgeile Pfeffersäcke das für etwas mehr Rendite sabotieren.
Einen automatischen trickle down Effekt gibt es im Kapitalismus nur dann, wenn die Gesellschaft ihn erzwingt.

Noch ein Satz zur Umverteilung ... es wird (leider) lange nicht nur von der Mitte nach unten umverteilt ... in der anderen Richtung findet das gleiche statt ... aber das stört halt keinen.
Das ist dann wohl das altbekannte Prinzip "Nach oben buckeln, nach unten treten".

Wer fragt, wie H4-Empfang gerechtfertigt werden soll, der muss auch fragen, wie Renditen von über 25% gerechtfertigt werden können.
Die Blendung durch Gier ist keine Eigenschaft der Unterschicht.
 
Grundsätzlich schreibst Du viel, was ich auch unterschreiben würde. Ich bin auch der Meinung, dass eine soziale Marktwirtschaft der beste Kompromiss ist. Ich denke auch, dass wir die in D noch längst nicht verlassen haben.

Und ich gehe mit Dir überein, dass selbst unser System, so "am wenigsten schlecht" ich es finde, ein natürliches Verfallsdatum hat. Nicht nur der Kapitalismus in seiner reinen Form, sondern auch die abgemilderte Form. Denn ja, sie führt am Ende trotzdem zu einem ungesunden Ungleichgewicht und zu einem Zerbrechen, es dauert nur etwas länger.

Ich weiß das, ich rechne fest damit und dennoch unterstütze ich das System. Einfach, weil ich mir kein besseres vorstellen kann, das tatsächlich auch funktioniert.

Wenn wir nicht aus einmal durch einen wissenschaftlichen Durchbruch in der Lage sind, Energie (und damit jegliche Ressourcen) im Überfluss zu produzieren, ohne dabei die Umwelt zu zerstören oder andere Ressourcen zu verbrauchen, dann wird das System irgendwann zerbrechen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Zerbrechen heißt: Krieg und Neuanfang. Also genau das, was es in der Vergangenheit immer wieder gegeben hat und was der Ausgangspunkt aller Hochkulturen war.

Nur mit dem Unterschied, das ein Krieg heute solch einschneidende Folgen haben kann, dass sich die Menschheit davon vielleicht nie mehr erholen würde.

Ich bin also, das muss ich leider zugeben, ein Kulturpessimist. Aber ich muss ja nicht recht behalten und vielleicht rettet uns die Wissenschaft doch noch rechtzeitig...

---

P.S.: 25% Rendite sind schon gerechtfertigt, wenn das Risiko, den Einsatz zu verlieren, entsprechend hoch ist.

Ein Lottoschein hat die Möglichkeit zu einer 1.000.000 % Rendite - aber auch ein zig-Millionen:1 Risiko, einen Totalausfall zu ergeben.

Man darf halt nichts verallgemeinern.
 
DerOlf schrieb:
@Esox Lucius:: Schönes Plädoier ... ich kann das unterschreiben ... und das würde ich auch tun, wenn ich ein Jahreseinkommen im sechsstelligen Bereich hätte.

Einige wünschen allerdings denen, die sie als Versager definieren, eher die Pest an den Hals.
Wenns nach denen geht, steht Leuten mit langjähriger Erfahrung im Fachbereich "Arbeitslosigkeit" nicht mehr oder weniger zu, als der Tod.
Und wieder eine sinnlose lebensfremde Übertreibung ...
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
... und musste mehrmals korrigiert werden ... immer nach oben ... komisch, oder?
Über inflationsgerechte Anpassungen sollte man nicht diskutieren müssen ... weder bei Löhnen, noch bei Sozialleistungen.
Nur sieht die Realität mal ganz anders aus. Viele ich würde sogar sogar die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung bekommt nicht mal den Inflationsausgleich. Und wenn sie doch eine Erhöhung bekommen,dann wird sie oft aufgefressen, gerade bei höheren Einkommen, durch Steuern und kalte Progression.

DerOlf schrieb:
Ich finde aber auch, dass sich die als Kind vergewaltigten mal nicht so haben sollen ... ist ja peinlich.
Geschmacklos. Aber mich wundert nichts mehr.
 
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Grestorn schrieb:
Ich bin also, das muss ich leider zugeben, ein Kulturpessimist.
Im Grunde bin ich das auch ... aber ich gebe die Hoffnung nicht auf ... eigentlich sogar aus starrsinn ... wenn ich aufgebe, dann haben "DIE" ja gewonnen (wer auch immer das ein mag ... die Gedanken sind frei).
Leider will ich mich darauf
Grestorn schrieb:
vielleicht rettet uns die Wissenschaft doch noch rechtzeitig...
nicht einfach verlassen ... denn wenn sie es nicht schafft, dann gehts an die Wand ... wahrscheinlich für uns alle.

Grestorn schrieb:
25% Rendite sind schon gerechtfertigt, wenn das Risiko, den Einsatz zu verlieren, entsprechend hoch ist.
Ich habe das wichtigste Wort mal markiert, und verweise mal wieder auf die Bankenrettung ... diese Risiken mussten gerade die, die die Renditen locker weggesteckt haben, solange es aufging, nicht tragen.
Ich frage mich, ob diese Risiken überhaupt eingegangen worden wären, wenn man sich nicht auf eine staatsfinanzierte Rettung hätte verlassen können ... oder wenn nicht auch Boni-Versprechen in die Risikobewertung eingeflossen wären.

Smartin schrieb:
Und wieder eine sinnlose lebensfremde Übertreibung ...
... die sich auf eine Antwort von @Tomislav2007 bezog.
Sinngemaß lautete die Frage (von @Lübke) ob man längerfristige Sozialleistungsempfänger einfach sterben lassen sollte.
Tomi antwortete: "Wenn die nicht arbeiten wollen, dann ja".
Ich habe das nur etwas polemisiert.
Ergänzung ()

Smartin schrieb:
Und wenn sie doch eine Erhöhung bekommen,dann wird sie oft aufgefressen, gerade bei höheren Einkommen, durch Steuern und kalte Progression.
... und einen eindeutigen Schuldigen dafür hast du sicherlich auch parat.
 
