News Bitkom befürwortet Online-Wahlen

@Blutschlumpf, MountWalker
Habe auch schon überlegt, was man denn ändern könnte oder was ich als Politiker für mehr Wahlbeteiligung vorschlagen würde aber irgend wie hat alles starke oder gar untragbare Nebenwirkungen.

An einem Werktag würden sicher viele Berufstätige mit langen und ungünstigen Arbeitszeiten und Anfahrtswegen nörgeln, wie es ihnen möglich sein soll. Briefwahl mag meine Beispielgruppe nicht, obwohl es natürlich jederzeit möglich wäre.
Zudem gäbe es große Probleme genug Wahlhelfer zu mobilisieren bzw. die Kosten würden erheblich steigen, da derzeit städtische Angestellte für 40 Euro den halben Sonntag zwangsverpflichtet werden. Werktags wäre es direkt noch verlorene Arbeitszeit. Zudem gäbe es dann auch wesentlich weniger ehrenamtliche Helfer, die werktags einfach keine Zeit hätten und somit noch mehr städtische Helfer verpflichtet werden müssten.

Gleiches gilt für eine Woche Wahlen. Das wäre so viel teurer und woher man das Personal dafür holen sollte, weiß ich auch nicht so recht. Man könnte eine Gesetzesänderung machen und Erwerbslose zwangsverpflichten für einen Euro. Das gäbe aber garantiert erheblichen Protest. Sonst würde es da mangels Personal aber auch sehr schlecht aussehen.

Die angesprochene Wahlpflicht, würde meiner Meinung eher zu Protestwahlen und ggf. politischem Chaos durch extreme Wahl führen. Da wäre ein nur leerer oder durchgestrichener Zettel wohl noch milde.

Rolli-Wolli hatte ja für EU-Wahlen schon vorgeschlagen den Präsidenten direkt wählen zu lassen für mehr Interesse. Zwar grundsätzlich kein falscher Vorschlag jedoch würde ich dadurch nicht ein einziges Prozent mehr an Beteiligung erwarten. Wer sich nicht dafür interessiert oder aus Protest nicht wählt, wird das weiterhin so handhaben.

Die erheblichen Probleme mit Wahlmaschinen und entsprechend auch Online-Wahlen wurden hier, in anderen Threads im Forum und durch das Bundesverfassungsgericht ja schon ausführlich dargelegt. Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht.


Was könnte man also tun?
Ich sehe da nur einen Ansatz und der liegt ganz wo anders: Nämlich bei der Ursache und nicht beim Symptom. Symptom-Gesetze und Symbol-Politik waren in den letzten Jahren schon total trendy aber so etwas bringt nie den gewünschten Effekt.
Man muss die Politik(er) anpassen, sodass mehr Wähler wieder einen Sinn darin sehen wählen zu gehen und die Wahl selbst wird einfach weiterhin so durchgeführt, wie bisher: mit Papier.
 
Wer keine 10 minuten hat zur nächsten Wahlurne zu fahren der kann auch gleich in den nächstbesten Zensurstaat umziehen.

Klar ist es bequem vom Sofa aus zu wählen, aber wer weiß wie lange wir dann noch die Möglichkeit haben überhaupt noch wählen zu dürfen?
 
Bei einer 4-Kopf-Familie in der sich nur einer für Politik interessiert, kann dieser einer 4x wählen!
Das müssten die anderen 3 ja zulassen. Desweiteren würde somit die Partei mehr Gewichtung bekommen, die für die Familie gesehen am meisten bringt. Somit würden die Protestwähler / Nichtwähler stark abnehmen.

Wähler können identifiziert werden
Die Wahlinfrastruktur (Internetseite u.s.w.) könnte an die EU auslagert werden.

