News Digitale Agenda ist „ein Kniefall vor Telekom-Anbietern“

Genau, und somit wird hier im Endeffekt auch doppelt gezahlt, was aber unsere Regierung irgendwie nicht kapiert. Jetzt zahlt man "nur" 20-30 Mrd €, damit man mit VDSL (und Kabel) und LTE überall 50MBit anbieten kann über die alten Kupferkabel. Und danach muss man aber nochmal sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit man FTTH ermöglichen kann. Im Endeffekt investiert man doppelt, spart also im Endeffekt überhaupt keine Kosten. Ganz im Gegenteil. Das ist eine reine Augenwischerei derzeit. Unsere Regierung hat die Förderung mindestens um 6-8 Jahre verschlafen und jetzt wird die Flickentechnologie VDSL gefördert. Einfach traurig. Nicht umsonst sind wir in Sachen Internet-Technologie einer der Schlusslichter in der EU.

Das Deutschland international betrachtet, bereits lange kein „Licht mehr sieht“, zeigte ebenfalls eine Studie des FtthCE Ende 2012. Gemäß der folgenden Grafik lässt sich leicht ablesen, dass selbst Länder wie Litauen oder Slovenien deutlich(!) vor Deutschland rangieren, wenn es um den zukunftssicheren Glasfaserausbau geht. Deutschland ist nämlich nicht einmal auf der Grafik verzeichnet, da als Aufnahmekriterium eine Ausbau-Quote von über 1 Prozent angesetzt wurde
QUELLE
 
Das haben andere und ich schon lange gesagt. Der VDSL Krampf hilft nur der Telekom. Mein Kabelanbieter kann ich hingegen anrufen und paar Minuten später habe ich anstatt 50Mbit das Doppelte: 100Mbit. Oder auch 150Mbit. Mit 300Mbit testen sie auch schon in Ballungsgebieten. 50Mbit, digitals TV und Telefonflat kosten 30 Euro.
Und wenn es funktioniert dann funktioniert es, größtenteils über Jahre hinweg keine Probleme in mehreren Haushalten. Größte Problem an der Sache ist noch das WLAN, das trotz 300Mbit N Router oftmals nicht die Leistung im ganzen Haus verteilen kann - egal ob Fritzbox oder andere Geräte.
Dazu noch vollen LTE Empfang hier.

5-6km weiter allerdings gibt es ISDN oder LTE Abzocktarife mit einer Bandbreite von 1-2 Mbit. Da wird leider nichts gemacht.
 
Leider gibt es kleine Anbieter, die sich mehr oder weniger auf den Ausbau in Landgebieten spezialisiert haben und die hierdurch wieder zu kurz kommen.
Diese müssen ihre Netze meines Wissens nach aber nicht für andere Anbieter offenlegen, insofern ist es kein Wunder, dass die Telekom hier Investitionen scheut und die Hand offen hält.

Wenn man der Telekom nun den Ausbau subventioniert, hält sie die Hände dann 2019 erneut offen, mit Fingerzeig auf den Strick, den die Regierung sich selbst aufgehalst hat.
Einzig sinnvoll wäre daher tatsächlich die Investition in ein flächendeckendes Glasfasernetz, was zwar viel Investitionen kostet, aber langfristig nur Vorteile mit sich bringt.
 
@h3@d1355_h0r53 in welchem Bundesland wohnst du denn, bzw bei welchem Anbieter bist du?
 
Genau, und somit wird hier im Endeffekt auch doppelt gezahlt, was aber unsere Regierung irgendwie nicht kapiert. Jetzt zahlt man "nur" 20-30 Mrd €, damit man mit VDSL (und Kabel) und LTE überall 50MBit anbieten kann über die alten Kupferkabel. Und danach muss man aber nochmal sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit man FTTH ermöglichen kann. Im Endeffekt investiert man doppelt, spart also im Endeffekt überhaupt keine Kosten.

Das kann man auch genau anders sehen, und dass wissen auch die Politiker:
So kann man den Unternehmen gleich 2x Geld zuschustern und sich selbst in der Presse werbewirksam als Macher feiern lassen.
 