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DerOlf schrieb:
Diese Passage habe ich scheinbar ganz anders verstanden als du ... ich dachte da geht es um "Rich-Kids", und ihren völlig natürlichen Vorsprung vor jedem, der sich seine Chancen durch ehrliche Arbeit erst schaffen muss.
Gleichzeitig geht es darum, dass Jugend schon immer experimentier- und risikofreudiger war, als das Alter ... Risiken, können eintreten, und das tun sie immer, wenn ein Experiment fehlschlägt ... und am Ende hast du dann eben keinen topfitten Erwachsenen, sondern eventuell einen mit Drogenproblemen, bleibenden Schäden von einem Auto- oder Sportunfall, mangelndem Selbstvertrauen und -wertgefühl oder anderen psychischen Problemen.
Ich finde aber auch, dass sich die als Kind vergewaltigten mal nicht so haben sollen ... ist ja peinlich.

Zuerst einmal ist es gar nicht so einfach dir auf sowas zu antworten. Du editierst immer deine alten Beiträge - hätte ich es durch Zufall nicht gesehen würde nichts kommen. Kannst du nicht einfach einen neuen Post absetzen?

Zum ersten Punkt - ja Jugend experimentiert - aber man muss dann eben mit dem Ergebnis leben. Soll ich jetzt Mitleid mit jemanden haben, der selbst den Weg zum Junky auf sich genommen hat?

Auto und Sportunfälle zähle ich gar nicht, da man es nicht beeinflussen kann - nicht umsonst ist in jeder Berufsunfähigkeitsversicherung die Passage enthalten, dass bei Unfällen keine Wartezeit zählt.

Ich kann es nicht beurteilen - ich wurde nicht missbraucht und kann daher nicht in deren Psyche sehen oder abschätzen was es auslöst - eigentlich will ich das Thema gar nicht aufgreifen aber es gibt auch genug Personen (z.B. Hamed Abbdel Samad) die es trotzdem zum normalen Erwachsenen geschafft haben ABER wie gesagt ich bin kein Psychologe und weiß daher nicht, warum es manche besser verkraften als andere. Ohne Mimik und direkte Kommunikation ist mir das Thema für ein Forum zu heiß - man versteht da schnell vieles falsch.

Auf so ein Beispiel wollte ich gar nicht hinaus - die ganzen Posts davor ging es um Hartz4 und auf einmal kommst du mit so einen krassen Beispiel - mir ging es um die Kindheit in einer Hartz4 Familie und da kenne ich Beispiele , die es rausgeschaft haben und anderen welche eine neue Generation von Hartz4 erzeugt haben.
 
@Kausu:
Ich finde das Thema für ein Forum auch zu heiß, aber auch ich kann den Leuten nur vor den Kopf schauen.
Der,, der die Bedürftigkeit prüft, dürfte ein ähnliches Problem haben ... und bei einzelnen Menschen vergehen auch mal jahrzehnte, bis sie überhaupt erkennen, was "falsch gelaufen" ist.

Die Beispiele sind betont krass gewählt gewesen ... und das was @Smartin als "geshmacklos" bezeichnet hat, ist wirklich absolut böse gewesen (der letzte Satz in dem Absatz).
Ich glaube du hast da erkannt, dass es eher sarkastisch gemeint war. Mir ist klar, dass man auf einige Dinge, die im leben halt so passieren nicht klarkommen kann ... und ich weiß, dass es der Realität vollkommen egal ist, ob man klar kommt oder nicht.
Ich weiß aber auch, wie es einzelnen Menschen mit solchen Erfahrungen geht ... nicht weil ich selbst solche Erfahrungen habe machen müssen, sondern einfach, weil ich zuhören kann, wenn mir ein Mensch sein Herz ausschüttet.

Mir kannst du erzählen, was du willst, solange ich merke, dass dich das bewegt, werde ich dir niemals an den Kopf knallen, dass du dich nicht so anstellen sollst ... auch bei Sachen, die mir wie Kleinigkeiten erscheinen .. Ich bin nicht der Maßstab für das, was in DIR passiert.
 
DerOlf schrieb:
Ich habe das wichtigste Wort mal markiert, und verweise mal wieder auf die Bankenrettung ... diese Risiken mussten gerade die, die die Renditen locker weggesteckt haben, solange es aufging, nicht tragen.
Ich frage mich, ob diese Risiken überhaupt eingegangen worden wären, wenn man sich nicht auf eine staatsfinanzierte Rettung hätte verlassen können ... oder wenn nicht auch Boni-Versprechen in die Risikobewertung eingeflossen wären.
Das mit den boniversprechen ist sicher fragwürdig, die bankenrettung als solche aber nicht. Was wäre passiert,wenn die Banken pleite gegangen wäre. Es wären ja nicht die Bankiers pleite gegangen, sondern das ganze Geld der Anleger/Bankkontenbesitzer, also Leute wie Du und ich wären pleite, weil das Geld auf den Konten weggewehten wäre. Und jetzt komm nicht mit Einlagensicherungsfonds. Der hätte schon bei der Pleite einer Bank nicht gereicht. Und man hat es ja in Zypern gesehen. Nichtsdestotrotz hätte ich manches wahrscheinlich anders gehandhabt.
DerOlf schrieb:
... die sich auf eine Antwort von @Tomislav2007 bezog.
Sinngemaß lautete die Frage (von @Lübke) ob man längerfristige Sozialleistungsempfänger einfach sterben lassen sollte.
Tomi antwortete: "Wenn die nicht arbeiten wollen, dann ja".
Ich habe das nur etwas polemisiert.
Ergänzung ()


... und einen eindeutigen Schuldigen dafür hast du sicherlich auch parat.
Ich denke, dass die Message eine andere ist. Es geht darum, Druck auszuüben. Solange die Gesellschaft erpressbar ist, im Sinne „die müssen mir eine Wohnung stellen, essen bezahlen usw. weil sie werden mich nicht verhungern lassen“, wird sich auch nichts ändern. Es muss der Druck, bestehen, selbst für den Unterhalt zu sorgen, weil man sonst nichts hat. Es geht nicht um verhungern lassen, sondern darum, kein Geld mehr zu zahlen. Verhungern werden die Leute dadurch nicht. So schnell verhungert keiner, schon gar nicht in unseren Überflussgesellschaften. Es werden nur überlebensinstinkte oder besser selbstversorgungsinstinkte aktiviert.

Schuldige? Ja jahrzehntelanges Leben über den Verhältnissen. Sinnlose Geldverschwendung. Kein Hang zum Sparen, da man ja nicht das „eigene“ Geld ausgibt. Ein Staat, der nicht seine Ausgaben hinterfragt, sondern immer nur nach neuen höheren Einnahme schreit.
 
