Diskussion: 16:10 vs 16:9, alles nur 'Geiz ist geil'?

|nsb|urmel

Commodore
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Die guten alten Zeiten. Rund 20 Jahre lang saß man am PC vor einem Bildschirm im 4:3 und später 5:4 Seitenverhältnis, das sich gegen andere Bildschirmformate schnell durgesetzt hatte. Dieses Format war fast Religion, nur Spezialisten und Exoten verwendeten was anderes.

Anfang der 90er gab es dann wissenschaftliche Erkenntnisse, dass dieses Format nicht dazu geeignet war, den menschlichen Sichtbereich auszufüllen. Eigentlich nichts neues, das war der Filmbranche bereits 40 Jahre früher bekannt. Auch fraglich, warum ein Monitor den gesamten Sichtbereich ausfüllen sollte. Ist auch eigentlich gar nicht gut für die Augen...

Ende der 90er Jahre kamen die ersten 16:9 Widescreen-Fernseher auf den Markt, in der Computerbranche schloss man sich erst Jahre später dem Wide-hype an und versorgte den Markt hauptsächlich mit Displays im 16:10 Format. Das hat sich im Rahmen des HD-Trends mittlerweile geändert, und 16:10 verliert zugunsten des Full-HD-Formates zunehmend an Bestand.

Man kann es im Heimbereich ja gerade noch nachvollziehen. Dort fungiert das PC-Display ja doch recht oft als TV- und Videobildschirm, und in dem Bereich wird 16:9 über kurz oder lang dominieren. Die bis vor kurzer Zeit noch sehr populäre Bildschirmauflösung 1680x1050 war wohl die letzte, die noch eine nennenswerte Verbreitung fand.

Absolut nicht nachvollziehbar ist jedoch der neuste Trend, auch professionelle und hochpreisige Displays in 16:9 zu vermarkten. Für den klassischen PC-Arbeiter ohne Multimedia-Ambitionen bringt das keinerlei Vorteile. Die Mehrzahl aller Anwendungen sind tendenziell eher auf quadratische Darstellung ausgelegt, Websites und Dokumente gar hochformatig.

Der 'Goldene Schnitt’ (wem das nichts sagt, der lese bei Wikipedia nach) gilt im Übrigen auch für den menschlichen Sichtbereich und liegt bei 1,6180. 16:9 (1,77) ist folglich für unseren Sichtbereich deutlich ungeeigneter als 16:10 (1,6), und das dürfte dann auch den PC-Gamer interessieren, der ja am allermeisten interessiert ist dass er das Geschehen am Bildschirm möglichst komplett erfassen kann und dabei von nichts anderem abgelenkt wird.

Die Hersteller hingegen freuen sich über eine um 12% reduzierte Bildfläche bei gleich groß angegebener Bildschirmdiagonale. Das wurde übrigens vor ein paar auch schon vielen arglosen Käufern von 19“ Widescreen Displays zum Verhängnis, die sich zuerst über einen ach so günstigen Preis gefreut haben und sich nach der Inbetriebnahme überrascht vor einem Mäusekino wieder fanden.

Warum schreib ich den ganzen Mist hier? Ich bin unzufrieden und muss mich beinahe täglich aufregen. Hat man mich vor 2 Jahren der Möglichkeit beraubt, mir Displays im 4:3 Format und einer Auflösung von 1600x1200 zuzulegen (für den Arbeitsplatz sicher der Idealfall für den Büroschreibtisch), will man mir jetzt die Bildschirmhöhe weiter beschneiden, und in 10 Jahren sitze ich dann vor einem 60’’ Display, auf dem ich aber nur drei Zeilen gleichzeitig sehen kann oder was?

Die FB-Moderation will diese Diskussion nicht mehr in den News-Kommentaren sehen und würde es nach eigenem Bekunden begrüßen, wenn hierfür ein eigener Diskussionsthread entstehen würde.

Also, los geht’s! Lasst euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf!
 
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Ich stimme dir da zu, sprich bin auch von 16:10 überzeugter als von 16:9.

Für den Computer ist 16:9 meiner Meinung nach schon zu breit, das Verhältnis bei 16:10 gefällt mir dann doch besser.

