Leserartikel Cooler Master Hyper 212 Black Edition - Unauffällig, leise, ohne RGB

Junatic

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Junatic, 04.03.2019

kuehler-front-angle.jpg


Abmessungen
L 77 mm x B 123 mm x H 158.8 mm

Gewicht
760g

Kompatibilität
Intel - 1366 / 1150 / 1151 / 1155 / 1156 / 2011(-v3) / 2066
AMD – FM1 / FM2(+) / AM2(+) / AM3(+) / AM4

Zubehör
Montagekit Intel/AMD, Wärmeleitpaste, 4x Lüfterklammern, Lüfter Y-Kabel, Anleitung

Lüfter
1x 120mm Silencio

Drehzahl
650 - 2000 U/min

Preis
ca. 35€
____


Einleitung

In Zeiten von „RGB everything“ und gespaltenen Lagern sorgt ein Produkt ohne die bunte Beleuchtung wahrscheinlich für mehr Aufmerksamkeit als dasselbe Produkt mit. Der Hersteller Cooler Master kann sich nicht davon freisprechen, das ein oder andere RGB Produkt im Portfolio zu haben und auch der heutige Kühler Kandidat ist in einer RGB Variante erhältlich. Die Rede ist vom Cooler Master Hyper 212 Black, welcher als Neuauflage des legendären Hyper 212 Kühler, eine große Aufgabe vor sich hat. Ob er das Erbe antreten kann oder selbst zu einer Legende wird, möchte ich in meinem Test des Hyper 212 Black Edition klären.


Verpackung und Inhalt

Verpackung und Zubehör des Hyper 212 Black, fallen normal aus. Neben den zusätzlichen Halteklammern und Entkopplungen, für einen optionalen zweiten Lüfter, liegt dem Lieferumfang auch ein Y-Kabel bei, mit welchem dann beide Lüfter an einem CPU Lüfteranschluss angeschlossen werden können.

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Dem Hyper 212 Black Edition, liegt ein Hauseigener 120mm Silencio Lüfter bei. Dieser ist komplett in schwarz gehalten und für die Black Edition wurde sogar der Aufkleber in der Lüftermitte entfernt. Einzig der weiße Zettel am ansonsten komplett schwarzen Lüfterkabel stört das Gesamtbild.

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Die Leistung der Silencio Lüfter konnte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach beweisen, damit aber im kompletten Drehzahl Bereich von 800-2000 Umdrehungen, keine Vibrationen auf den Kühlkörper übertragen werden, befinden sich an allen vier Ecken kleine Gummientkopplungen.

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Detailbetrachtung des Cooler Master Hyper 212 Black Edition

Mit seiner Länge von 123 mm, seiner Breite von 98 mm und seiner Höhe von 145 mm gehört der Cooler Master Hyper 212 Black zu den kleineren Tower Kühlern. Das bedeutet, dass er auch in kleinere Gehäuse passt und Inkompatibilitäten mit verbauten Arbeitsspeichern sehr unwahrscheinlich sind.
Wie schon der Silencio Lüfter, ist auch der Kühlkörper komplett in schwarz gehalten. Der Aufbau ist im klassischen Tower Kühler Design mit vier Heatpipes, welche durch die relativ weit auseinander stehenden Lamellen, zu sehen sind. Bereits hier ist zu erkennen, dass die oberste Lamelle anders ist und dass die Heatpipe Enden eine Kappe besitzen. Das wertet das Gesamtbild um Einiges auf und verleiht dem schwarzen Kühler ein deutlich Edleres Aussehen.

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In der Mitte der bereits angesprochenen obersten Lamelle, prangt das Cooler Master Logo, welches direkt in die Lamelle aus gebürsteten Aluminium eingelassen ist. Auch die insgesamt acht Heatpipe Kappen haben eine gebürstete Aluminium Optik, sodass sie sich nahtlos in die Oberseite einfügen. Die beiden Schrauben an den Seiten versprechen eine sehr hohe Stabilität des Kühlers, welche sich beim Fotografieren bestätigte. Schauen wir uns die oberste Lamelle von der Front genauer an zeigt sich, dass das Cooler Master Logo ein wenig auf die unteren Lamellen drückt. Ein Problem sollte dies nicht darstellen, allerdings bestätigt es noch einmal die Annahme, dass das Logo wirklich eingelassen und nicht nur eingraviert ist.

