Ok, dann will ich versuchen, den Gedanken der Kaufberatung aufzugreifen.
Bei dem Budget (und wenn wir Gebrauchtkauf mal ausklammern) bleiben zwei Kameraklassen:
- Die "einfachen Einsteigerkameras" wie Canon 1100D, Nikon D3200 oder Sony A37
- Die "gehobenen Einsteigerkameras" wie 600D/650D, D5100/D5200, A55 oder eine Pentax K-r / K-30
Da ist es momentan so, dass die 600D, D5100 und K-r Ausläufermodelle sind, sprich die sind für einen recht attraktiven Preis erhältlich. Gebrauchtkauf ist generell bei Fotoausrüstung interessant, aber das würde den Umfang dieses Posts komplett sprengen.
Von den Features her will ich nicht zuviel sagen, da kann man stundenlang Feature-Quartett spielen. Und da wird auch nicht viel herauskommen außer dass jede Kamera bzw. System (denn die Objektive dazu sind auch ein wichtiger Punkt) irgendwo seine kleinen Vor- und Nachteile hat. Wenn man sich mehr mit Fotografie beschäftigt und besondere Anforderungen hat, kann das relevant sein, für den Anfang ist das eher zweitrangig. Vor allem wenn man eh nicht weiß, was später die Hauptmotive sind und welchen Aufwand in Form von Zeit/Geld man reinstecken will.
Hilfreich ist es immer, wenn man ein System hat, was auch im Freundeskreis gut vertreten ist. Da hilft es auch mal zu fragen, welche Objektive die haben. Denn evtl. kannst du mal das ein oder andere Glas ausleihen und damit testen, was natürlich wenig Sinn macht, wenn es auch nur 18-55er Kitobjektive sind.
Ich persönlich bin vor 1,5 Jahren vor derselben Entscheidung gestanden. Mir persönlich war dann das Nikon-System am symphatischsten (frag mich nicht warum
). Ich habe auch lange wegen D5100 überlegt, wegen dem Bedienkonzept habe ich mich dann aber für eine gebrauchte D90 entschieden. Aber da könnte man auch Stunden darüber diskutieren, welche Kamera besser ist :-). Das 18-105er halte ich für Nikonianer für ein gutes Einsteigerobjektiv. Damit kann man viel testen, von Preis/Leistung ist es auch gut und auch später für wechselfaule Tage geeignet.
Was leider mit der Kombi der Fall ist: Die braucht das Budget schon ziemlich auf (spätestens mit Speicherkarte, Ersatzakku und Tasche), kann jedoch in seiner Eigenschaft als Allrounder-Objektiv nicht alles so gut abdecken. Landschaft und Reisen geht gut, für die anderen genannten Anwendungsgebiete sind über kurz oder lang spezielle Objektive hilfreich. Plane bitte auch hier mittel/langfristig etwas Budget ein!
Grob nach Anwendungen sortiert (ich spreche jetzt nur für Nikon, da ich mich da am besten auskenne):
- Für Menschen sind Festbrennweiten die erste Wahl, da die deutlich lichtstärker sind (Sprichwort Freistellung). Gute Budgetlösungen sind hier das 35/1.8, 50/1.8, etwas teurer ist das 85/1.8. Mit einer D5100 sind dabei immer die Versionen mit AF-S zu empfehlen, ansonsten musst du manuell fokussieren.
- Wenn du öfters Personen fotografierst, solltest du auch über einen externen Blitz nachdenken.
- Für Blumen wäre ein Makroobjektiv eine Überlegung, für kleines Budget ist wohl das Tamron 60/2 die erste Wahl. Das ist gleichzeitig auch eine Festbrennweite und kann auch für Portraits eingesetzt werden. Von Nikon gäbe es auch das recht billige 40/2.8er. Das ist zugegebenermaßen etwas speziell, kann aber ziemlich verblüffende Makros machen.
- Wenn du deinen Hund fotografieren willst, ist man schnell im Bereich der Teleobjektive. Das Budgettele schlechthin ist das Tamron 70-300 VC USD, alternativ ein gebrauchtes Nikon 70-300.
Ja, leider muss man sagen, dass Fotografie schnell gut kostet, wenn man tiefer einsteigen will. Aber da geht meine Empfehlung eher dahin, sich zunächst einfach eine Kamera mit Kitobjektiv zu besorgen. Das ist zunächst völlig ausreichend, um grundlegende fotografische Zusammenhänge zu lernen und auszuprobieren. Wenn dann der Punkt kommt, wo du merkt, dass du an die Grenzen der Ausrüstung kommt, kannst du immer noch nachrüsten, jedoch dann gezielt in die hauptsächlich genutzten Brennweitenbereiche. Für den Beginn ist eigentlich nur wichtig zu wissen, dass du nicht dein ganzes Budget für die nächsten 3 Jahre in den Kamerabody stecken sollst, denn der Wunsch nach weiteren Objektiven kommt oft früher als gedacht!