News Firefox-Entwickler: Mozilla entlässt ein Viertel seiner Mitarbeiter

Riou schrieb:
Also Chrome + Huawei/Samsung/whatever Browser.
Du hast also immer die Wahl aus 2 Browsern.
Das stimmt nicht. Sowohl Huawei als auch Honor haben keine eigenen Browser, die Google Pixel Geräte nicht und soweit ich weiß OnePlus auch nicht. Außer bei Samsung und Xiaomi fallen mir da gerade keine Systeme ein, die einen herstellereigenen Browser haben. So einfach ist das nicht.
Riou schrieb:
Vllt hätte man auch schauen können, dass z.B. Samsung gar nicht an einem eigenen Browser arbeitet und direkt auf FF setzt.
Wäre aufjedenfall sinnvoller gewesen.
Das wäre natürlich episch gewesen bei den Nutzungszahlen des Samsung-Browsers.
 
Also ich habe hier ein Honor View 20 neben mir liegen, darauf ist Chrome installiert und ein Huawei eigener Browser...
Hab diesen zwar noch nie genutzt, aber er existiert! ;).

Laut Samsung/WIKI macht deren Browser 5% der Chromium Ableger aus... Find ich nicht so wenig, wenn FF diese % haben könnte.
 
Riou schrieb:
Also ich habe hier ein Honor View 20 neben mir liegen, darauf ist Chrome installiert und ein Huawei eigener Browser...
Ach wait, ich bin von meinem alten Huawei P9, Honor 8X, P20 Lite ausgegangen. Klar, seit dem US Bann kann Huawei nicht mehr auf Chrome zugreifen, d.h. sie brauchen zwangsweise einen neuen eigenen Browser. Ergibt Sinn, ja.
 
DeusoftheWired schrieb:
Möchtest du eine Spenderliste mit Namen der Personen/Institutionen/Unternehmen oder wofür wieviel ausgegeben wurde?
So wie du, der Telemetriedaten von MS transparent haben möchte?

Nein, eine Spenderliste interessiert mich im Grunde gar nicht.
Ich wiederhole mich jetzt -und zwar zum letzten Mal:
Es spielt keine Rolle, in welcher Höhe, oder Art und Weise geschäftliche Vereinbarungen mit einem Konzern wie Google abgeschlossen werden.

Der Welt aber zu verklickern, dass die 450 Millionen ohne jegliche Bedingungen und nur zu dem Zwecke eingeflossen sind, damit im Firefox die Suchmaschine von Google als Standard voreingestellt ist, halte ich für einen schlechten Witz.
Wenn man öffentlich als gemeinnützige, offene, freie und unabhängige Foundation auftritt, dann sollte man auch möglichst alles offen legen und keine Zweifel darüber aufkommen lassen.

Ich erinnere mich übrigens an ein paar sehr unschöne Offenbarungen im FF-Browser. Da tauchten plötzlich irgendwelche unbekannten Tools in dem FF-Programmverzeichnis auf, die sich als Tracking-Tools entpuppten.
Still und heimlich, ohne Einverständniserklärung des Benutzers.

Tja, und da kommen einem dann halt Zweifel an der ein oder anderen Stelle auf.
 
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Ein Problem von Mozilla war und ist Google, wie man gerade am Update in den News sieht. Google hat beschlossen Firefox anzugreifen und nicht nur Microsoft - mittels Chrome. Als die Machstellung groß genug war hat Google auch gleich noch Apple und das quelloffene WebKit Projekt angegriffen, mit dem Fork der Blink Engine. Wir reden über die IT Industrie und das Ziel ist völlige Marktdominanz durch Anwendermasse - leider.

Ich sehe das Dilemma auch darin, dass im quelloffene Bereich gerne Stiftung wie die FSF, Mozilla oder Linux Foundation herangezogen werden. Strategische Initiative können aber nur Unternehmen wie Red Hat oder Element (Firma hinter Matrix) ausführen. Wie auch? Entwickler und Ingenieure müssen ihren Lebensunterhalt verdienen. Und dafür reichen die Spenden von ein paar Anwender nicht aus. Womöglich sehen wir gerade bei Matrix, wie das ziemlich schlau und quelloffen gemacht wird. Bei dem Thema wäre auch eine Verhaltensänderung beim Anwender wünschenswert, durch mehr Spenden. Viel mehr! Wir haben fünfhundert Euro für ein Premiumsmartphone, aber keine zehn Euro für GNOME?