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Ein Blick auf die Unterseite des Kühlers zeigt, wie die Heatpipes aus dem Kühlkörper kommen und in die Bodenplatte eingelassen sind. Außerdem sind der kleine Kühlkörper auf der Oberseite der Bodenplatte, sowie die Bohrungen für die Montagehalterungen zu erkennen.

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Die Bodenplatte des Kühlers selbst ist ebenfalls schwarz und leicht spiegelnd. Es zeigt sich, dass Cooler Master auf ein Direct Touch System setzt. Leider bestehen so zwischen den Heatpipes und der Bodenplatte kleine Spaltmaße, welche sich gerne mit Wärmeleitpaste füllen. Beim Aufbringen der Paste sollte also gerne etwas großzügiger gearbeitet werden.

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Einbau des Cooler Master Hyper 212 Black Edition

Der Einbau des Cooler Master Hyper 212 Black ist relativ schnell und einfach erledigt und lässt sich in vier Schritte unterteilen. In den ersten beiden Schritten, wird das Mainboard vorbereitet. Zunächst muss die Backplate mit den Schrauben in den richtigen Markierungen, siehe Anleitung, von hinten an das Mainboard angebracht werden. Im zweiten Schritt wird die Backplate mit vier Abstandshaltern, welche an beiden Seiten über einen Schutz verfügen, befestigt. Um die Abstandshalter richtig anziehen zu können, liegt ein Adapter für einen Kreuzschlitz Schraubenzieher dem Zubehör bei.

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Im dritten Schritt müssen die Halterungen des Kühlers, von unten an die Bodenplatte geschraubt werden. Je nach Intel oder AMD Sockel, variieren die Halterungen entsprechend. Verschraubt werden aber beide auf die gleiche Art und Weise. Anschließend kann bereits Wärmeleitpaste auf den Prozessor aufgetragen und der Kühler aufgesetzt werden. Nun müssen nur noch die Schrauben festgezogen und der Silencio Lüfter angebracht werden.

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Im eingebauten Zustand ist schnell ersichtlich, dass es zu keinerlei Inkompatibilitäten bezüglich des RAM kommen kann, denn selbst mit Lüfter ragt der Hyper 212 Black nicht einmal über den ersten RAM Slot. Auch die vergleichsweise geringe Breite kommt dem obersten PCIe Slot nicht in die Quere.

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Testsystem und Testverfahren

CPU: Intel Core i5 6600K @ 3.5GHz
Mainboard: ASUS ROG Maximus VIII Gen
RAM: 2x 8GB ADATA XPG GAMMIX 10 DDR4-3000
Grafikkarte: MSI GTX 1070
SSD/HDD: 120GB Samsung 850 EVO SSD
Netzteil: 700W be quiet! Straight Power 10
Gehäuse: Offener Testaufbau
Windows: 10 Pro 64-Bit


Temperaturen und Lautstärke

Die Temperaturen bei allen Kühler-Tests werden gemessen, während die CPU mithilfe von Prime95 Vollständig ausgelastet ist. Dabei wird die Umdrehungsgeschwindigkeit des Lüfters mithilfe eines Adapters auf 7V und 12V fixiert. Gemessen wird in einem Intervall von 10 Minuten und anschließend wird der Mittelwert aus den gesammelten Werten gebildet. Zusätzlich wird die Temperatur im Idle und einer Spannung von 5V gemessen.

Mit 5V beträgt die Temperatur des Cooler Master Hyper 212 Black Edition: 27°C
Mit 7V beträgt die Temperatur des Cooler Master Hyper 212 Black Edition: 58,5°C
Mit 12V beträgt die Temperatur des Cooler Master Hyper 212 Black Edition: 55,5°C

Für die Lautstärkenmessung wird in einem Abstand von 30cm, von der Mitte des Lüfters ausgehend, gemessen. Die Umdrehungsgeschwindigkeiten des Lüfters werden auch hier auf 5V, 7V und 12V fixiert. Es werden, für jede Geschwindigkeit drei Messungen durchgeführt und der Mittelwert gebildet. Dadurch werden im offenen Testaufbau etwas höhere Werte erreicht als wenn der Kühler in einem geschlossenen Gehäuse verbaut ist.

