[Erfahrungsbericht] HP 650

Bloby333

Ensign
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- Erfahrungsbericht -

Notebook HP 650

imag0145bo.jpg

Hallo!

Hier ist er also: Mein erster Erfahrungsbericht. Als Testobjekt dient das HP 650, genauer gesagt das HP 650 B6N09EA, welches sich jetzt seit gut einer Woche in meinem Besitz befindet. Wichtig für meine Kaufentscheidung waren vor allem folgende Punkte:

  • Günstiger Preis
  • Ausreichend Leistung für Web und Office
  • Gute Verarbeitung
  • Mattes Display

Das HP 650 schien, zahlreichen Tests zufolge, alle diese Kriterien zu erfüllen - insbesondere den ersten, denn dank der 50€-CashBack-Aktion von HP, hat mich mein neues Notebook gerade einmal 269€ gekostet (Kauflink). Ein Schnäppchen also - oder nicht? Was kann man für diesen Preis erwarten?


Inhalt:

  1. Technische Daten
    1.1 Spezifikationen
    1.2 Lieferumfang
    1.3 Anschlüsse
  2. Ersteindruck
  3. Verarbeitung
  4. Display
  5. Eingabegeräte
    5.1 Tastatur
    5.2 Touchpad
  6. Leistung
    6.1 Multimedia
    6.2 Spiele
  7. Emmisionen
    7.1 Lautstärke
    7.2 Wärmeentwicklung
  8. Akkulaufzeit
  9. Fazit


1. Technische Daten

1.1 Spezifikation

Display: 39 cm (15,6“) WXGA-Display, 1366 x 768 Pixeln, 16:9 Format, matt
CPU: Intel® Pentium™ Prozessor B970 (2x 2.30 GHz, 2MB Cache)
Grafikkarte: Intel HD Grafik
RAM: 4 GB DDR3 Arbeitsspeicher
Festplatte: 320 GB HDD, 5.400 U/Min
Laufwerk: DVD Super Multi Brenner (DVD DL±RW/CD±RW)
OS: SUSE Linux Enterprise 11

1.2 Lieferumfang

Der Lieferumfang ist äußerst mager, besteht er doch nur aus dem Notebook selbst, dem Netzteil und sinnlosen Beipackzetteln. Eine Recovery-DVD oder Treiber-CD wird nicht beigelegt. Treiber für z.B. Windows 7 müssen daher von der HP-Website heruntergeladen werden. SUSE lässt sich durch die Sicherungskopie einer eigenen Partition wiederherstellen.

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1.3 Anschlüsse

Folgende Anschlüsse finden sich am HP 650:

Linke Seite:

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Von links nach rechts: VGA, LAN, HDMI, 1x USB 2.0, Mikrofon-Eingang, Kopfhörer-Ausgang, SD-Kartenleser

Rechte Seite:

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Von links nach rechts: DVD-Laufwerk, 2x USB 2.0, Netzanschluss, Kensington-Schloss

Auf ein USB 3.0-Anschluss muss also verzichtet werden, was im Jahre 2012 etwas unzeitgemäß ist.


2. Ersteindruck

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Der Ersteindruck lässt sich mit "gut" beschreiben. Das Notebook wirkt dank dem schlichten Design recht elegant und verbirgt seinen niedrigen Preis sehr gut. Zwar macht das HP 650 in keinster Weise den Eindruck, aus besonders wertigem Material zu bestehen, billig wirkt es aber nicht. Für 270€ gibt es hier also keine Beanstandungen.

Wird das Notebook das erste Mal gestartet, begrüßt einen das grüne SUSE Linux. Das Betriebssystem mag durchaus seine Vorteile haben und bewältigt normale Office-Aufgaben auch tadellos, ich persönlich wurde damit aber nicht warm. Zudem gibt es unter SUSE ein großes Problem mit dem WLAN-Empfang, der unterirdisch ist. Direkt neben dem Router betrug der Empfang lediglich 50%, 3 Meter weiter 0%! Surfen per WLAN war somit so gut wie unmöglich.

