Defekte Sektoren

Sinfin19

Cadet 4th Year
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Okt. 2009
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Hallo miteinander,

ich habe ein Problem mit meiner internen 3 TB Festplatte. Diesen bemerkte ich erst kürzlich, als ich alle Daten von der Festplatte auf eine externe übertragen wollte. Konkret konnte ich alle Dateien kopieren, bis auf einen einzelnen Film. Jenen kann ich zwar abspielen, allerdings nach nirgendwo hin kopieren wegen einem "CRC-Fehler". Aber egal, so wichtig ist der Film auch nicht und alles andere Relevante ist gesichert. Nun habe ich diverse Tools ausprobiert:

Western Digital Diagnostics:
Normaler und ausführlichen Scan durchgeführt. Kleiner bricht ab weil ein bestimmter Bereich nicht gelesen werden kann, der ausführliche läuft durch, kann aber die Defekte nicht reparieren.

CrystalDiskInfo:
"Vorsicht" Button wird angezeigt. 2 schwebende und 2 nicht behebbare Sektoren gefunden. Betriebszeit der Festplatte ca. 17000 Stunden.

Grundsätzlich ist mir das alles ein wenig zu heikel und ich werde mir eine neue Festplatte kaufen. Meine Frage ist nun, ob ich die defekte wegwerfen sollte oder ob ich noch eine Chance habe die Platte weiter zu nutzen...ohne vielleicht die empfindlichsten Daten drauf zu speichern. Vielleicht die Festplatte in mehreren Durchgängen nullen oder ähnliches?

Danke für eure Hilfe und noch schöne erholsame Ostern :)
 
die festplatte ist defekt was du machen könntest ist höchstens ein low level format das diese ausklammert wobei wenn welche defekt sind kommen bald mehr hinzu....
 
Ich hab mal eine 2TB Samsung mit Vorsicht gehabt.

Hab eine Partition draus gemacht - und dann komplett formatiert - allerdings nicht schnell - hat Stunden gedauert.

Ergebnis - CDI zeigt zwar immer noch Vorsicht - aber die C5 und C6 Bugs - die vorher da waren - sind ALLE verschwunden.

Lediglich 05 - Wiederzugewiesene Sektoren - wird jetzt bemängelt - aber es sind noch genügend Reservesktoren vorhanden (Grenzwert) - und damit ist die Platte soweit ok.

Man muss ja nicht das Allerwichtigste drauf speichern mMn.
 
andredc schrieb:
die festplatte ist defekt was du machen könntest ist höchstens ein low level format das diese ausklammert wobei wenn welche defekt sind kommen bald mehr hinzu....

Die Festplatte ist gar nicht defekt. Die Platte kann weitere 5 Jahre Laufen mit 2 Defekte Sektoren. Hab selbst eine Festplatte mit 1 Defekten Sektor und läuft und läuft ohne weitere Fehler.

Natürlich sollte man die Smart Werte im Auge behalten und die Festplatte alle paar Monate mit einem Error Scan Prüfen.
 
@Akkulaus

sobald die festplatte diese fehler nicht mehr automatisch behebt ist sie defekt.
daran gibts nichts zu rütteln.
wie man sie länger betreiben kann habe ich auch oben gesagt... fact ist das der controller die fehler nicht mehr selbst behebt und es ab jetzt manuell geschehen muss
 
naja, würde die rausschmeißen, denn sobald weitere Defekte auftreten bzw schwache sektoren gelesen werden müssen, hängt das system für paar Sekunden.

die 2 Vorhandenden Sektoren können ewig bleiben und sich nicht vermehren, können aber auch explodieren, wenn es ein Defekt auf der Magnetschicht ist der sich ausbreitet (durch Oxidation etc)
 
Sinfin19 schrieb:
Danke für die schnelle Antwort.
Ich habe aber kürzlich gelesen, dass richtiges low level formatieren nur noch der Hersteller machen kann?

