Fachinformatiker System. Gehalt.

Ahh okay, jetzt ergibt das Ganze für mich Sinn :)
Klang zunächst so, als wären es jedes Jahr "einfach so" 3-4k... Das wäre schon krass nach 20-30 Jahren irgendwann.
Aber gut bei uns sind im Tarif glaube 10 Stufen a etliche Unterstufen, da ist etwas mehr Varation möglich, wobei die Unterstufen eh uninteressant sind.
 
fazit aus der ganzen diskussion:
hockt euch lieber noch ein paar jährchen mehr auf euren hintern und macht wenigstens den bachelor... dann könnt ihr die nächsten 40 arbeitsjahre und vor allem die rente finanziell etwas entspannter angehen
 
ds1 schrieb:
fazit aus der ganzen diskussion:
hockt euch lieber noch ein paar jährchen mehr auf euren hintern und macht wenigstens den bachelor...

Verstehe nicht, wie du auf das Fazit kommst...

Nochmal: Für die Stellen, bei denen eine Ausbildung+Erfahrung nicht ausreichen, reicht auch ein Bachelor nicht... Da braucht es schon einen Master.

Da die meisten Firmen inzwischen nach Tätigkeit+Leistung statt Titel bezahlen, macht es keinen Unterschied ob Ausbildung oder Bachelor.
Einfach mal die ein oder andere Seite zurück schauen, dort habe ich es bereits beschrieben.

Was crashbandicot wahrscheinlich eher als Problem hat ist genau das:
Es wird nach Tätigkeitsfeld bezahlt. Ist seine Stelle bis max TG5 ausgeschrieben, und das wird erreicht, geht es nicht mehr weiter hoch außer mit mehr Verantwortung oder anderer Tätigkeit/Stelle.
 
nospherato schrieb:
Was crashbandicot wahrscheinlich eher als Problem hat ist genau das:
Es wird nach Tätigkeitsfeld bezahlt. Ist seine Stelle bis max TG5 ausgeschrieben, und das wird erreicht, geht es nicht mehr weiter hoch außer mit mehr Verantwortung oder anderer Tätigkeit/Stelle.

Ja, das sind die Nachteile eines Tarifvertrages. Aber zum Glück wird ja immer nachverhandelt, d.h. die Gehaltserhöhung kommt automatisch und man muss nicht mehr selbst in Gehaltsverhandlungen gehen (was für den einen positiv, für den anderen negativ ist).
 
Da die meisten Firmen inzwischen nach Tätigkeit+Leistung statt Titel bezahlen, macht es keinen Unterschied ob Ausbildung oder Bachelor.

So - und nur so ist meiner Meinung nach auch richtig.
 
Nochmal: Für die Stellen, bei denen eine Ausbildung+Erfahrung nicht ausreichen, reicht auch ein Bachelor nicht... Da braucht es schon einen Master.

Allgemein kann man dem nicht zustimmen. Es gibt viele Stellen, die nur mit akademischen Kräften besetzt werden. Da reicht ein Bachelor aus. Master Absolventen werden natürlich bevorzugt (gerade bei Traineestellen). Es sei denn, die Berufserfahrung des Ausgebildeten beträgt mehrere Jahrzehnte oder er besitzt andere hohe Qualifikationen. Aber dies wird ein junger Ausgebildeter fast nie aufweisen können.

Angenommen Person A beginnt mit 16 Jahren eine Ausbildung, die er mit 19 Jahren abschließt. Person B fängt nach dem Abitur mit 18 Jahren an zu studieren und schließt mit 21 sein Studium mit dem Bachelor ab. Wenn Person A 21 ist, kann er zwei Jahre Berufserfahrung aufweisen. Der Absolvent null. Beide bewerben sich auf eine Stelle, bei der ein abgeschlossenes Studium gefordert ist.

Was meinst du, wer die Stelle eher bekommt?

Anders sieht es aus, wenn sich der Absolvent auf eine Stelle bewirbt, die eher praktisch ist und eine Ausbildung gewünscht ist. Hier wird Person A mehr Chancen haben, da der Absolvent oft nicht für so eine Stelle ausgebildet wurde und viele UN den Gehaltsforderungen des Absolventen nicht nachkommen können. In diesem Falle wird natürlich dem Absolventen ein ähnliches oder gleiches Gehalt wie dem Ausgebildetem gezahlt.