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DerOlf schrieb:
Ich habe das wichtigste Wort mal markiert, und verweise mal wieder auf die Bankenrettung ... diese Risiken mussten gerade die, die die Renditen locker weggesteckt haben, solange es aufging, nicht tragen.
Ich frage mich, ob diese Risiken überhaupt eingegangen worden wären, wenn man sich nicht auf eine staatsfinanzierte Rettung hätte verlassen können ... oder wenn nicht auch Boni-Versprechen in die Risikobewertung eingeflossen wären.

Geretten wurden vor allem Landesbanken. HSH, NordLB, LBBW, SachsenLB, WestLB ... alles Banken wo Politiker auch in den Aufsichtsräten mit drin sitzen. Die Politiker haben mal "großer Mann" gespielt und das Geld der Steuerzahler verzockt und am Ende noch darüber entschieden dass die Bank gerettet werden muss.

Es gab bis zum Jahr 2003 noch die allgemeine Haftung der jeweiligen Bundesländer für ihre Landesbanken. Diese viel dann weg. Vorher haben die Landesbanken aber nochmal kräftig Risiko am Markt getankt ... da alle bis dahin eingegangen Geschäfte noch in die Haftung gingen. Mehr Risiko hieß ja vermeintlich auch mehr Rendite ... wer aber blind Risiko eingeht nur damit es noch unter die Garantie fällt, der geht halt blind Risiko ein.
(war damals noch als Banker beschäftigt und man konnte echt nur mit den Kopf schütteln, was die Landesbanken so für Geschäfte gemacht haben ... als Konkurrent konnte man da nicht mithalten - bspw. niedriger Kreditzins trotz höherem Risiko des Kunden)
 
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Was Killy anspricht ist ein Grund, warum ich Sparkassen am wenigsten traue. Der Bankensektor wird ungefähr so aufgeteilt, Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

Bei den Privatbanken und Genossenschaftsbanken sitzen Fachleute (trotz aller berechtigten Kritik an den Privatbanken) - bei den Sparkasse sind es zum Teil Politiker, Kommunale Personen usw. Es gibt keine Voraussetzungen, als gewählt zu werden. Wäre ich Landrat einer kleinen Stadt - ich könnte in den Sparkassenrat - Irrsinn.
Ich habe gerade mal bei der örtlichen Sparkasse hier vor Ort nachgesehen - Direktoren von Theatern, Opern, Staatssekretäre usw....
Von der kleinen Sparkasse meines Heimatsort ganz zu schweigen...

Zu den Landesbanken - sie wollten groß mitspielen und wurden von den eigentlichen Giganten wie den US Banken fertig gemacht. Die deutschen haben sehr viele Zertifikate von Lehmann gekauft, wo selbst US Banken einen Bogen drum gemacht haben.
 
Interessantes Thema.
Ich lasse auch mal meinen Gedankenfluss hier.

Um auf mich vorerst zurückzukommen, ich bin wahrscheinlich ein noch sehr naiver Erwachsener 21-jähriger Mann. Der etwas "Startprobleme" hatte und erst mit 20 sein Fachabitur abgeschlossen hat (ich bin nicht sitzen geblieben oder umgezogen ähnliches, nur sehr spät angefangen :D)
Daher habe ich noch nicht die reife Sicht auf das Leben wie manch anderer.
Ich versuche mein Bestes meinen Punkt hier zu reflektieren.

Prinzipiell finde ich es als eine edle Lösung, ein Grundeinkommen für jeden Haushalt bereitzustellen. Ich bin jedoch dagegen. Ich sehe das "Risiko" meinerseits als sehr groß, dass so ein System noch krasser exploited wird als H4 etc. . Sind wir mal ehrlich, wer arbeitet in der aktuellen Situation schon gerne? Es gibt immer Beispiele, ja, ich möchte dies nicht vehement verneinen. Aber solange Geld, Kollegen und Arbeitsplatz nicht stimmen, sehe ich das große Problem in der Motivation der Massen. Ich kann es mit besten Beispiel MICH erklären. Ich habe mein Abitur 2017 abgeschlossen. 2017 hatte ich mich auf keine Ausbildungsstelle beworben, da ich mir noch nicht sicher war, welche Bahn ich laufen möchte und vor allem, ob ich den Abschluss überhaupt sicher in der Tasche habe. Also habe ich während meiner Ausbildungssuche für 2018, mit nem Minijob (Zeitungen) vergnügt, und Feb. 2018 ging es zu ner Zeitarbeitsfirma um Vollzeit zu arbeiten. Seit dem Feb. 2018 arbeite ich quasi Vollzeit bis zum aktuellen Zeitpunkt. Ausbildung 2018 habe ich dann auch abgeschrieben, weil dann eine "familiäre Planung" stattgefunden hat und auf einmal die ganze Familie umziehen wollte nach Münster. Daher habe ich die Ausbildung abgeschrieben und arbeite seit dem für ne Zeitarbeitsfirma eingestellt in nem Service Center (Kundenservice), dass einzige was mich hier noch hält, sind die Kollegen. Die Bezahlung könnte besser sein, der Arbeitsplatz-und Ort ebenso. Um es kurz zu machen, ich sehe mich selbst oft in der Situation in letzter Zeit, ich hab nen Jahr voll, warum nicht einfach ALG1? oder was auch immer nutzen. Scheiß auf den Rest und dieses Problem sehe ich auch in anderen Personen, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.
Ich finde man sollte eher Leuten einen Bonus zuteilen, die arbeiten gehen. Erst einen Fixbetrag für jede "Arbeitsschicht", geteilt durch die einzelnen Lohnklassen/stufen was auch immer.
Sagen wir grob, ein Friseur erhält einen Fixbetrag von 300€ mehr pro Monat und ein Arzt nur 100€. Dies soll in keiner Relation zum Arbeitsaufwand stehen, aber der unmittelbare Bedarf ist bei beiden Berufen etwas anders aufgeteilt. Natürlich ackern sich die Ärzte auch ab und wenn es ginge, würde jeder dasselbe verdienen, aber es geht nun mal nicht.
Es sollte nun mal härtere Auflagen geben bei Arbeitslosengeld. Ein Kollege schickt dem Bearbeiter im Arbeitsamt die Bewerbungen per Mail und gibt an, dass er diese auch an den Arbeitgeber verschickt hat. Der Bearbeiter im Arbeitsamt, prüft irgendwann gar nicht mehr, ob der überhaupt es wirklich verschickt hat. Der Bekannte sagt dem einfach nach ner Zeit, ach keine Antwort, ach wurde abgelehnt, ach die suchen nicht mehr. So läuft das dort, weiß jetzt nicht ob das einfach nur ein Einzelfall ist.

