Entscheidungshilfe - Kompakt- oder Bridge-Kamera bis max. 400 €

esteban313

Lieutenant
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Moin zusammen,

wie der Titel schon sagt suche ich eine kompakte bis Bridge-Kamera bis maximal 400 €. Bevor ich zu meinem Problem komme, zuerst der ausgefüllte Fragebogen:

1) Wo würdest Du Deine fotografischen Fähigkeiten einordnen? z.B: Knipser - Einsteiger - Fortgeschrittener - Amateur - Semi-Profi - Profi

Knipser mit Ambitionen zum Einsteiger​


2) Finanzielles

a) Wo liegt Dein Preislimit für die Kamera und ggf. Objektiv(e) ohne Zubehör?
b) Wo liegt Dein Preislimit für eventuelles Zubehör wie Akku, Tasche, Stativ? Was Du davon brauchst, wird sich meist aus der Beantwortung der Fragen ergeben​
maximal 400 € für Kamera + entsprechende Speicherkarte und Tasche​

3) Würdest Du auch ein älteres Modell kaufen wollen oder muss es "das neueste vom neuen" sein?
würde ein aktuelles Modell bevorzugen​

4) Wie willst Du Deine Bilder am Ende nutzen und präsentieren?!
Präsentieren auf dem PC-Monitor/Fernseher mit FullHD und auf 9x13 bzw. 10x15 ausdrucken lassen. Wobei ich auch nicht abgeneigt wäre, gute Bilder auf max. DIN A4 ausdrucken würde.​

5) Gedenkst Du viele Ausschnitte aus Deinen Fotos zu machen, oder beschneidest Du sie idR. eher weniger?
Bildnachbearbeitung soll nicht durchgeführt werden.​

6) Welche physikalische Größe und Gewicht sollte die Kamera haben?
Kompakt- bis Bridgekamra. Die Kamera soll bei Ausflügen eigentlich immer dabei sein, daher nicht zu groß.​

7) Soll die Kamera einen Sucher haben? Wenn ja, bevorzugst Du einen optischen, oder würdest Du auch einen elektronischen Sucher nutzen?
Optischer Sucher wird bei diesem Budget wohl nicht drin sein. Aber ein elektronischer Sucher wäre schon gut aber nicht zwingend notwendig.​

8) Würdest Du Wechselobjektive in Betracht ziehen? Wenn ja, gibt es schon ein System, dessen Objektive Du nutzen kannst?
Keine Wechselobjektive.​

9) Was gedenkst Du hauptsächlich zu fotografieren, bzw. welchen Brennweitenbereich willst Du abdecken? Soll viel Landschaft oder Architektur auf das Foto passen, oder willst Du weit entfernte Motive z.B. im Zoo stark heran holen? Möchtest ganz besondere Nahaufnahmen machen?
Eigentlich nichts besonderes, aber von allem etwas: Urlaubsaufnahmen (sowohl Alpen als auch Strand und Meer), Bilder auf Reisen, auf Partys und Familienfesten, Innen- sowie Außenaufnahmen. Nachtaufnahmen müssen nicht sein. Es sollte mit der Kamera auch möglich sein, etwas entferntere Objekte (z.B. im Zoo) etwas näher heran zu holen. Nahaufnahmen und Landschaftsaufnahmen wären auch hin und wieder ganz nett. Schnelle Ereignisse wie Sportveranstaltungen etc. stehen nicht auf dem Programm.​

10) In welchen Lichtsituationen wirst Du meistens fotografieren? z.B. überwiegend Innenaufnahmen auf Partys, in der Disco, oder zu Feierlichkeiten. Oder Abendstimmungen, Nachtaufnahmen, Astrofotografie.
Siehe Punkt 9) Hauptsächlich außen, jedoch sollten auch in Innenräumen noch akzeptable Fotos gemacht werden können.​

11) Möchtest Du die volle Kontrolle über die Kamera mit manuellen Eingriffmöglichkeiten, reichen Dir Motivprogramme, oder möchtest Du lieber nur im Automatikmodus fotografieren?

