Frage zum Thema Abzocke!

O

Oyabum

Gast
Hallo liebe Community! Ich hoffe ihr könnt mir bei einer Situation weiterhelfen!

Mein Nachbar, ein 75 Jähriger Mann, der sich überhaupt nicht mit Technik auskennt (jedes Smartphone nennt er grundsätzlich App) hat jemanden an seinem Laptop etwas ausdrucken lassen. Die Person meinte dann wohl sowas wie „wow dein Laptop ist sehr langsam“ (ist halt ein alter Laptop). Daraufhin ging mein Nachbar mit dem Laptop zum PC Laden im Dorf. Dort wurde behauptet der Laptop sei kaputt, man müsse sich das anschauen.

Einige Tage später hieß es (so hat es mir der Nachbar erzählt) der Mann aus dem Laden hätte für ihn einen neuen Laptop „bestellt“. Der alte Laptop sei nicht zu reparieren. Als ich ihm dann beim Einrichten des vermeidlich neuen Laptops helfen sollte habe ich mal das Modell gegoogelt und rausgefunden, dass es sich um ein Modell aus dem Jahr 2012/2013 handelt. Vermutlich wurde lediglich eine SSD verbaut und Windows 10 aufgespielt. Die sonstige Hardware scheint noch Original zu sein. Ich war ohnehin verwundert, dass der Mann aus dem Laden ihm lediglich einen Laptop und ein Netzteil (kein Karton oder sonstiges) in die Hand gedrückt hatte. Auf der Rechnung ist für den Laptop ein Preis von 999 Euro angegeben worden. Das muss man sich mal vorstellen. Generös wie der PC Fachmann ist hat er meinem Nachbarn 100 Euro Kundenrabatt erlassen auf den Laptop und seine angebliche Arbeitzeit von 2 Stunden (pro Stunde 120 Euro) hat er auch wieder abgezogen. Auf der Rechnung steht natürlich auch nicht was er gemacht hat. Aber jeder, der sich ein bisschen auskennt, weiß ja, dass eine Windows Installation auf einer SSD heutzutage mit einem Stick in ca. 30 Minuten erledigt ist.

Ich finde das ist eine absolute Frechheit. Wie würdet ihr vorgehen? Ich habe ihm gesagt, dass er das Teil zurück geben soll und wir besorgen ihm ein neues Gerät für maximal 400-450 Euro.

Ich weiß jedoch nicht, ob der PC Typ such querstellt und das Gerät vielleicht nicht zurück nimmt? Eigentlich hat man ja auch hierbei ein Widerrufsrecht insofern das ein Gewerblicher Verkäufer ist, oder? Im Falle einer Rücknahme befürchte ich jedoch, dass er seine angeblichen 2 Stunden Arbeit doch wieder in Rechnung stellen wird und eventuell nochmal Geld verlangt weil er den Laptop ja wieder platt machen müsste …


Ich hoffe ihr könnt mal euren Senf dazu geben,
was ihr so dazu meint…
 
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Oyabum schrieb:
Eigentlich hat man ja auch hierbei ein Widerrufsrecht insofern das ein Gewerblicher Verkäufer ist, oder?

Nein, hat man nicht. Bei einem, wie du es beschreibst, offensichtlichen Betrug jedoch, wäre das aber auch egal.
 
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Oyabum schrieb:
Eigentlich hat man ja auch hierbei ein Widerrufsrecht insofern das ein Gewerblicher Verkäufer ist, oder?
Könnte hier schwieriger werden.

Oyabum schrieb:
Einige Tage später hieß es (so hat es mir der Nachbar erzählt) der Mann aus dem Laden hätte für ihn einen neuen Laptop „bestellt“.
Was ich mich frage: Wie kommt es überhaupt so weit? Es ging ja erstmal um eine Reparatur/Systemanalyse.
 
Scheiss Situation …. Rechtlich dünnes Eis. ist zwar mega beschissen worden aber alles iwie eine Grauzone was der da abgezogen hat ….
 
Oyabum schrieb:
Eigentlich hat man ja auch hierbei ein Widerrufsrecht insofern das ein Gewerblicher Verkäufer ist, oder?

Nope da es das nur bei online Käufen, Telefon- oder Haustür Verträgen gibt. Im stationären Handel gibt es das 14 tägige Widerrufsrecht nicht. Falls doch ist es reine Kulanz.

Ich würde trotzdem zu dem Laden gehen und das Notebook zurück geben und mein Geld zurück verlangen.
 
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Eine rechtliche Auskunft kann ich dir nicht geben, aber in einem Dorf, und ich wohne auch in einem 3000 Seelen Kaff, ist der Ruf eines Geschäftes das einzige Plus was man hat.