Noch so einer der meint, man müsse mit einem Studium (viel) mehr verdienen als jemand mit einer Ausbildung. Es ist SCHEIßEGAL was du in der IT für ne (Vor)Bildung hast, Hauptsache du hast was drauf. Bei uns verdient ein gelernter KFZ Mechaniker mehr als ein Biologe (Diplom), dieser wiederum mehr als Diplom Ingenieur und dieser mehr als ein Dr. der Chemie. Warum? Weil es aufs Können und nicht auf irgendwelche Abschlüsse ankommt!

Auch dir kann ich nicht zustimmen. Ich mache gerade meinen Master in einem IT Fach und die Stellen, die mir vorschweben können nicht von Ausgebildeten (ohne lange Berufserfahrung) besetzt werden. Ich gönnen jedem sein Gehalt und bin auch nicht neidisch, falls dies jetzt jemand denkt. Aber nach dem Lesen des Threads kann man den Eindruck gewinnen, dass Auszubildene generell ähnlich verdienen wie Absolventen. Gehaltsvergleiche zeigen das Gegenteil: http://www.spiegel.de/karriere/beru...er-bringen-die-hoechsten-loehne-a-824359.html

Nur weil es bei dir im Betrieb anders läuft als bei vielen anderen Betrieben, heißt es nicht, dass es für alle gilt. Generell verdienen Absolventen mehr als Ausgebildete.

Ausnahmen gibt es natürlich immer: Es gibt Absolventen, die für 2000€ brutto arbeiten oder Ausgebildete, die für 10.000€ brutto im Monat arbeiten. Aber davon darf man nicht ausgehen. Gerade wenn es um Gehaltsangaben in Foren geht, wird gerne geschönt :) .


Ich kann nur jedem raten zu studieren, der die Berechtigung dazu hat und es ihm Spaß macht.

Btw. Auch Absolventen können Berufserfahrung sammeln. Ich z.B. bin jetzt im Master und arbeite seit 3,5 Jahren als Werkstudent und kann mein theoretisches Wissen anwenden.
 
nospherato schrieb:
Da die meisten Firmen inzwischen nach Tätigkeit+Leistung statt Titel bezahlen, macht es keinen Unterschied ob Ausbildung oder Bachelor.

da hab ich ganz andere erfahrung gemacht... bei uns im (dax-)unternehmen bekommt der 22jährige bachelor nach dem dualen studium gleich mal 48k jahresbrutton in die tasche... der FISI (falls überhaupt noch ausgebildet wird) kommt auf etwas mehr als die hälfte davon (teilweise bei gleicher tätigkeit). hier zählt NUR der abschluss. in 15 jahren ist der FISI dann vlcht da, wo der bachelor angefangen hat. dann verdient der aber schon längst seine ~90k im jahr...

wer möglichst schnell sehr viel asche verdienen will macht ein duales studium bei nem dax konzern. dann anteilig auf firmenkosten nen MBA hinterher und die rente ist gesichert
 
Bei der Diskussion "es wird nur nach Titel gezahlt" <- vs. -> "es wird nur nach Leistung gezahlt" darf ein wichtiges Faktum nicht vergessen werden: bis zu einem gewissen Grad entspricht ein Titel (zumindest bei genauerem hinsehen) der Leistung. Selbstverständlich kann man nicht alles in einen Topf werfen und muss bei einem Bewerber z.B. checken Uni/FH/BA (und noch viel wichtiger: welche Uni/FH/BA), was war die Abschlussarbeit, wie sind die Noten, Projekte, Spezialisierungen, Werksstudententätigkeiten usw.


Dennoch ist es einfach der Fall, dass gerade an einer Universität die Komplexität des vermittelten Stoffes um ein vielfaches höher ist als in einer Ausbildung. Besonders im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegen Welten zwischen dem inhaltlichen Niveau des Stoffes beispielsweise einer Universität im Vergleich zu einer Ausbildung. Die Anforderungen und die späteren Profile (also beabsichtigten Tätigkeitsfelder) unterscheiden sich ja auch grundlegend.

Was also hinterher viel entscheidender ist, ist doch was für eine Stelle mit welchem Tätigkeitsfeld/Anforderungen besetzt werden soll.
Wie hier bereits richtig erwähnt wurde: viele Tätigkeitsfelder, gerade in unserer heutigen Wissensgesellschaft, können gar nicht von Nicht-Akademikern besetzt werden.