Bin zwar "nur" ein Knipser, doch möchte ich mich gerne auch manuell Versuchen und etwas experimentieren.​

12) Sind Stoßfestigkeit, Montagemöglichkeiten, oder Unterwassertauglichkeit wichtig? z.B. zum Schnorcheln, oder Bergsteigen

Nein.​

13) Willst Du Videos aufnehmen und wenn ja, in ...
Sollte möglich sein, aber die Qualität ist eher nebensächlich. Ein ansteuerbarer Mikrofoneingang ist nicht notwendig.​

14) Soll die Kamera High-Speed- und/oder Timelaps-Aufnahmen unterstützen?
Nein.​


15) Thema Stromversorgung
Keine besonderen Ansprüche, lediglich sollte ein proprietärer Akku verbaut sein. Lademöglichkeit über USB wäre auch gut.​

17) Welche Kamera und ggf. Objektive hattest Du bisher und was gefiel Dir daran besonders gut und was mochtest Du gar nicht daran?
Nikon Coolpix S8000/S8200 sowie Nikon P600.​


18) Hast Du bereits Kameras in einem Geschäft begutachtet, in der Hand gehalten und mal ausprobiert? Was hat Dir besonders gefallen und was nicht?
FujiFilm X10 und eine kleine Panasonic Lumix DMC-TZ??​

Nun zu meinem Problem:
Ich bin etwas unentschlossen, was für ein Modell ich kaufen soll. Haben in der Familie eine Nikon Coolpix S8000 und eine S8200 mit 14x fachem optischen Zoom. Im Freien bei gutem Licht sind die Bilder ja ganz gut nur bei schlechtem Licht leidet die Qualität doch stark. Die gezoomten Bilder sind meist auch etwas unscharf und detailarm.
Mein Vater hat eine Nikon P600 mit 60x fachem Zoom. Die Bilder finde ich qualitativ nicht sehr viel besser wie die der S8000/S8200 und die Qualität bei 60x fachem Zoom ist auch nicht überzeugend.
Die von mir gesuchte Kamera sollte also die genannten an Bildqualität in den oben genannten Szenarien übertreffen.

Nun hatte ich kürzlich die FujiFilm X10 vom Vater meiner Freundin in der Hand. Diese gefiel mir schon sehr gut. Auch ist die Bildqualität einiges besser. Jedoch ist das optische Zoom stark begrenzt und ich habe die Befürchtung, dass dies für die in Punkt 9) aufgeführten Szenarien zu wenig ist.

Daher meine erste Frage: ist ein Reisezoomer mit 30-60x Zoom überhaupt sinnvoll oder nur Marketing wie der Megapixelwahn?
Gibt es ein ähnliches Modell, evlt. etwas neuer, wie die FujiFilm X10 mit etwas mehr Zoom?

Habe mich etwas umgesehen und diesen Vergleichstest gesehen: Link. Erfüllen diese Kameras etwa meine Ansprüche?
Oder evtl. mehr in diese Richtung: Link?

Evtl. könnt ihr mir noch ein paar Tips geben bzw. ein paar Geräte aus euren Erfahrungen nennen.

Vielen Dank schonmal im Voraus.
Viele Grüße
Stephan
 
Ich kenne die vorgeschlagenen Kameras nicht selber, kann sie daher nicht vergleichen.

Schon mal bei der Canon G-Reihe reingeschaut?
Ich habe selbst die (ältere) G12 und nutze sie für Laien-Fotografie mit manuellen Einstellungen.
Die G-Reihe bietet eine Menge Einstellungsmöglichkeiten und macht (für Kompaktkameras) super Bilder.

In deinem Budget würde z.b. die G16 liegen.
 
Ich habe neben einer FZ1000 eine Sony RX100 und eine Sony HX50V. Die HX50V ist technisch identisch zur HX60V, die hat als Aufguss nur ein neues Menü erhalten.

Wenn Du gute Bildqualität auch bei schlechterem Licht (großer Sensor) mit einer großen Telebrennweite vereinen willst, dann führt kein Weg an einem großen Brocken wie der FZ1000 oder der Sony RX10 vorbei. Die sind dann aber entsprechend groß und auch deutlich teurer.
Die FZ1000 ersetzt meine bisherige Canon 400D, die ich überhaupt nicht vermisse. Sie erspart zwar im Verlgleich zur DSLR das lästige Wechseln und Mitschleppen von verschiedenen Objektiven, ist zum immer dabei haben aber deutlich zur groß.

Daher die beiden anderen. Die RX100 hat natürlich ganz klare Vorteile bei schlechtem Licht, ist etwas schneller aber hat auch ein paar Nachteile. Die HX50V ist deutlich universeller einsetzbar und von der Bildqualität eine der besten Reisezooms mit kleinem 1/2.3" Sensor. Wenn nicht gerade im Dämmerlicht oder bei Kerzenschein fotografiert werden soll, würde ich die HX50V vorziehen, zumal die für 199€ sehr günstig zu erwerben ist.

