News Fiberdays 19: Wenn das Gigabit-Ziel am Tiefbau zu scheitern droht

Andy

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Viel Geld, viele Ambitionen – doch der Glasfaserausbau verläuft weiterhin nur stockend. Eines der Probleme bleiben die Kapazitäten beim Tiefbau. Schwierigkeiten sind nach wie vor die ausgelasteten Tiefbaufirmen sowie die komplexen Genehmigungsverfahren der Kommunen.

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Diese Genehmigungsmaßnahmen, Bürokratie und Klagefluten von besorgten Bürgern sind so ein schlimmer Bremsfallschirm.. Bei Bahntrassen, Stromleitungen, Kabeltrassen.. würde man die Infrastruktur einfach planen und losbauen und durchziehen würden wir beim Internet, Bahnverkehr und Energiewende auch mal den Anschluss schaffen, so zieht sich das wie am Montag der Arbeitswoche 😐
 
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Wir hatten hier einen lokalen Anbieter der FTTH über einfache Fräsungen verlegen wollte. Aber es scheiterte an Politik und Rentnervolk.
 
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Deutschland schafft sich ab.
Wir bauen lieber Autos, schwer, teuer und Diesel, das nennen wir Schlüsselindustrie.
Statt uns für die Zukunft im Bereich
regenerative Energien, Digitalisierung, E-Commerce, Breitband, KI, aufzustellen.

Software Unternehmen mit Weltruhm? Außer SAP ist da nichts. IT Sicherheit?
Ach Quatsch, Huawei ist böse sagen die Amerikaner. Also lieber US Produkte.

Das ist doch alles Neuland für Politiker dir im Grunde auch nur für Rentner da sind, denn das ist ihre größte und verlässliche Zielgruppe mit Wählerpotenzial.
Also lass uns lieber wieder Kohlestrom zurückkehren als über Stromspeicher und Trassen zu diskutieren. Breitband ist doch DSL 2000 für Email reicht das. Internet ist so eine Modeerscheinung. Hauptsache du hast einen Saugroboter, Thermomix oder Mähroboter. Das ist dann Zukunft genug.

Das alles braucht es in Deutschland nicht. Wir haben doch noch unsere oldschool Technologie.
 
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Manchmal stehen sich die Menschen aber auch selbst im Weg. Seien es nun die Politiker oder die Baumhausbewohner vom Hambacher Forst.
 
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Beim Tiefbau absprechen würde schon helfen... Ein und die selbe Straße muss nich dreimal im Jahr von drei verschiedenen Firmen wegen drei verschiedener Aktionen aufgerissen werden... Und leerrohre mit reinlegen kann zukünftige Arbeiten auch leichter machen... 😂
 
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Ich gehe hart auf die 40 zu, aber ich muss leider sagen, dass wir einfach zu viele alte Säcke und zu viel geklüngel haben.
Mir fällt kein Entscheidungsträger ein, bei dem ich nicht sehr stark davon ausgehen würde, dass er gekauft ist.
 
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Voraussetzung dafür ist allerdings ein Umdenken innerhalb der Kommunen, das die Akzeptanz alternativer Verlegemethoden betrifft.
Das betrifft ja nicht nur alternative Verlegemethoden. Wir wollen ja alles. Ökostrom, Windräder, Umgehungsstraßen, Mobilfunk, Internet,... Aber bitte außer Hör-, Sicht- und Fühlweite.

Bei Genehmigungsverfahren gibt es eingespielte Prozedere, die über Jahrzehnte erprobt sind.
Man sieht ja auch da, wie hervorragend diese eingespielten Prozesse funktionieren. Bevor da die Dorfstraße neu geteert wird, sind die Anwohner doch zwischenzeitlich schon verstorben.

Ich erlebe das gerade anders. Man muss nicht alles gut finden, was die Chinesen machen. Aber wenn eine Infrastrukturmaßnahme geplant ist, wird die auch durchgeführt.
Da gibt es ein paar Tage Vorlaufzeit und dann wird die Hauptstraße für zwei Jahre gesperrt, weil die U-Bahn gebaut wird. In Deutschland ist man nach zwei Jahren noch nicht mal durch die Klagen der Anwohner...
 