Am Beispiel des IT-Bereichs denke ich da unter anderem an innovative Felder im Consulting oder Softwareingenieurswesen, Datenanalysisten & generell Data Scientists, Verteilte Systeme & Cloud Computing, Machine Learning & Artificial Intelligence, Parallele Algorithmen & Hochperformanzprogrammierung z.B. für Supercomputer, Simualtionsentwickler im Bereich Physik, Biologie, Chemie, uvm.

Das eine typische Administrationsstelle für die interne Infrastruktur eines Unternehmens (nur ein Beispiel, definitiv gibt es noch viele andere praxisorientierte Stellen) nicht zwangsweise mit einem Akademiker besetzt werden muss, ist natürlich klar.
Ganz im Gegenteil: wenn es um derartig praxisorientierte Stellen geht, in denen Erfahrungswerte des täglichen Betriebs wichtig sind, wird man selbstredend sogar viel lieber einen ausgebildeten Informatiker mit Berufserfahrung nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ascer schrieb:
Was also hinterher viel entscheidender ist, ist doch was für eine Stelle mit welchem Tätigkeitsfeld/Anforderungen besetzt werden soll.

Danke, das habe ich in meinen Texten immer vergessen. Es geht hier nicht darum einen System Engineer mit einem Consultant oder Softwareentwickler zu vergleichen. Man muss natürlich immer gleichwertige Stellen miteinander vergleichen. Und gerade in der Praxis, also der reinen Administration, bringt mMn ein Studium keinen Gewinn (bezogen aufs Gehalt).
 
Hallo
alex1515 schrieb:
Es gibt viele Stellen, die nur mit akademischen Kräften besetzt werden. Da reicht ein Bachelor aus. Master Absolventen werden natürlich bevorzugt (gerade bei Traineestellen).
Bei Stellen die nur mit akademischen Kräften besetzt werden können/sollen werden in der Regel nur Master genommen und Bachelor eher nicht.
Bei Stellen die von einem Bachelor besetzt werden können werden auch Staatl. gepr. Techniker oder je nach Aufgabengebiet auch Meister genommen und für diese Stellen ist ein Master überqualifiziert.

alex1515 schrieb:
Angenommen Person A beginnt mit 16 Jahren eine Ausbildung, die er mit 19 Jahren abschließt. Person B fängt nach dem Abitur mit 18 Jahren an zu studieren und schließt mit 21 sein Studium mit dem Bachelor ab. Wenn Person A 21 ist, kann er zwei Jahre Berufserfahrung aufweisen. Der Absolvent null. Beide bewerben sich auf eine Stelle, bei der ein abgeschlossenes Studium gefordert ist.

Was meinst du, wer die Stelle eher bekommt?
Wenn es eine Stelle ist für die ein Bachelor ausreicht dann der mit der Berufserfahrung, es gibt in der Berufswelt kein größeres Handicap als keine Berufserfahrung.

alex1515 schrieb:
Ich mache gerade meinen Master in einem IT Fach und die Stellen, die mir vorschweben können nicht von Ausgebildeten (ohne lange Berufserfahrung) besetzt werden.
Diese Stellen die dir vorschweben wirst du ohne Berufserfahrung auch als Master nicht bekommen.

alex1515 schrieb:
Ernsthaft ein Gehaltsvergleich im Spiegel ? Den kannst du in die Tonne kloppen.

alex1515 schrieb:
Generell verdienen Absolventen mehr als Ausgebildete.
Das ist pauschaler Unsinn, du übersiehst das Facharbeiter sich auch weiterbilden können, z.B. Staatl.gepr. Techniker, Meister oder Betriebswirt und schon ist der Ausgebildete gleichwertig mit einem Bachelor.

alex1515 schrieb:
Ich kann nur jedem raten zu studieren, der die Berechtigung dazu hat und es ihm Spaß macht.
Das ist auch pauschaler Unsinn, die Zeiten sind vorbei, weil die letzten Jahre/Jahrzehnte zu viele studiert haben/studieren oder wieso rutscht der Bachelor vom Gehalt/Aufgabengebiet immer weiter runter ?
Je nach Studienfach kann ein Studium auch den Einstieg ins Taxigewerbe bedeuten, es gibt etliche Studienfächer bei denen es ein wahnsinniges Überangebot an Abgängern (vor allem Bachelorn) gibt.