Verfälschung durch Hacker
Dies wäre möglich, allerdings könnte man doch jedem beim Verschicken seiner Wahlbescheinigung einen eindeutigen Key zuweisen. (z.B. durch die Umrechnung seiner Sozialversicherungsnummer , seines Namens, seines Geburtstages u.s.w. zu einem Key)

Wird der Key 2x zum Wählen genutzt, so werden beide Stimmen ungültig.

Wenn es mit Deutschland so weitergeht, könnte man in 10 Jahren für "falsch gewählte" Parteien
Durch die Auslagerung der Infrastruktur an die EU, schwer möglich.
 
CPat schrieb:
Gleiches gilt für eine Woche Wahlen. Das wäre so viel teurer und woher man das Personal dafür holen sollte, weiß ich auch nicht so recht. Man könnte eine Gesetzesänderung machen und Erwerbslose zwangsverpflichten für einen Euro. Das gäbe aber garantiert erheblichen Protest. Sonst würde es da mangels Personal aber auch sehr schlecht aussehen.
Du brauchst ja nicht jede Klitsche wo normal 200 Leute wählen gehen ne Woche lang offen zu halten, sondern ich spreche davon an Stellen wo die Leute sich eh aufhalten mehrere Tage ne Möglichkeit zur Wahl bereitzustellen. Das wären z.B. größere Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufszentren, je nach Termin auch Freizeiteinrichtungen (Fußballstadien, Volksfeste). Hier könntest du sicherlich sogar mehr Stimmen pro Personalaufwand hinbekommen als in der Grundschule im 300 Einwohner-Dorf am Sonntag.

Alternativ: 5 Euro Belohnung pro Wähler, das bringt die Beteiligung sicher nach oben.

@Suxxess:
Die Wahl darf nicht einer Person zuzuordnen sein, egal ob die EU "auszählt" oder jemand im Inland. Das zusammen mit elektronischer Wahl führt imo unweigerlich zu potentiellen Lücken. Ob die übermitteleung per Code funktioniert ist egal, wenn man das Ergebnis nachher (also wenn Person xy schon gewählt hat) verändert nützt das gar nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soso, wenn man die falsche Partei anklickt bekommt man dann wohl in 20 Jahren so ein schönes STOP-Schild zu sehen.:D
 
@Suxxess:

Dir ist nicht im Ansatz klar wie so eine Wahlmanipulation funktionieren könnte, oder?

Und du denkst eine Auslagerung an die korrupteste Organisation im gesamten europäischen Raum würde alle technisch möglichen Wahlschwindeleien in Rauch auflösen?
 
Suxxess schrieb:
Das müssten die anderen 3 ja zulassen. ...
Du hast das Problem falsch verstanden: Es ist in bereits in der Weimarer Republik die Wahlkabine eingeführt worden, in die jeder einzeln geht, damit der Ehemann nicht seiner Ehefrau über die Schulter schauen kann. Geheime Wahl bedeutet eben auch das: keinen familiären Abgleich! Mit familiärem Ableich hast du statt Demokratie schnell einen solchen Affenzirkus wie im Libanon/Radiobericht zum Affenzirkus Libanon ;)
 
Nix, da. Die lieben Landsleute sollen rausgehen und per Hand wählen. Ich bin für die Einführung der Wahlpflicht ab 18. Damit wäre das Thema Wahlbeteiligung gegessen. Dann noch in der Schule sauber die Kinder an das Thema Politik ranführen. Und zwar realistisch, mit allen Vor- und Nachteilen bzw Folgen einer Wahl. Dazu gehört dann auch die Analyse vergangener Wahlen.

Eine Möglichkeit, die Interessen der jungen Wählerschicht zu stärken und zu lenken. Politik in DE besteht zu einem viel zu großen Teil aus den Interessen der 40+ Wähler. Einerseits zu beobachten, welche Altersgruppen wählen und zum andren ganz simpel zu erkennen durch die Altersklassen der Politiker. Die Zeiten haben selbige in einigen Dingen überholt...
 
