Frage zu Compressor Asus Xonar AE

DERLanky

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Hallo zusammen hier kurz meine Daten:

Seit 5 Jahren mit Beyerdynamic DT 880 Edition 250Ohm und SMSL sAp II hörend hat meine Asus Xonar DG den Geist aufgegeben, war mit dieser sehr zufrieden beim Musikhören.
Ich nutze keinen EQ oder sonstiges gedöns.

Habe dann erst mal Onboardsound genutzt, für Gaming ok aber Musik machte erst mal wenig spaß besonders Vocals haben arg gelitten.

Nun ist als Ersatz heute meine Asus Xonar AE angekommen. Möchte noch keine Wertung abgeben da brauch ich mehr Zeit.

Nun zur Frage, wie oben beschrieben nutzte ich bisher keinen EQ oder Bass Boost weil ich keinen Mehrwert erkannte.
Die Asus Xonar AE hat nun 2 Einstellungen im Treiber die ich nicht kannte.

1. Voice Clarity, funktioniert dezent aber gut der Name erklärt es.
2. Compressor und da tuen sich Fragen auf.

Ergoogelt habe ich schon das ein Kompressor unterschiedliche Lautstärken innerhalb eines Musikstücks angleicht, beim Produzieren von Musik scheint das ein größeres Thema zu sein als beim Konsumenten.

Ich stelle fest das nahezu jedes Musikstück vom aktivierten Compressor bei 25% profitiert.
Bei wenigen Stücken merkt man keine Veränderung bei einigen eine Verbesserung und manche klingen plötzlich viel besser.
In wenigen Fällen werden die Höhen zu spitz was beim DT880 eh schon ein "Problem" ist.

Ist es nur mein Empfinden oder ist Compressor endlich mal ein sinnvolles eingreifen? Wie sehen das die Profis?
 
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Der exzessive Einsatz von Kompressoren bei Mastering hat eben zur Loudness War Kontroverse geführt.

An sich ist es genau so, wie Du es sagst, es geht nur darum, Lautstärkeschwankungen auszugleichen. Das ist für Mastering, Mixing, Beschallung und Bühne sinnvoll. Es gibt aber auch einige Nachteile:
  • Es verändert eher nachteilig das Signal-Rausch-Verhältnis
  • Störgeräusche werden ebenso verstärkt
  • Es vernichtet, je nach Kompressionverhältnis, die Dynamik eines Musikstückes, musikalische Spannungsbögen gehen verloren
Ob sich das "besser" anhört liegt im Ohre des Zuhörers.
 
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Genau eine solche Antwort habe ich hier erwartet, super und Danke.
Habe auch schon ein paar Titel gefunden denen es nicht gut tut.

Ist dann quasi "Compressor" gleichzusetzen mit der "Loudness" Funktion an z.B. Verstärkern?
 
DERLanky schrieb:
Wie sehen das die Profis?
Ich bin kein Profi, würde aber sagen, hör die Lieder so, wie sie sind bzw. aufgenommen wurden ohne irgendwelche Technik zum Verbessern oder Aufwerten.
 
Ich würde empfehlen die Musik so zu hören wie sie einem am besten gefällt. Egal ob mit oder kompressor mit 12dB Bassanhebung oder was auch immer.

Erlaubt ist was gefällt. Schließlich kann ein kompressor auch wunderbar helfen die Unzulänglichkeiten des Ohres zu umschiffen.

Loudness an einem verstärker kann ein einfacher kompressor sein, eventuell wird aber auch noch ein eqprofil aufgeschaltet, das ist Herstellerabhängig.
 
Es gibt Kompressoren und es gibt Kompressoren. Eine Einstellung von 25% ist eine ungewöhnliche Angabe für einen Kompressor. Normalerweise würde ich mindestens Werte zu Schwellwert, Flanke, Abklingzeit, Ansprechzeit und Verhältnis erwarten.

Fehlen Dir diese Einstellmöglichkeiten, ist der Kompressor eigentlich nicht zu kontrollieren und sollte imho auch nicht genutzt werden.

Wenn man maß hält, können viele Aufnahmen vom Kompressor profitieren. Allerdings würde ich nie einen Kompressor alleine einsetzen, gerade die einfacheren haben die Angewohnheit, die Höhen zu "verwässern". Sinnvoller setzt man entweder noch ein oder zwei parametrische Equalizer ein (einer davon in der Sidechain, das kann dann auch ein grafischer EQ sein) oder einen mehrbandigen Kompressor bzw. eine mehrkanalige Frequenzweiche mit mehreren nachgeschalteten Kompressoren und am Ende einen Summierer.

Kompressoren sind tolle Spielzeuge, aber nur, wenn sie entsprechende Einstellmöglichkeiten haben. Wenn sie so rein gar keine Einstellmöglichkeiten zu mindestens den oben angegebenen Parametern haben, sollte man imho stattdessen eher einen parametrischen EQ nutzen.
 
DERLanky schrieb:
Ist dann quasi "Compressor" gleichzusetzen mit der "Loudness" Funktion an z.B. Verstärkern?
Loudness ist üblicherweise ein EQ (kein Kompressor), dessen Intensität von der eingestellten Lautstärke abhängt: https://en.wikipedia.org/wiki/Loudness_compensation

DERLanky schrieb:
Ergoogelt habe ich schon das ein Kompressor unterschiedliche Lautstärken innerhalb eines Musikstücks angleicht, beim Produzieren von Musik scheint das ein größeres Thema zu sein als beim Konsumenten.
Ja, und vermutlich hängt es eben davon ab, wie stark die Dynamik bereits bei der (Post-)Produktion komprimiert wurde. Je weniger, desto "besser" hört es sich für dich mit dem eingeschalteten Kompression an. Denn irgendwann ist es zu viel und der Klang wird nur noch flach und leblos.
 
Aus dem Bauch heraus tippe ich mal darauf, dass die Tracks mit Kompressor etwas lauter sind. Im A/B-Vergleich ist lauter meist voluminöser/druckvoller. Deswegen hat ein ("normaler") Kompressor auch immer die Möglichkeit, die Lautstärke wieder einzupegeln (Makeup-Gain).

Nutze für Filme (am PC) fast immer einen Kompressor, weil ich die riesen Dynamik in Filmen nicht leiden kann. Dialoge verstehe ich bei Zimmerlautstärke kaum, Explosionen knallen - der Kompressor hebt die leisen Dialoge an und macht die lauten Explosionen leiser. Zum Musikhören wäre das für mich allerdings nichts - da soll eine leise Stelle für mich auch leise sein :D

Nicht jeder Track ist perfekt gemixt und gemastert. Tatsächlich könnte man mit einer nachträglichen Bearbeitung in Form von EQ/Kompressor, quasi ein Remastering, den Track verbessern. Wenn bei dir allerdings nahezu jeder Track besser klingt, gehe ich mal davon aus, dass es objektiv doch nicht so ist.
 
FeedMeMeow schrieb:
Nutze für Filme (am PC) fast immer einen Kompressor, weil ich die riesen Dynamik in Filmen nicht leiden kann. Dialoge verstehe ich bei Zimmerlautstärke kaum, Explosionen knallen - der Kompressor hebt die leisen Dialoge an und macht die lauten Explosionen leiser. Zum Musikhören wäre das für mich allerdings nichts - da soll eine leise Stelle für mich auch leise sein :D
Dafür habe ich ja im Wohnzimmer ein 5.0 System, wo der Center immer mit + 6 dB lauter eingestellt ist. Damit habe ich das Dialog Problem seitdem nicht mehr.
 
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