Aber leider wird man überall zu 16:9 hingezwängt, man gehe nur einmal in irgendeinen "geiz ist doch nicht blöd"-Laden und schaue sich die dort ausgestellten Bildschirme an. Was sieht man? um die 30 Geräte, hauptsächlich mit 22 und 23 Zoll, 28 davon mit 16:9. Teilweise dann noch ein 26" 16:10 Gerät dazu und mit ganz viel Glück findet man noch einen "kleinen" Bildschirm mit 16:10.
Wo liegt da der Sinn? Wieso muss man krampfhaft auf 16:9 setzen? An 20€ Preisunterschied wird das doch wohl kaum liegen. Denkt der einfache Käufer ehrlich, dass das so viel besser ist?
 
der unterschied zwischen 16:10 und 16:9 ist doch ziemlich klein daher finde ich einen einheitlichen Standard zwischen PC und TV ist imho sehr zu begrüßen.
(wenn das auch noch mit dem entsprechenden Bildwiederholraten klappt wäre das super)

Wer mehr Auflösung braucht kann ja problemlos zu einem höher aufgelösten Display greifen.
Ich seh also das Problem nicht.
 
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Meine Präferenz:
- Arbeiten/Surfen und dergleichen = 16:10
- Filme/Games = 16:9

Ich wünsch mir ja noch immer einen Bildschirm, der seine Breite automatisch anpasst. Beim Kinoformat wird er dann eben gaaanz breit :D
 
Beim Multimedia und Gamingbereich ist 16:9 einfach die bessere Wahl. Egal ob man die Kompatibilität zum TV betrachtet (Anschließen von Mediaplayer oder Konsole) oder den Sichtbereich bei Spielen. Der ist bei den meisten Spielen bei 16:9 höher (siehe widescreengaming).

Bei den "professionellen" Bildschirmen seh ich die Sache anders. Da ist eine größere Fläche sicher besser. Meine Präferenz liegt da bei 2 Monitoren mit 4:3 oder 5:4.
 
Fairy Ultra schrieb:
der unterschied zwischen 16:10 und 16:9 ist doch ziemlich klein daher finde ich einen einheitlichen Standard zwischen PC und TV ist imho sehr zu begrüßen.

Findest du 12% wirklich klein? Man sollte sich schon klar machen was das konkret bedeutet. Stell mal ein 19"/4:5 Display, ein 22"/16:10 und ein 24" 16:9 nebeneinander. Das erste was auffällt ist dass alle drei gleich hoch sind.

Was du an einem einheitlichen Standard für begrüßenswert hältst, müsstest du mir noch mal genauer erklären. Welcher Aspekt spricht dafür, dass ein Computerdisplay einem Fernseher formatseitig angepasst wird? Die Geräte sehen sich heutzutage zwar ähnlich, der Verwendungszweck ist aber ganz und gar nicht der gleiche.
 
Im Home-Bereich liegt der Vorteil einer Vereinheitlichung eindeutig darin, das die Geräte häufig universell eingesetzt werden (oder dann zumindest können). Ich persönlich verwende meinen 23" eben auch für die Konsole und meinen 46" TV auch für den PC. Man kann die Geräte nicht so einacfh trennen.

Die Probleme fangen ja schon an, wenn man an einen 16:10 Bildschirm eine PS3 betreiben will. Der HP ZR24w ist glaub ich nicht der einzige der 1920x1080 nicht unverzerrt (mit schwarzen balken) darstellen kann.

Das ich den professionellen Bereich anders sehe habe ich ja schon geschrieben. Aber hier gehen die Hersteller vermutlich den 16:9 Weg, weil es für die produktion einfacher ist das 16:10 "Sonder"-Format sterben zu lassen.
 
<-- möchte keine einzige seiner 1600 Zeilen Bildschirmhöhe abgeben. Es ist ein unwahrscheinlicher Luxus wenn man beim lesen im Forum praktisch das Mausrad nicht betätigen muss.

Schwarze Balken bei irgendwelchen Konsolen-Ports oder beim Filmchen-Schauen stören mich dagegen überhaupt nicht, bin ich wahrscheinlich durch mein Alter schon viel zu geprägt. Viel dämlicher finde ich es dann das irgendwelche TV-Glotzen die Bilder breit zerren damit sie auf den Bildschirm ohne Balken passen *koppschüttel*. Warum ein brandaktueller Monitor der doch etwas gehobenen Preisklasse das nicht hinbekommt ist mir allerdings schleierhaft, oder liegt es vielleicht an der PS3?
 
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Ich bin auch ein 16:10 Verfechter, nur das sich 16:9 als Standart durchgesetzt hat und 90% der Spiele nur auf 16:9 skalieren,
da wird sich nicht mehr ändern .
 