"das eine Führungsrolle im ICT-Bereich übernehmen will"

Davon sieht man weit und breit nichts. Die Zersplitterung auf mehrere Ministerien war doch schon ein Anzeichen dafür, dass man eigentlich kein Interesse an dem Bereich hat.
Auch die Snowden-Enthüllungen hat man ignoriert, man will sich einfach nicht mit diesem technischen "Neuland" befassen.
Was muss unsere Regierung eigentlich noch machen, damit dass auch der letzte versteht.

Deutschland ist eine IT-Bananenrepublik die sich primär auf das Konsumieren beschränkt.
 
Es wird einfach nur das Maxium aus veralteter Technik bei maximalen Gewinn herausgeholt.Nur so wird hier in Deutschland gedacht.Die Amis sind doch unsere Vorbilder.Immer daran denken.
Sieht man doch schon an den Anstecknadelchen unserer Politiker.
Jetzt kommt noch das Freihandelsabkommen.ICh hatte da vor einiger Zeit einen Beitrag gesehen auf ARD oder ZDF.
Amerikanische Firmen kommen zu uns nach Deutschland.
In den Krankenhaussektor,der ja nicht schon kurz vor dem Kollaps steht,weil es nur um Gewinnmaximierung geht!
Sie sollen auch an unserer Wasserversorgung und Stromversorgung teil haben und noch vielen anderen Bereichen.
Ich habe so den Eindruck,dass wir jetzt alles für den Wiederaufbau an die Amerikaner mit Zins und Zinseszins zurückzahlen sollen.
Ich mach mir echt Sorgen,wo wir da noch hinkommen werden und es macht mir auch Angst.

LG
 
Ich finde die Versteifung auf soundsoviele Mbit/s sinnlos. Wichtiger wäre doch ein guter Ping, ausreichend Traffic und eine gute Anbindung zu den wichtigen Rechenzentren.

Der Vergleich mit dem Aus- und Umland alleine ist ja auch recht sinnlos. Wichtig wäre auch zu wissen, inwiefern die mögliche Bandbreite denn ausgenutzt wird. Mit einer theoretisch gigantischen Bandbreite, die dann fast keiner nachfragt ist auch keinem geholfen.

Kritisch wird es ja fast immer erst, wenn man beruflich auf einen performanten Anschluss angewiesen ist. Dann kann man in der Regel aber auch erwarten, seinen Arbeitsstandort nach der Verfügbarkeit von schnellem Internet auszurichten. Das macht man bezüglich Autobahnanbindung, Öpnv-Nähe, Naherholungsqualität, Flughafennähe etc. ja auch...
 
Ein Lobbyverband wirft der Regierung einen Kniefall vor einem anderen Lobbyverband vor - wo ist hier der Newsgehalt?

Man kann sich darüber streiten, ob ein Bigbang (sofort FTTH deutschlandweit) oder eine schrittweise Einführung (VDSL) sinnvoller ist. Beides hat Vor- und Nachteile.
 
Was kann 100Mbit, was 50Mbit nicht auch schafft. Ist "4K in Echtzeit streamen" denn soo wichtig?
 
Hätte man damals Trinkwasser privatisiert müssten die Leute auf dem Land heutzutage auch das Wasser ausem nächsten Fluß holen, weil es sich wirtschaftlich einfach nicht rechnen würde diese Leute auf dem Land mit Trinkwasser zu versorgen.

Son ne Privatisierung ist schon was feines
 
c2ash schrieb:
Genau, und somit wird hier im Endeffekt auch doppelt gezahlt, was aber unsere Regierung irgendwie nicht kapiert. Jetzt zahlt man "nur" 20-30 Mrd €, damit man mit VDSL (und Kabel) und LTE überall 50MBit anbieten kann über die alten Kupferkabel. Und danach muss man aber nochmal sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit man FTTH ermöglichen kann.

FTTH ist aber weder nötig noch sinnvoll. Für Firmen und in Ballungsgebieten OK, aber nicht flächendeckend in der BRD. Kupfer ist noch lange nicht am ende, es ist das sinnvollste was möglich ist.
 
Da hier wieder die Diskussionen über Alternativen ins Rollen kommen:
Kabel empfinde ich nicht als Alternative, da der verfügbare Upload einfach ein Witz ist. 4 MBit/s Down- bei 100 MBit/s Download. Über VDSL bekommt man Bei Vectoring mit 40 MBit/s gleich das zehnfache.
Und da ist es mir dann auch die 40€ im Monat wert. Wer hin und wieder mal mit Servern zu tun hat, weiß auch warum.
Aber inzwischen gibt es ja auch viele Leute die z.B. gerne Youtube-Videos machen oder Spiele bei twitch Streamen.