RX100
+ Lichtstarkes Objektiv und 1" Sensor
+ sehr gute Bildqualität, bis ISO 3200 lassen sich noch brauchbare Ergebnisse erzielen
+ passt in jede Hosentasche
- fast schon zu klein
- Leichte Unschärfe im Nahbereich, elend große Naheinstellgrenze, für Makros unbrauchbar

HX50V
+ großer Zoombereich
+ bei kleinen ISO Werten überraschend gute Bildqualität
+ bessere Bedienung und Handhabung als RX100
- brauchbare Ergebnisse nur bis ISO800

Der "Clearzoom" der RX100, der mit etwas Digitalzoom den 3,6x optischen Zoom auf 10x aufbläst, steht hinter dem optischen Zoom der HX50V bei einigermassen Licht klar zurück, das ist definitiv kein Ersatz. Wobei die 720mm KB Brennweite auch für die HX50V zuviel sind, die Hälfte hätte es auch getan.

Wenn ich mich nur für eine als alleinige Kamera entscheiden müsste, dann würde ich die HX50V nehmen. Die RX100 liefert zwar eine deutlich bessere BQ (kommt aber nur selten an die FZ1000 heran), hat aber auch ihre Schwächen.
 
Moin,
zunächst einmal vielen Dank für die hilfreichen Tipps.
Habe mir am Wochenende ein paar Kameras angeschaut, unter anderem auch die FZ1000. Diese, und auch alle Bridge-Kameras sind mir eindeutig zu groß und fallen daher schon aus der engeren Auswahl.

Die RX100 und die Canon G15/G16 habe ich mir auch schon näher angesehen. Dazu hätte ich zunächst eine Frage:
Das optische Zoom fällt bei diesen Kameras ja relativ „gering“ aus. Reicht es aus um auch noch 20-30 Meter entfernte Objekte gut abzubilden. Man sagt ja, dass man nahe ans das Objekt muss, aber manchmal ist es eben nicht möglich.

Noch eine Frage zur RX100: Was kann ich mir darunter vorstellen?
- Leichte Unschärfe im Nahbereich, elend große Naheinstellgrenze, für Makros unbrauchbar
Prinzipiell finde ich die RX100 recht ansprechend.

Die HX50V habe ich auch schon in verschiedenen Tests gesehen. Hat eigentlich immer ganz gut abgeschnitten. Einzig der fehlende Sucher wäre ein Manko. Die Panasonic DMC-TZ61//1 haben zwar einen Sucher, kosten aber fast so viel wie die RX100…
 
nero-online schrieb:
Die RX100 und die Canon G15/G16 habe ich mir auch schon näher angesehen. Dazu hätte ich zunächst eine Frage:
Das optische Zoom fällt bei diesen Kameras ja relativ „gering“ aus. Reicht es aus um auch noch 20-30 Meter entfernte Objekte gut abzubilden. Man sagt ja, dass man nahe ans das Objekt muss, aber manchmal ist es eben nicht möglich.

Bei 20-30m kommt man bei kleineren Objekten ohne optischen Zoom nicht mehr weit. Da würde ich schon mind. 10 oder 15 x Zoom empfehlen. Wenn es Formatfüllend werden soll dann dürfte selbst 20x Zoom knapp werden....

Wenn man sich für eine Travelzoom entscheidet muss man sich im klaren sein, dass diese wirklich nur für gute Lichtbedingungen geignet sind. Ein kleiner Sensor mit lichtschwachen Teleobjektiv kommt leider schnell an seine Grenzen. Eigentlich liefern diese Kameras nur bis ISO 400 gute Ergebnisse (und nur bei ISO 100 können sie mit guten Kameras mithalten!). Schon ab ISO 800 sinkt die Bildqualität rapide und ist bei ISO 1600 schon richtig schlecht. Im Zoo bei Tageslicht ist es kein Problem aber sobald die Lichtverhältnisse nicht mehr optimal sind muss man leider wenn man ohne Stativ arbeitet öfter als man denkt auf ISO 1600 oder sogar ISO 3200 ausweichen wenn man mit hohem optischem Zoom arbeitet.



Wenn du dich für eine Travelzoom entscheidest, dann würde ich auf jeden fall die älteren Modelle nehmen. Die neuen Modelle sind preislich immer völlig überteuert.
Die genannte HX50 ist z.B. bei der Bildqualität nicht schlechter als die aktuelle HX 90 (eher sogar besser!) kostet dafür aber weniger als die Hälfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
reobase schrieb:
Bei 20-30m kommt man bei kleineren Objekten ohne optischen Zoom nicht mehr weit. Da würde ich schon mind. 10 oder 15 x Zoom empfehlen. Wenn es Formatfüllend werden soll dann dürfte selbst 20x Zoom knapp werden....