Für mich war also doppelt klar, dass das HP 650 Windows 7 spendiert bekommen wird. Die Installation verlief zum Glück ohne Probleme. Einfach beim Start die ESC-Taste gedrückt, Win7-DVD als Startup-Medium ausgewählt und los ging's. Treiber für WLAN, LAN, Kartenleser und Grafik mussten allerdings von einem separaten PC aus runtergeladen werden, da eine Internetverbindung vorerst unmöglich war.

Mit Windows 7 läuft jetzt alles wunderbar. Auch der WLAN-Empfang hat sich deutlich gebessert und bereitet keinerlei Probleme mehr. Ich sitze schätzungsweise zehn Meter, ein Stockwerk und zwei Mauern vom Router entfernt und habe durchschnittlich "drei bis vier Balken" Empfang.


3. Verarbeitung

Die Verarbeitung macht - gerade im Angesicht des Preises - einen mehr als soliden Eindruck. Die Spaltmaße sind überall einheitlich, die Base-Unit lässt sich an keiner Stelle eindrücken oder zum Klappern überreden, und auch die Scharniere halten das Display fest an Ort und Stelle. Ein geringes Nachwippen des Deckels ist zwar vorhanden, aber nicht weiter schlimm. Der Display-Deckel, der sich nur unter extrem starken Druck leicht eindrücken lässt, bestätigt den guten Gesamteindruck. Das Lenovo Thinkpad Edge 15 meiner Eltern, das in etwa der gleichen Preisliga liegt, wirkt wesentlich klappriger und auch mein altes HP dv6000 war schlechter verarbeitet. Man kann also äußerst zufrieden sein mit der Verarbeitungsqualität des HP 650, sollte allerdings keine MacBook-Verhältnisse erwarten.


4. Display

HP verbaut im HP 650 wenig überraschend ein billiges TN-Panel, sodass Blickwinkelstabilität und Farbtreue überhaupt kein Thema sind. Auf der Habenseite steht dafür die Tatsache, dass das Display matt ist und somit auch für einen Außeneinsatz gewappnet sein sollte. Zur Helligkeit kann ich nur schwer eine Aussage treffen. Laut notebookcheck.com liegt sie "am unteren Rand". Ich persönlich empfinde sie jedoch als mehr als ausreichend - zumindest für den Inneneinsatz. Wie es draußen im Sonnenlicht aussieht, konnte ich mangels sonnigem Wetter noch nicht austesten.

Fest steht jedoch: Das Display gehört eher zu den schlechteren seiner Art. Allerdings ist dies bei dem günstigen Preis zu verkraften, zumal auch höherpreisige Notebooks nur selten ein IPS-Panel vorweisen können.


5. Eingabegeräte

5.1 Tastatur

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Die Tastatur ist wahrscheinlich das größte Manko des HP 650. Obwohl der Druckpunkt recht knackig und differenziert ist, lässt sich auf dem HP 650 nur mittelmäßig gut schreiben. Die Tasten sind sehr flach angeordnet und lassen sich nur sehr schwer blind erahnen. Die Folge ist, dass man häufig die Hände neu positionieren darf, da diese mit der Zeit verrutscht sind. Hinzu kommt ein etwas klappriges Schreibgeräusch beim Tippen und die kleinen Pfeiltasten.

Die Funktionstasten am oberen Rand der Tastatur erfüllen zwar ihren Zweck, könnten aber besser gelöst sein. Zum einen ersetzen sie standardmäßig die F-Tasten, weshalb für Eingaben in Spielen oder Programmen, die F-Tasten benötigen, zusätzlich die Fn-Taste gedrückt werden muss, zum anderen dauert das Regeln der Lautstärke mittels den Laut- und Leiser-Tasten viel zu lange. Um die Lautstärke vom Maximum zum Minimum zu ändern, benötigt es wohl 50 Klicks auf die Leiser-Taste. Festhalten geht zwar auch, beschleunigt den Vorgang aber nicht.

Ein weiteres kleines Manko ist die eigentliche F1-Taste, die durch eine elendig nervende Hilfe-Taste ersetzt wurde. Kommt man darauf, erscheint - ungeachtet aller laufenden Anwendungen - eine nutzlose Hilfe-Seite. Wer braucht so etwas?

Gut gemacht sind jedoch die LEDs in der Umschalt- und WLAN-Taste, die die jeweilige Einstellung signalisieren.