Das Grundrauschen im Raum beträgt 33,5dB
Mit 5V beträgt die Lautstärke beim Cooler Master Hyper 212 Black Edition: 33,75dB
Mit 7V beträgt die Lautstärke beim Cooler Master Hyper 212 Black Edition: 35dB
Mit 12V beträgt die Lautstärke beim Cooler Master Hyper 212 Black Edition: 42dB


Die Werte im Vergleich

Zum Vergleich des Cooler Master Hyper 212 Black Edition ziehen wir folgende Kühler heran
be quiet! Dark Rock TF (80€)
Cryorig A40 (100€)
Cryorig H5 Ultimate (45€)
Cryorig M9i (20€)
EKL Alpenföhn Brocken ECO (30€)
Lepa Exllusion 240 (100€)
Raijintek Pallas (40€)
Raijintek Leto Pro RGB (41€)
Scythe Ninja 4 (45€)
Scythe Ninja 5 (45€)
Scythe Mugen 4 (40€)
Scythe Mugen 5 Rev. B (40€)
Scythe Fuma (45€)
Scythe Kabuto 3 (40€)
Thermalright Macho Rev. B (42€)
Thermalright Macho 120 SBM (40€)


Im Idle fallen mit dem Hyper 212 Black keine Ungereimtheiten auf. Man liegt mit 27°C im guten Mittelfeld und kann seinem Preis gerecht werden.

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Auch bei voller Auslastung und 7V am Lüfter, ist die Temperaturleistung zufriedenstellend. Aufgrund der Größe kann man selbstredend nicht mit den deutlich größeren Kühlern oder Kühlern mit zwei Lüftern mithalten. Man liegt jedoch auf dem gleichen Niveau wie die preisliche und Größentechnische Konkurrenz.

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So bleibt es dann auch bei 12V. Bei 55,5°C ist noch genügend Spielraum für Übertaktungsversuche in Verbindung mit einem 6600K. Schauen wir uns als nächstes an, wie laut der Silencio Lüfter bei den verschiedenen Spannungen ist.

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Konzentrieren wir uns auf die Lautstärke, so kann der Silencio Lüfter seinem Namen bereits bei 5V gerecht werden. Mit nur 33,75dB liegt er nur knapp über dem Grundrauschen in meinem Raum und ist damit so gut wie nicht zu hören.

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Auch bei 7V kann der Lüfter sich beweisen. Mit 35dB bleibt der Lüfter auch bei 7V unglaublich leise und ist aus einem geschlossenen Gehäuse kaum wahrzunehmen. Ziehen wir die Verknüpfung zwischen der Lautstärke und den Temperaturen bei der Spannung, sind die Werte ziemlich gut.

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Erst bei 12V wird der Lüfter auch aus einem geschlossenen Gehäuse deutlich hörbar. Dennoch ist er um Einiges leiser als viele andere Lüfter. Außerdem wird kaum jemand den Lüfter durchgehend mit 12V Spannung betreiben, denn selbst unter Volllast mit 7V liegt der Hyper 212 Black Edition noch deutlich unter 60°C.

db-12v.png


Zusammenfassung

Der komplett schwarze Cooler Master Hyper 212 Black Edition mag für die RGB Jünger, nur ein dunkler Fleck an Cooler Masters ansonsten strahlenden RGB Himmel sein. Dabei ist er so viel mehr, und nebenbei gibt es ihn auch mit RGB.

Für knapp 35€ bekommen Käufer einen sehr edlen, und hervorragend verarbeiteten CPU Kühler, welcher sich perfekt in den meist dunklen Innenraum des Gehäuses, integriert. Cooler Master hat großes Augenmerk auf die Qualität und das Aussehen des Kühlers gelegt und dies spürt man. Allein ein Blick auf die oberste Lamelle zeigt die Detailverliebtheit und hat man den Kühler in der Hand, wird man von einer sehr stabilen und sauberen Verarbeitung begrüßt.