Bei einem echten "low level format" werden die Spuren auf der Festplatte angelegt. Also die Infos, an denen auch der Schreibkopf seine Position auf der Platte findet. Das wird nur bei der Herstellung der HD einmal gemacht.
In der frühen Anfangszeit der Festplatten konnte man das wirklich noch als User neu anstoßen. Das geht aber aus diversen Gründen schon sehr lange nicht mehr.

Wenn heute ein DAU User von einem "low level format" redet, meint er damit nur das überschreiben der gesamten Festplatte mit Nullen. Also schlicht einmal "Festplatte komplett löschen", nichts weiter. :)


Zu deiner Festplatte: sie kann noch sehr lange leben, oder auch morgen sterben. SMART-Werte sind nur eine Warnung (die man ernst nehmen sollte), keine fixe Vorhersage.
 
andredc schrieb:
@Akkulaus

sobald die festplatte diese fehler nicht mehr automatisch behebt ist sie defekt.
daran gibts nichts zu rütteln.
wie man sie länger betreiben kann habe ich auch oben gesagt... fact ist das der controller die fehler nicht mehr selbst behebt und es ab jetzt manuell geschehen muss
Das ist Unsinn. Schwebende Sektoren sind Sektoren, die nicht mehr fehlerfrei gelesen werden können. Die darin gespeicherten Daten sind also nicht abrufbar. Da die Festplattenlogik diese Daten aber nicht direkt abschreiben möchte, werden solche Sektoren zuerst als schwebend markiert und nicht direkt ersetzt. Diese Markierung bleibt so lange bestehen bis die Daten bei einem späteren erneuten Zugriff entweder doch noch ausgelesen werde können oder neue Daten gespeichert werden und die ursprünglichen somit ungültig werden. In beiden Fällen verschwindet die Markierung als schwebend. Bei neuen Daten kommt es darauf an, ob der Sektor nach dem Schreibzugriff erfolgreich gelesen werden kann. Nur wenn er das nicht kann, wird der Sektor ersetzt.

Das Vorhandensein von schwebenden und/oder unkorrigierbaren Sektoren ist kein Indiz dafür, dass alle Ersatzsektoren aufgebraucht wurden und die Festplattenlogik defekte Sektoren nicht mehr automatisch beheben kann. Bei Desktop-Festplatten haben die Nutzdaten oberste Priorität und nicht eine fehlerfrei Datenträgeroberfläche. Nur bei einem RAID können defekte Sektoren gleich ersetzt werden, da die Daten redundant vorhanden sind. Die in dem schadhaften Sektor gespeicherten Daten können also problemlos wiederhergestellt werden. Bei einem Einzellaufwerk ist das nun mal nicht möglich.

Man sollte sich vielleicht auch vor Augen führen, dass Desktop- und die meisten NAS-Festplatten eine UBER von 1:10^14 haben, was im Schnitt einen nicht korrigierbaren, also schwebenden Sektor alle ca. 12 TB gelesener Daten entspricht.
 
Wieder was gelernt - ich danke euch :)

Ich werde die Festplatte wohl entsorgen. Selbst wenn unwichtige Dateien drauf wären, wäre es schade sich notfalls drauf zu verlassen und letzten Endes böse überrascht zu werden.

Eine Abschlussfrage habe ich noch: Lohnt es sich, ein paar eure mehr in eine NAS-Festplatte zu investieren? Mein Rechner ist zwar nicht 24/7 in Benutzung aber man sagt jenen Festplatten ja eine höhere Haltbarkeit gegenüber herkömmlichen HDDs nach.
 
wenn dein rechner nicht 24/7 Läuft dann eher nicht, weil NAS Platten sind für den Dauerbetrieb ausgelegt, nicht für häufige Start Stopp Zyklen.

Anders herum sind Desktop Platten gerade dafür eher ausgelegt, aber nicht für den Dauerbetrieb
 
In welchem NAS bei einem Zuhause laufen die Festplatten denn wirklich 24 Stunden 7 Tage die Woche durch? Die Regel ist doch eher die, dass die Platten in einem NAS die meiste Zeit schlafen.

