Liquid Metal (LM) statt Wärmeleitpaste?
Mit dem Umbau habe ich sozusagen, mit diesem PhaseSheet PTM Pad, Wärmeleitpaste verwendet. Es lässt sich aber auch Flüssigmetall (LM) stattdessen verwenden. Flüssigmetall hat eine noch bessere Leitfähigkeit. Ist aber elektrisch leitend. Daher sollte man dazu gewisse Erfahrungen haben und auch einiges mit beachten.
- Vernickelte Materialien sind zu bevorzugen.
- Kann zwar auf reines Kupfer verwendet werden, wird sich aber etwas einsaugen. Meist wird es beim zweiten Mal auftragen besser. Daher sind Materialien, die vernickelt sind, zu bevorzugen.
- Kühler dürfen nicht aus Aluminium bestehen, denn Aluminium wird zersetzt!
- Das erneute zerlegen kann ggf. etwas schwieriger sein, weil sich LM festbacken kann.
- Lässt sich schwerer nach dem Zerlegen entfernen und die Oberfläche muss manchmal sogar weggeschliffen und poliert werden.
- Die Bauteile um einer GPU sollten gegen Kurzschluss abgesichert werden. Hierzu lässt sich Nagellack oder auch normale nicht leitende Wärmeleitpaste verwenden.
Bezüglich des 5. Punktes habe ich letztens von LM abgesehen und dieses PhaseSheet PTM statt normalerweise Wärmeleitpaste verwendet. Habe aber in der Vergangenheit schonmal LM mit solch einem Umbau verwendet, daher ist mir dieses Thema nicht fremd und so bekommt man manchmal schon manche Ideen dazu.
Ich sage es mal so, überlegt habe ich es mir schon, aber bisher noch nicht umgesetzt. Bin mir auch nicht sicher, ob ich es umsetzen werde. Aber falls doch, dann hatte ich hierzu folgende Gedanken gehabt:
- Thermal Grizzly GPU Guard - NVIDIA 4090, 5080, 5090
Schaumstoffdichtung für Grafikchips RTX 4090 / 5080 / 5090, Schutz vor elektrisch leitenden Wärmeleitmedien
- Thermal Grizzly Conductonaut Extreme Flüssigmetall-Wärmeleitpaste - 1 Gramm
- Thermal Grizzly Minus Pad Extreme 2 Wärmeleitpad - 120 × 20 × 1 mm, 2 Stück
In meinem Fall sind Pads mit 1 mm verbaut, daher habe ich auch welche mit 1 mm ausgesucht. Habe die bereits verbauten Pads nachgerechnet und mit zwei Pads müsste ich auskommen. Benötige drei kleine Stücke für die VRams, einen langen schmalen für die Spannungswandler und dann noch 4 kleine Stücke.
Quelle: Alphacool
Die Thermal Grizzly Minus Pad Extreme 2 Wärmeleitpads sind natürlich nicht ganz so günstig und im Grunde tun es auch günstigere Pads. Denn der Unterschied wird sicherlich auch nicht so groß ausfallen. Diese Extreme 2 Pads sind sozusagen, die obere Klasse. Aber Liquid Metal (LM) zu verwenden, ist auch bereits mehr als was nötig wäre.
In der Vergangenheit habe ich einfach Nagellack zum Abisolieren der kleine Bauteil um die GPU verwendet. In einem Fall habe ich auch einfach Kapton-Klebeband darum herumgeklebt. Aber ich finde auch gut, dass es für die RTX 5090, RTX 5080 und der RTX 4090 auch solch eine Schaumstoffdichtung zu kaufen gibt, womit man diesen Bereich auch abgrenzen kann. Habe ich letztens
in einem Video von Roman, als er eine Grafikkarte auch mit LM umgebaut hat, gesehen.
Hier noch eine Anleitung bezüglich des LM und der Isolierschicht mit Grafikkarten.
Flüssigmetall wird hauchdünn aufgetragen, was eher ein Anmalen gleich kommt.
Am Kühler sollte auch etwas LM mit aufgetragen werden.
ACHTUNG! Läuft LM unter VRams oder dem GPU-Chip oder auf andere elektrischen Bauteile, ist es elektrisch leitend und verursacht einen Kurzschluss. Eine Grafikkarte kann so beschädigt werden und ist dann nicht mehr funktionstüchtig!
Mit Liquid Metal (LM) muss sehr vorsorglich und sauber gearbeitet werden. Die Metallnadel der Kanüle führe ich auch mit etwas Küchenrollenpapier auf den GPU-Chip. Denn beim Ansetzen darf zuvor auf dem Weg zum GPU-Chip nichts auf die Grafikkarte tropfen! Denn das Liquid Metal (LM) ist so fein und flüssig und könnte vorzeitig mit der Handbewegung zum Chip bereits tropfen.