@HisN: liegt am Monitor, besser an der Firmware. Bei 1920x1080 wird aus unerfindlichen Gründen die Skalierungsoptionen im Menü deaktiviert und fest auf "Stretch" gestellt. Ist eigentlich kein unlösbares Problem und schwarze Balken würden mich an der Stelle so auch nicht stören. Aber wenns nicht geht nehm ich eben lieber einen 16:9 Bildschirm.


Zu den Spielen: die skalieren nicht explizit auf 16:9 sondern "hor+", sprich: sie halten die Höhe konstant und verbreitern das Sichtfeld je nach AspectRatio. Ohne dieses Verhalten würdest du auf einem 16:10 schon weniger sehen als auf einem 4:3 und Techniken wie Eyefinity würden auch nicht funktionieren. (Es gibt tatsächlich Spiele bei denen das der Fall ist, Bioshock und EVE zum Beispiel).
 
Es gibt auch eine Zoomfunktion, mit der kann man das Bild vergrößern oder verkleinern. Damit wird der "Scrollvorteil" von 16/10 prinzipiell hinfällig.
Und dass euch die Schrift dann zu klein wird braucht ihr mir mit euren 24" Teilen garnicht erzählen.
Für den profesionellen Betrieb ist es bestimmt Vorteilhaft einfach mehr Pixel zu haben, aber die meisten Monitore über die man sich hier beschwert sind für den Heimanwender, der am PC Bilder, Videos anschaut und Word oder Excel bearbeitet.


mfg
 
Nun, die Leute die sich über 16:9 im Heimanwenderbereich beschweren muss ich ja nicht vertreten. Es wäre toll, wenn man diesen Leuten sagen könnte sie sollen sich doch einfach ein Gerät aus der professionellen Ecke anschaffen.

Und jetzt zähl mal nach wie hoch der Anteil der vielen in den letzten 3 Monaten neu vorgestellten Profi- oder Office-Displays mit 16:10 ist. Ich kann dir das Ergebnis natürlich vorwegnehmen - die Quote geht gegen 0. Ich bin u.a. mit der Beschaffung von Hardware für unsere Firma betraut und hab momentan nicht so richtig Spaß an der Materie. Kaum ein Kollege sieht ein warum er jetzt auf einmal eine Zoomfunktion verwenden soll.

Bei professionellen Laptops gibt es übrigens auch einen sehr bemerkenswerten Trend, bei denen neuerdings ebenfalls auf 16:10 verzichtet wird, dafür aber BluRay-Laufwerke verbaut werden. Ich komm echt nicht klar wozu das gut sein soll. Das nur nebenbei, wir sind ja hier im Display-Forum...
 
|nsb|urmel schrieb:
Und jetzt zähl mal nach wie hoch der Anteil der vielen in den letzten 3 Monaten neu vorgestellten Profi- oder Office-Displays mit 16:10 ist. Ich kann dir das Ergebnis natürlich vorwegnehmen - die Quote geht gegen 0. Ich bin u.a. mit der Beschaffung von Hardware für unsere Firma betraut und hab momentan nicht so richtig Spaß an der Materie. Kaum ein Kollege sieht ein warum er jetzt auf einmal eine Zoomfunktion verwenden soll.

Dann kann man auch einen TFT kaufen der eben nicht erst vor kurzem vorgestellt wurde.

Für Bildbearbeitung sind die neuen Monitore, die meistens TN-Panel haben, sowieso ungeeignet, und für Office muss es nicht alle 6 Monate ein neuer Monitor sein.


mfg
 
Müslimann schrieb:
Dann kann man auch einen TFT kaufen der eben nicht erst vor kurzem vorgestellt wurde.

Für Bildbearbeitung sind die neuen Monitore, die meistens TN-Panel haben, sowieso ungeeignet, und für Office muss es nicht alle 6 Monate ein neuer Monitor sein.

Also erstens wird es in 6 Monaten kaum noch Displays geben, die nicht aus heutiger Sicht 'vor kurzem' vorgestellt wurden. Man wird aber auch in 6 Monaten das ein oder andere neue Display benötigen. Und auch in 12 Monaten. Um 5 oder 6 Jahre alte Modelle zu ersetzen, aber auch um neue Arbeitsplätze auszustatten. Und die in der Bildbearbeiter-Gilde sehr beliebten EIZO Displays (hatten die jemals TN?) kommen auch schon in 16:9 daher.

