Cherry MX-Board 3.0: Taste löst nach Wasserschaden unregelmäßig aus

Grohli

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Hallo zusammen,

mir ist am Freitag Leitungswasser (ca. 50-100 ml) über mein Cherry MX-Board 3.0 gelaufen. Habe es danach mit destilliertem Wasser versucht raus zu spülen und in die Sonne zum trocknen getan. War wohl nicht die schlauste Idee.

Im Resultat funktioniert die Taste "C" nicht mehr zuverlässig. Es scheint, als würde die Taste nur noch richtig Auslösen, wenn ich den Schalter stärker drücke als alle anderen.
Ich habe die Tasten mal abgenommen und darunter geschaut. Sieht alles ganz normal aus. Kann ich noch irgend etwas machen?

Als ich prüfte was die Tastatur derzeit kostet und muss feststellen, dass der Preis um fast das doppelte gestiegen ist. Ist die Tastatur evtl. quasi vom Markt?
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, scheint so, dass die 3.0 vom Markt ist (die MX6.0 offenbar auch).
Wirkt auf mich so, dass „MX1.0“ und „MX 5.0“ die legitimen Nachfolger sind.
Tasten-Beleuchtung scheint die markanteste Neuerung zu sein. Die Tastenkappen sind aber immer noch aus sich schnell abnutzendem ABS Kunststoff, offenbar kein PBT, schade.
 
MX-Switches haben vergoldete Kontakte, die korrodieren schon mal nicht, im Gegensatz zu den Leiterbahnen auf dem PCB einer Rubberdome-Tastatur. Und wenn es wirklich nur klares Wasser war, sollten die Chancen eigentlich ganz gut stehen, weil außer Kalk nichts zurückbleiben kann.

Beim Spülen mit destilliertem Wasser kann sich kein Kalk ablagern, es muss nur auch die hintersten Ecken erreichen. Die Tastatur zum Trocknen direkt der Sonne auszusetzen könnte ein Fehler gewesen sein. Da kommt es mehr auf die Dauer des Trocknens an als auf die Temperatur - 48 Stunden würde ich mindestens warten.

Grohli schrieb:
Ich habe die Schalter mal abgenommen und darunter geschaut.
Meinst du die Tastenkappen? Oder hast du wirklich die Switches ausgelötet? Der Zwischenraum von PCB und plate ist vermutlich der Ort, wo das Wasser am besten zurückbleiben kann. Nur kommt man ohne Auslösten der Schalter da nicht ran.

Folgendermaßen würde ich vorgehen:

1. Alle Tastenkappen abnehmen
2. Tauchbad in Isopropanol / IPA (aus der Apotheke) mit dest. Wasser verdünnt
3. Nur mit dest. Wasser spülen
4. zum Trocknen hinlegen und hoffen
5. nach 48 bis 72 Std. testen
6. Tastenkappen wieder aufsetzen

Grohli schrieb:
der Preis um fast das doppelte gestiegen ist
Sie ist eigentlich nur noch mit FR-Layout zu bekommen und zu einem hohen Preis. Da bleibt dir nur die Suche nach einer Gebrauchten oder du kaufst den Nachfolger, das MX-Board 1.0, wenn Saubermachen und Trocknen erfolglos ist.
 
Danke für das Feedbak!

ITX-Fan schrieb:
Folgendermaßen würde ich vorgehen:

1. Alle Tastenkappen abnehmen
2. Tauchbad in Isopropanol / IPA (aus der Apotheke) mit dest. Wasser verdünnt
3. Nur mit dest. Wasser spülen
4. zum Trocknen hinlegen und hoffen
5. nach 48 bis 72 Std. testen
6. Tastenkappen wieder aufsetzen

Wofür brauche ich hier das Isopropano/IPA? Destilliertes Wasser hätte ich auch heute noch da.
 
Um Kalkrückstände zu entfernen, denn das Wasser, das du versehentlich drüber gekippt hast, war ja wahrscheinlich kein destilliertes Wasser ;)
 
Alles klar.
Ich betreibe die Tastatur aber inzwischen wieder. Nur halt mit der Fehlfunktion. Ist das eigentlich auch schon schädlich?

Trotzdem für mich komisch, dass die Taste bei Starkem druck trotzdem immer ganz gut funktioniert...

Edit: Ich habe nur die Tasten abgenommen, nicht die Schalter raus gelötet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Löte den betroffenen Schalter aus, öffne ihn, trockne ihn mit nem Wattestäbchen und viel Gefühlt und dann lötest du ihn wieder ein. Die Schalter in Mechas sind hauptsächlich geschlossene Elemente, wenn da Flüssigkeiten drin ist, bleibt sie lange drin.
 
JackA$$ schrieb:
Löte den betroffenen Schalter aus, öffne ihn, trockne ihn mit nem Wattestäbchen und viel Gefühlt und dann lötest du ihn wieder ein. Die Schalter in Mechas sind hauptsächlich geschlossene Elemente, wenn da Flüssigkeiten drin ist, bleibt sie lange drin.

Meinst die die Variante ohne Löten ist eher nicht so vielversprechend? Mit derlei Hardware nahem werkeln habe ich keine Erfahrung.
 
Wenn das Wasser im Taster selbst ist, hilft es vielleicht schon, die Kappe abzunehmen, ihn mit den Fingern zu betätigen und währendessen mit Druckluft ordentlich reinzugehen?
 
Ich würde, bei einem Schalter, eine Spritze mit Isopropanol unverdünnt (99%) - sollte man IMHO immer zu Hause haben- aufziehen und ihn durchspülen, öfter betätigen, trocknen lassen.
Nach Lötarbeiten, Befingerung, Unfällen etc. reinige ich Platinen/Schalter immer so, bisher ohne Probleme.

Ohne Gewähr, nur eigene Erfahrung ;)
 
Sooo... 2 Experten 3 Meinungen... :-D

Ich will nun mal meine Erfahrung mit dem Lösungsversuch berichten.

Ich habe jetzt die Tastatur auseinander genommen und gründlich mit destilliertem Wasser gespült
Ich konnte die Metallplatte mit den Cherry-Switches aber nicht vom PCB entfernen. In der Grafik sieht man sie es festgemacht wurde.
pcb.jpg

Habe gerückt und gedrückt. Aber das saß ziemlich fest. Wollte es auch nicht auf biegen und brechen abbekommen. Danach lag die Tastatur kurz auf Zewa und ich konnte sie über Nacht hochkant hinter die Heizung klemmen. Habe dann im Internet gesehen, dass man die Tastatur bei -20 bis +60°C lagern kann. Also ging sie jetzt nochmal für 3h bei 50 Grad in den Ofen. Ergibt eine ungefähre Trocknungszeit von 18h.

Und naja... jetzt Tippe ich schon wieder drauf und bislang funktionieren alle Tasten wieder einwandfrei :-)

Ich kann noch berichten, dass die Tastatur insgesamt in einem recht sauberen Zustand war. Kaum Krümel oder Schuppen. Lediglich ein paar mehr Haare.

Sollte sie sich wieder erwarten doch demnächst verabschieden werden ich hier Berichten.

Danke nochmal an alle für die vielen Anregungen. Das hat Mut gemacht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Grohli schrieb:
Wollte es auch nicht auf biegen und brechen abbekommen.

Das war auch sehr gut so. Du hast das Prinzip "plate mounted" nicht so richtig verstanden.
Um die Stahlplatte vom PCP zu trennen muss man zwingend alle Schalter auslöten.
Die Schalter sitzen auf der Platte und sind am darunter liegenden PCP verlötet.

Aber nun ist ja wieder alles gut :daumen:
 
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