Während wir bei Microsoft und Slack das gegenteilige Modell sehen. Und der größere von Beiden hat sich kein bisschen geändert, Teams soll der neue Exchangeserver werden. Mit Cloud, WSL, Liveupdates und Konsorten ist Microsoft eher noch schlimmer geworden als früher. Vorher waren es proprietäre Dateiformate, nun nehmen sie gleich die ganzen Daten mit auf ihren Server.

Frage:
Hat irgendwer die Webbrowserauswahl unter Windows 10 nochmal gesehen? Lustig finde ich auch, wie der Exchangeserver inzwischen automatisiert auf Apples Mail App reagiert, prompt gibt es eine Mahnung per Mail, dass man Outlook installieren soll. Ein Monopolist, bleibt ein Monopolist.
 
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flaphoschi schrieb:
Bei dem Thema wäre auch eine Verhaltensänderung beim Anwender wünschenswert, durch mehr Spenden. Viel mehr! Wir haben fünfhundert Euro für ein Premiumsmartphone, aber keine zehn Euro für GNOME?
Da haben wir ja den Punkt, bei dem es klemmt.
Alle wollen alles möglichst kostengünstig, am liebsten natürlich kostenfrei und erwarten dann 100% Qualität und allumfassenden Support.
Daran scheitert so vieles, aber da hilft ja bekanntlich kein Appellieren und ins Gewissen reden.

Wären es 500 Millionen an Spendengeldern, würde ich gratulieren und sagen: Klasse, feine Sache und Respekt an die vielen edlen Spender.

Aber so? Eine Investition in der Größenordnung von einem der fragwürdigsten Konzerne der Welt?
Das hat einfach einen faden Beigeschmack.

Ich fürchte aber, dass es Mozilla irgendwann und irgendwie das Genick brechen wird.
Google ist eine Schlange, die ihre Beute auf Kurz oder Lang verschlingt und nur solange füttert, bis sie schmackhaft und bereit zum Verzehr ist.
 
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Micha45 schrieb:
Der Vergleich mit Apple und YouTube bezüglich der Investitionen durch Google hinkt gewaltig.
Apple und andere Konzerne dieser Art sind rein kommerziell aufgestellt und begeben sich nicht unter den Deckmantel der Gemeinnützigkeit.

Naja, die Mozilla Corporation IST ein komerzielles und steuerpflichtiges Unternehmen.


new Account() schrieb:

Spenden kann man nur direkt an die Mozilla Foundation. Für die eigentliche Entwicklung von Firefox (und nun die Entlassung der Mitarbeiter) ist die Mozilla Corporation zuständig.

Das bringt uns zu der sehr unschönen Situation, dass du die Firefox-Entwicklung nicht einmal direkt finanziell unterstützen kannst.
 
Micha45 schrieb:
Das hat einfach einen faden Beigeschmack.
Dann soll Mozilla also auf das Geld verzichten, alle Leute entlassen und den Laden zu sperren?

Wenn Google $450 Mio an Mozilla bezahlt und das als Gebühren für die Standardsuchmaschine deklariert wird, was willst du daran anzweifeln? Hast du irgendwelche Beweise, dass Google dafür noch einen anderen Gegenwert bekommt und warum fällt das sonst niemand auf, weder den Wirtschaftsprüfern noch dem Fiskus?
 
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Xtrasmart schrieb:
Bestimmte Datenzentren wie beispielsweise die Tumorregisterstellen einiger Bundesländer fordern von den onkologisch tätigen Ärzten "empfehlen" dringend die Eingabe der Daten via Firefox, resp. übernehmen keine Verantwortung für Dysfunktionalität oder Sicherheitsprobleme bei der Verwendung anderer Browser. Ich denke mal, die haben sich schon was dabei gedacht.
das einzige, was die sich dabei gedacht haben, war "wir sparen uns den testaufwand für andere browser"...
 
Ich glaube nicht das eine Spende bzw. viele Spenden noch großartig was verändern würden. In der Vergangenheit ging es dieser Firma schon besser und was passiert ist, sieht man an den Marktanteilen. Da kann ich einem Spielsüchtigen auch ne Kreditkarte geben. Am Ende wird das Geld verbraten.
Auch ich bin damals von FF weg und bis heute bereue ich es nicht.
Mich hat damals die Performance extrem gestört und dieser Wechsel auf die hohen Versionsnummern...
Das hat mich tierisch aufgerecht weil man den anderen unbedingt nachrennen wollte bzw. musste. Das regt mich aber auch bei den anderen Browsern auf, die das übernommen haben. Fliegen bei mir dann auch direkt vom PC.
Habe kürzlich einen Rechner aufgesetzt für einen Bekannten und habe ihm einfach mal FF drauf. Noch habe ich keine Beschwerden gehört.
 