Glücklicherweise hat sich dank Samsung die Quote der 16:10 Office Displays soeben auf 2 erhöht. Find ich sehr begrüßenswert. :)
 
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|nsb|urmel schrieb:
Der 'Goldene Schnitt’ (wem das nichts sagt, der lese bei Wikipedia nach) gilt im Übrigen auch für den menschlichen Sichtbereich und liegt bei 1,6180. 16:9 (1,77) ist folglich für unseren Sichtbereich deutlich ungeeigneter als 16:10 (1,6), und das dürfte dann auch den PC-Gamer interessieren, der ja am allermeisten interessiert ist dass er das Geschehen am Bildschirm möglichst komplett erfassen kann und dabei von nichts anderem abgelenkt wird.

Allein deswegen frage ich mich schon ewig, warum 16:9 anstatt 16:10 verwendet wird. Ich habe mich der Zeit angepasst und arbeite nun eben mehr "nebeneinander" - alles halb so wild. Dennoch wieder mal eine sehr kuriose Entwicklung. Nicht erst seit der Einführung von 16:9 LCDs.
 
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Wieso hat sich die Quote auf 2 erhöht? OK, du zählst nur die letzten 3 Monate, aber mal ehrlich: nur weil die Modellvorstellung des HP ZR24w schon etwas länger her ist wird er doch nicht automatisch schlecht, oder?
 
Das hat doch auch keiner behauptet. Es ist lediglich so, dass, je länger ein Modell auf dem Markt ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass er den berüchtigten EOL-Status erreicht und durch ein 16:9-Modell ersetzt wird. Die Modellzyklen sind in der Regel verdammt kurz.
 
Als SC2 Spieler bin ich unter anderem eigentlich ganz froh über meinen 16:9 :)

sc2_fovq1yg.gif
 
Liara T'Soni schrieb:
Als SC2 Spieler bin ich unter anderem eigentlich ganz froh über meinen 16:9 :)
http://www.abload.de/img/sc2_fovq1yg.gif


Dein Bild kann ich so nicht nachvollziehen.
zwischen 16:10 und 16:9 wird in der Realität nur oben und unten etwas entfernt, nicht aber an der Seite!

Ich quote hier auch gerne mal einen Post von mir aus einem anderen Thread

16:10 und 16:9 sind das Verhältnis von Breite:Höhe, also 16 Einheiten Breit und zugleich 10 bzw 9 Einheiten hoch.

1920/16=120 --- 1200/10=120 --- 1080/9=120

Eine Einheit ist in diesem Fall 120 Pixel. Wie schon aus dem Format zu erkennen ist 16:10 und 16:9 also exakt gleich breit, nur die Höhe ist unterschiedlich definiert.
Ein 4:3 Monitor mit einer Auflösungsbreite von 1920 Pixeln wäre mir für Strategietitel sogar noch viel lieber, da hätte ich dann die gleiche Breite wie bei 16:9 FullHD aber eine Höhe von 1440 Pixeln (4:3 => 16:12).

Mehr Sichtfläche bietet eindeutig der 16:10, diese 120 Pixel können bei einem Strategiespiel viel ausmachen, bei anderen Spielen hingegen weniger.

Bei dem dargestellten Bild aus SC2 wurde aber etwas von den Seiten entfernt, wie erklärt man sich das jetzt, wo doch 16:10 und 16:9 beide eine Breite von 1920 Pixeln haben ?

Ich werde nachher mal SC2 auf meinem Laptop installieren und das Spiel dort mit der Darstellung auf meinem Beamer vergleichen.
Der Laptop hat 1920*1200, der Beamer 1920*1080, mein PC Monitor hat "nur" 1680*1050 und scheidet daher aus.
 
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Wie sich das erklärt? Das Bild wurde nachträglich skaliert um es besser vergleichen zu können. Bei 3D-Spielen hat die reine Auflösung (also Pixelanzahl) keine Bedeutung. Das letzte Spiel bei dem das noch anders war dürfte Diablo 2 gewesen sein...

Oder siehst du bei 1920x1200 einen größeren Bildauschnitt als bei 1680x1050? Eigentlich sieht man doch den selben, oder? (nur besser Aufgelöst, also mehr Details, aber das ist ein anderer Punkt)

Somit ist auschließlich das Seitenverhältnis für den sichtbaren Bildausschnitt maßgebend. Hier gibt es nun verschiedene Skalierungsverfahren. Das verbreitetste (hor+) behält die Höhe immer konstant und fügt bei breiteren Monitoren zusätzlichen Bildinhalt an die Seiten an. Genau das Verhalten, dass die Bilder für SC2 darstellen. (und so nebenbei das einzig sinnvolle für Eyefinity, nur so kann man die 3 Monitore nebeneinander wirklich nutzen)
 
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