Daggy820 schrieb:
Ok, war blöd von mir ausgedrückt, aber für mich war es schon störend das sie die neuen Tonformate nicht wiedergeben kann. Ich möchte das nicht mehr missen, ich bin da eher pingelig.(Glaub mir ich höre da einen Unterschied)
Ich dachte nur es sei relevant, da der TE ja auch einen 7.1 AV-Receiver besitzt und evtl. auch so ein Heimkinojunkie ist wie ich.
Ich wollte eigentlich nichts mehr zu dem Thema schreiben, aber es muss einfach sein, auch wenn ich jetzt leider etwas Off Topic unterwegs bin, man möge mir verzeihen, aber ich arbeite seit über 20 Jahren in der Branche der Unterhaltungselektronik und kann solche Aussagen nicht stehen lassen, ich selber habe eine etwas teurere Heimkino Ausstattung und schaue nur alles im englischen original Ton und selbst da kann man quasi nicht Unterscheiden, was gerade zugespielt wird.
Ich würde jede Wette eingehen, wenn ich dir mit verbundenen Augen verschiedene Tonspuren vorspielen würde, könntest du mir nicht sagen, welche die HD Spur ist, das hat eher den Effekt, bei der Jungend von heute, das es "cool" aussieht, wenn auf dem Receiver Display z.B. Dolby True HD steht, nicht mehr, nicht weniger.
Wenn du so ein Heimkinojunkie wärst, hättest du längst z.B. den Beitrag des Users "George Lucas" aus dem Beisammen Forum vom 06.04.2010 gelesen, dann wüsstest du, was es mit den HD Spuren auf sich hat, aber ich kopiere es mal hier rein, dann musst du nicht lange suchen:
An dieser Stelle möchte ich mal von einem Vergleich berichten, an dem ich im letzten Jahr teilgenommen habe.
Teilnehmer waren u.a. zwei Tonmeister, der Studiobesitzer und mehrere Journalisten.
In einem Tonstudio wurde das Original-Master mehrfach umgewandelt (immer vom Original ausgehend).
Die Ziel-Datenraten betrugen:
- 24,5 Mbit/s
- 1,5 Mbit/s
- 0,6 Mbit/s
- 0,34 Mbit/s
- 0,128 Mbit/s
Außerdem wurden vom Original ausgehend in Dolby Digital und DTS gewandelt.
Das Original wurde vorgespielt (ca. 2,5 Minuten) und war ein Filmsoundtrack. Dieser bestand aus einer Mischung von Musik, Männer/Frauenstimmen und heftigen Sub/Oberbassanteilen.
Ab diesem Zeitpunkt wusste niemand, welches Tonformat oder welche Datenrate gerade abgespielt worden ist, vom Seminarleiter mal abgesehen.
Trotz Goldohren der Tonmeister (die sogar nachweislich 0,5 dB Lautstärkenunterschiede heraushören konnten) und eines Journalisten (schreibt für ein Hifi-Magazin) war niemand in der Lage einen deutlichen Unterschied zwischen den einzelnen Formaten herauszuhören - Ausnahme: Ein Tonformat hob sich deutlich hörbar für alle Beteiligten von den übrigen ab. Dieses wurde von allen reproduzierbar immer wieder erkannt. Wir waren zunächst alle davon Überzeugung, dass es sich um das Original handeln musste, weil es sich am besten anhörte. Vor allem die Höhen waren etwas klarer und darüber hinaus war deutlich mehr Feinauflösung herauszuhören.
Das Ergebnis überraschte allerdings. Hierbei handelte es sich nicht um das Original, sondern um das Tonformat mit 0,128 Mbit/s. Das Original hat niemand eindeutig aus all den Soundformaten heraushören können.
Interessant war vielmehr, weshalb sich das Tonformat mit der größten Datenreduzierung klanglich von allen anderen so deutlich hörbar absetzen konnte. Die anschließenden Messungen zeigten auf, dass die 0,128 Mbit/s-Datei massive Artefakte enthielt. Diese entstanden zum Teil schon während der massiven Datenreduzierung als auch zusätzlich während der Wiedergabe/Decoding. Diese Artefakte wurden aber vom Gehirn als Töne "interpoliert" und somit als bessere "Feinauflösung" interpretiert.
Woher stammen also die so oft beschriebenen Unterschiede der einzelnen Tonformate auf der Blu-ray?
Das Original wird vom Tonstudio am verschiedene Drittverwerter weitergegeben. Das sind u.a. Synchrostudios und Verwerter für Kino, TV und DVD/Blu-ray. In Deutschland wird leider immer wieder für der "Neumischung" nach der Synchronisation die Dynamik reduziert, weil die Deutschen das "angenehmer finden" als die zum Teil brachialen Lautstärkeunterschiede. Das TV reduziert die Dynamik sogar soweit, dass Explosionen und Dialoge nahezu gleich laut erscheinen.
Wenn nun die Originalfassung mit der Synchro verglichen wird, ergeben sich immer wieder hörbare Unterschiede. Gute Beispiele für "verhunzte" dt. Soundtracks sind z.B. BLADE und ARMAGEDDON, denen jegliche Dynamik im direkten Vergleich abgeht.
Es "funktioniert" aber auch anders herum. Das engl. Original von INDIANA JONES 4 (Dolby TrueHD 5.1) klingt dermaßen "gebremst" und komprimiert, dass hier sogar die datenreduzierte dt. Dolby Digital 5.1-Spur klare Vorteile besitzt.
Fazit:
Dolby TrueHD und DTS-HD MA klingen nachweislich nicht besser/schlechter als ihre datenreduzierten Tonnormen. Unterschiede im Klang sind nur dann hörbar, wenn das Original entsprechend verändert wird.
So, jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema, sorry umax1980