alex1515 schrieb:
Btw. Auch Absolventen können Berufserfahrung sammeln. Ich z.B. bin jetzt im Master und arbeite seit 3,5 Jahren als Werkstudent und kann mein theoretisches Wissen anwenden.
Berufserfahrung ist nur was wert wenn man diese nach dem Abschluss sammelt und nur theoretisches Wissen ist in der Berufswelt auch nicht viel wert oder was meinst du wieso es Berufsanfänger so schwer haben Arbeit zu finden ?

Man merkt bei dir das du noch die vollmundigen Versprechen aus der Uni nachplapperst, komm mal in die Realität des Berufslebens, das was du auf der FH/Uni lernst kannst du zu 3/4 im Berufsleben nicht gebrauchen.
Ich stelle Bachelor ohne Berufserfahrung nicht mehr ein, ich hatte zu viele die kaum was können und monatelang eingearbeitet werden müssten, dann lieber einen Facharbeiter oder Staatl. gepr. Techniker mit Berufserfahrung.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwischen Bachelor und Master gibt es ja auch einen riesigen Unterschied. Beispiel FH: Der Bachelor dauert 7 Semester, der Master dauert 3 Semester. Davon ist 1 Semester für die Masterarbeit vorhergesehen. Entspricht also 1 Jahr effektivem Studium, wovon nochmal 4 Monate Semesterferien sind :evillol:.

Hauptsache man hat irgendeinen Wisch in der Hand.. lol.

Aber ist doch ne gute Idee: Abitur mit 4,0, dann Bachelor mit 4,0 und im Master hängt man sich die 2 Semester und für die Masterarbeit nochmal richtig rein und hat dann nen 1,x Master :D

Und dann wird man im öffentlichen Dienst in eine fette Gehaltsklasse eingestuft und kann dort weiterchillen.

Mich erschliesst sich dieser Sinn des Bildungssystems ohnehin nicht: Alles was ich in der Schule gelernt habe, habe ich nach jeder Jahrgangsstufe vergessen, spätestens nach dem Abitur. Beim Bachelor-Studium habe ich nach jeder Prüfung alles von diesem Modul vergessen. Und jetzt beim Master ebenso. Das einzige, was mir bleibt, sind meine praktischen Fähigkeiten, die ich mir in meiner Freizeit angeeignet habe. Wenn ich also nie zur Schule gegangen und studiert hätte und mehr Freizeit gehabt hätte, dann würde ich jetzt zwar mehr können, hätte aber keine 3 Zettel (Abitur, Bachelor, Master). Sinn?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tomislav2007 ohne jetzt auf deine Beitrag einzugehen, weil es es nicht wert ist: Fordere doch die Abschaffung akademischer Einrichtungen und Titel.

Ich hoffe keiner glaubt hier den Unsinn, den du geschrieben hast :)

Aber zum Lachen hat es mich schon gebracht :D
 
nieman schrieb:
Aber ist doch ne gute Idee: Abitur mit 4,0, dann Bachelor mit 4,0 und im Master hängt man sich die 2 Semester und für die Masterarbeit nochmal richtig rein und hat dann nen 1,x Master :D

Und dann wird man im öffentlichen Dienst in eine fette Gehaltsklasse eingestuft und kann dort weiterchillen.

perfekt, wo kann ich mich bewerben :)
 
alex1515 schrieb:
@Tomislav2007 ohne jetzt auf deine Beitrag einzugehen, weil es es nicht wert ist: Fordere doch die Abschaffung akademischer Einrichtungen und Titel.

Ich hoffe keiner glaubt hier den Unsinn, den du geschrieben hast :)

Aber zum Lachen hat es mich schon gebracht :D


Also bisher muss ich ihm auch recht geben. Einige Dinge sind vielleicht etwas "spitz" ausgedrückt. Aber er geht nur von dem Teil aus, dass das Studium einen nicht zum Elitären Kreis der Arbeiterklasse befördert, wie es öfters noch suggeriert wird.