Da sind hoffentlich alle UI und Drittanwendungsentwickler bei. Da kommt endlich mal wieder Kontinuität rein und man muss sich nicht überlegen welche Spyware ganz zufällig in der aktuelle Distro steckt.

Micha45 schrieb:
Das hat einfach einen faden Beigeschmack.
Deswegen will Google aus reiner Menschenliebe ja auch die Adresszeile verschwinden lassen. Du sollst nichts eingeben sondern jeden Zugriff über die Wanze laufen lassen. Bei so viel Kohle finden sich auch in der Welt der "freien Software" genug Mitläufer.
 
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=rand(10) schrieb:
Das bringt uns zu der sehr unschönen Situation, dass du die Firefox-Entwicklung nicht einmal direkt finanziell unterstützen kannst.

Mozilla Corporation ist eine Tocher der Mozilla Foundation und stellt quasi den kommerziellen Arm der Organisation dar. Es ist aber richtig, dass es nicht möglich ist mit Spenden einzelne Mozilla Projekte individuell zu unterstützen.
 
Micha45 schrieb:
Es spielt keine Rolle, in welcher Höhe, oder Art und Weise geschäftliche Vereinbarungen mit einem Konzern wie Google abgeschlossen werden.

Micha45 schrieb:
Der Welt aber zu verklickern, dass die 450 Millionen ohne jegliche Bedingungen und nur zu dem Zwecke eingeflossen sind, damit im Firefox die Suchmaschine von Google als Standard voreingestellt ist, halte ich für einen schlechten Witz.

Für mich widersprechen sich die beiden Teile. Entweder spielt es keine Rolle oder es spielt eine Rolle. Für dich scheint es ja eben doch eine Rolle zu spielen, weil du dahinter eine Beeinflussung von Mozilla durch Google vermutest. Welche Entscheidungen von Mozilla beinflußt worden sein sollen, wolltest du nicht nennen.

Laut statcounter hat Safari einen weltweiten Marktanteil von 16,65 %, Firefox einen von 4,26 %. Die Meldung über die Zahlung von 9 Milliarden US-Dollar durch Google an Apple für Google als Standardsuchmaschine in Safari ist weit mehr, als man für einen Browser mit dem Vierfachen des Marktanteils erwarten würde. Beeinflußt Google Apple dann damit auch und noch viel stärker?

Micha45 schrieb:
Wenn man öffentlich als gemeinnützige, offene, freie und unabhängige Foundation auftritt, dann sollte man auch möglichst alles offen legen und keine Zweifel darüber aufkommen lassen.

Noch mal: Was genau fehlt dir denn bitte? „Alles“ ist keine Aufzählung. Wirtschaftliche und finanzielle Auskunft erteilt Mozilla u. a. hier: https://foundation.mozilla.org/de/about/public-records/
 
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Tidus2007 schrieb:
Mich hat damals die Performance extrem gestört und dieser Wechsel auf die hohen Versionsnummern...

Oh Mann, ein Programm ablehnen, weil irgendwo irgendne Zahl steht? :rolleyes:
 
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Sennox schrieb:
Alter unter 10% Marktanteil?
Was könnte einen denn am Firefox stören dass man sich freiwillig einen Browser von Google antut?
Die schöne Integration in das gesamte Ökosystem von Google ?
 
DeusoftheWired schrieb:
Für mich widersprechen sich die beiden Teile.
Für mich ist da kein Widerspruch.

DeusoftheWired schrieb:
Welche Entscheidungen von Mozilla beinflußt worden sein sollen, wolltest du nicht nennen.
Hä?
Kann ich ja auch gar nicht. Woher soll ich das wissen?
Wahrscheinlich geht es um Nutzerprofile. Um was denn auch sonst?

DeusoftheWired schrieb:
Beeinflußt Google Apple
Whataboutism, ein Vergleich, der hinkt und auch hier: Keine Ahnung, welche Beweggründe da dahinter stecken.

Mir geht es um die angebliche Unabhängigkeit, mit der Mozilla sein Projekt deklariert und bewirbt.
Ich halte das für nicht (mehr) zutreffend.
"Geld stinkt nicht" und ich gönne denen jeden Euro bzw. Dollar.
Aber dann sollen sie sagen: Wir unterstützen Google beim Tracken der Nutzer und erhalten dafür 450 Millionen Dollar.
 