Ne niemals.
Das ist viel zu anfällig für Hacker usw..
Außerdem arbeitet Software nicht immer perfekt.
Auch wenn es die Wahlbeteiligung, vor allem in der Zukunft erhöhen würde. Ein Unding.
 
@ Blutschlumpf

Dann bekommt man eben mit der Einladung eine computergenerierte Nummer zugesandt.
Mit dieser Nummer kann man dann auch noch nachträglich seine Wahl betrachten (das würde eine nicht erkenntliche Manipulation fast unmöglich machen).

Ein ähnliches Vorgehen würde ich auch bei der "normalen" Wahl begrüßen. Ähnlich wie bei einer Klausur in der Uni, einfach eine Ecke mit einer Nummer abreißen, die dann nach vollendeter Auszählung anzeigt, was man gewählt hat. Selbst wenn das nur 5% der Wähler machen, wäre eine Manipulation fast ausgeschlossen.

Außerdem sollte man mal bedenken, dass auch bei der normalen Wahl Computer im Spiel ist, die nicht kontrolliert und "ungesichert" sind. Auch hier gibt es (wirklich einfache) Manipulationsmöglichkeiten. Eine Kette ist eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied...


@ MountWalker

Als ob es den familiären Abgleich so nicht gibt.
 
wahlcomputer sind absoluter quatsch da sie wie von vielen profis schon erwähnt einfach nicht sichr gemacht werden können. dafür wurden in diesem thread auch schon viele sehr gute argumente gesagt.
Lt. Commander CPat schrieb:
Man könnte eine Gesetzesänderung machen und Erwerbslose zwangsverpflichten für einen Euro.

da stimmt das ergebnis dann nach dem 10 zählen aber immer noch nicht.

Fleet Admiral Blutschlumpf schrieb:
Wenn ich dagegen Montag morgen auf dem Weg zur Arbeit noch schnell wählen gehen könnte wäre das imo viel attraktiver. Größere Bahnhöfe wären imo prädestiniert dafür.

find ich nen schnapsidee. ich weiß nicht wo du wohnen tust aber es gibt stätde mit mehr als 10 wahlbezirken und da reicht dann wohl nicht der größte bahnhof. abgesehen davon ist auf einem bahnhof ja auch nicht gerade wenig los selbst im normalbetrieb. und wahlhelfer/wähler hättens ja dann u.u. hypst weit zum wahlort.
 
Internetwahlen sind jetzt schon nicht möglich:
Das Verfassungsgericht hat damals schon die Wahlcomputer gekippt und in diesem Interview von Chaosradio wird deutlich, warum auch Internetwahlen damit ausgeschlossen wurden:
http://chaosradio.ccc.de/cre118.html

Ihr tut ja gerade so, als wäre es möglich sowas in Deutschland durchzuführen, aber allein schon das Prinzip, dass man die Wahl nachvollziehen kann, macht Internetwahlen gesetzeswidrig.
 
@chinamaschiene:
Ich habe ja auch nicht davon gesprochen die "normalen" Wahllokale am Sonntag abzuschaffen sondern das ganze zu erweitern.

@Seppuku: selbst damit kannst du noch immer manipulieren wenn du die Auswertung manipulierst und was anderes ausgibst als ind er DB steht. Vermutlich gibts auch noch diverse andere Tricks an ein paar Stimmen zu kommen weil der Code nicht beliebig kompliziert sein darf weil man ihn ja abtippen muss. Ich denke da z.B. an ne Art Phishing-Seiten, man-in-the-middle-attacks oder ähnliches. Evtl. werden ja auch einfach Codes geklaut, da keine nachvollziehbare Verbindung zur Person bestehen darf kann man das dann kaum kontrollieren.
 