Viele Stellen, auch sehr gut bezahlte Stellen, sieht man als Außenstehender nicht:
80% wird hier von der Zeit als Wert genommen, die intern ausgeschrieben werden:
http://www.zeit.de/2011/15/C-Service-Verdeckte-Stellen

Und die meisten Stellen in DAX Unternehmen und auch Mittleren Unternehmen (Bis 2000 Mitarbeiter) werden meiner Erfahrung nach nur durch Nasenbonus und Berufserfahrung besetzt. Mit Nasenbonus meine ich den Stellenwert, den man erreicht hat in den Firmen durch seine Leistung und andere Faktoren.

Hier interessiert es doch niemanden mehr, ob du einen Master, eine FISI Ausbildung oder einen Bachelor hast.


Der interessante Punkt hier ist, wie man in in diese Firmen rein kommt: Hier spielt der Bildungsgrad eine Rolle. Oder die Berufserfahrung. Lässt sich nicht pauschalisieren.



Wir können gerne einmal das näher an paar Beispielen aus meinen bisherigen Firmenstationen nehmen:

Teamleitung
Technical Account Manager
Technischer Teamleiter
Fachbereichleiter


Diese Stellen werden nur selten extern ausgeschrieben. Hier kann man eben jemanden auch besser einsetzen, der folgende Kriterien mitbringt:

Kennt das Team
Kennt die Produkte
Führungsqualitäten
Kommunikationsskills gegeben über dem Vorgensetzen

Und bisher haben diese (ziemlich gut bezahlten Stellen), meistens Menschen bekommen, bei denen ich nicht mal wusste, was sie vorher gemacht haben. Entweder FISI oder Diplom aber das spielte auch keine Rolle. Die Berufserfahrung an der Werte waren wichtig.



Nur man von meiner Seite.
 
Tomislav2007 schrieb:
Berufserfahrung ist nur was wert wenn man diese nach dem Abschluss sammelt

Du schreibst ja viele wahre Dinge, aber das ist gelinde gesagt einfach nur falsch.

Hat man eine fachspezifischen Teilzeitjob bringt es sicher etwas, aber auch ohne zeigt es dem Unternehmen, dass man belastbar ist. Das hab ich schon von mehreren Personalern gehört, dass die lieber Leute einstellen, welche etwas länger für das Studium gebraucht haben, aber es durch Arbeit selbst finanziert haben, als jene die in Mindestzeit durchsausen, aber sonst nichts machten.
 
Imho reden hier einige extrem aneinander vorbei.


crashbandicot schrieb:
(...) Es geht hier nicht darum einen System Engineer mit einem Consultant oder Softwareentwickler zu vergleichen. (...) [man muss] gleichwertige Stellen miteinander vergleichen (...) in der Praxis, [z.B.] reinen Administration, bringt mMn ein Studium keinen Gewinn.

ascer schrieb:
Dennoch ist es einfach der Fall, dass gerade an einer Universität die Komplexität des vermittelten Stoffes um ein vielfaches höher ist als in einer Ausbildung. Besonders im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegen Welten zwischen dem inhaltlichen Niveau des Stoffes beispielsweise einer Universität im Vergleich zu einer Ausbildung. Die Anforderungen und die späteren Profile (also beabsichtigten Tätigkeitsfelder) unterscheiden sich ja auch grundlegend.

ascer schrieb:
[entscheidend ist] was für eine Stelle mit welchem Tätigkeitsfeld/Anforderungen besetzt werden soll.

Jenes meint die "eigentlichen" akademischen Tätigkeitsfelder auf der einen Seite versus die praktischen Anforderungsprofile auf der anderen. Im Studium wird man, besonders an Universitäten, kaum auf praktische Belange und Alltäglichkeiten in der Wirtschaft vorbereitet.
Studium und Ausbildung haben grundlegend andere Qualifikationsziele.



ascer schrieb:
Wie hier bereits richtig erwähnt wurde: viele Tätigkeitsfelder, gerade in unserer heutigen Wissensgesellschaft, können gar nicht von Nicht-Akademikern besetzt werden.

...weil man nach Anforderungsprofil besetzt. Um bei unseren Beispielen aus der IT-Branche zu bleiben:

ascer schrieb:
[ich denke da unter anderem] an innovative Felder im Consulting oder Softwareingenieurswesen, Datenanalysisten & generell Data Scientists, [IT-Security & Kryptographie], Verteilte Systeme & Cloud Computing, Machine Learning & Artificial Intelligence, Parallele Algorithmen & Hochperformanzprogrammierung z.B. für Supercomputer, Simualtionsentwickler im Bereich Physik, Biologie, Chemie, [Ingenieurswesen], uvm.