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5.2 Touchpad

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Einen besseren Eindruck macht das Touchpad, das schön groß geraten ist und Multi-Touch unterstützt. Die Oberfläche ist, wie auf dem Bild zu erkennen, mit Noppen übersät und lässt den Finger gut darübergleiten. Oben links befindet sich eine Vertiefung, die bei zweifachen Tippen das Touchpad deaktiviert. Die links daneben liegende LED informiert den Benutzer über das ausgeschaltete Touchpad.

Die Maustasten sind leider weniger gelungen und bieten einen zu schwergängigen Druckpunkt in Verbindung mit einem sehr lauten Klicken. Das geht besser, stört jedoch nur gering, da auch mit einem Tippen auf das Touchpad Eingaben bewerkstelligt werden können.

Per Treiber lässt sich der Mausersatz ganz nach seinen Vorlieben konfigurieren. So lässt sich zum Beispiel einstellen, ob mittels zweier Finger, oder mit Hilfe der rechten Touchpad-Seite gescrollt werden soll. Auch Pinch-To-Zoom und andere Features können hier ein- bzw. ausgestellt werden.

Touchpad-Einstellungen.PNG


6. Leistung

cpuzh.png

6.1 Multimedia

Die Multimedialeistung des HP 650 ist für die alltäglichen Anforderungen vollkommen ausreichend. Das Surfen geht ohne Probleme statt und man merkt kaum einen Unterschied zum potenten Desktop. Textverarbeitung, Visual Studio und ähnliche grafikunaufwendige Programme stemmt das Notebook ohne größere Probleme. Auch Multitasking ist drin. iTunes, Chrome mit diversen Tabs und nebenbei ein Video? Alles kein Problem. Da ich vorher an einem Notebook mit krüppeligem Atom N550 arbeiten musste, ist die neugewonnene Leistung ein wahrer Segen. Auch Videos in 1080p sind flüssig abspielbar. Bild- und Videobearbeitung kann ich (noch) nicht beurteilen.

6.2 Spiele

Wenn die Grafikkarte eines Notebooks lediglich mit Intel HD Graphics betitelt wird, sollte einem sofort klar sein, dass keine großartigen Framerates zu erwarten sind. Laut notebookcheck.com handelt es bei der verbauten Karte sich um eine HD2000, wie sie auch in den i3-Prozessoren der zweiten Generation zu finden sind. Im Klartext heißt das: Die Leistung reicht zwar für alte und grafikunaufwendigere Spiele aus, bei neueren Titeln wird man aber nicht auf einen grünen Zweig kommen. Bei einem Preis von 269€ kann man allerdings auch keine Gaming-Maschine erwarten.

Benchmarks:

  • 3D Mark 2006: 3860 Punkte
  • Left 4 Dead 2: 30 - 60 fps @1336x768, alles niedrig; Subjektiver Eindruck: Spielbar
  • LIMBO: ~30 fps; Subjektiver Eindruck: Problemlos spielbar
  • Bastion: ~30 fps; Subjektiver Eindruck: Problemlos spielbar
  • Gothic: ~22 fps @1336x768, alles hoch; Subjektiver Eindruck: Noch spielbar
  • Dota 2: 30 - 45 fps @1336x768, Texturen hoch, Rest aus/niedrig; Subjektiver Eindruck: Spielbar

CPU-Z-Mainboard.PNGCPU-Z-RAM.PNGGPU-Z.PNGLeistungsindex.PNG


7. Emissionen

7.1 Lautstärke

Das HP 650 ist auch im Idle hörbar, wenn die Umgebung komplett still ist. Der Geräuschpegel ist jedoch zu keiner Zeit störend und dreht auch unter Last nicht wirklich auf. Wer Kopfhörer trägt dürfte zu keiner Zeit etwas vom Notebook bemerken.

7.2 Wärmeentwicklung

Idle:
coretempidle.png

Last:
coretemplast.png


Auch in dieser Disziplin macht das Notebook eine gute Figur. Beim Surfen bleibt die CPU mit um die 38°C angenehm kühl und auch unter Last bleiben die Temperaturen im sehr guten Bereich. Das Gehäuse erwärmt sich kaum bis gar nicht, sodass man sich keine Gedanken über brennende Fingerchen machen muss.