Und mit LTE braucht gar keiner anfangen... die Verträge sind reines Kühemelken und es teilen sich (derzeit) alle Teilnehmer eine 100 MBit/s Anbindung. Fürs Handy ganz nett, aber sonst käme mir das nicht in die Tüte. In Zukunft muss sich da noch einiges tun.
 
Habs mir anders überlegt, will zu dem Thema nix mehr sagen...
1,5 bis 2km Tiefbau + Aufrüstung der Technik und Anschluss von ein paar Wohneinheiten auf dem Land entspricht grob 150.000€ (oder mehr). Sehr logisch, dass das von einem einzigen Unternehmen innerhalb von 4 Jahren für ganz Deutschland umgesetzt werden kann :freak:

Herr Tauber kann ja sein komplettes privates Vermögen für den Breitbandausbau zur Verfügung stellen, wenn es ihm mit den 100Mbit nicht schnellgenug geht.

Und ganz nebenbei:
Der VDSL- bzw. Vektoringausbau bis zum OutdoorDSLAM ist nahezu identisch mit dem FTTH-Ausbau und lässt sich, sobald wieder Geld verfügbar ist, relativ "einfach" bis zum Kunden fortsetzen (was dann reinem FTTH entspricht).

Schritt für Schritt, schon alleine weil man nicht ein ganzes Land in eine riesen Tiefbaugrube verwandeln kann. Dazu fehlen auch schlicht und einfach die Leute.
 
Zuletzt bearbeitet: (EDIT)
Cr4y schrieb:
...oder eine schrittweise Einführung (VDSL) sinnvoller ist. Beides hat Vor- und Nachteile.

VDSL ist keine schrittweise Einführung. Das ist Weiterwursteln mit altem Bestand mit massivem Vorteil für die Konzerne mit Besitzstand, allen voran die Telekom: Vectoring z.B..
Da es schon deutlich absehbar ist wie an FTTH auf mittlere Sicht kein Weg vorbei führt, wieso noch in Stopgaps investieren? Nur damit dem Staatskonzern noch eine Weile geholfen wird? Ja die Telekom ist immer noch Staatskonzern, Staat und KfW sind die de facto Eigentümer.
 
Ganjaware schrieb:
Was kann 100Mbit, was 50Mbit nicht auch schafft. Ist "4K in Echtzeit streamen" denn soo wichtig?

Wenn du in 10 Jahren auf der nächsten Innovationswelle mitschwimmen willst, oh ja. Wie soll ich als Unternehmen denn Inhalte meinen Kunden zugänglich machen wenn es die Infrastruktur nicht gibt?

Es ist so als würdest du die Frage stellen: sind asphaltierte Straßen denn so viel besser als Schotterstraßen? Die Frage ist rein rethorisch.

Ein Land schießt sich ins digitale Mittelalter um kurzfristig positive Bilanzen präsentierne zu können. Nicht das erste mal, nicht das letzte mal.
 
Ich komme da nicht ganz mit, Firmen können auch jetzt schon jede beliebige Datenrate erhalten. aber was soll Privatnutzer "Lieschen Müller" mit 100mbits downstream?
 
h3@d1355_h0r53 schrieb:
Fullquote entfernt

Das ist zwar schön, dass es so geht bei Dir aber löst das Problem nicht. Auch das Kabel deines Kabelanbieters dürfte Kupfer sein nur mit größerem Querschnitt.
Die wirklich einzige Zukunftslösung für deutlich mehr Bandbreite, wenn man Sie denn wirklich bräuchte ist FTTH.

Wir bekommen hier im Oktober 100MBit mit VDSL Vectoring und das ist für mich erstmal OK.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wieso eigentlich Förderung?

Ich bin irgendwie viel mehr dafür, dass die Netzwerkstruktur die mit den Steuergeldern aufgebaut wird auch in staatlich / öffentliche Hand kommt. Warum einem Wegelagerer wie der Drosselkom alles in den Rachen schmeißen, nur damit die sich dann daran zusätzlich 'ne goldene Nase verdienen können.

Ich versteh es nicht, und werde es auch nie verstehen.
 
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