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Das was in dem Artikel steht ist mir durch meinen Job schon länger bekannt, aber vielleicht kommt es durch die Messe langsam auch mal bei all den Bloggern, Politikern und Journalisten an, die einen schnellen Ausbau fordern und die Netzbetreiber kritisieren eben das angeblich nicht zu tun oder zu wollen. Das heißt natürlich nicht, dass sich die Provider immer mit Ruhm bekleckern, aber es gibt, wie der Artikel zeigt, eben noch eine ganze Menge Probleme die es zu lösen gilt und für die die Netzbetreiber nicht direkt selbst verantwortlich sind.
 
Es ist und bleibt meiner Meinung nach eine völlig absurde Vorstellung dass man in D jemals überall GF haben wird.
Bayern geht z.B. mit dem Höfebonus einen sehr guten Weg um GF weit zu verbreiten, aber solange sowas auf einzelne Bundesländer beschränkt bleibt sehe ich da schwarz.
 
AncapDude schrieb:
Wir hatten hier einen lokalen Anbieter der FTTH über einfache Fräsungen verlegen wollte. Aber es scheiterte an Politik und Rentnervolk.

...und nicht etwa daran dass der lokale Anbieter es für selbstverständlich hielt sich selbst von allen Regressforderungen aus Folgeschäden zu befreien? Aha.
 
Verstehe bis heute nicht warum man der Telekom verboten hat, bei Straßenarbeiten direkt die glaafaser Kabel reinzulegen.

Grade der vectoring Ausbau ging dadurch wesentlich schneller voran, unternehmen rupft die Straße auf für was auch immer und Telekom nutzt die Gelegenheit direkt

So muss die Straße mehrfach geöffnet werden :rolleyes:
 
Eines der Kernprobleme beim BB-Ausbau ist übrigens auch das maßlose sich-Übernehmen der Tiefbauunternehmen. Das heißt:
Bei den Ausschreibungen wird erstmal alles angenommen, obwohl man genau weiß, dass man nicht annähernd die personellen & maschinellen Grundlagen hat, die Tiefbauarbeiten innerhalb der Auftragsfrist zu erledigen.
Es geht ja nicht nur ums Fräsen/Baggern, vielmehr obliegen den Auftragnehmern auch das Verlegen der Micro/Minirohre, das Einblasen der Kabel, das Herstellen der Hauseinführungen usw.
Ich hänge (als Glasfaserschweißer) manchmal dermaßen an nicht erledigten Tiefbauarbeiten, dass ich mir abgewöhnt habe, über die Wirtschaftlichkeit meines Tuns nachzudenken. :(
Wir haben momentan einen ganzen Haufen Ortsnetze, in denen wir auf den Tiefbau "aufgelaufen" sind und warten, bis wir mal wieder ein paar Muffen/NVTs bauen dürfen.

Tiefbauer für Termin-Untreue vom Vertrag entbinden ist auch keine Lösung, weil:
Es gibt einfach nicht genug von ihnen, und das wissen die Firmen. Also können sie auf dem hohen Roß sitzen und halt Baustelle XY irgendwann mal anfangen. Wenn sie da sind, kann man nur auf russisch oder polnisch mit den Jungs kommunizieren, weil für die Kacklöhne geht kaum ein Einheimischer arbeiten.

Die Tiefbaubremse hängt also auch sehr an der Gier der einzelnen Firmenbosse:
Zur Ausschreibung das Maul aufreißen und dann schön an der Großbaustelle festhalten; in dem Wissen, dass die Konkurrenz auch schon überbucht ist.

Die Politik der Neuland-Regierung fördert die Misere durch sinnlose Gesetze (wie Hylou über mir bereits bemerkte) auch noch.
 