Ich würde in den Laden gehen und mit dem Herrn ein vernünftiges Gespräch suchen, und je nach Reaktion den Verbraucherschutz oder eine anzeige wegen Betruges (sofern das Gerät als neu verkauft wurde) stellen.

Gruß
 
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Drewkev schrieb:
Eigentlich schon.

Nein, Glücklicherweise eben nicht.

Die "Prüfung wie im Ladengeschäft üblich" ist einer der Pfeiler den unser "Ferabsatzgesetz" definiert. Das wäre hier möglich, daher entfällt das. Darüber hinaus findet der Gefahrübergang im Geschäft statt. Der Kauf ist abgeschlossen, alles weitere nur Kulanz, aber kein Gesetz.
 
Drewkev schrieb:
Könnte hier schwieriger werden.


Was ich mich frage: Wie kommt es überhaupt so weit? Es ging ja erstmal um eine Reparatur/Systemanalyse.
Das kann ich leider auch nicht ganz wiedergeben. Da mein Nachbar sich eben nicht auskennt weiß ich nicht genau was die am Telefon besprochen haben. Er hört auch nicht immer so gut. Ich weiß aber, dass der Laptop lediglich etwas langsam war. Immer wenn ich für ihn etwas daran machen sollte wie Mails ausdrucken oder sonst was. Der Laptop war nicht kaputt… da fing es ja schon an
 
Um was für ein Gerät handelt es sich denn? Die genaue Bezeichnung? gibt es ein Rechnung zu diesem Gerät?
Widerruf hast Du bei einem online Kauf. In einem Laden gekauftes gerät hast du kein Widerruf.
 
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Silver Server schrieb:
Um was für ein Gerät handelt es sich denn? Die genaue Bezeichnung? gibt es ein Rechnung zu diesem Gerät?
Widerruf hast Du bei einem online Kauf. In einem Laden gekauftes gerät hast du kein Widerruf.
Das Gerät welches als „den neuen Laptop muss ich erst für Sie bestellen“ verkauft wurde war ein Elite Book 8770W

Verbaut sind zum Beispiel: NVIDIA Quadro K3000M Und i7-3520M CPU - auch sehr alte Hardware
 
Bitter. Aber da kann man ausser zum Händler gehen und mit ihm reden nichts machen. Gib dich als Enkel aus und weise freundlich darauf hin, dass das verkaufte Modell nicht dem Wert entspricht, den er bezhalt hat. Zur Not freundlich daruaf hinweisen, dass man zur Polizei geht und sich beraten lässt. Mehr nicht.
Ergänzung ()

Oyabum schrieb:
Das Gerät welches als „den neuen Laptop muss ich erst für Sie bestellen“ verkauft wurde war ein Elite Book 8770W
Und weiter? Rechung vorhanden, Originalverpackung? Usw. Wenn das ein Modell aus 2012 ist, ist das kein 899 Wert und damit Betrug. Blöd nur, dass er sich darauf eingelassen hat und somit es primär rechtlich schwierig wird. Beidseitiges Einverständnis. Ob man mit arglistiger Täuschung weiter kommt, wäre zu klären.
 
Drewkev schrieb:
Und als ob man in DE keine Artikel zurückgeben kann, die im Laden gekauft wurden?

Darum geht es aber nicht, es wurde gefragt ob man ein Recht darauf hat und das hat man nunmal nicht.
Die Sache mit dem Ruf und dem auf Kulanz zurück geben können ist eine komplett andere.

Nicht einmal wenn das verbindliche Angebot am Telefon entstand und der Laptop trotzdem im Laden gegen Geld abgeholt wurde darfst du den aus Prinzip zurück geben, es sei denn es wurde eben was anderes vereinbart, dann am besten schriftlich.
 
Ist das nicht ein astreiner Betrug? Ich finde es schon fragwürdig wenn man einen alten Mann ein 1000 Euro Notebook zum Mails schreiben verkauft. Naja Geld verdirbt den Charakter ...
 
Drewkev schrieb:
Als ob man in DE keine Artikel zurückgeben kann, die im Laden gekauft wurden? Oder vertausche ich da was?
Nein, der Verkäufer muss Artikel, die vor Ort gekauft wurden nicht zurücknehmen. Bei vielen großen Läden, wie Media Markt & Co. ist das aber meistens ohne Probleme möglich, aus Kulanz halt bzw. weil die damit werben.
 
GTX780FAN schrieb:
Ist das nicht ein astreiner Betrug? Ich finde es schon fragwürdig wenn man einen alten Mann ein 1000 Euro Notebook zum Mails schreiben verkauft. Naja Geld verdirbt den Charakter ...
Das habe ich ihm auch gesagt. Ein ehrlicher Verkäufer hätte beratend gefragt wofür der Laptop genutzt wird. Und er schaut da vielleicht 1 mal die Woche drauf, wenn überhaupt …
 
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