Der Hauptunterschied zu normalen Desktop-Festplatten ist meines Erachtens, neben TLER, der, dass mehrere Festplatten im selben Gehäuse unterstützt werden. Die normalen Desktop-Festplatten sind nämlich als einziges Laufwerk im Gehäuse gedacht und verkraften die Schwingungen zusätzlicher Festplatten nicht so gut. Bezüglich Start/Stopp-Zyklen unterscheiden sich NAS-Festplatten meines Wissens nicht von Desktop-Festplatten.

Mit anderen Worten. Ja. NAS-Festplatten kann man durchaus auch in einem PC verbauen und verwenden. Allerdings kann jede Festplatte, egal ob Desktop, NAS oder ausgewachsene Enterprise, jederzeit unangekündigt ausfallen. Die regelmäßige Pflege eines Backups ist immer Pflicht.
 
Mit diskpart /clean all kannst du die defekten sektoren wegzaubern lassen:
https://www.sevenforums.com/tutorials/52129-disk-clean-clean-all-diskpart-command.html

Wichtig dabei ist mit select das richtige laufwerk auszuwählen :D
(es werden alle daten gelöscht)

Sinfin19 schrieb:
Konkret konnte ich alle Dateien kopieren, bis auf einen einzelnen Film. Jenen kann ich zwar abspielen, allerdings nach nirgendwo hin kopieren wegen einem "CRC-Fehler".

Das ist nichts ungewöhnliches.


(Das Windows Verzeichnis kann man auf diese weise jedoch nicht sichern mit "einfach irgendwo hin kopieren". Da gibt es ausgeblendete & systemdateien)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In welchem NAS bei einem Zuhause laufen die Festplatten denn wirklich 24 Stunden 7 Tage die Woche durch?

in meinen zum Bleistift und nein, es ist wirklich so, das direkte NAS Platten eher für den Dauerbetrieb ausgelegt sind, wenn die immer wieder schlafen gelegt werden, leiden die wirklich.

Man sollte da zwar auch nicht das Billigste Verwenden, aber der Aufpreis für echte NAS Platten muss dann auch nicht sein.

Bei Seagate wäre für ein einschlafendes NAS die BarraCuda Serie, bei WD die Blue.
für 24/7 laufenden Systemen die WD RED und Seagate die IronWolf Serie
 
@madnex auf die schwebenden bin ich garnicht eingegangen und da sind 2 nicht behebbare....
 
C6 nicht korrigierbare Sektoren sind schwebende Sektoren die bei einem Plattenselbsttest gefunden wurden.
 
@Sebbi
Entschuldige bitte, aber das ist doch Unsinn. NAS-Festplatten sind stark mit den Desktop-Festplatten verwandt. Bezüglich der spezifizierten Start-/Stopp-Zyklen unterscheiden sie sich nicht. Von daher ist es egal, ob eine NAS- oder eine Desktop-Festplatten häufiger ein- und ausgeschaltet wird. Nur bei echten Server- bzw. Enterprise-Festplatten ist das anders. Die sind dann auch nicht nur für Dauerbetrieb sondern für Dauerlast ausgelegt. Die spezifizierten Start-/Stopp-Zyklen betragen bei Desktop- und NAS-Festplatten in der Regel 50.000 Zyklen und bei echten Server- bzw. Enterprise-Festplatten sind es 20.000.

@andredc
Diese nicht korrigierbaren Sektoren sind nichts anderes als schwebende Sektoren, die vom Offline-Selbsttest der Festplatte gefunden wurden. Es handelt sich hierbei höchstwahrscheinlich um die selben zwei Sektoren. Deshalb lautet die englische Bezeichnung dieses Smart-Attributes auch oft "Offline Uncorrectable Sector Count".
 