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Naja, die "Kacklöhne" machen sie selbst. Die Arbeiten für die Verlegung müssen ja Eu weit ausgeschrieben werden und da können die deutschen Firmen eben meist nicht mithalten. Wir begleiten als Vermessungsbüro z.B. gerade 1000km Glasfaserverlegung im Nachbarkreis. Ich habe jetzt neue Kollegen unter den Vermessern die zwar kein deutsch, dafür polnisch sprechen um mit den Tiefbauern kommunizieren zu können.
In unserem Lankreis sollen auch noch dieses Jahr die ersten Bauarbeiten beginnen. Das halte ich aber für unglaubwürdig da die Arbeiten noch nicht einmal ausgeschrieben wurden. Und was mir die Tiefbauer so erzählen istg bis Jahresende alles dicht.
 
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Wie, es ist nicht die Telekom Schuld? Das geht ja mal gar nicht.

Wenn ich Berichte über verzögerten Ausbau lese, will ich bitte auch die typischen "Telekom ist Schuld am Elend in Deutschland" Kommentare lesen.

Nun dürfen die armen Schreihälse ja gar nichts sagen, ach menoooooo
 
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Axxid schrieb:
Ich erlebe das gerade anders. Man muss nicht alles gut finden, was die Chinesen machen. Aber wenn eine Infrastrukturmaßnahme geplant ist, wird die auch durchgeführt.
Da gibt es ein paar Tage Vorlaufzeit und dann wird die Hauptstraße für zwei Jahre gesperrt, weil die U-Bahn gebaut wird. In Deutschland ist man nach zwei Jahren noch nicht mal durch die Klagen der Anwohner...
Das liegt vielleicht auch daran, das die Anwohner die neu zu machende Straße, den Gehweg und alles andere bezahlen sollen. So ist das Deutsche Recht. Da das Grundstück danach durch die neue Infrastruktur aufgewertet wurde, dürfen sie gleich nochmal in die Tasche greifen und das Dauerhaft bei, der Grundsteuer.
Ich kann die Anwohner schon verstehen, die sich gegen diese Praxis stemmen.
20.000 Euro hat niemand einfach so zu verschenken. Dazu kommt manchmal noch die Zwangsenteignung eines Teils des Grundstückes um den Fuß/Radweg breiter zu bauen. Der Staat sagt zwar er kaufe die Fläche den Menschen ab, aber was der Staat zahlt ist weit unter dem Verkehrswert. Das kommt tatsächlich einer Zwangsenteignung gleich. Und bei korrupten Mietgesellschaften soll es dann plötzlich nicht mehr möglich sein, Wohnungen zurück zu holen und wieder zu normalen Preisen anzubieten...?
 
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Ich kann die Leute nicht verstehen, wenn die Leute klagen. Es passiert doch im Endeffekt nichts. Was soll da groß passieren? Der Gehsteig wird aufgemacht, das Kabel reingelegt, und Fertig. Wurde bei uns auch gemacht. War gar kein großes Problem, und Sache von ein paar Tagen.

Ich kenn allerdings auch Häuser, die haben extra Pflastersteine (kein Scherz) auf dem Gehsteig. Da wäre es mir widerrum nicht ganz egal, weil die sicher teuer waren.
 
dunkelbunter schrieb:
Klagefluten von besorgten Bürgern sind so ein schlimmer Bremsfallschirm.
Das haben wir gerade einem Nachbarort erst wurde sich über schlechten Mobilfunk Empfang beklagt jetzt soll ein sendeturm gebaut werden nun haben die gleichen Leute was dagegen.
 
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Lusche1234 schrieb:
Ich kann die Leute nicht verstehen, wenn die Leute klagen. Es passiert doch im Endeffekt nichts. Was soll da groß passieren? Der Gehsteig wird aufgemacht, das Kabel reingelegt, und Fertig. Wurde bei uns auch gemacht. War gar kein großes Problem, und Sache von ein paar Tagen.

