Fachinformatiker für Systemintegration - und dann ?

einfachpeer

Lieutenant
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Hallo zusammen,

was für Weiterbildungsmöglichkeiten hat man eigentlich nach der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration ?

Habe „Systemadministrator“ gelsen. Wie läuft da so eine Weiterbildung ab ?

Oder ist man als „IT-ler“ zu 90 % immer als Fachinformatiker für Systemintegration tätig ?

Ich freue mich auf eure Antworten und Erfahrungsberichte. Studieren würde mich irgendwie nicht begeistern können ;)

Was habt ihr an Weiterbildungen nach der Ausbildung gemacht, oder bleibt man einfach bei der Systemintegration?
 
Hab Bankkaufmann gelernt und dann Informatik studiert (noch Diplom).

Also wenn du nach einer Weiterbildung suchst, wäre das Studium vielleicht eine Option für Dich.

Weiß nicht, wie's mit der Fachkräftemangel aussieht. Als ich vor ca. 15 Jahren auf Jobsuche war, war ein Uniabschluss durchaus ein notwendiger Türöffner bei vielen Unternehmen.
 
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Gibt es denn noch gängige Weiterbidungsmöglichkeiten ohne Studium ?
 
Der Fachinformatiker Systemintegration ist auf jeden Fall ein guter Einstieg in die Welt der "ITler". Besonders dann, wenn man nicht studieren möchte, wie in meinem Fall. :)

Die Möglichkeiten danach sind extrem vielfältig. Es gibt dort nicht unbedingt die eine Weiterbildung, die man macht, und dann ist man "xyz".
Das ganze basiert auf Berufserfahrung und diversen Lehrgängen oder Zertifikate, die man über die Zeit sammelt.

einfachpeer schrieb:
Was habt ihr an Weiterbildungen nach der Ausbildung gemacht, oder bleibt man einfach bei der Systemintegration?

Ich empfehle immer sich nach der Ausbildung zu spezialisieren. Der Sysadmin ist ein gutes Fundament dazu.
Und mit der Spezialisierung steigt auch das Gehalt. ;)

Ich selber habe auch die klassische Ausbildung zum Sysadmin in einem Systemhaus gemacht. Nach der Ausbildung habe ich dann aber recht schnell den Arbeitgeber gewechselt, da ich in dem Systemhaus keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr hatte.

Bei meinem neuen Arbeitgeber wurde ich in den letzten Jahren dann durch die Kollegen und diversen Schulungen zum ERP-Spezialisten ausgebildet.
 
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Dankeschön !
 
Pummeluff schrieb:
teils so teils so, als "normaler" Sysadmin in nem Mittelständischen Unternehmen wirst du gewiss angenommen, zumindest zu nem Bewerbungsgespräch eingeladen. Es sei denn du hast wirklich gar nix vorzuweisen, was jedoch relativ selten ist. Dennoch Studium + Ausbildung würde einige vorallem größere Türen öffnen
 
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einfachpeer schrieb:
was für Weiterbildungsmöglichkeiten hat man eigentlich nach der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration ?
Alle, die man sich selber krallt oder zu denen man den Arbeitgeber überzeugen kann.

In Eigeninitiative was erarbeiten, sich von den Kollegen (sofern vorhanden) was zeigen lassen, Zertifikate machen, Schulungen besuchen, etc...
Eigeninitiative muss halt dabei sein, sonst wird das nichts.

einfachpeer schrieb:
Habe „Systemadministrator“ gelsen. Wie läuft da so eine Weiterbildung ab ?
Naja... sobald du jemanden überzeugen kannst dich als Systemadministrator anzustellen bzw. zu nennen, bist du einer.
Die meisten dieser Bezeichnungen sind keine geschützten Begriffe, da musst du keine Prüfung für ablegen.

In meinem Arbeitsvertrag steht 'Fachinformatiker Systemintegration' (von der Übernahme nach Ausbildungsabschluss), am Türschild und auf der Visitenkarte steht System Engineer...

einfachpeer schrieb:
Oder ist man als „IT-ler“ zu 90 % immer als Fachinformatiker für Systemintegration tätig ?
Ganz ehrlich, werd die Bezeichnung so schnell wie möglich los. Schau dir bei Stepstone mal die Durchschnittsgehälter an, dann weißt du warum:

https://www.stepstone.de/gehalt/Fachinformatiker-in.html
https://www.stepstone.de/gehalt/Systemadministrator-in.html
https://www.stepstone.de/gehalt/IT-Systemengineer.html
https://www.stepstone.de/gehalt/Senior-IT-Consultant.html

Was dann genau dahinter steckt kommt sowieso auf den spezifischen Job drauf an. Aber - spezialisier dich, sobald du kannst.