8. Akkulaufzeit

Ein Langstreckenläufer ist das HP 650 nicht. Mit eingeschaltetem WLAN und mittlerer Display-Helligkeit sind 3,5 - 4 Stunden jedoch realistisch.


9. Fazit

Alles in allem lässt sich also ein durch und durch positives Fazit ziehen. Alle meine Anforderungen an ein Notebook sind erfüllt worden - und das bei einem Preis von 269€! Mehr Leistung ist für Office-Aufgaben nicht nötig und wer mit einem Notebook zocken möchte, der sollte mindestens das zwei bis dreifache ausgeben. Solange also die CashBack-Aktion läuft, hat das HP 650 eine absolute Kaufempfehlung von mir. Schließlich ist es ein gutes Web- und Office-Notebook zum unschlagbaren Preis.

Pro:

  • Gute Verarbeitung
  • Genügend Leistung
  • Mattes Display
  • Dank CashBack-Aktion sehr günstiger Preis

Neutral:

  • SUSE vorinstalliert

Kontra:

  • Kein USB 3.0
  • Mittelmäßige Tastatur
  • Magere Ausstattung
 
Zuletzt bearbeitet:
Netter Bericht, ich habe dasselbe Notebook vor 2 Wochen gekauft, hast du schon von HP das Geld wieder?
 
Noch nicht. Die ganze Sache hat allerdings auch eine Bearbeitungszeit von 45 Tagen. Warten ist also angesagt.
 
denen kontra-punkt mit usb 3.0, da kann man nur mit dem kopf schütteln. wäre dir usb 3.0 wichtig gewesen, hättest du in dem preisbereich bis 300€ locker andere notebooks mit dientischer ausstattung und usb 3.0 haben können. zumal die anzahl der geräte an usb 3.0 def. nicht so groß ist.
 
liest du auch was ich schreibe. sry, aber wenn er bei nem 280€/330€ (was ohne cashback der preis gewesen wäre), usb 3.0 will, dann muss man eben zur not mal 20€ mehr ausgeben. sowas dann als kritikpunkt aufzuführen obwohl alternativen bestanden hätten, ist nicht gut.
 
Hi!

Guter Erfahrungsbericht! Gefällt mir sehr gut ;)
Ich hab selbst das "ältere" HP 625 und hab damals mit CashBack 220 gezahlt. Schon cool, was HP für unter 300 Euro an Lappys bauen kann.
Das einzige was ich zu "beanstanden" habe: "Nur SUSE installiert" ist für mich persönlich eigentlich ein positiver Punkt. Bei mir war auch SUSE installiert. Da ich aber MSDNAA-Zugang habe, musste ich nicht für eine inkl. Windows Lizenz zahlen -> gut. Und SUSE Linux ist jetzt für "Standard Office Anwendungen" auch nicht die aller schlechteste Wahl :) Den Punkt würde ich also aus "Negativ" herausnehmen und entweder zu positiv oder wenigstens zu "neutral" packen ;)

Aber ansonsten wie gesagt, guter Test!
 
@nik_ und Delta1

USB 3.0 war und ist mir nicht sehr wichtig, also bitte nicht streiten ;) Ich hab' es lediglich als Kritikpunkt aufgeführt, da - wie gesagt - bei einem eigentlichen Preis von über 300€ USB 3.0 schon drin sein sollte. Mit 50€ CashBack wird alles jedoch relativ - wenn ihr versteht, was ich meine.

Der_Karlson schrieb:
Das einzige was ich zu "beanstanden" habe: "Nur SUSE installiert" ist für mich persönlich eigentlich ein positiver Punkt. Bei mir war auch SUSE installiert. Da ich aber MSDNAA-Zugang habe, musste ich nicht für eine inkl. Windows Lizenz zahlen -> gut. Und SUSE Linux ist jetzt für "Standard Office Anwendungen" auch nicht die aller schlechteste Wahl :) Den Punkt würde ich also aus "Negativ" herausnehmen und entweder zu positiv oder wenigstens zu "neutral" packen ;)
!

Überredet!


Und danke für das Lob und die Ehre bisher :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ansonsten sehr schöner test. wie geasgt, hätte das mit dem usb 3.0 einfach weggelassen und geschrieben, dass nan keinen wert darauf legt, da eh abwärtskompatibel und bei dem preis sollte man auf andere dinge achten ;D
 
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