Ich kenn allerdings auch Häuser, die haben extra Pflastersteine (kein Scherz) auf dem Gehsteig. Da wäre es mir widerrum nicht ganz egal, weil die sicher teuer waren.
Das Hauptproblem ist, daß bei jeder Infrastrukturmaßnahme (Straßen, Strom, Wasser, Telekom, Gas, etc.) jeweils die Straße bzw. die Gehsteige aufgerissen werden. Anstatt also alles auf einmal zu planen, wird das einzeln erledigt. Dazu kommt, daß es nicht beim aufreißen und reinlegen bleibt. Das zieht meist noch Arbeiten währenddessen und danach mit sich. Z.B. müssen Straßen auch wieder fachgerecht gepflastert, eventuelle Stromausfälle koordiniert bzw. das zu Zeiten erledigt werden, in denen die Anwohner wenig gestört, aber auch die nötigen Firmen verfügbar sind. Es ist ein riesiger Rattenschwanz. Von den Vergabeverfahren und den Genehmigungsverfahren will ich erst gar nicht anfangen. Die Straßen sind zusätzlich auch nicht immer das Eigentum der Gemeinden, bzw. Länder.
 
Also bei uns ging's mit der Glasfaserverlegung ratzfatz. Alle paar Meter ein kleines Loch im Pflaster (gerade lang genug um die Erdrakete einzusetzen) von Gehweg oder Parkbuchten aufmachen, mit dem Minibagger ein vielleicht 40cm tiefes Loch buddeln. Ebenso an den Hauswänden. Von Loch zu Loch gings dann mit der Erdrakete. Selbst für Straßenquerungen und Hausanschlüsse sowieso (Wohngebiet im Dorf). Danach das dicke Leerrohr mit den (24) dünnen Leerohren ins Loch schieben, die Abzweiger für die einzelnen Häuser die Glasfaser bestellt haben mit einer Muffe an das richtige der dünnen Leerrohre anklemmen, Loch wieder zu, Pflaster drauf - das wars mit dem Tiefbau. Die Regel war: Löcher werden morgens aufgemacht und abends wieder zu - und es gab keine Behinderungen - obwohl der Ausbau letztlich ohne Vorankündigung passierte. Hat für unsere Straße mit 24 Häusern mal gerade 2 Tage mit einem 5 Mann Team, mit 2 Kompressoren und Erdraketen und 1 oder 1/2 Minibagger gekostet, danach waren alle Löcher wieder fachgerecht zugemacht und an jeder Hauswand lag ein paar Meter aufgerolltes Mikrorohr. Ein paar Tage später lag dann unerwartet bereits ne zweite aufgerollte Strippe daneben, bzw. alles war an die Hauswand geklebt, die eingeblasene Glasfaser. Das ganze 800 Seelen Dorf war so nach gut einer Woche durch. (Ohne Pop, Backbone/Ortszuleitung und Glasfaser - nur der Tiefbau im Ort).

Hätte also wohl nicht wirklich was gebracht wenn man das mit anderen Tiefbaumaßnahmen koordiniert hätte.

Zu den Planungsarbeiten kann ich aber nicht viel sagen - hab aber eigentlich keine Klagen gehört. Außer das man die Verlegung einer Strippe zum Backbone wegen Feldhamstern umplanen mußte, oder daß in einer Nachbarstraße mal eine unerwartete hochliegende Telefonleitung durchlöchert wurde. Das was dann das Loch in der Siedlung das abgesehen von den Kabelenden am POP und dort wo die Ortszuleitung drankommt am längsten auf blieb. Normalerweise wurden an den wenigen Stellen an den paar Gehsteigen in denen noch andere Leitungen lagen dann doch mal die Gehwege auf die ganze Länge aufgemacht und die Leerrohre dazugelegt.

Angesichts dieser Erfahrungen ist's schon ein wenig seltsam das die angesprochene WIK Studie für den "Bohrpressung/Erdrakete" Ausbau 100€/m zugrunde legt - zweisam an der Spitze mit der konventionellen mach mal alles auf Tiefbautechnik, vom Preis her fast gleichauf ..
Und kann es sein das die Studie insbesondere auf den deutschen Tiefbau sieht ? Die Tiefbauer die ich angesprochen hatte waren wohl mehrheitlich keine Eingeborenen. Die Firma schon - aber der Name des Firmengründers lt. Webseite klingt auch nicht deutsch ..
Und die Firma die wohl (noch) am meisten mit dem FTTH Ausbau voran macht ist wohl auch eine mit niederländischen Wurzeln ..
Ist das "scheitert am Tiefbau" angesichts der EU Umgebung wirklich glaubhaft ? Hmm ..
 
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