Was nicht heißt, dass der Helpdesk zwingend eine Position ohne Chancen ist. Es gibt Firmen und Systemhäuse, da ist der Helpdesk für mehr zuständig als nur Tickets anlegen und den Usern ein Skript vorlesen... und da wird auch entsprechend kompetentes Personal entlohnt.
https://www.stepstone.de/gehalt/Teamleiter-in-IT.html

einfachpeer schrieb:
Was habt ihr an Weiterbildungen nach der Ausbildung gemacht, oder bleibt man einfach bei der Systemintegration?
Persönlich bin ich in einem Systemhaus als Azubi gewesen und immernoch angestellt. Da habe ich zugesehen, dass ich vom Helpdesk weg komme dahin wo's mir mehr Spaß macht und vermehrt Projektaufgaben statt Support-Tickets zu den Tagesaufgaben gehören.

Das war viel learning-by-doing mit Einweisung / Hilfe von den erfahreneren Kollegen und das Durchgeführte prüfen gegen firmeninterne sowie vom Hersteller veröffentlichte best-practice Dokumentation und Projekt-Dokus.
Dazu dann die gelegentliche Schulung, intern oder extern.

Für meinen Teil bin ich über Vertiefung ins Thema Backup ins Team Infrastructure gekommen und habe entsprechend dann auch in Bereichen Hypervisoren, USV und Storage dazu gelernt um im Team breiter einsetzbar zu sein. Das erste mal eine vollständige Infrastruktur alleine einrichten (Storage, Hypervisor, USV alles zweimal in separaten Serverräumen, dazu Backup und auf den Switchen zumindest die vlans konfiguriert) war ein ziemlicher Erfolgsmoment.
Dann hieß es auch irgendwann, dass wir mehr Leute mit Expertise in Exchange brauchen, wozu ich nicht abgeneigt war. Also rein gearbeitet. Dadurch bin ich dann später ins Team Microsoft verschoben worden, wodurch ich mich dann in Active Directory, Gruppenrichtlinien, DNS, DHCP, WSUS, Zertifizierungsstelle, Office sowie den Cloud-Services von Microsoft direkt mit rein arbeiten durfte.
Und andere Gebiete die ich vergessen oder ausgelassen habe... Mail-Archivierung zum Beispiel. File Services... etc.

Bei mir hat sich das also ziemlich organisch entwickelt. Teilweise habe ich gesagt 'dafür interessiere ich mich', teilweise wurde ich dann gepusht mehr zu erlernen gemäß dem Motto 'dann gehört aber auch noch xyz dazu'.

Pummeluff schrieb:
Weiß nicht, wie's mit der Fachkräftemangel aussieht. Als ich vor ca. 15 Jahren auf Jobsuche war, war ein Uniabschluss durchaus ein notwendiger Türöffner bei vielen Unternehmen.
Von Jobsuche kann ich nicht reden, aber ich sag's mal so: Mich hat bisher niemand gefragt was für einen Abschluss ich habe wenn die ganz dringen Hilfe brauchen weil aktuell keine Mails gesendet und empfangen werden können :p
 
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Das hat mir sehr geholfen. DANKE !
 
einfachpeer schrieb:
Gibt es denn noch gängige Weiterbidungsmöglichkeiten ohne Studium ?
Ich geh sogar noch weiter, ich hab nicht mal Abi :D Bin mittlerweile in nem recht speziellen Bereich unterwegs. gelernt hab ich IT-Systemelektroniker. Mit Motivation allein hat sich schon sehr viel machen lassen, bzw ist auch heute noch so.

Mit der Zeit wo ich jetzt schon aktiv am arbeiten bin, hat auch quasi noch keiner nach meinem Abschluss oder sonstigem Kram gefragt. Hier ist dann Berufserfahrung deutlich mehr wert. Ist dann aber auch sehr davon abhängig, was die Firma macht die ausbildet.
 
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T670i schrieb:
Die Möglichkeiten danach sind extrem vielfältig. Es gibt dort nicht unbedingt die eine Weiterbildung, die man macht, und dann ist man "xyz".
Das ganze basiert auf Berufserfahrung und diversen Lehrgängen oder Zertifikate, die man über die Zeit sammelt.
Zertifikate sind so eine Sache. Wenn jemand nur mit Zertifikaten um sich wirft hat er eventuell keine richtige Erfahrung im lösen von Problemen. Und Probleme lösen ist ganz wichtig wenn man in die Richtung Sysadmin geht.