Seppuku schrieb:
...
@ MountWalker

Als ob es den familiären Abgleich so nicht gibt.
So, wie es jetzt ist, kann sich abgleichen, wer sich abgleichen will, aber niemand muss wirklich wählen, was er seinem Lebensabschnittsgefährten gesagt hat zu wählen - gerade Frauen können da ja manchmal sehr darauf erpicht sein "offiziell" das gleiche zu wählen, wie ihr Partner, in der Kabine muss das aber nicht bedeuten, dass sie wählen, was sie sagen. Wenn du zu hause wählen lässt, gibt es keine Möglichket durch Dritte zu beobachten, wie sich da wer möglicherweise aufdrängelt, die Wahl des anderen zu beobachten - das ist auch einer der gründe warum die Briefwahl in Deutschland nur eine Ausnahme und keine Regelwahl sein darf.
 
@Suxxess
Ich weiss nicht, ob du so dumm bist oder dich nur so gibst, um zu provozieren. Aber alle deine Antworten haben weder einen vernünftigen Ansatz noch würden sie die jeweilige Problematik entschärfen.
Freihe Wahl heisst frei
Geheime Wahl heisst geheim
Verfälschung der Wahl heisst Verfälschung
Falls dir die Bedeutungen dieser Worte nicht klar sind, schlage doch bitte im Wörterbuch nach.
 
Tja Online-Wahlen sind auf jeden Fall eine bequeme Sache.
Das Problem ist das erwähnte Risiko der Manipulation.

Nachträgliche Überprüfung der Rightigkeit/legalität einer Wähler-Stimme und Anonymität ist im Internet leider schwer zu realisieren.

Ein Ansatz währe vielleicht jedem Bürger eine zertifizierte Ticket-ID und eine TAN zur Einlösung zu geben - die TAN würde nach Stimmabgabe verfallen.
Für die Beamten wäre nur sichtbar, dass der Bürger gewählt hat, nicht jedoch wen.

Zusätzlich müsste der Wähler eine eigene (selbst ausgedachte) Überprüfungs-Nummer eingeben, mit welcher NUR er nachträglich anhand seiner Ticket-ID überprüfen kann ob seine Stimme manipuliert worden ist oder nicht. - Dies ist nur ein Ansatzgedanke von mir, der sicherlich verfeinert werden müsste.
 
Selbst wenn das funktionieren würde (was ich nicht glaube), woher weis ich dann, wenn eine Beschwerde kommt, dass Person xy behauptet dass in der Datenbank was anderes steht als er/sie gewählt hat, ob derjenige nicht einfach nur lügt oder sich verklickt hat oder einfach Unruhe stiften will ?
Ich müsste dann bei einer Beschwerde von 40 Mio. Stimmberechtigten von einem Wahlbetrug ausgehen und die Wahl wiederholen.
 
@68Marcus69
Wenn die Argumente ausgehen wird beleidigt oder wie?

Selbstverständlich ist mir klar, dass die Manipulationsmöglichkeiten sehr hoch sind.
Ich habe ledigtlich Möglichkeiten genannte um diese Möglichkeiten zu minimieren und darauf gehofft, dass euch vielleicht Ideen kommen wie man die Punkte besser lösen könnte.

Auf der einen Seite muss jeder exakt identifiziert werden damit auch genau dieser einmal abstimmen darf, auf der anderen Seite darf dieser absolut nicht identifiziert werden um das Wahlgeheimnis zu waren. Mir ist der Widerspruch durchaus bekannt...

Macht doch einfach bessere Vorschläge wenn euch meine nicht passen...

- Defakto kostet uns jede Wahl zig Millionen Euro.
- Jedem geht dafür viel Zeit verloren
- Viele gehen einfach nicht wählen da ihnen der Aufwand dafür zu hoch ist!

Wenn meine Vorschläge noch nicht praktibel sind dann bringt bessere!
 
@Suxxess
Sorry, aber ich fühlte mich von dir veräppelt.
Der Vorschlag ist doch schon von vielen gefallen: Wer Interesse hat geht zur Wahl, wer keine Zeit hat, nutzt die Briefwahl.
 
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