Das sind Sachen, die von großen Playern wie IBM, VMWare, Microsoft, Google aber auch kleineren, weniger Bekannten, gesucht werden. Auf der CeBIT (und auch auf spezialisierten Jobmessen oder persönlicher Erfahrung beim Recruiting) sucht man die typische Individualsoftwareentwicklerstelle, Bürozeugs, Verwaltungskram, IT-Administration usw. dort vergeblich.
Solche Jobs mit praktischen Anforderungen sind nicht das primäre Tätigkeitsfeld von Akademikern. Hinzukommend, wie bereits erwähnt wurde, werden da häufig Jobs auch intern vergeben, was auch absolut Sinn ergibt. Wer wird z.B. die Infrastruktur des Unternehmens im täglichen IT-Administrationsumfeld wohl besser leiten können? Natürlich der interne, der zig Jahre Berufserfahrung auf diesem Feld mitbringt und die Wirtschaft sowie das Unternehmen kennt.


Ein weiteres Beispiel dazu, wo Praxis gefordert ist:

ascer schrieb:
(...) eine typische Administrationsstelle für die interne Infrastruktur eines Unternehmens (nur ein Beispiel, definitiv gibt es noch viele andere praxisorientierte Stellen) nicht zwangsweise mit einem Akademiker besetzt werden muss, ist natürlich klar.
Ganz im Gegenteil: wenn es um derartig praxisorientierte Stellen geht, in denen Erfahrungswerte des täglichen Betriebs wichtig sind, wird man selbstredend sogar viel lieber einen ausgebildeten Informatiker mit Berufserfahrung nehmen.

Klonky schrieb:
Wir können gerne einmal das näher an paar Beispielen aus meinen bisherigen Firmenstationen nehmen: Teamleitung, Technical Account Manager, Technischer Teamleiter, Fachbereichleiter

Klonky schrieb:
[dort] kann man eben jemanden auch besser einsetzen, der folgende Kriterien mitbringt: Kennt das Team, Kennt die Produkte, Führungsqualitäten, Kommunikationsskills gegeben über dem Vorgensetzen (...) Die Berufserfahrung [war hier] wichtig

Gerade solche Schlüsselqualifikationen sind die, die ich angesprochen haben...welche ein Akademiker, gerade von der Universität, i.d.R. nicht mitbringt, da er eben häufig kaum Erfahrungen auf diesen Gebieten gesammelt hat.
Das hier die Besetzung einer Stelle mit derartigen Anforderungsprofilen unsinnig ist, ist absolut klar. Natürlich ist für derartige, typische Jobs in der Wirtschaft Personal mit Berufserfahrung und Ausbildung viel wertvoller.

Wie soll der Akademiker dort auch mithalten, er hat nie gelernt gewinnorientiert mit aktuellen Produkten oder aktueller Infrastruktur innerhalb einer geschlossenen Organisationseinheit wie einem Unternehmen zu arbeiten.

Akademiker sind häufig keine Allrounder, die zig Tricks als Teamleiter, Administrator o.Ä. gelernt haben, um mit den aktuell verfügbaren Ressourcen im Unternehmen den Alltag zu managen und gewinne zu erwirtschaften.

Akademiker sind hochspezialisierte Fachkräfte, die Experten auf ihren Tätigkeitsfeldern sind. Meistens mit Fokus auf Problemlösungsstrategien.
 
Zuletzt bearbeitet:
ascer schrieb:
Studium und Ausbildung haben grundlegend andere Qualifikationsziele.

Gerade solche Schlüsselqualifikationen sind die, die ich angesprochen haben...welche ein Akademiker, gerade von der Universität, i.d.R. nicht mitbringt, da er eben häufig kaum Erfahrungen auf diesen Gebieten gesammelt hat.
Das hier die Besetzung einer Stelle mit derartigen Anforderungsprofilen unsinnig ist, ist absolut klar. Natürlich ist für derartige, typische Jobs in der Wirtschaft Personal mit Berufserfahrung und Ausbildung viel wertvoller.