Micha45 schrieb:
Mir geht es um die angebliche Unabhängigkeit, mit der Mozilla sein Projekt deklariert und bewirbt.
Ich halte das für nicht (mehr) zutreffend.

Angenommen diese "angebliche Abhängigkeit" (Geld gegen geheime Benutzerdatenabschöpfung) existierte. Wie sollte/könnte ich nun beweisen, dass diese nicht existiert?

Natürlich drehen wir uns argumentativ im Kreis (hattest Du ja auch schon formuliert), wir können das aber nicht auflösen.
 
Micha45 schrieb:
Hä?
Kann ich ja auch gar nicht. Woher soll ich das wissen?

Du weißt erst mal, daß an dem Geschäft etwas faul ist, kannst aber nicht benennen, was es ist. Hm.

Micha45 schrieb:
Wahrscheinlich geht es um Nutzerprofile. Um was denn auch sonst?

Danke, daß du nach dreimal nachfragen endlich auch mal schreibst, was du meinst. Du glaubst also, Google habe Mozilla 450 Millionen gezahlt, damit Mozilla Nutzerprofile an Google übergibt, die Voreinstellung der Suchmaschine aber nur als Tarnung für diese Bezahlung benutzt. Ist dir das nicht ein bißchen gewagt?

Micha45 schrieb:
Whataboutism, ein Vergleich, der hinkt und auch hier: Keine Ahnung, welche Beweggründe da dahinter stecken.

Firma A zahlt 450 Millionen an Firma B, um die Voreinstellung als Suchmaschine auf dem Produkt von Firma B zu erhalten.
Firma A zahlt 9 Milliarden an Firma C, um die Voreinstellung als Suchmaschine auf dem Produkt von Firma C zu erhalten.

Whataboutism ist was anderes.

Micha45 schrieb:
Mir geht es um die angebliche Unabhängigkeit, mit der Mozilla sein Projekt deklariert und bewirbt.
Ich halte das für nicht (mehr) zutreffend.
"Geld stinkt nicht" und ich gönne denen jeden Euro bzw. Dollar.
Aber dann sollen sie sagen: Wir unterstützen Google beim Tracken der Nutzer und erhalten dafür 450 Millionen Dollar.

Wann ist für dich dann überhaupt etwas unabhängig? Alle Stiftungen und gemeinnützige Organisationen fallen schon mal raus, weil die ja Spenden bekommen. Nach deiner Definition wären nur Kellerprojekte von Typen, die das als Hobby machen, keine Spenden annehmen und nichts damit verdienen, wirklich unabhängig.

Du unterschätzt die Macht von Voreinstellungen. In der IT sind sie der Schlüssel zu den Daten des Großteils der Nutzer, weil sich nur der kleinere Teil überhaupt in irgendwelche Menüs verirrt. Ein wahnwitziger Anteil verändert in Programmen gar keine Einstellungen und beläßt alles so wie bei der Installation. Voreinstellungen sind immer zum Vorteil der Firma des kommerziellen Produkts getroffen und immer zum Nachteil des Nutzers. Die Firmen setzen auf die Bequemlichkeit, Ahnungslosigkeit und Ängstlichkeit der Menschen. Jeder smarte Fernseher hat heute ab Werk HbbTV aktiviert. Die Apps des Smartphoneherstellers sind als Standard konfiguriert und erfordern Nutzeraufwand, um sie loszuwerden (so denn überhaupt möglich). Von den „Datenschutz“einstellungen eines Windows 10 oder den Grundwerten während seiner Installation will ich gar nicht erst anfangen.

https://www.cnet.com/news/default-settings-for-privacy-we-need-to-talk/
https://www.theguardian.com/technology/2013/dec/01/default-settings-change-phones-computers

Wissenschaftliche Studien:

https://mice.cs.columbia.edu/getTechreport.php?techreportID=1459
https://pdfs.semanticscholar.org/b688/19dc89c150f3d7795aa9b510994cca0de214.pdf
https://jipel.law.nyu.edu/ledger-vol-2-no-2-6-kasdan/

Das gilt sogar für die analoge Welt. Weil Menschen faul sind und Voreinstellungen behalten, schwenken mittlerweile mehr und mehr Staaten vom Opt-In zum Opt-Out bei der Organspende:

https://sparq.stanford.edu/solutions/opt-out-policies-increase-organ-donation
https://www.propublica.org/article/set-it-and-forget-it-how-default-settings-rule-the-world
 
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