TIPP: Nach dem Auftragen kann das PCB der Grafikkarte etwas nach oben angekippt werden, sodass der Grafikchip der untere Rand wiedergibt. Sammelt sich dort an der Kante ein dicker Tropfen LM, dann ist bereits zu viel drauf. LM lässt sich dann mit der feinen Spitze der Kanüle wieder etwas absaugen. Es lässt sich aber nicht mit Küchenrollenpapier aufsaugen und wegwischen. Mit etwas Geduld lässt es sich auch mit Wattestäbchen etwas aufnehmen und so reduzieren.
Was verspreche ich mir davon? In der Vergangenheit hat es ca. 3-5 °C bessere Temperaturen gebracht. Aber mit bestimmten Stresstests, wo die volle Leistungsaufnahme anliegt, wird die Temperatur viel besser abgeführt. Am Ende ist es aber eher ein haben wollen und kein haben müssen, denn der Hardware ist solch ein Temperaturunterschied vollkommen egal. Selbst jetzt mit dem PhaseSheet PTM Pad sind die Temperaturen vollkommen in Ordnung.
In diesem Sinn ist es jetzt daher eher nur eine Überlegung und keine Entscheidung, die Grafikkarte erneut zerlegen zu wollen.
Trotzdem habe ich mal ein Leistungstest gemacht und mit einer Wasserkühlung ist immer die Wassertemperatur davon ausschlaggebend. Daher messe ich vor der Grafikkarte die Wassertemperatur und dann wird von der GPU-Temperatur die Temperatur des Wassers abgezogen. Dadurch wird ein Delta zwischen Wasser und der GPU gemessen.
Dieses Delta verändert sich mit derselben Leistungsaufnahme nicht mit ansteigender Wassertemperatur.
Mittels Aquasuite lässt sich solch ein virtueller Temperatursensor erstellen.
Mit Furmark habe ich dann die Wassertemperatur, das Delta zur GPU-Temperatur, die GPU-Temperatur, die Memory-Temperatur und auch die Leistungsaufnahme mit berücksichtigt.
Mit diesem Screenshot wurden beide Bildschirme aufgezeichnet. Zur besseren Darstellung habe ich sie oben aber in zwei Bereiche unterteilt. Hier daher noch das original Screenshot dazu.
Das Delta Wasser zur GPU-Temperatur ist aber auch von der Leistungsaufnahme mit abhängig. Denn in diesem Test mit Furmark hatte ich ein Delta von 24 °C anliegen. In einem Game mit etwa 200 - 250 Watt habe ich aber nur ein Delta von etwa 12 °C anliegen.
Diese Messwerte sind aber nur von Relevanz, sollte ich mich doch zu LM entscheiden. Momentan bin ich aber etwas abgeneigt, da ich auch kein Freund davon bin, gut funktionierende Hardware erneut ausbauen und zerlegen zu wollen. Immerhin sind die Temperaturen jetzt bereits sehr gut. 👍
Es geht hier auch um Furmark und mit normalen Games habe ich Temperaturen um die 40 - 46 °C mit der GPU anliegen. Mein Monitor hat auch nur 120 Hz und stelle ich dazu noch VSync ein, dann komme ich nur noch auf etwa 41 - 43 °C. Mit manchen Spielen, wo die Grafikkarte nicht voll auslastet wird, erreiche ich sogar nur um die 38 - 40 °C.
Diesen Beitrag und diese Tests dazu habe ich nur als Nachschlagewerk (Vergleichswerte) erstellt, falls ich doch eines Morgens aufwache und den Umbaut doch vollziehen möchte.
Habe mir auch bereits ausgerechnet, was mich dieser Umbau kosten würde und die Kosten hierzu sehe ich nicht als Problem an. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mir diesen Aufwand mit dem Ausbauen und dem Zerlegen der Grafikkarte tatsächlich antun soll. Denn die Temperaturen sind jetzt bereits sehr gut.👍
Aus diesem Grund ist meine Entscheidung zu Liquid Metal (LM) eher bei NEIN.
Reizen würde es mich aber trotzdem.
Schlusswort: Mit Liquid Metal (LM) und solchen speziellen Pads geht es nur, um die maximale Kühlleistung zu erreichen und das Abführen der Wärme bestmöglich zu ermöglichen. Ist aber normalerweise nur Kopfsache, denn der Hardware sind solche Temperaturunterschiede vollkommen egal. Denn wie es auch in diesem Beispiel (Thema) ersichtlich ist, lassen sich auch ohne Liquid Metal (LM) gute Temperaturen erreichen.
Eine sehr gute Alternative ist auch das PhaseSheet PTM Pad von Thermal Grizzly und ist nicht elektrisch leitend.