Deswegen versteh ich auch nicht, warum eine Berufsausbildung absolut 0 wertgeschätzt wird. Im Prinzip ist es doch eigentlich gleichwertig: Eine Berufsausbildung bereit auf die Berufspraxis vor, ein Studium mehr auf die Theorie und FH etwas dazwischen. Je nachdem, ob jetzt mehr Praxis, Theorie bei der Stelle gefordert ist, nimmt man halt denjenigen.

Ist es vielleicht, weil es viel mehr Menschen mit Berufsausbildung als mit Studium gibt? Was ist, wenn 80% studiert hätten und nur 20% eine Ausbildung? Würden dann die mit Ausbildung mehr bekommen?

Die Realität ist aber die, dass jemand mit einer Fachinformatiker-Ausbildung in der Regel nur Drecksjobs wie Callcenter, Kabel verlegen, Computer zusammenbauen oder Windows-Virenscanner-Klicken bekommt. Und das Gehalt bei diesen Jobs liegt bekanntlich sehr selten über dem Mindestlohn (wenns den nicht gäbe, würde es noch weit darunter liegen). Dafür braucht man keine Ausbildung, da kann man auch putzen gehen oder bei McDonalds kassieren.

Gut, dass ich keine solche Ausbildung gemacht habe. Das ist ja auch kein spezifisches Problem für Fachinformatiker, sondern bei fast allen Ausbildungen (mit ein paar Ausnahmen wie Pilot oder Fluglotse) so. Wer heutzutage mehr als den Mindestlohn verdienen will, muss eben studieren. Ich frag mich eigentlich, warum Menschen überhaupt noch eine Ausbildung machen. Definitiv nicht aus finanziellen Gründen.
 
Zuletzt bearbeitet:
nieman schrieb:
Deswegen versteh ich auch nicht, warum eine Berufsausbildung absolut 0 wertgeschätzt wird.

...weil eine Ausbildung, gerade heutzutage, nicht mal die Komplexität des Abiturs erreicht (des ursprünglichen, also 13 Jahre und vielleicht nicht gerade Berlin oder Bremen). Das Abitur hat sich mittlerweile ja sehr in Richtung "easy going" entwickelt.
Ein Studium hingegen, zumindest im MIN(T)-Bereich (über den wir hier ja größtenteils debattieren), ist nach wie vor extrem fordernd.

Du vergleichst hier aber auch Äpfel mit Birnen. Hier wurde ja über Akademiker und ausgebildete Informatiker gesprochen. D.h. wir gehen auf der einen Seite von Abitur, Bachelor und i.d.R. Master aus und auf der anderen von Ausbildung, Fortbildungen, Berufserfahrungen, ... (nicht von einem frischen Azubi - oder ich habe dich falsch verstanden).

Ich denke kein Arbeitgeber wird jemanden mit X-Zertifikaten, Ausbildung und mehrere Jahren BE "geringschätzen".


nieman schrieb:
Im Prinzip ist es doch eigentlich gleichwertig

Nein, zumindest was die Qualifikation angeht. Nichtmal für einen Meister investiert man auch nur annähernd soviel Zeit, wie ein Akademiker alleine in den Bachelor stecken muss, zumindest im MIN(T)-Bereich. Eine Ausbildung wiederum ist stofflich gesehen schon weniger als das Abitur....wobei je nach Bundesland und 12 statt 13 Jahren das jetzt anders sein mag ^^

Wobei man gleichwertig natürlich fernab der Qualifikation interpretieren kann. Gleichwichtig würde es eventuell gut treffen, denn die Praxisskills für entsprechende Stellen, über die wir hier jetzt ja schon oft gesprochen haben, sind sehr wichtig. Insofern ist es für jedes größere Unternehmen unabdingbar sowohl ausreichend Akademiker für die eher theorielastigen Anforderungen als auch ausreichend ausgebildetes Fachpersonal für die alltäglicheren Praxisproblemstellungen zu haben.


nieman schrieb:
Eine Berufsausbildung bereit auf die Berufspraxis vor, ein Studium mehr auf die Theorie und FH etwas dazwischen. Je nachdem, ob jetzt mehr Praxis, Theorie bei der Stelle gefordert ist, nimmt man halt denjenigen.

Exakt.


nieman schrieb:
Ist es vielleicht, weil es viel mehr Menschen mit Berufsausbildung als mit Studium gibt? Was ist, wenn 80% studiert hätten und nur 20% eine Ausbildung? Würden dann die mit Ausbildung mehr bekommen?