Sinfin19 schrieb:
Lohnt es sich, ein paar eure mehr in eine NAS-Festplatte zu investieren? Mein Rechner ist zwar nicht 24/7 in Benutzung aber man sagt jenen Festplatten ja eine höhere Haltbarkeit gegenüber herkömmlichen HDDs nach.
Die vom Hersteller geplante Nutzungsdauer von HDDs beträgt in aller Regel 5 Jahre, wobei da natürlich eine gewisse Sicherheit eingeplant ist. Diese 5 Jahre erreichen die HDDs aber eher nicht, wenn sie überbeansprucht werden, also z.B. wenn einfache Desktopplatten die für 2400 Power-On Hours um Jahr ausgelegt sind, im Dauerbetrieb genutzt werden. Da in den Dokumenten immer von Power On Hours die Rede ist, kann ich nicht sagen um wie viel schonender der Standby jeweils ist. Jedenfalls würde ich immer die paar Euro Aufpreis für eine NAS (z.B. WD Red, Seagate Ironwolf) oder auch eine Surveillance (z.B. WD Purple, Seagate SkyHawk) ausgeben, zumal wenn mehrere HDDs im gleichen Gehäuse verbaut werden.

Sebbi schrieb:
wenn dein rechner nicht 24/7 Läuft dann eher nicht, weil NAS Platten sind für den Dauerbetrieb ausgelegt, nicht für häufige Start Stopp Zyklen.
Woher kommt dieser Blödsinn? Die von mit genannten NAS und Surveillance HDDs sind alle für genau so viele Start-Stopp Zyklen ausgelegt wie die einfachen Desktop HDDs. Bei einigen Enterprise Nearline HDDs hätte ich da eher Sorgen, aber nicht bei NAS HDDs. Selbst die Seagate Enterprise NAS ist ebenfalls auf ingesamt 50.000 Start-Stopp Zyklen ausgelegt.

Madnex schrieb:
Diese nicht korrigierbaren Sektoren sind nichts anderes als schwebende Sektoren, die vom Offline-Selbsttest der Festplatte gefunden wurden.
Es muss nicht zwangsläufig ein Selbsttest sein, den haben ja viele Platten nie gemacht weil die User sie nie anstoßen. Es kann auch sein das die HDD diese Sektoren zwar gelesen hat, sie aber nicht vom Host angefordert wurden. Der Unterschied liegt also darin, dass diese Sektoren zwar im Grunde auch schwebende Sektoren sind, nur der Host eben davon nichts weiß, weil er sie ja nicht angefordert hat und daher auch keinen Lesefehler als Antwort auf den Versuch sie zu lesen bekommen hat.

Sebbi schrieb:
es ist wirklich so, das direkte NAS Platten eher für den Dauerbetrieb ausgelegt sind, wenn die immer wieder schlafen gelegt werden, leiden die wirklich.
So ein Quatsch, verbreite den bitte nicht mehr weiter, dann sparst Du anderen viel Arbeit dies immer wieder korrigieren zu müssen.

Sebbi schrieb:
Man sollte da zwar auch nicht das Billigste Verwenden, aber der Aufpreis für echte NAS Platten muss dann auch nicht sein.
So hoch ist der doch nun auch nicht und preislich liegen zwischen den einfache Desktopplatten und den einfachen NAS Platten (also z.B. der WD Red und nicht der WD Red Pro) auch allenfalls die Surveillance HDDs, die kann man ebenfalls nehmen, aber die kosten wenn überhaupt auch kaum weniger als NAS Platten.

Sebbi schrieb:
Bei Seagate wäre für ein einschlafendes NAS die BarraCuda Serie, bei WD die Blue.
für 24/7 laufenden Systemen die WD RED und Seagate die IronWolf Serie
Wenn mehr als eine HDD (von mir aus mehr als 2, die beiden dann aber nicht in einem HW-RAID!) im Gehäuse stecken oder das Gerät mehr als 2400 Stunden im Jahr eingeschaltet ist, dann würde ich niemals eine einfache Desktop HDD wie die Seagate Barracuda oder WD Blue nehmen.
 
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