Auch der Lieferumfang und indirekt damit verbunden der einfache Einbau wissen zu überzeugen. Ein Montagesystem mit vormontiertem Quersteg würde den Einbau noch zusätzlich vereinfachen und ein zweiter Lüfter würde den Lieferumfang perfekt machen. Die Voraussetzungen dafür sind mit den vier Klammern und dem Lüfter Y-Kabel durchaus gegeben. Lediglich der Preis würde entsprechend steigen.
Der letzte Pluspunkt für den Hyper 212 liegt im Lüfter. Der verbaute 120mm Silencio macht seinem Namen alle Ehre und kann sich selbst gegen die größeren 140mm Lüfter der teureren Konkurrenz behaupten. Bis 7V war der verbaute Kühler kaum oder gar nicht aus dem Gehäuse zu hören. Lediglich die 2000 Umdrehungen bei 12V sind deutlich hörbar. Benötigt wird der hohe Drehzahl Bereich allerdings nicht.

In der guten Lautstärke liegt allerdings auch der einzige Kritikpunkt des Kühlers begründet, denn die Temperaturen können bei den Abmessungen ein wenig besser sein. Mein i5 6600K blieb weit ab von gefährlichen Temperaturen und es gab noch etwas Luft nach Oben für Übertaktungen. Wer allerdings das Maximum an Kühlleistung aus dem Hyper 212 Black Edition holen will, sollte die knapp 10€ für einen zweiten Silencio Lüfter aufbringen. Die Lautstärke sollte dabei nur geringfügig steigen, während die Kühlleistung insbesondere im unteren Drehzahlbereich steigt.

Nichtsdestotrotz liefert Cooler Master mit dem Hyper 212 Black Edition ein sehr solides Gesamtpaket ab, welches besonders in edel gehaltenen Systemen oder bei Käufern die hohen Anspruch auf Optik oder sehr gute Verarbeitung legen, im Warenkorb landen. Wirklich falsch machen kann man nichts.


Pro
+
Verarbeitungsqualität
+ Lautstärke
+ Optik
+ Preis
+ Lieferumfang
+ einfacher Einbau

Contra
-
Kühlleistung könnte besser sein

Gold Award.png
 
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Junatic schrieb:
Mit 5V beträgt die Temperatur des Scythe Ninja 5: 27°C
Mit 7V beträgt die Temperatur des Scythe Ninja 5: 58,5°C
Mit 12V beträgt die Temperatur des Scythe Ninja 5: 55,5°C
Junatic schrieb:
Das Grundrauschen im Raum beträgt 33,5dB
Mit 5V beträgt die Lautstärke beim Scythe Ninja 5: 33,75dB
Mit 7V beträgt die Lautstärke beim Scythe Ninja 5: 35dB
Mit 12V beträgt die Lautstärke beim Scythe Ninja 5: 42dB

Copy & Paste Fehler?

Ansonsten schöner ausführlicher Test.
 
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Sind die Fotos von dir geschossen ?
 
Lord B. schrieb:
Copy & Paste Fehler?

Ansonsten schöner ausführlicher Test.

Oh, tatsächlich. Vielen Dank für den Hinweis.

ergibt Sinn schrieb:
Sind die Fotos von dir geschossen ?

Ja die Fotos habe ich gemacht. Kann gerne die unbearbeiteten .RAW Files als "Beweis" liefern ;)
 
Diese Lüfter von Arctic müssen echt der Burner sein. Coolermaster ist mindestens die dritte Firma, bei der ich den gebrandlablet sehe :D
 
Junatic schrieb:
Ja die Fotos habe ich gemacht. Kann gerne die unbearbeiteten .RAW Files als "Beweis" liefern ;)

Beweis brauche ich keinen. Hingegen möchte ich dir ein Lob aussprechen für die wirklich hervorragend geschossenen Bilder.

Danke für den Test!
 
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