Nein. Jenes kommt ganz einfach von der Komplexität der Dinge. Abgesehen von "Angebot und Nachfrage" ist es schlicht so, dass es kaum intellektuell Anspruchsvolleres gibt als ein Studium im MIN(T)-Bereich. Wohingegen eine Ausbildung von jedem Durchschnittsbürger absolviert werden kann, sofern er Durchhaltevermögen und Interesse mitbringt.


nieman schrieb:
Die Realität ist aber die, dass jemand mit einer Fachinformatiker-Ausbildung in der Regel nur Drecksjobs wie Callcenter, Kabel verlegen, Computer zusammenbauen oder Windows-Virenscanner-Klicken bekommt. Und das Gehalt bei diesen Jobs liegt bekanntlich sehr selten über dem Mindestlohn

Das würde ich so nicht sehen. Klar gibt es viele, die in diese Sparte rutschen...aber das passiert ja auch nicht umsonst. Man darf halt nicht vergessen, dass auch Kabel verlegt werden müssen und das es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind (viel) komplexere Tätigkeiten zu erlernen.


nieman schrieb:
Gut, dass ich keine solche Ausbildung gemacht habe. Das ist ja auch kein spezifisches Problem für Fachinformatiker, sondern bei fast allen Ausbildungen (mit ein paar Ausnahmen wie Pilot oder Fluglotse) so.

Das sehe ich ebenfalls anders.
Diejenigen, die keine gute Ausbildung gemacht haben und/oder keine Projekte, Zertifikate, etc. pp., bei denen ist das so, ja.
Ich kenne aber auch genug aus meinem persönlichen Umfeld (und auf Messen usw. sieht man ja auch genug) die in der Praxis viel reißen und sich jederzeit fortbilden. Da sind dann durchaus auch sehr vernünftige Gehälter drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
alex1515 schrieb:
@Tomislav2007 ohne jetzt auf deine Beitrag einzugehen, weil es es nicht wert ist:
Keine Sorge du wirst in der Realität des Berufslebens auch noch aufschlagen, das du noch keine Antworten auf meine beiden Fragen hast ist mir klar:
Wieso rutscht der Bachelor vom Gehalt/Aufgabengebiet immer weiter runter ?
Wieso haben es Berufsanfänger so schwer Arbeit zu finden ?

alex1515 schrieb:
Fordere doch die Abschaffung akademischer Einrichtungen und Titel.
Das brauche ich gar nicht zu fordern, wir sind auf dem besten Weg den USA zu folgen, das jeder einen Bachelor macht und das bald Köche, Bäcker und KFZ Mechaniker einen Bachelor haben.

ascer schrieb:
Nein, zumindest was die Qualifikation angeht.
...
Wobei man gleichwertig natürlich fernab der Qualifikation interpretieren kann.
Es gibt nichts zu interpretieren, seit 2012 sind laut EQR und DQR der Staatl. gepr. Techniker, der Meister und der Bachelor von der Qualifikation gleichwertig auf Niveau 6:
https://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Qualifikationsrahmen#Vergleichbarkeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Qualifikationsrahmen#Aufbau

ascer schrieb:
Nein. Jenes kommt ganz einfach von der Komplexität der Dinge. Abgesehen von "Angebot und Nachfrage" ist es schlicht so, dass es kaum intellektuell Anspruchsvolleres gibt als ein Studium im MIN(T)-Bereich. Wohingegen eine Ausbildung von jedem Durchschnittsbürger absolviert werden kann, sofern er Durchhaltevermögen und Interesse mitbringt.
Da liegst du auch falsch, wir sind aktuell an dem Punkt das es in bestimmten Bereichen zu viele Akademiker (vor allem Bachelor) und zu wenige Handwerker/Techniker/Meister gibt und das sorgt dafür das die Bachelor Gehälter sinken und die Handwerker/Techniker/Meister Gehälter steigen.

Klonky schrieb:
Aber er geht nur von dem Teil aus, dass das Studium einen nicht zum Elitären Kreis der Arbeiterklasse befördert, wie es öfters noch suggeriert wird.
Die Zeiten wo ein Studium eine Wohlstandsgarantie darstellte sind schon lange vorbei.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben