Bügelfreie Hemden? Wie soll das gehen? Hemdenabo in der Reinigung. Kostet nicht die Welt und du bekommst perfekte Qualität.
Ansonsten ist die Marke wohl weniger wichtig, eher Stoff, Schnitt und die Nähte. Generell abraten kann ich von modischen Hemden, die sich gerne Slim Fit, Tailored oder sonst etwas schimpfen. Meist sind die Kragen zu schmal, heben sich von der Krawatte ab und die körpernahen Hemden tragen sich auch noch unbequem.
Viele Männer tragen Anzüge mit zu langen Ärmeln und Hemden mit zu kurzen. Faustregel: Mindestens einen Zentimer sollte das Hemd länger sein als der Anzugärmel. Erst nach mehrmaligem Waschen erreicht ein Hemd seine endgültige Größe. Deshalb sollte bei der Anprobe das Hemd etwas zu groß sein. Die Manschette sollte das Handgelenk auf jeden Fall bedecken. Wenn man am Schreibtisch sitzt und die Arme beugt, sollte das auch so sein. Ansonsten sind die Ärmel zu kurz und das sieht immer peinlich aus. Slim Fit Hemden betrifft das besonders, weil sie eng am Körper anliegen und keinen Bewegungsspielraum haben.
Der Hemdkragen ist bei vielen Hemden zu dünn und instabil. Wenn der Kragen sich schon bei einer leichten Krawatte abhebt, taugt er nicht. Im Geschäft eine Krawatte binden und den Kopf drehen. Hebt sich der Kragen, ist das Hemd Mist. Wer keine Krawatte trägt, sollte zu Button Down greifen. Cutaway oder Kentkragen sollte man dann auf jeden Fall meiden. Sieht immer seltsam aus. Herausnehmbare Kragenstäbchen sind ein Muss.
Der Stoff sollte immer 100% Baumwolle sein. Alles andere bringt einen nur zum Schwitzen. Popeline ist gut, Sea Island ist am besten. Letzteres kriegt man aber selten und man kann schon froh sein, wenn es überhaupt angegeben ist. Die Länge des Hemdes sollte immer mehr als ausreichend sein, da man es ohnehin in der Hose trägt.
Da ich seit zwanzig Jahren nur Hemden trage,
1. van Laack: In der einfachen Variante schon sehr gut, die Royal bieten beste Qualität, die auch von weitaus teureren Hemden selten erreicht wird. Sehr große Farbauswahl, viele Kragenformen und auch unterschiedliche Ärmellängen. Van Laack macht zum Glück den Trend hin zu Slim Line nicht mit. Selbst die schmaleren Hemden tragen sich sehr komfortabel.
2. Zegna: Sehr feine, edle Hemden. Nicht billig, sehr bügelintensiv, dafür lange haltbar. Würde ich nur kaufen, wenn es van Laack nicht gibt.
3. Cerrutti: Teuer, Qualität in Ordnung, aber mehr auch nicht.
4. Hilfiger, BOSS, Joop, GANT, Ralph Lauren, halt die Modemarken. Ehrlich? Sind ihr Geld meist nicht Wert, halt Freizeithemden. Würde ich im Büro nicht tragen. Embleme oder Logos sind auf Hemden affig und man erhält vielfach Asiaqualität zu hohen Preisen.
5. Sogenannte Masshemden: Alles Masskonfektion, Qualität für den Laien nicht erkennbar, lieber die Finger von lassen oder mal probeweise nur ein Hemd ordern.
Geheimtipp: Wer mal für ein paar Tage in Asien unterwegs ist (speziell Hong-Kong), kann sich den Spaß machen, bei einem Schneider vorbei zu schauen. Da kriegt man für 50-100€ echte Masshemden, häufig aus reiner Seide und in guter Qualität. Muss man allerdings mögen.
Ansonsten gilt der Tipp, lieber ein Hemd besserer Qualität als zwei von minderer. Es gibt so viele Männer, die schlecht sitzende Hemden tragen, dass es mich schüttelt. Klassiker ist das H&M Hemd aus der Hose getragen und immer einen Knopf zu weit aufgemacht. Würg.