Ich spar mir jetzt mal die Antworten zu den unsinnigsten Ideen hier und gehe nur auf die Fragen des TE ein.
scryed schrieb:
Vermutlich werdet ihr schon Recht haben aber als aussenstehender ist es doch normal wenn man denkt das bei doppelter Radiator grosse = mehr Fläche um das warme Wasser ihre Temperatur an das blecht abgeben kann was wiederum besser von den Lüftern runtergekuhlt werden kann
Dann erkläre ich das mal. Nicht ganz wissenschaftlich korrekt, aber so, dass man es verstehen kann.
Der Sinn eines Radiators ist es, Wärme vom Wasser an die Luft abzugeben. Dazu maximiert man mit den Kühlfinnen die Fläche. Nun, wann findet eine Wärmeübertragung statt? Wenn man eine Temperaturdifferenz hat, also einfach gesagt, wenn das Wasser wärmer als die Luft ist. Umso größer der Unterschied, umso mehr Energie lässt sich übertragen, weil sich die Luft stärker aufheizen lässt.
Jetzt pusten deine Lüfter Luft durch den Radiator. Das ist ihr Job. Nehmen wir mal gemächliche 400 Umdrehungen an. Die Lüfter drehen langsam, befördern wenig Luft, was passiert also, wenn diese Luft durch den Radiator strömt? Sie wärmt sich stark auf, bis nahe an die Wassertemperatur. So weit so gut. Was würde jetzt passieren, wenn man die Dicke des Radiators verdoppelt? Die Temperaturen werden schlechter. Wieso das? Weil ein dickerer Radiator mehr Widerstand hat als ein dünner, wenn man nicht anderweitig etwas anpasst. Das ergibt, dass weniger Luft durchströmen kann. Bei niedrigem Durchsatz ist die Luft aber schon nach 30mm Dicke fast auf Wassertemperatur. Die verbleibenden 30 bringen also nichts. Im Gegenteil, durch die geringere Luftmenge, die nun hindurch geht, muss das Wasser wärmer sein, damit die gleiche Energie übertragen werden kann. Es ist schließlich weniger Luft da, die die Energie aufnehmen kann.
So, nun sind 400 Umdrehungen natürlich sehr langsam. Drehen wir die Lüfter mal so richtig auf. 2000 Umdrehungen, also praktisch das Gegenteil. Jetzt geht natürlich sehr viel Luft durch den Radiator. Und nun wird die Wärmeübertragung vom Radi zur Luft zu begrenzenden Faktor. Die Luft wird eben nicht mehr wirklich warm, wenn man sie durchpustet, eben weil hier die Oberfläche begrenzt. Jetzt kann man die Dicke erhöhen. Damit hat man dann eben mehr Oberfläche und so eine bessere Wärmeübertragung, sodass die Luft ordentlich die Wärme aufnehmen kann und schon bei einer geringeren Temperaturdifferenz zwischen Wasser und Eingangsluft die gleiche Energiemenge übertragen wird. Auf gut deutsch, das Wasser wird nicht so stark aufgeheizt, die Wassertemperatur ist niedriger.
Sowohl 400 als auch 2000 Umdrehungen sind auf internen Radiatoren Extremfälle. Zur Veranschaulichung aber ganz praktisch. Irgendwo dazwischen muss es dann den Übergang geben, wo die bremsende Wirkung des dickeren Radiators durch die größere Oberfläche ausgeglichen wird.
Grob kann man sagen, unter 800 Umdrehungen 30mm, 800-1200 45 oder aber dicker mit niedriger Finnendichte, ab 1200 dann dicker.
Allerdings sollte man den Effekt nicht überschätzen. In den allermeisten Fällen, eben wenn die Radiatorfläche auch nur halbwegs ordentlich dimensioniert ist und man unter 100W/120er ist, wird das nicht sonderlich extrem ausfallen. Die Mehrkosten und etwaige Platzprobleme (klar, im 1000D eher nicht) sind es dann in der Regel nicht wert. Gerade ein so großes Gehäuse bietet sich gut an, um einfach reichlich Radiatorfläche unterzubringen. Durch 2 420er fließt nämlich doppelt so viel Luft wie durch einen, damit ist auch doppelt so viel Luft vorhanden, die die Wärme aufnehmen kann. Ins 1000D passt das aber nicht so toll, deshalb auch mein Vorschlag vor einigen Beiträgen: 2 480er Radiatoren, weil eben das den Mehrwert bringt, den du dir erhoffst.
scryed schrieb:
dazu das doppelte Volumen an Wasser
Das ist Wunschdenken. Die Kanäle eines Radiators sind recht eng. Auch wenn du das Volumen im Radiator verdoppelst, wirkt sich das auf den gesamten Kreislauf nicht so sehr aus, weil sich die Wassermenge in den restlichen Teilen nicht ändert.
scryed schrieb:
dadurch ist das Wasser weniger schnell durchgeheizt
Ja, dann dauert es eben etwas länger, bis das Wasser seine Endtemperatur erreicht hat, wo Wärmeaufnahme am Block und Wärmeabgabe am Radi im Gleichgewicht sind. Die Wassermenge im Kreislauf ist nur ein Puffer, aber wenn du irgendwas für länger als ein paar Minuten betreiben willst, sieh zu, dass du die Wärme wieder aus dem Kreislauf bekommst.
scryed schrieb:
, Wasser kann besser die Wärme am Block aufnehmen
Das hat damit gar nichts zu tun. Die Temperaturdifferenzen sind die gleichen, nur mit dem Durchfluss lässt sich das beeinflussen, aber in der Regel nicht sonderlich stark.
scryed schrieb:
Allen in allen wurde mir hier beigebracht das größere Kreise nichts bringen
Eben doch. Nur hat man mit einem dickeren Radiator keinen wirklich größeren Kreis. Das erzählen dir hier seit mehreren Seiten mehrere Leute.
scryed schrieb:
auch wurde sich anfangs über den Preis des coustom Loop lustig gemacht
Ja, zurecht. Du hast eben Komponenten ausgewählt, die ein mieses Preis-/Leistungsverhältnis haben. Betrachtet man die Kühler-Pumpe-Kombi, ein sehr mieses. Zusammen mit dem Radiator bezahlst du eben den dreifachen Preis für etwas, das dank gleicher Radi
fläche weder in den Temperaturen noch dank ebenso nicht entkoppelter Pumpe in der Lautstärke besser ist. Wird das jetzt klar?
Wenn man es vernünftig macht, dann verbaut man ordentlich Radiatorfläche und vor allem versucht man, die Pumpe von einer starren Verschraubung weg zu bekommen. Außerdem erhöht ein richtiger Agb den Komfort deutlich.
scryed schrieb:
dabei ist das doch in dem Bereich noch das unterste Ende ...
Eine 300€ Kühler/Pumpe/Agb-Kombi? Ja, das ist das unterste Ende, bei Sinnhaftigkeit. Versteh das nicht falsch, die Idee hat ihre Berechtigung, da wo es aus Platzgründen nicht anders geht und man die Leistung braucht, die eine DDC liefert. Das ist immerhin die stärkste Pumpe im Wakü-Bereich. Aber gleichzeitig ist sie auch sehr anfällig für Vibrationen und die sind mit einer festen Montage, wie sie bei einem Kühler nötig ist, nicht abzufangen.
Das alles würde mit nahezu gleicher Kühlleistung (da gleiche Radifläche) für weniger als den halben Preis gehen. Für den veranschlagten Preis würde ich jedoch etwas mit ordentlich Fläche zusammenbauen und nicht 540€ für eine Wakü mit 420er Radi ausgeben.
Verstehst du jetzt, wo das Problem liegt?