Es gibt Schulungen die wohl ziemlich hart sind wie die von RedHat, aber der Wert davon ist zu zeigen das du ein Problem auf dem aktuellen RedHat weg lösen kannst OHNE Hilfe aus dem Netz. Wie realistisch das ist? Hmmm keine Ahnung.

Im Linuxumfeld ist das alles eher weniger relevant als im Windowsumfeld.

Meine ehemaliger Chef war kategorisch gegen Fortbildungen und Schulungen. Er meinte immer schaut euch 2h im Netz um, dann wisst ihr mehr. Und was soll ich sagen zu 80-90% hatte er schon recht. Die meisten Schulungen sind Müll.

Ich hatte erst eine RedHat Schulung zu Containern. Da waren richtig harte Fehler drin. Wahrscheinlich auch der Oberflächlichkeit geschuldet....

WhiteHelix schrieb:
Mit der Zeit wo ich jetzt schon aktiv am arbeiten bin, hat auch quasi noch keiner nach meinem Abschluss oder sonstigem Kram gefragt.
Naja, ein Dr. Vorm Namen ist schon ein gewisser Türöffner. Die Leute nehmen einen da meinem Gefühl nach schon etwas ernster in meinem Umfeld. Also zumindest am Anfang, bis man mit Expertise überzeugt. Bei manchem Prof. Dr. Dr. Macht es der eigene Dr. Aber definitiv einfacher zum Einstieg.

Im Prinzip hast du aber Recht.

An den TS kann ich nur sagen überleg dir genau was du machen willst und lerne dann und übernehme Verantwortung. Ohne eigenen Antrieb kommst du zu nichts
 
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Ich kann mich eigentlich größten Teils den anderen nur Anschließen.
Ich habe auch eine Ausbildung als FiSi gemacht anno 2005 und habe zu erst im Second-Level gearbeitet und immer nach mehr Arbeit gerufen und geschaut das ich immer mehr Aufgaben bekomme die mit mehr Verantwortung zu tun haben. Sei es Planung von neuen Sicherungssystemen, Optimierung von Prozesse (Skript zum unterstütztes Anlegen von Usern) und erst als ich den Arbeitgeber gewechselt habe gab es mehr als 30% Gehalt und ich bin halb in die DevOps schiene gerutscht. Hier habe ich durch die Jahre lange Expertise und Wissensaufbau zu einer tragende Säule entwickelt und hatte dann zusätzlich die Aufgabe dem Fachbereich und den IT zu sagen was gute und nicht so gute User Stories sind.
 
Ich hab auch klassisch FISI gelernt und bin dann innerhalb der Behörde zum Datenbankadministrator geworden.
Ebenfalls kein geschützter Begriff und außer ein paar basic Schulungen bei Oracle hab ich keine Qualitfikationen - man wuselt sich so selbst durch oder geht mal auf ne Schulung wenn was wirklich neues ansteht. Der Rest ist Eigenstudium.

Damit braucht man dann aber nicht hausieren gehen in der freien Wirtschaft - da sieht das mit Zertifikaten warscheinlich ganz anders aus. Ich mag aber meine Stelle hier und hab daher keine solchen Ambitionen.
 
@Mordi sehr polemische Aussage.

In dem Beruf gibt es keinen Meister Titel so wie im Handwerk. Es gibt zwar Angebote von der IHK, diese werden von der Wirtschaft wenig anerkannt.

Es bleibt nur ein Studium übrig.
Ohne Antbrieb und dauerhaftes lernen wirst im IT Bereich nicht weit kommen. Da ist egal ob Ausbildung oder Studium.
 
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So jetzt mal ohne die ganzen Antworten auf den Post zu lesen..

Es gibt keine Weiterbildungen an sich, wie es bei anderen Berufen der Fall ist. Sprich es gibt keinen sogenannten "Meisterbrief".
Als FISI kannst Du Dich auf ein Themengebiet, wie bspw. Cloud Computing, IT-Sicherheit, etc. spezialisieren und in den Bereichen Zertifizierungen machen.

Die Weiterbildungen, welche von der IHK angeboten werden, wie z.B. Systemadministrator, habe ich öfters Mal gelesen, dass diese wohl nicht so anerkannt sind. Gleiches gilt wohl auch für den Techniker.

Die Berufsbezeichnung die Du dann bei Deinem AG hast ist letztendlich egal. Du kannst der head of local IT sein und machst letztendlich trotzdem nur 1st/2nd Level Sachen.
 
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Zum Teil sehr, sehr veraltetes "Halbwissen", was hier verbreitet wird.

Ich habe vor 2 Jahren eine Umschulung zum FiSi gemacht.
Das war eine duale Umschulung, sprich: 2 Tage Schule und 3 Tage in einem Betrieb.
Den Betrieb musste man sich selbst suchen und es musste darauf geachtet werden, dass der Betrieb IHK zertifiziert ist.

Da der Beruf vom Fachinformatiker (egal ob FiSi oder Anwedung) mittlerweile umstrukturiert wurde, bestand die IHK Pruefung auch aus Rewe, BWL und so weiter. Hat 25% der gesamten Pruefung ausgemacht.

Ich habe also nicht wirklich eine "Umschulung" gemacht, sondern eine verkuerzte Ausbildung.
Das muss man differenzieren und ich hatte gar keine, wirklich GAR KEINE Probleme danach einen Job zu finden, weil mich der Betrieb direkt uebernommen hat. Gelernt habe ich FiSi, aktuell arbeite ich aber im Software Support. Was eher mehr in Richtung Anwendungsentwicklung geht. Ich bin quasi einfach ein Allrounder.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mir schon seit ca. 18 Jahren (mal mehr, mal weniger) Dinge beibringe.
Ich kann sowohl in Python, Java, C, C# programmieren (einiges davon sehr gut, das andere nur Basics), Codes lesen, aber auch EDV Dinge bzw. FiSi Zeug.

Sollte man nach abgeschlossener Umschulung/Lehre eine Stelle finden, wo Dinge vorkommen die man NICHT hatte, dann bieten die Betriebe zumeist Einweisungen/Fortbildungen fuer dich an. Nicht umsonst gab es 2023 meine ich, 150k unbesetzte Stellen deutschlandweit in der IT. Pro Ausbilder im Betrieb bzw. in der Firma duerfen nicht mehr als 3 Auszubildene kommen.

Wie T760i schon geschrieben hat stehen dir Tuer und Angel offen, nachdem du deinen Abschluss von der IHK in der Tasche hast. Die Ausbildung zum FiSi ist quasi der Tueroeffner fuer alles moegliche rund um die IT.
Solltest du nach deiner Ausbildung Lust auf Cybersecurity haben, dann wirst du in dem Bereich auch etwas finden. Learning by doing und wenn du dich reinhaengst und was auf dem Kasten hast, dann werden dich sogar Behoerden einstellen. Selbst wenn du "nur" eine abgeschlossene Ausbildung als Fisi hast.

Ein "Studium" in der Informatik als "Weiterbildung" zu empfehlen finde ich auch fragwuerdig. Das Studium an sich ist quasi nur Mathematik und da lernst du nicht wirklich was neues. Das dort erlangte Wissen ist fuer IT Berufe, wo du keine Berechnungen brauchst komplett sinnlos.

Ach ja: Es gibt sowas wie einen "Meisterbrief" - du kannst nach der abgeschlossenen Umschulung 3 bzw. 6 Monate dranhaengen und darfst am Ende ausbilden. :>

Zusammengefasst bleibt mir nur zu sagen: Wenn du wirklich Bock auf die IT hast und eine Affinitaet dafuer hast, dann wirst du gluecklich. Wenn du allerdings nur beim 1st/2nd Level Support bleiben willst und dir das schon zu anstrengend ist (nicht auf dich bezogen) dann sollte man den Beruf wechseln. Die IT ist schnelllebig, da muss man am Ball bleiben, sonst verschimmelt man fuer immer im Kundensupport am Telefon. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Beruf gibt es keinen Meister Titel so wie im Handwerk. Es gibt zwar Angebote von der IHK, diese werden von der Wirtschaft wenig anerkannt.

Man kann evtl. den "Informationstechnikermeister" im Handwerk machen, als auch als Fachinformatiker wenn man die Zulassung bekommtn.

Die Angebot der IHK kann man schon mal machen. Einfach Prüfungen im DHIK Shop kaufen auswendig lernen und dann kann man mit 90% abschließen. Ein gekaufter Titel kann man schon mal machne. (genau wie meine 3 Industriemeister alles "gekauft")
 
Hab mein FiSi im Jahre 2013 erfolgreich abgeschlossen und bisher keine Sekunde in dem Beruf gearbeitet.
Hab schon während der Ausbildung gemerkt dass diese im Serverraum abhocken und allgemein vor Ort zu Kunden nicht mein Ding ist.
Heute verdien ich im Supportwesen über 100k und bin meistens im HO.
Wenns nach mir gehen würde, wäre mir 100% HO am liebsten, aber das kommt auch noch :)
 
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