Dies ist ein naiver Text eines 21-jährigen. Entschuldigt wenn nicht viele Absätze dabei sind aber ich sitze momentan auf Arbeit und es ist einfach nichts los :)
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Und jetzt beantworte doch endlich mal meine Frage, wie die Umwandlung von Ehrenamt in Angestelltenverhältnisse nach deiner Meinung finanziert werden soll.
Was gibt es da zu antworten ?
Das müssten die entsprechenden Unternehmen/Behörden/Einrichtungen von Ihrem Geld bezahlen und aufhören zu einem großen Teil mit Ehrenämtern nur Ihre Bilanzen zu verbessern.
Die Kirche z.b. bekommt genug Geld von den Steuerzahlern, die Kirche könnte von diesen Steuergeldern mehr in Ihre sozialen Einrichtungen investieren und weniger bunkern.
Auf jeden Fall soll die Allgemeinheit nicht dafür aufkommen, warum soll die Allgemeinheit christlicher/nächstenliebender als die christliche angeblich nächstenliebende Kirche sein ?

Esox Lucius schrieb:
Niemand kann die Bedürftigkeit des Einzelnen korrekt definieren.
Deswegen würde ich für ein BGE stimmen, um grundsätzliche Diskussionen´auszuschließen.
Also dürfte es keine feste Summe beim BGE geben und jeder muss je nach Bedarf eine verschieden hohe Summe bekommen ?
Also müßte man die bei Hartz4 Empfängern verhasste Bedürftigkeitsprüfung fortführen, dann können wir es auch bei Hartz4 belassen.

Esox Lucius schrieb:
Deswegen: Die, die Geld wie Heu haben, sollte es nicht schmerzen, ein klein bisschen mehr abzugeben ,um jedem ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen.
An diejenigen die Geld wie Heu haben kommen wir nicht ran (Zahlen kaum Steuern/Abgaben und haben Ihr Geld in Steueroasen) und dem Mittelstand an dem es wieder hängen bleibt schmerzt es.

Esox Lucius schrieb:
Etwas Patriotismus darf schon sein!
Sehr gerne aber wo bleibt der Patriotismus von denjenigen die nicht arbeiten wollen und/oder nicht ins Sozialsystem einzahlen und/oder das Sozialsystem ungerechtfertigt schröpfen ?
Patriotismus ist toll und jeder soll patriotisch selber arbeiten und sich selber finanzieren, wenn ich unpatriotisch bin weil ich andere nicht finanzieren will dann bin ich halt unpatriotisch.
Laß das mit dem Patriotismus nicht die linken lesen die dazu auffordern bei Fußballspielen die Deutschlandfahnen abzureißen damit sich Ausländer nicht so ausgegrenzt fühlen.

DerOlf schrieb:
Wenns nach denen geht, steht Leuten mit langjähriger Erfahrung im Fachbereich "Arbeitslosigkeit" nicht mehr oder weniger zu, als der Tod.
Hast du diese extreme Überdramatisierung echt nötig ?

DerOlf schrieb:
Die soziale Marktwirtschaft, wie wir sie in Deutschland lange hatten (ja, diese Zeiten halte ich für vergangen) ist da schon ein garnicht so blöder Ansatz.
Das hat nur in den ca. 50 Jahren nach dem Krieg funktioniert, weil der Mensch als Arbeitskraft extreme Mangelware war und deswegen so stark umworben wurde.
Dieser Zustand war aber nur eine kurze Ausnahme und nicht die Regel, sollen wir wieder einen Krieg starten damit die Menschen wieder zur Mangelware werden ?

DerOlf schrieb:
Ich halte das für die bisher beste Idee ... und ich werde nicht einfach still zusehen, wie geldgeile Pfeffersäcke das für etwas mehr Rendite sabotieren.
Du hast keine andere Wahl aber das willst du nicht einsehen und dich für deine Phantasieträume lieber komplett aufbrauchen als etwas für dich zu tun.
Egal was du machst du wirst nichts ändern, du bist nicht der erste und du wirst nicht der letzte sein der erfolglos versucht etwas zu ändern.

DerOlf schrieb:
Ich finde aber auch, dass sich die als Kind vergewaltigten mal nicht so haben sollen ... ist ja peinlich.
Deine extremen Überdramatisierungen sind peinlich.

DerOlf schrieb:
Es wurden nie wahrere Worte gesprochen, als: "Es ist genug Geld da, es liegt nur in den falschen Händen".
Ich finde in den Händen von nicht arbeitswilligen wäre es in den falschen Händen.

DerOlf schrieb:
... die sich auf eine Antwort von @Tomislav2007 bezog.
Sinngemaß lautete die Frage (von @Lübke) ob man längerfristige Sozialleistungsempfänger einfach sterben lassen sollte.
Tomi antwortete: "Wenn die nicht arbeiten wollen, dann ja".
Der große Unterschied ist, ein Erwachsener der nicht arbeiten will kann etwas für seine Lage und diese Lage ändern, trifft das auch auf ein vergewaltigtes Kind zu ?
Es ging mir um die reißerischen Epressungsversuche von manchen BGE Befürworten, wenn man Ihnen kein Geld für nichtstun gibt müssen sie kriminell werden oder sterben.
Ich weiß nicht wie das bei dir ist, ich lasse mich nicht erpressen, egal wie reißerisch der Erpressungsversuch auch sein mag, so billig bekommt man mich nicht.
@Lübke kann/will auch nicht verstehen das ich das Sozialsystem nicht abschaffen sondern nur etwas geringer gestalten will, vor allem will ich das Betroffene mehr selber tun.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Das müssten die entsprechenden Unternehmen/Behörden/Einrichtungen von Ihrem Geld bezahlen und aufhören zu einem großen Teil mit Ehrenämtern nur Ihre Bilanzen zu verbessern.
Genau das gibts da zu antworten (beispielsweise).
Wie hoch bewertest du die Chance, dass die die dadurch entstandenen Mehrkosten nicht einfach an die Kunden weitergeben und sich am ende nur an deren Bilanzen nichts verändert?
Wie bewältigt man die Aufgabe, bei gestiegenen Kosten trotzdem nur geringe Gewinneinbußen hinnehmen zu müssen?

Tomislav2007 schrieb:
warum soll die Allgemeinheit christlicher/nächstenliebender als die christliche angeblich nächstenliebende Kirche sein ?
Das sollten sich die Leute in Kirche und Finanzpolitik mal fragen ... in der Tat.
Die Kirche ist ein fast so unfairer Diskussionsjoker, wie die Nazi-Keule.
Kirchensteuer ist mir egal ... aber wenn der Staat schon so große Kostenanteile trägt, dann sollten Einrichtungen auch nicht mehr "kirchlich" genannt werden, bei denen die Kirche allenfalls die Kapelle betreibt.
Sowas empfinde ich als Etikettenschwindel. Wenn die die Lorbeeren kassieren wollen, dann sollten sie den Laden auch zu mindestens 51% tragen.

Aber an dieser Stelle, muss ich leider deine Worte nutzen:
Tomislav2007 schrieb:
Egal was du machst du wirst nichts ändern
Die staatliche Totalentlastung der Kirche hat in DE nicht weniger Tradition, als Alkoholismus und Cannabisprohibition. Warum sollte man daran leichter was ändern können?
du bist nicht der erste und du wirst nicht der letzte sein der erfolglos ...
Schonmal daran gedacht, das Erfolg nicht für Alle und nicht bei Allem das oberste Gut ist?
Manche setzen sich für Dinge auch ein, weil sie es einfach für eine gute Idee halten.

Tomislav2007 schrieb:
Der große Unterschied ist, ein Erwachsener der nicht arbeiten will kann etwas für seine Lage und diese Lage ändern, trifft das auch auf ein vergewaltigtes Kind zu ?
Auf keinen Fall auf alle .. einige bekommen das als Erwachsene irgendwann aber trotzdem hin, soll man jetzt deswegen den anderen weniger Geld geben, nur weil die das nicht schaffen?
Würde daraus eine irgendwie bessere Begründung für weniger Anspruch werden, wenn nur eine Minderheit nicht klar kommen würde. Oder wenns dabei nicht um sowas krasses geht, wie Kindheitstraumata oder Sexualdelikte?
 
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Smartin schrieb:
Nichtsdestotrotz hätte ich manches wahrscheinlich anders gehandhabt.
ich sprach auch von nichts anderem, man hätte sich das Geld (zuzüglich saftiger Zinsen) zurückholen müssen ... die Zinsen nicht für Gewinn, sondern als erzieherische Maßnahme (wenn sowas fruchtet, ist damit mMn genug gewonnen). Sozusagen als Warnschuss ... "beim nächsten mal lassen wir euch mit dem wütenden Mob vielleicht dann doch alleine".
Dass man die Banken nicht einfach drangeben konnte, ist doch sonnenklar, auch wenn das eigentlich das ist, was an einem freien Markt passieren müsste (ich habe das auch beißreflexartig sicherlich mehr als einmal gefordert).
Die Lehre wäre für alle hart gewesen, und die Politiker die das beschlossen hätten, würde man sehr wahrscheinlich gleich aus ihren Ämtern jagen .. oder wenigstens nicht wiederwählen.
Kausu schrieb:
Ich habe gerade mal bei der örtlichen Sparkasse hier vor Ort nachgesehen - Direktoren von Theatern, Opern, Staatssekretäre usw....
Das ist hier nichts anderes, scheinbar hat unsere Stadtsparkasse aber trotzdem irgendwas davon abgehalten, sich dermaßen zu verzocken, wie das einigen Privat, Genossenschafts- oder Landesbanken passiert ist.

BTT:
Mir ist schon Ewigkeiten klar, dass das Rezept "Druck" heißt, und dass die Hoffnung besteht, dadurch einige zu mehr Selbstverantwortung zu bewegen ... ich bezweifle nichtmal, dass das funktionieren kann ... ich halte es nur nicht für eine langfristig tragfähige Lösung .. das eigentliche Problem (Menschen, die angepisst sind, weil sie arbeiten müssen, obwohl sie darin keinen anderen sinn sehen, als finanziell zurecht zu kommen), bearbeitet es nicht.
Ich arbeite gerne ... es fühlt sich einfach gut an, etwas geschafft zu haben ... auch mit oder unter blöden und arschigen Vollidioten (da fühlt sich das lediglich nicht ganz so gut an).
Ich bin auch auf ein Arbeitsergebnis stolz, dessen Sinn ich nicht sehe ... und wenn da ein Vorgesetzter einfach verpennt, das mögliche Maximum aus seinem Team herauszuholen, - z.B. wenn er es lieber nach Lust und Laune schikaniert, weil er es vielleicht für wichtiger hält, das die Untergebenen "spuren", als das sie die optimale Leistung bringen (das ist nicht identisch, solange die erwartete Leistung nicht in Gehorsam besteht), dann ist das letztlich nicht mein Problem.

Momentan mache ich mir aber mehr Sorgen über Kinder, die auf die Frage, was sie bei einem Kreuzworträtsel tun können, wenn sie ein Wort nicht wissen, keine bessere Antwort haben, als "dann google ich das Wort einfach".
Was soll ich da denken?
Soll ich mich freuen dass der Kleine wenigstens wusste, was ein Kreuzworträtsel ist?
Soll ich mich fragen, ob der mich nur veräppeln will .. bei jeder Antwort die er gibt?
Oder soll ich das als "Herausforderung" des Schülers verbuchen (damit bezeichnet man in Pädagogik-Neusprech das, was früher mal "Problem" oder "Förderbedarf" genannt wurde)?
Als "Kernkompetenz" taugt Google mMn nicht viel.
Der wird doch an jedem Problem scheitern, bei dessen Lösung ihm Google nicht helfen kann, oder sehe ich das zu eng?.
Traurig ... aber OT .. sorry .. auch für die edits :mussweg:
Ergänzung ()

RyujinJakka schrieb:
Dies ist ein naiver Text eines 21-jährigen. Entschuldigt wenn nicht viele Absätze dabei sind aber ich sitze momentan auf Arbeit und es ist einfach nichts los :)
So naiv finde ich den Text garnicht ... da steckt mMn viel wahres drin.

Auch einen Bonus würde ich Leuten wünschen, die arbeiten ... natürlich einen der nicht gleich durch Abgaben wieder futsch ist.

Über die genaure Gestaltung müsste man aber nochmal verhandeln.

An deinem eigenen Beispiel:
Der Arzt wird sich sicherlich fragen, warum die Friseuse die dreifache Summe dazubekommt, und das ist ja auch nicht unberechtigt (Ausbildungsdauer und -kosten, Anforderungen in Job und Ausbildung, Verantwortung usw. ... mir ist meine Frisur definitiv nicht so wichtig, wie meine Gesundheit).
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Wie hoch bewertest du die Chance, dass die die dadurch entstandenen Mehrkosten nicht einfach an die Kunden weitergeben und sich am ende nur an deren Bilanzen nichts verändert?
Bei (fast) mittellosen Kunden die einen (fast) kostenlosen Service beanspruchen ?

DerOlf schrieb:
Wie bewältigt man die Aufgabe, bei gestiegenen Kosten trotzdem nur geringe Gewinneinbußen hinnehmen zu müssen?
Meiner Meinung nach dürfte eine Organisation die sich christlicher nächstenliebender Wohltäter auf die Fahne schreibt gar keinen Gewinn erwirtschaften.

DerOlf schrieb:
Das sollten sich die Leute in Kirche und Finanzpolitik mal fragen ... in der Tat.
Die Kirche ist ein fast so unfairer Diskussionsjoker, wie die Nazi-Keule.
Laß mich doch auch mal, so oft wie ich schon mit der Unsozialerkapitalistenfaschistarschjokerkeule geschlagen wurde.

DerOlf schrieb:
Kirchensteuer ist mir egal ...
Ich zahle auch keine Kirchensteuer, aber die Kirchensteuer macht nur ca. ein Drittel der Aufwendungen aus welche die Kirche (direkt ohne wöhltätige Organisationen) vom Staat bekommt.

DerOlf schrieb:
aber wenn der Staat schon so große Kostenanteile trägt,
Der Staat finanziert aus unseren Steuergeldern (nicht die Kirchensteuer) die wohltätigen Organisationen der Kirche zu 90% und die Kirche übernimmt aus christlicher Nächstenliebe 10%.

DerOlf schrieb:
dann sollten Einrichtungen auch nicht mehr "kirchlich" genannt werden, bei denen die Kirche allenfalls die Kapelle betreibt.
Sowas empfinde ich als Etikettenschwindel. Wenn die die Lorbeeren kassieren wollen, dann sollten sie den Laden auch zu mindestens 51% tragen.
Genau das, die kassieren die Lorbeeren der große Wohltäter zu sein, in Wirklichkeit wird nur unter deren Namen ein Teil unserer wohltätigen Steuerzahler verteilt.
Die Kirche zahlt keine Einkommensteuer, Körperschaftssteuer, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, Gewerbesteuer, Grundsteuer, Grunderwerbssteuer, Umsatzsteuer, Zinsabschlagssteuer, Kapitalertragssteuer, und keinen Solidaritätszuschlag.
Die Kirche bekommt jährlich ca. 20 Milliarden € + ca. 50 Milliarden € für Ihre wohltätigen Einrichtungen und das soll nicht reichen um aus den Ehrenämtern bezahlte Arbeitsstellen zu machen ?
Das kotzt mich an, ich muss die Kirche mit finanzieren (die das Geld/Gold tonnenweise hortet) und jetzt soll ich aus christlicher Nächstenliebe auch noch ein BGE mit finanzieren, Nein Danke.
Dreht der Kirche den Hahn ab und gebt das Geld den Bedürftigen, da wäre ich dabei, ein Anfang wäre es schon wenn die Kirche 100% unserer Steuergelder für wöhltätige Zwecke ausgeben würde.

DerOlf schrieb:
Die staatliche Totalentlastung der Kirche hat in DE nicht weniger Tradition, als Alkoholismus und Cannabisprohibition. Warum sollte man daran leichter was ändern können?
Evtl. könnte man die Bevölkerung dafür eher begeistern als das hauptsächlich die Mittelschicht ein BGE finanzieren soll ?

DerOlf schrieb:
Schonmal daran gedacht, das Erfolg nicht für Alle und nicht bei Allem das oberste Gut ist?
Manche setzen sich für Dinge auch ein, weil sie es einfach für eine gute Idee halten.
Wenn da auf Dauer gar nichts bei rum kommt, noch nicht einmal ein Achtungeserfolg, dann sehe ich das als Zeitverschwendung an.

DerOlf schrieb:
Auf keinen Fall auf alle .. einige bekommen das als Erwachsene irgendwann aber trotzdem hin, soll man jetzt deswegen den anderen weniger Geld geben, nur weil die das nicht schaffen?
Du hast meine Aussage nicht verstanden, ich schrieb: Ein Erwachsener der nicht arbeiten will kann etwas für seine Lage und diese Lage ändern.
Eine Änderung der Lage wäre schon das er arbeiten will und versucht eine Arbeit zu bekommen (auch unterhalb des Traumjobs), ob er dann auch eine Arbeit bekommt ist eine andere Sache.
Ich habe immer noch nur ein Problem mit denen die nicht arbeiten wollen (obwohl sie arbeiten können) und nicht mit denen die arbeiten wollen und suchen aber keine Arbeit bekommen.
Ich möchte auch immer noch nur diejenigen stärker/schneller bestrafen die nicht wollen, also Arbeit ablehnen (obwwohl sie arbeiten können) und/oder zu zu Meldeterminen nicht erscheinen.

DerOlf schrieb:
Oder wenns dabei nicht um sowas krasses geht, wie Kindheitstraumata oder Sexualdelikte?
Kannst du diesen geistigen Dünnpfiff beim Thema BGE nicht weglassen, du kannst es doch besser ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Du hast meine Aussage nicht verstanden
Naja ... wie war das ... "lass mich doch auch mal".
Ich schrieb, dass einige vergewaltigte Kinder es als Erwachsene schaffen, ihre Situation zu ändern ... dir gings aber scheinbar mehr darum, dass die an ihrer Situation nicht selbst Schuld sind.
Bei Vergewaltigungsopfern sollte das doch bitte nicht zur Debatte stehen .. die können nix dafür, und daher verdienen sie unseren höchsten Respekt, wenn sie trotzdem nicht dran zerbrechen. Nichts ist fieser, als eine Situation nicht ändern zu können, für die man nichts kann .. sowas macht auf dauer nur krank, und das liegt auch nicht nur am Kontrollverlust, der da mitschwingt.
Tomislav2007 schrieb:
Dreht der Kirche den Hahn ab und gebt das Geld den Bedürftigen, da wäre ich dabei, ein Anfang wäre es schon wenn die Kirche 100% unserer Steuergelder für wöhltätige Zwecke ausgeben würde.
Beides sehr gute Vorschläge ... mit dem "Zorn Gottes" komme ich als Atheist wunderbar klar ;)
Wenn es Gott gibt, und das wirklich ein Dogmatiker ist, dann bin ich eh gearscht ... da kann ich im Leben auch noch einen draufsetzen .. mehr als EINE ewige Verdammnis kommt dabei dann auch nicht raus.

Wir sind beide der Meinung, dass der Staat viel mehr Interesse daran haben sollte, was mit den Steuergeldern tatsächlich gemacht wird.
Dann gäbs auch nicht so viele nagelneue Regenrinnen an Abrißhäusern, nur weil gerade "Regenrinnenfördertopfwoche/monat/jahr" ist.

Mit einem Staat der aufpasst, dass die Steuergelder sinnvoll eingesetzt werden, habe ich auch kein Problem ... die dafür nötige Prüfungsinfrastruktur hielte ich auch für sinnvoller, als die Bedürfnisprüfungen rund um H4 .. ich glaube nämlich nicht, dass letztere mehr Geld spart, als sie kostet.
Ich möchte einen Staat, der rechnen kann ... und 100 EUR ausgeben, um 50 EUR zu "sparen", das ist meistens ziemlicher Blödsinn.

Wo wir gerade dabei sind ...
Ich finde man sollte bei den genehmigenden Behörden darauf achten, dass eine Strasse nicht 4 mal in einem Monat aufgerissen und wieder zugemacht wird, nur weil Telekom, Stadtwerke und Tiefbauunternehmen ihre Arbeiten nicht konzertieren können oder wollen.

Weißt du, wie viel Bedarfsprüfungen zu H4 sehr schnell durch wären, wenn JC, Finanz- und Einwohnermeldeämter gegenseitig auf die relevanten Informationen in den jeweiligen Datenbanken zugreifen könnten? (Wahrscheinlich könnte man sogar die NSA fragen, wenn die Infos an den "potenziellen Feind" rausgeben dürften).
Technisch ist das schon lange möglich ... unser Staat nutzt das nur nichtmal im Rahmen seiner bestehenden Datenschutzbestimmungen.

Wir haben genug solche Baustellen, aus denen man "Goldgruben" machen könnte ... aber irgendwie plätschert es einfach so weiter ... die "Konjunkturpakete" sprudeln, und wirklich sinvolles kommt dabei recht selten raus.

Das fühlt sich sogar für einen BGE-Befürworter nicht richtig an.
 
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DerOlf schrieb:
An deinem eigenen Beispiel:
Der Arzt wird sich sicherlich fragen, warum die Friseuse die dreifache Summe dazubekommt, und das ist ja auch nicht unberechtigt (Ausbildungsdauer und -kosten, Anforderungen in Job und Ausbildung, Verantwortung usw. ... mir ist meine Frisur definitiv nicht so wichtig, wie meine Gesundheit).
Das ist richtig und ich sehe das genau so wie du. Nur ist es schwer bei so was die Balance zu halten. Wenn wir ehrlich sind, der 0815 Friseur verdient nicht so viel, wie ein Friseur der irgendwelche Stars "betreut". Daher der Vorschlag dass man diesen Leuten einen höheren Fixbetrag zur Verfügung stellt, damit diese sich eben weniger um Existenzangst sorgen machen müssen. Ich möchte in keinem Fall die Arbeit von irgend jemanden kleinreden. Ich beneide auch Leute dafür, was diese leisten oder sich antun. Aber irgendwo sollte man doch anfangen die Linie zwischen Arm und Reich dünner zu ziehen oder? Wenn die Friseurin 100€ mehr bekommt im Monat und der Arzt 500€, dann wird der Arzt offensichtlich mehr davon haben und der Abstand zwischen beiden ist immens größer. Natürlich hat der Arzt eben länger studiert, mehr Zeit investiert.
 
RyujinJakka schrieb:
Nur ist es schwer bei so was die Balance zu halten.
Genau das ist eben das Problem ... und wenn du in diesem Thread ein wenig stöberst (niemand kann erwarten, dass du dir das komplett antust), dann wirst du feststellen, dass es schon an einer Definition von Balance im Bezug auf Einkommensverteilung scheitert.

Das, was es bei einer Waage wäre, taugt jedenfalls nur dann, wenn du nicht nur den Lohn betrachtest, sondern eben auch die "Unbill" berücksichtigt, die der jenige auf sich nehmen musste, um den Job ergreifen zu können, und die Verantwortung, die er im Job zu tragen hat, alles andere werden zu viel Leute als ungerecht empfinden (zu Recht, wie ich finde).
Da diese Dinge aber bei verschiedeen Berufen eben nicht gleich verteilt sind, führt schon eine objektiv "gerechte" Verteilung zu Schieflagen, die sich automatisch vergrößern.

Ein gewisses "Ungerechtigkeitsgefühl" stellt sich ohnehin nur bei denen ein, die von den Verteilungsmechanismen nicht profitieren ... für die Bevorteilten ist genau das aber vielleicht Gerechtigkeit (auch da gehen die Meinungen garantiert auseinander).

Daher bin ich ja auch schon eine Weile davon weg, Ungleichheiten beseitigen zu wollen, oder sie staatlich auszugleichen ... das ist einfach nicht machbar, weil die einzelnen Begriffe eben bei den verschiedenen Adressaten nicht einheitlich definiert sind. Man ist sich ja nichtmal innerhalb der einzelnen Berufsgruppen über diese Dinge einig ... der eine ist durchs nötige Studium hindurchspaziert, und der andere musste sich dafür den Arsch aufreißen.
Der Angestellte Arzt (nur als Beispiel) findet es eventuell gerecht, wenn er dreimal so viel zu seinem ohnehin schon hohen Lohn dazubekommt. Und je nach Region haben selbstständige Ärzte sogar Probleme, eine Praxis zu unterhalten.

Daran ändert sich wohl auch erst was (vorsicht Utopie), wenn dir "Doktoren der Frisurenwissenschaft" die Haare schneiden, du für einen "Maschinenhaarschnitt" 120 EUR bezahlst (die Maschinen würden in der Anschaffung dann mehrere tausend EUR kosten), und regelmäßig Menschen schwer krank werden, weil sie auf dem Kopf aussehen wie Kraut und Rüben.
Dann verdient der Friseur eventuell auch in den Augen des Arztes ein gutes Gehalt, und die Aufstockung durch den Staat wird unnötig.
Es ist aber vollkommen lächerlich, daran zu glauben, dass es je so kommen wird.

Dieses Problem ist so unglaublich komplex, dass eine Lösung wahrscheinlich den kompletten Politikbereich auf Jahre lahmlegen würde.
Mehr als Bürokratie bräuchte man von unserem Staat dann nicht mehr erwarten ... und andere politische Entscheidungen würden dann auf 2025 verschoben - auch wirklich wichtige.
Eine Partei, die sowas ankurbelt, bräuchte sich zur nächsten Wahl nichtmal mehr anmelden ... denn die bliebe wohl unter 1%.
 
Hmm, nette Einsicht. Was hältst du davon, wenn man quasi ein Premiummodell einführt? Sagen wir Leute, die dementsprechend leisten, werden auch entlohnt. Das ist quasi wie mit Provision gleichzusetzen. Man würde Durchschnittswerte für jede Arbeit stellen und die Leute die drüber sind, erhalten halt einen Fixbetrag mehr. Vielleicht würde dies mehr Leute dazu animieren, einer Tätigkeit nachzugehen auch wenn diese nicht zwangsweise Spaß macht. Ich sitze schon nen Jahr im Servicecenter, ca 6 Monate Outbound Telefonie für Amazon und mittlerweile 6 Monate Inbound für Onlineshops.
Ich treibe mich wie ein Geist mittlerweile auf Arbeit, ich habe keine Lust auf diesen Job und möchte es auch später nicht machen. Ein Grund mehr, der mich motiviert auf Ausbildungsplätze mich zu stürzen. Ich habe mir in den letzten Wochen so oft gesagt, sei nicht die Person, die im Bus am einschlafen ist, weil die Arbeitszeiten scheiße sind, weil die Arbeit scheiße ist oder weil die Kollegen scheiße sind. Man macht sich doch so nur zum Wrack
 
DerOlf schrieb:
Das ist hier nichts anderes, scheinbar hat unsere Stadtsparkasse aber trotzdem irgendwas davon abgehalten, sich dermaßen zu verzocken, wie das einigen Privat, Genossenschafts- oder Landesbanken passiert ist.

Wie gesagt es ist auch ein Gefühl - etwas unbestimmtes - ich kann es nicht beschreiben warum, aber ich fühle mich dabei nicht wohl - wenn ich einen Handwerker brauche, dann nehme ich auch keinen Bäcker, nur weil der zufällig im Dorf eine Größe...


Aber Genossenschaftsbanken haben doch auch keine Verlust gemacht - die Zentralinstitute haben sich verspekuliert - auch die DZ Bank aber richtig in die Miese haben nun mal die Landesbanken gegriffen, da sie ohne entsprechendes Wissen groß mitspielen wollten.

RyujinJakka schrieb:
Was hältst du davon, wenn man quasi ein Premiummodell einführt? Sagen wir Leute, die dementsprechend leisten, werden auch entlohnt. Das ist quasi wie mit Provision gleichzusetzen. Man würde Durchschnittswerte für jede Arbeit stellen und die Leute die drüber sind, erhalten halt einen Fixbetrag mehr.

Gibt es schon - nennt sich Handelsvertreter.


Ansonsten ist hier tatsächlich der Tarifvertrag in vielen Unternehmen das Problem - jedem steht grundsätzlich die gleiche Entlohnung zu, egal was er leistet - gesetzlich besteht zwar die Möglichkeit, dass Arbeitnehmer A mehr erhält für gute Leistung aber die wenigsten Arbeitgeber wollen das. Sie sind einfach über die festen Grenzen froh.

Ich persönlich würde auch lieber mein Gehalt regelmäßig neu verhandeln können. Bei Daimler gibt es übrigens eine Prämie für Personen, die nicht krank werden
https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...ler-belohnt-gesunde-mitarbeiter-14574620.html

Leider eine Teamprämie -..- die würde ich bei meinen Kollegen nie bekommen.
 
RyujinJakka schrieb:
Hmm, nette Einsicht. Was hältst du davon, wenn man quasi ein Premiummodell einführt? Sagen wir Leute, die dementsprechend leisten, werden auch entlohnt. Das ist quasi wie mit Provision gleichzusetzen. Man würde Durchschnittswerte für jede Arbeit stellen und die Leute die drüber sind, erhalten halt einen Fixbetrag mehr. Vielleicht würde dies mehr Leute dazu animieren, einer Tätigkeit nachzugehen auch wenn diese nicht zwangsweise Spaß macht.
Über sowas würde ich gerne sprechen ... aber dann gibts eben Leute, die sowas wie du nun seit einem Jahr machst, schon seit 20 Jahren machen, aus Alters- und Unflexibilitätsgründen sich auch nicht mal eben umorientieren können (oder wollen), oder die auch einfach kein anderer einstellt ... mit über 40 hast du gegen junge leistungsbereite keine große Chance, wenn du nur Erfahrugen im Callcenter vorzuweisen hast.
Für einen Chef bedeutet ein Lebenslauf mit langer Zeit in solchen Jobs (eigentlich sind das ja Hilfsarbeiten), nur, dass er da jemanden hat, der so einiges mit sich machen lässt. Die Zustände in den entsprechenden Jobs sind ja nicht unbekannt.
Kausu schrieb:
Gibt es schon - nennt sich Handelsvertreter.
Ich denke nicht, dass er Klinkenputzer meinte ... Provision bedeutet in einigen dieser Jobs nichts weiter, als dass man ohne sie nicht so leicht auskommt.
Ich denke, er hat da etwas weitaus umfassenderes im Kopf. Ein ausreichendes Grundgehalt (deutlich über H4) und dann noch zusätzlich Provision für gute Leistungen ... und das in JEDEM Beruf.

Ich finde die Idee cool (wenn ich sie richtig verstanden habe) ... denn ich weiß um die Bedeutung von Wettbewerb in einem solchen "Token-System".
In der Grundschule wird mit sowas schon seit Jahren gearbeitet ... man mag bezweifeln, ob es "gut" ist, wenn die Kids ihre Fische, Sterne oder was auch immer es da zu holen gibt, zählen und sich darüber miteinander vergleichen, aber den Leistungsoutput steigert es insgesamt schon ... nur für die die in ihren Heften keine Tokens finden, obwohl sie sich redlich bemühen (diese Einschätzung ist ja subjektiv), fühlt sich das kacke an.

Ist das eine gute Vorbereitung auf ein Leben in einer Gesellschaft, die sie abhängen wird, wenn sie so weitermachen? Wahrscheinlich doch schon, oder siehst du das anders?
 
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