Ich war schon Protestwähler (die Partei), habe das mMn beste Programm gewählt (i.d.F die Linke), habe eine ganze Weil garnicht gewählt. Die Wahlergebnisse bleiben dabei immer sehr vergleichbar (um ncht zu sagen, meine Wahlentscheidung hat nichts bewirkt ... aber damit kann ich leben, denn in einer Demokratie ist das nunmal normal ... ich habe halt nur eine von zig Millionen Stimmen, und das st wohl das schicksal derer in einer Demokratie, die sich nicht der Mehrheitsmeinung anschließen können).
Ein einziges Mal hat sich etwas geändert, da hatte ich pragmatisch gewählt ... ich habe also nicht SPD gewählt, weil ich Gerhard Schröder als Kanzler sehen wollte, sondern weil es nicht schon wieder Helmut Kohl sein sollte.
Und das ist, wie viele hier wissen, einfach böse nach hinten losgegangen ... jedenfalls für die ehemalifge Stammwählerschaft der SPD.
Ich war auch ausserparlamentarisch aktiv (also an der Basis), und auch dort kämpfte ich Jahrzehntelang einfach nur gegen Windmühlen ... die Gesellschaft in Deutschland will ganz offensichtlich nichts anderes, als das augenscheinlich kleinere Übel. Wenn man da wirklich was versucht, sellt man sich selbst nur öffentlich in ein schlechtes Licht ("Schulschwänzer", "geht mal lieber ordentlich arbeiten" sind nur zwei der Standardsprüche, die man aus gestoppten Autos bei Demonstrationen im allgemeinen zu hören bekommt ... Verständnis für Notlagen Anderer? Fehlanzege! - in Deutschland haben ALLE mit sich selbst schon genug zu tun).
Also hat nüchtern betrachtet auch das nur recht wenig gebracht.
Ich bin mir unsicher, was ich von dieser Demokratie halten soll (vom System her passt schon, aber die Wähler sollten wohl etwas mehr nachdenken) ... die Mehrheiten geben Verbesserungen ja irgendwie doch nicht her, bzw. es reicht in Deutschland scheinbar, für genügend Menschen einfach das kleinste Übel darzustellen.
Leider kommt es in der Demokratie eben nur auf Mehrheiten an ... welche Politik man damt dann macht, ist vollkommen egal, solange man auch beim nächsten mal noch die Mehrheit hat ... und das muss mit der gemachten Politik nichtmal was zu tun haben (die Ära Kohl hat gezeigt, dass wenige Taten im Wahljahr schon ausreichen können, um Kanzler zu bleiben ... immer und immer wieder).
Ich fürchte, da hat nicht nur
@cyberpirate ein leicht verschobenes Verständnis von (unserer) Demokratie. Mehr noch, das ist erlent ... und zwar in Jahrzehntelanger politischer Stagnation (es tut mir leid, aber mir stellt sich das nunmal so dar ... wenn sich mal etwas ändert, dann doch eher zum schlechten ... zumindest für meine Kaste).
In unserer Demokratie muss man nicht gute Polkitik für das ganze Land machen, es reicht aus, die bestehenden Mehrheiten ausreichen zu pampern .. zum Beispiel, in dem man den Spitzensteuersatz auf seinem Tiefststand seit Gründung der BRD vor 70 Jahren belässt und seinen Schääfchen erzählt, die großen Unternehmen würden sonst weglaufen. Das funktioniet nun schon seit 30 Jahren ... und hält mMn Leute an der Macht, die kaum echtes politisches Interesse haben, sondern die Politik lediglich als Sprungbrett für geringqualifizierte ansehen ... kaum ein Politiker beendet seine politische Karriere ohne zumindest ein paar lukrative Angebote aus der Wirtschaft bekommen zu haben.
Wenn dann jemand eine Karenzzeit vorschlägt, dann halte ich das für eine sehr gute Idee ... nicht weil ich den Politikern das nicht gönne, sondern weil ich eine so enge Verbindung zwischen Politik und Wirtschaft für gesellschaftlich ungesund halte.
Wenn es die Möglichkeit, direkt aus dem Parlament in einen Vorstand zu wechseln, nicht mehr gibt, dann wird das schon einige Nulpen vom Weg in die Politik abhalten ... da bin ich mir ziemlich sicher.
Zusätzlich zur Karenzzeit danach, hätte ich aber gerne noch die Auflage, dass ein Anwärter auf ein politisches Amt auch die letzten 5 Jahre NICHT im Vorstand bei einem Privatunternehmen gesessen hat.
In Punkto Machtwort ... ich hoffe ein solches kommt bald mal seitens der EU ... und zwar dergestalt, dass Deutschland endlich auch eine Digitalsteuer einführt und sich endlich bereit erklärt, die finanziellen Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft wenigstens den eigenen Bürgern vollumfgänglich offenzulegen.
Aber ich glaube, bevor sowas kommt, friert eher die Hölle zu ... denn dazu müssten zu viele Leute die Entsxcheidung treffen, "die Hosen herunterzulassen" ... dazu würde man eventuell andere gerne zwingen, aber doch nicht sich selbst.