Also die 20-30m erscheinen mir jetzt selbst doch relativ viel. Nach dem Durchsehen meiner bisherigen Aufnahmen habe ich festgestellt, dass das Zoom (bisher 14x) für sinnvolle Aufnahmen fast nie verwendet wurde. Dass bei einer Travelzoom bei nicht-idealen Lichtverhältnissen und 30x Zoom die Bildqualität leidet ist klar.
Die Frage die mich vom Kauf einer Travelzoom abhält: merkt der Laie den Unterschied bzw. ab welchen Lichtbedingungen kann man keine guten Ergebnisse mehr erwarten?
Gibt es empfehlenswerte Modelle mit größeren Bildsensoren und weniger Zoom, die auch bei schlechteren Lichtverhältnissen akzeptable Bilder machen? War heute nochmals im Mediamarkt und habe die RX100 nochmal angefasst. Für meinen Geschmack ist sie fast zu klein (habe auch ziemlich große Hände) und ist wenig griffig.
 
@TE: Wenn Du mit der Rx100 ganz nah an ein Objekt rangehst, bekommst Du es nicht mehr scharf gestellt. Die angegebenen 5cm im WW sind tatsächlich eher 7-10cm und im Tele nicht 50cm sondern eher 1m. Das geht sogar mit der HX50V etwas besser, die FZ1000 ist da meilenweit voraus.

Die HX50 ist bis ISO400 noch ganz brauchbar, ISO 800 geht mit gutem Willen zur Not auch noch, darüber ist aber totale Sense. Die RX100 ist bis ISO 1600 brauchbar, mit gutem Willen gehen auch ISO3200.

Die RX100 ist bei der Empfindlichkeit ca. 2 Blenden besser als die HX50, dazu kommt noch das lichstärke Objektiv, das im WW nochmals 2 Blenden lichtstärker ist, zum Teleende noch 1 Blende. D.h. wenn Du vergleichbare BQ bekommen willst, schaffst Du mit der RX100 1/160s Belichtung, bei der HX50 bist Du bei 1/10s.

Den Unterschied merkt man auch als Laie sofort. Bei Tageslicht hingegen ist die HX50 konkurrenzfähig. Beim Tele kann die RX100 dann natürlich nicht mithalten. Auch mit Clearzoom auf 10x aufgepumpt (280mm KB) sieht schlechter aus, als 280mm KB mit der HX50.

Hier mal was aus dem Zoo. Der Fokus liegt bei der FZ1000 etwas daneben, beide Bilder wurden durch eine Glasscheiben gemacht.

HX50V: F6.3, 1/250, ISO 100, 410mm KB
FZ1000: F4, 1/1600, ISO 125, 400mm KB

HX50V.jpg
FZ1000.jpg
Da ist auch bei 100% Crop kein großer Unterschied festzustellen. Das letzte Bild kriegt man mit der HX50V bei 400mm aber nicht hin, weil man nicht so kurze Belichtungszeiten realisieren kann.

FZ1000_2.jpg
 
Hiho,

gute Kompromisslösungen mit mehr Zoom und größerem Sensor, die nicht die Ausmaße einer Bridge haben, sind die Panasonic Lumix LF1 und die Nikon P7800, beide mit 1/1,7" Sensor und 7,1 fach Zoom (28 - 200 mm Kleinbild).
 
@HamHeRo: Vielen Dank für die ausführliche Erklärung und die Fotos! Bei idealen Lichtverhältnissen ist die Qualität der HX50V überraschend gut. Für meine Ansprüche mehr als ausreichend.
Kannst Du evtl. noch ein Bild mit höheren ISO-Werten posten? Das wäre echt hilfreich.

@MSSaar: Vielen Dank. Werde mir die Kameras mal genauer anschauen.
 
Anschauen: FZ200 und Olympus Stylus 1. Beide lichtstark und ein gewisses Maß an Brennweite. Was Du aber eigentlich suchst, ist eine FZ1000 für ~750€.

Ich würde mir an Deiner Stelle mal die Nikon 1 Serie anschauen. Da gibts die J4 grade zum Schleuderpreis um die 250€. Dazu ein Telebojektiv, was Du suchst und fertig. 1" Sensor :)
 
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